experience_maker schrieb:
Ich respektiere deine Ansicht, auch wenn ich sie nicht verstehen kann, da sie das reine Glück, wie sich das Team entwickelt oder wie es zusammengestellt wird, zum entscheidenden Faktor macht. Man stelle sich vor, nicht Earvin Johnson, sondern Isiah Thomas wäre bei den bereits guten Lakers gelandet. Dann hättest du in den Achtzigern wohl auch gesagt: "Johnson mag individuell besser sein, aber der Erfolg?", oder? Thomas wäre dank seinen Titeln zum Top-Point-Guard der Achtziger aufgestiegen und Johnson einfach nur ein guter Spieler ohne Titel und Auszeichnungen geworden. Klingt das nicht realistisch?
Klingt realistisch für diejenigen, die MVP-Titel als das Nonplusultra zur Spielerbewertung sehen, aber diese sind für mich nicht das ausschlaggebende Indiz, um den einen Spieler über den anderen zu stellen, und auch der Teamerfolg nur zu einem Teil, wobei dieser aber zumindest deutlich beweisen kann, dass ein Spieler mit seiner Leistung zum Erfolg beigetragen hat (hier mal das Extrembeispiel Pete Maravich: Grandioser Individualspieler, aber ich zweifle, ob ich ihn für das Minimum in meinem Team haben wollen würde - Oder will jemand so argumentieren, dass er für seine Teams 35-45 Siege herausgeholt hat und sie ohne ihn immer Tabellenletzter gewesen wären?)
Ich würde mich auch nicht festlegen wollen, ob es mit Thomas bei den Lakers ebenso geklappt oder dass Johnson bei einem anderen Team so viel weniger Erfolg gehabt hätte. Geschweige denn dass er ohne Auszeichnungen geblieben wäre, denn für den MVP muss es ja nicht zwangsläufig die allerbeste Mannschaft sein, sondern nur eine der besten (für All-NBA nicht mal das, weil hierbei mehr auf die individuelle Leistung geachtet wird - dafür wurde schließlich auch der exzellente PG Isiah Thomas mit 3x All-NBA First Team belohnt, bis er dort von Jordan verdrängt wurde, der sich individuell noch mehr aufdrängte).
Wichtig ist nunmal der Erfolg in der Liga und noch die theoretisch eher wahrscheinliche Möglichkeit, mit dieser Leistung in den anschließenden Playoffs eine Chance zu haben - weswegen das Erreichen dieser grundsätzlich schon einmal eine Mindestanforderung ist, egal wie man vielleicht gespielt hat (der Gegenbeweis steht noch aus, aber es ist nicht anzunehmen, dass irgendwann mal ein Spieler 50/20/10 auflegt
und sein Team die Playoffs verpasst), darüber hinaus möglichst noch als eines der besten Teams, denn - das haben die letzten 50 Jahre gezeigt - wer in der Regular Season besser abschneidet, kommt im Regelfall auch in den Playoffs weiter.