Wer, was, wo, wie???
Da das Thema ja immer ein ungemein spannendes ist, hab eich mir mal meine gedanken gemacht, wer denn den Titel verdienen würde, und bin (betrachtet man dne aktuellen Stand der Dinge) zu dem Schluss gekommen dass esDirk Nowitzki ist.
Zwar wird bis zur Wahl noch eine Menge Wasser…halt nein, in Texas eher weniger… Zwar müssen noch einige Spiele gespielt werden, bis der Sieger feststeht, doch ich möchte hiermit meinen absoluten Favoriten vorstellen:
„The German Wunderkind“
Dirk Nowitzki, der Stolz aller deutschen Basketballfans.
Auch wenn es vermutlich immer noch einigen Amerikaner gegen den Strich gehen dürfte, dass ein Europäer zum wertvollsten Spieler gekürt wird, so bin ich der Meinung dass man nicht um Nowitzki als MVP herumkommt.
Er wäre damit der erste Spieler vom „Alten Kontinent“ dem diese Ehre zuteil würde – als vermutlich auch bestes europäisches Exportprodukt in Sachen Basketball scheint er auch prädestiniert.
Warum?
Der heimliche Star
Ja, er ist nicht der Typ – Spieler - aber vor allem Mensch, der sich ohne Pause in den Medien wissen muss oder durch Verhalten, Mode oder sonstige Accessoires auffällt, und vielleicht mag es auch individuell Bessere geben, aber er hat sich in den letzten Jahren mehr und mehr zu einem der absoluten Topstars der Liga gemausert.
Jährlich stiegen seine Leistungen, ebenso wie sein Status in den Medien und bei den Fans, bei denen, speziell in seiner Wahlheimat Dallas, „Dirkules“ sowieso schon immer hoch im Kurs stand.
Als neunter von Milwaukee gedraftet und noch am Draftabend nach Dallas getradet, legte Nowitzki bereits im zweiten Karrierejahr 17,5 Punkte pro Abend aufs Parkett.
Seit seinem dritten Jahr waren es nie weniger als 20 Punkte pro Partie.
Den Höhepunkt seiner bisherigen Laufbahn stellen die 26,1 Zähler aus der Saison 04/05 dar.
In diesem Jahr sind es nun also 25,4 im Schnitt – keine Karrierebestmarke, aber immer noch Platz 9 in der Liga und außerdem gibt es einige andere Gründe die zeigen, dass dieser Wert noch deutlich höher zu bewerten ist, als die 26,1 Punkte – und als man meinen könnte.
Zuallererst ist zu bedenken dass er 5 weitere Mitspieler neben sich hat, die zweistellige Werte erzielen, und dennoch kommt er auf einen derartig hohen Punkteschnitt.
Des Weiteren spielt der Power Forward immerhin eine gute Minute weniger als vor einem Jahr – 37,5 Minuten sind der geringste Wert seit 5 Jahren, dennoch punktet er so gut wie bisher nur einmal.
Das liegt vor allem daran, dass seine Wurfquoten noch einmal gestiegen sind.
Er konnte sowohl seine Feldwurfquote um fast 2% auf 47,6 und auch seine Dreierquote auf 41,1% anheben – das bedeutet für ihn den höchsten Prozentsatz von „Beyond the Arc“ überhaupt.
Seine Klasse was den Wurf von jenseits der 7.25 Meter angeht hat er zudem erst kürzlich bewiesen, als er den „Three Point Shootout“ beim „All Star Weekend“ in Houston für sich entscheiden konnte.
Seine Freiwurfquote liegt bei sensationellen 89,2% - Platz 8 in der NBA.
Noch beeindruckender ist dieser Wert allerdings wenn man sich vor Augen führt, dass Nowitzki einerseits einer der 15 Spieler ist, die am häufigsten an der Linie stehen, und andererseits mit dieser Quote noch einmal etwa 3% über seinem Karriereschnitt liegt, der an sich schon Platz 24 in der der „All Time“ Bestenliste bedeutet
Der „Clutch-Player“
Und noch eine Statistik beweist, wie wichtig Nowitzkis Körbe sind:
In der „Nestle Crunchtime“ Tabelle, dem Ranking auf nba.com, das die besten Spieler der letzten 2 Minuten einer Begegnung würdigt, liegt der Deutsche seit Anfang der Saison unangefochten auf Platz 1 - vor allen vermeintlichen „Clutch-Playern“ wie Bryant, Billups, Gordon und wie sie alle heißen.
Im Gegensatz zu anderen Stars macht er seine Punkte also nicht in der sogenannten „Garbage Time“, den Phasen in denen es ohnehin läuft oder der Abstand zwischen den beiden gegnern uneinholbar scheint, sondern erzielt die wichtigen, die spielentscheidenden Treffer, wenn die Mannschaft sie am dringendsten braucht.
Der Alleskönner
Außer seinen Fähigkeiten als Punktesammler gibt Nowitzki auch noch einen sehr guten Rebounder ab.
