Bustaboxi schrieb:
ich behaupte dass er sein spiel nicht unbedingt groß verbessert hat,nur fällt es ihm in phoenix leichter es zu spielen!
boxscores helfen da wenig,aber ein vergleich:
Dallas Saison 01/02 34.6min .483FG% .455 3FG% .887FT% 3.1Reb 7.7Ass .65steals 2.79TO 17.9 PPG
Phoenix Saison 05/06 35.4Min .512FG% .439 3FG% .921FT% 4.2Reb 10.5Ass .77Steals 3.49TO 18.8PPG
Der Untershcied ist nicht soo groß wenn man bedenkt das steve nash damals nicht mal all star war und jetzt den doppelten mvp verdienen soll!
Bei Nash ist die unterschiedliche Einstufung gewiss sehr extrem, aber trifft ähnliches nicht auf viele Spieler zu?
Spielte Allen Iverson vor, in und nach der Saison 2000/2001 so viel anders? Wieso war er 2001 MVP und ansonsten nur einmal in der Top5 des Votings?
Wieso ist Kevin Garnett mal MVP (2004) und mal (2005) mit fast der identischen individuellen Leistung 11. bei der Wahl?
Auch Jason Kidd spielte jahrelang recht konstant und dennoch verpasst er einmal nur knapp den MVP-Titel (2002) und ist ansonsten nur knapp oder gar nicht in der Top 5.
Gewissermaßen trifft ähnliches auch zum Teil auf die Wahlen zum All-NBA Team und auch zu den All-Star Teams zu, wenn auch in weniger entscheidenden Ausmaß.
So wie normalerweiser die meisten wählen, ist es fast selbstverständlich abhängig vom Erfolg und welchem Einzelspieler dieser
stellvertretend für die Mannschaft am meisten angerechnet wird. Wirklich fair ist es nie, denn selbst ein Kobe Bryant, der für mich in dieser Saison wohl die meiste Last als Einzelspieler in den Playoffteams trug, ist maximal für 30-40% der Gesamtteamleistung seiner Mannschaft verantwortlich, und gerade bei ihm könnte man darüber streiten, ob er so sehr alleine verantwortlich für die Siege war, denn der Unterschied bei ihm in gewonnenen und verlorenen Spielen liegt im Mittel gerade mal bei 2 mehr getroffenen Würfen - ansonsten war seine Offensivleistung praktisch identisch: Fast die gleiche Wurfanzahl, ähnliche sonstige Werte.
Der Rest ist abhängig von der Form der Mitspieler bzw. wie diese optimal genutzt wird. Was beides betrifft, liegt Nash im Vorteil: Er hat weitgehend gut spielende Kollegen gehabt und diese zusätzlich hervorragend eingebunden (wie das aussieht, wenn man dies nicht macht, konnte man sehr häufig in New York und Philadelphia sehen).
Dass viele deswegen nur auf die tatsächliche Einzelleistung sehen wollen, um die wichtigste Spielertrophäe zu vergeben, kann man aus dem Grund verstehen. Die Abhängigkeit von den Mitspielern ist zu groß, wenn es um den Erfolg geht. In dem Fall hat Nash natürlich nichts unter den allerbesten Spielern zu suchen - er ist aus dieser Sichtweise vielleicht Top10 und bei Beachtung der Defense wohl nicht mal Top15 oder Top20. Das macht es einem so schwer, ihn als MVP zu sehen.
Wenn man allerdings Basketball als den Mannschaftssport sieht, der er nunmal ist, also eine Leistung eines Kollektivs, das miteinander arbeitet, und wiederum beachtet, dass nunmal ein Einzelspieler niemals mehr als vielleicht besagte 35-40% (wenn überhaupt) zum Erfolg beitragen kann, ist der Unterschied, ob ein Spieler 20ppg oder 25ppg macht, nicht so wesentlich, da jede Mannschaft unterschiedlich entsprechend einer Philosophie und ihrer Bestandteile spielt. Bei dem einen Team muss vielleicht der eine Spieler zum Erfolg 35ppg beisteuern, bei dem anderen würde dies mit der dafür nötigen Konzentration auf einen Spieler das Zusammenspiel wohl derart zerstören, dass der Erfolg ausbliebe (kann sich jemand ernsthaft vorstellen, wie Nash bei den Suns in jedem Spiel 25-30 Würfe nimmt und sie noch erfolgreich sein sollen, wenn doch der Spielplan genau darauf ausgerichtet ist, dass die Offense sehr schnell durch alle Spieler läuft, und abgesehen von vielleicht Marion aus dem aktuellen Kader die meisten eigentlich nur darin ihre Stärke haben?).
Es ist demnach für mich sehr fragwürdig, wenn man den "Wert" eines Einzelspielers nicht im Zusammenspiel mit seinen Mitspielern beurteilt, denn auf diese stellt man sich ein.
Steve Nash wird dabei gewiss von einigen jetzt mit Blick auf seine gesamte Karriere individuell viel zu hoch gelobt (er ist für mich definitiv schlechter als Gary Payton und Jason Kidd in deren Prime), aber aus Mannschaftssicht in genau diesem System passt er gerade und ist als Dreh- und Angelpunkt der wichtigste Spieler des Teams und letztlich so auch im Ligavergleich zur Zeit einer der wertvollsten.