TraveCortex schrieb:
Aber wie erklärst du dir dann,dass er erst jetzt in den Mittelpunkt des Geschehens rückt, und nicht schon zu Dallas-Zeiten? Wenn er schon immer so gut war,wieso wird er erst jetzt von den Journalisten dafür geehrt? Zufall?Niemand bestreitet,dass er ein sehr guter Spieler ist,der im richtigen System effektiv spielt.
In Dallas wurde er immer als Nummer 3 nach Finley und Nowitzki angesehen und damit nicht einmal als herausragender Spieler seines eigenen Teams.
Nichtsdestotrotz wurde er in den Jahren dreifacher All-Star (genoss also den Respekt der wählenden Trainer) und immerhin 2x ins All-NBA Third Team gewählt, d.h. dass die Journalisten ihn schon deutlich registrierten.
Jetzt bei Phoenix kamen dann einige Umstände dazu, die man natürlich unterschiedlich interpretieren kann: Die Verbesserung der Suns seitdem er dort spielt, und was die MVP-Wahl an sich betrifft, dass im letzten Jahr - wie auch 2005/2006 - im Gegensatz zu früheren Jahren kein Spieler der Liga aus einem sehr erfolgreichen Team alle anderen so weit überragte.
Dass Steve Nash in den Jahren 2001-2004 mit seiner jetzigen Leistung vielleicht ein paar Stimmen bekommen hätte (er hatte: 2002: 5 Punkte, Rang 14 - 2003: 1 Punkt, Rang 11), mag sein, aber er hätte niemals Duncan, Garnett und Shaq (und je nach Erfolg ihrer Teams: Kidd und Iverson) übertroffen.
Und natürlich der wichtigste Punkt von allen: Die Bilanz der Suns mit und ohne ihn: Egal ob Amare dabei ist oder nicht, die Suns gewannen mit Nash viele Spiele. Auch die sonstigen Verletzungsprobleme schadeten ihnen bislang nur wenig. Auf den ersten Blick sieht das eben für viele (inklusive Fachleute) so aus, als läge es an Nash. Meiner Meinung nach ist zwar dafür mindestens ebenso das System von D'Antoni verantwortlich (und noch einige andere Faktoren, die hier im Thread auch schon erwähnt wurden), aber Nash führt sein Team nunmal zu Siegen. Dabei sprechen die Werte und Bilanzen für ihn, dass es eben auch an ihm liegt.
In den letzten 2 Saisons passte nunmal alles genau für seine Situation, was man aus dem Blickwinkel der Geschichte berücksichtigen sollte (denn wie schon gesagt, ist er unter den besten Spielern aller Zeiten bei weitem nicht die erste Wahl - zumindest so lange nicht, wie der Höhenflug nicht noch etwas anhält), wenn man ihn mit anderen Spielern vergleichen will, aber für die Saisons 04/05 und 05/06 ist seine Leistung sehr gut und umso mehr die seines Teams. Und da ich den MVP-Titel als Saisonleistung interpretiere und zudem sehr teamerfolgsabhängig, habe ich kein Problem damit, Nash als einen der hauptsächlich dafür verantwortlichen Spieler auszuzeichnen.
Dass seine Teams weiterhin trotz vieler Spielerwechsel und Verletzungen in den ganzen letzten 5 Jahren auf Siegkurs bleiben, ist beeindruckend und sein Anteil daran ist nicht zu leugnen. Aus geschichtlicher Sicht finde ich es im Vergleich mit anderen Spielern nicht unbedingt MVP-würdig (bzw. lege ich mich da fest, dass er dabei lange nicht gleichwertig ist), aber im Vergleich zu den Spielern im letzten Jahr und heuer gehört er für mich unter Einbeziehung von Teamerfolg zu den wertvollsten und wohl auch besten Spielern. Und einen solchen
kann man mit dem MVP-Titel auszeichnen, man
muss aber nicht.