.....F..... schrieb:
Wie würden die Suns denn spielen, wenn Marion fehlen würde? Was würde Nash tun, wenn er niemanden hätte, der mit seinen Rebounds und Steals den Grundstein für das Fastbreakspiel der Suns legt?
Ich lehne mich jetzt mal extrem weit aus dem Fenster und behaupte: Nehmt den Suns Steve Nash und gebt ihnen Shaun Livingston. Ich bin mir sicher, dass sie auch mit Livingston auf der 1 über 50 Siege holen würden.
Warum das so ist: Livingston ist schnell und hat eine extrem gute Übersicht. Der Fastbreak würde mit ihm genauso gut laufen wie mit Nash, einzig Nashs Wurf würde wegfallen, was den leichten Rückgang der Siegquote erklären dürfte.
(Dinge wie Erfahrung lasse ich hier bewusst außer Acht, es geht mir nur darum, zu zeigen, dass Nash eher zu ersetzen ist als Marion.)
Bitte, versteht mich nicht falsch, ich mag Steve Nash, aber ich finde es seinen Teamkollegen gegenüber unfair, ihn in den Himmel zu loben und dabei zu vergessen, was die anderen 4 Leute auf dem Parkett leisten. Besonders Marion wird da gerne vergessen, und darauf wollte ich auch mit dem Anfang meines Beitrages hinaus.
50 Siege würde Phoenix mit Livingston bei seinem bisherigen Leistungsstand garantiert nicht holen. Wenn du schon bedenkst, dass zu einer Leistung auf dem Feld 4 weitere Leute gehören, musst du auch beachten, dass Steve Nash durch seinen sehr guten Wurf die Verteidigung bereits an der Dreierlinie und oft sogar schon davor fordert und die Stärke der Suns nunmal Screen & Rolls sind. Er zerstört durch dieses schnelle Spiel und die anfängliche Konzentration auf sich ständig den Aufbau der gegnerischen Verteidigung, schafft sehr viel Raum und Lücken und nutzt diese dann durch seine Übersicht großartig aus.
Wie soll das mit Livingston gehen, der bisher keine Reichweite hat und schon deswegen nicht das Ausschwärmen des Gegners erfordert? Gegen ihn kann man in der Zonenverteidigung (sprich: weniger Chancen für einfachere Punkte zum Beispiel für einen Marion nahe am Korb) oder auch eher bei den anderen Schützen bleiben (weniger Chancen für House, Bell, Thomas, Jones).
Schlecht wären sie mit Livingston nicht, aber sie müssten eine andere Offense aufziehen, wobei da die Frage ist, ob die Mitspieler in der so gut wären.
Was den Stellenwert von Marion betrifft, liegt dieser für die Suns vor allem in seiner Defense, und diese wiederum hängt gar nicht so unwesentlich von einem Big Man ab, der noch in seinem Rücken spielt (letzte Saison Amare, diese Kurt Thomas), so dass er mit größerem Risiko die gegnerischen SFs und etwas schlechteren bzw. kleineren PFs verteidigen kann. Gegen Duncan & Nowitzki hat er aber dauerhaft keine richtige Chance. Unersetzbar? Bei dem System - also so lange wie die Suns keine echte Defense spielen - eigentlich nicht.
In der Offense ist er zwar als Option im Low Post teils gut zu nutzen, aber wenn er darin so stark wäre, würde er dies ständig spielen - statt dessen drückt er sich ebenso wie die Schützen oft draußen herum und versucht zu ziehen. Darin wäre er nicht so schwer zu ersetzen, vor allem da die Suns eh immer mit etlichen Optionen in der Offense spielen.
Auch wenn es einem nicht gefällt: Der Dreh- und Angelpunkt und damit wichtigste Spieler der Suns ist Nash, und das nur durch die Kombination aus seiner eigenen Gefährlichkeit (dass er recht locker >20ppg bei guten Quoten auflegen kann, zeigt er in den Playoffs regelmäßig) und eben dem Zusammenspiel mit seinen Teamkameraden, deren Stärken gut zu ihm passen, und dieses immer noch fast reine Offensivteam so schwer zu verteidigen machen. Livingston nähme ihnen schon die erste Option, auf die der Gegner sich dauernd einstellen muss.