Mit 8,7 Abprallern pro Spiel führt er das teaminterne Ranking an und liegt im Ligavergleich mit Platz 17 immerhin unter den besten 20.
Vergleicht man nur die Defensivrebounds, so gehört er, auf Platz 7 liegend, sogar zu den besten 10.
Dass er nicht mehr Offensivrebounds holt ist ganz einfach mit seiner Spielweise zu erklären, da er oft auch von der Dreierlinie wirft – und trifft- und allgemein sehr auf seinen Sprungwurf setzt, spielt er eben etwas weiter vom Korb entfernt.
Seine 2,6 Assists sind nicht sehr herausragend, aber in dem System, das Dallas Coach Avery Johnson spielen lässt wird der Ball eben sehr viel bewegt, so dass sich die Vorlagen gleichmäßig über das ganze Team verteilen.
Die Verteidigung gehörte noch nie zu seinen Steckenpferden, doch wurde er am Anfang seiner Karriere noch „Irk“ geschimpft – das „D“ das auch allgemein für „Defense“ steht wurde also im Namen weggelassen – so ist seine Defense mittlerweile überdurchschnittlich.
Er gehört zu einem relativ erlesenen Kreis von Spielern die über 1 Steal und 1 Block im Schnitt verzeichnen, seine Mann-Mann Verteidigung ist ordentlich geworden und in der mittlerweile starken „Team-Defense“ der Mavericks spielt er seine Rolle hervorragend.
Außerdem wissen wir spätestens seit Steve Nash letztes Jahr, dass man auch ohne ein guter Verteidiger zu sein MVP werden kann…
Im Efficiency Ranking der NBA liegt „der große Blonde“ ebenfalls auf einem sehr guten 8 Platz – vor allen anderen ernstzunehmenden Kandidaten mit Ausnahme von LeBron James, auf 48 Minuten hochgerechnet sogar auf Platz 5.
Der Leader
Nowitzkis größter Trumpf ist jedoch der Teamerfolg.
46 Siegen stehen nur 12 Niederlagen gegenüber, das macht eine Siegquote von 79,3%.
Bei gleicher Bilanz liegen die Mavericks nur aufgrund des schlechteren direkten Vergleichs hinter San Antonio auf Platz 2 im Westen und auf Platz 3 in der gesamten Liga, und in Anbetracht der Tatsache dass Detroit in den letzten Wochen etwas schwächelt (aktuell: 48:11; 81,4% ) ist es nicht utopisch von Rang 1 zu träumen.
Mit einem Lauf von 13 Siegen in Serie haben die sich Mavs gerade erst einen Eintrag in die Geschichtsbücher gesichert und die 15 Heimsiege in Folge bedeuten ebenfalls Franchise Rekord.
Und im Gegensatz zu den Anwärtern aus den beiden anderen Top-Teams, Billups und Duncan, ist Nowitzki nicht nur der statistisch klar beste Spieler seiner Mannschaft der zudem einen weiteren Schritt nach vorne gemacht hat, sondern auch der unumstrittene Leader.
Das ist ein weiteres Kapitel in der Biographie des Würzburgers.
Er hat sich vom stillen Scorer zu einem Anführer gewandelt, der sich nicht scheut auch mal lauter zu werden, der die Mitspieler sowohl kritisiert als auch anfeuert und motiviert, und der, ganz wichtig, seinen Worten auch Taten folgen lässt.
Betrachtet man diese Fakten so kommt man zu dem Schluss, dass der Titel eigentlich nur über das „German Wunderkind“, das mittlerweile eigentlich schon längst kein Wunderkind mehr, sondern allenfalls ein wunderbarer Spieler ist, gehen kann…
Persönliche Meinung:
Es mag individuell Bessere geben als Nowitzki (James), und auch erfolgreichere Teams als die Mavericks (Detroit), und es mag ebenfalls auch schon klarere Sieger als ihn gegeben haben, aber betrachtet man die Summe der Anforderungen, dann kann es in diesem Jahr, in der aktuellen Konstellation keinen anderen MVP geben als Dirk Nowitzki.
Prognose:
Auch wenn es für manch einen der Journalisten noch eine Art Kulturschock bedeuten dürfte, wenn Nowitzki gewänne, so bin ich doch der Auffassung dass der Deutsche mittlerweile so angenommen ist dass seine Herkunft keinen Stolperstein mehr darstellt.
Die Nominierung ins „All Nba First Team“ vor Kevin Garnett war dafür ebenso ein Indiz wie sein dritter Platz bei der MVP-Wahl im letzten Jahr und diverse „Player of the Month“-Auszeichnungen.
Und geht man nach Leistung, so führt kein Weg an ihm vorbei – die Jury wird das erkennen und ihm verdientermaßen die Trophy überreichen.
Platz 1 für Nowitzki
wen ich noch vorne sehe, bzw. warum die es nicht werden?
(man muss dazu sagen einige teile sind schon ca. 3 wochen alt, von daher verschieben sich Stats, Standings und ähnliches natürlich...aber das muss man eben in Kauf nehmen
)
Tim Duncan
Steve Nash
Chauncey Billups
LeBron James