Natürlich ist der MVP eine individuelle Auszeichnung und zweimal hintereinander Nash zum "wertvollsten Spieler" zu ernennen, wäre wahrscheinlich auch nicht im Sinne des Erfinders.
Aber die Zeiten, wo EIN Superstar aufgrund SEINER Dominanz sein Team zum besten der NBA macht (oder zumindest zu einem der besten), sind möglicherweise auch vorbei.
Wer sind denn die besten Teams derzeit:
- Detroit mit einer kompletten S-5 als MVP-Kandidat.
- Die Spurs mit einem durch Verletzungen eingeschränkten Duncan, der deswegen keinem Gegner regelmässig 30/15 um die Ohren watscht, sondern auf die Mithilfe von Parker/Ginobili und einer erstklassigen Bank angewiesen ist.
- Dallas mit Nowitzki. Der einzige aus dem Kandidatenkreis, den man als unmittelbar "wertvollsten" für sein Team und dessen Erfolg bezeichnen kann. Der aber ohne die Tiefe des Mavs-Kaders mglw. nicht erfolgreicher wäre, als Garnett mit Minnesota.
- Die Heat. Wade oder Shaq? Dieselbe Gretchenfrage, wie bei:
- Den Suns, mit Nash oder Marion. (Oder der Trainer oder das Konzept, wie auch immer.... )
Die Teams, wo EIN Spieler hervorsticht und über Sieg oder Niederlage entscheidet, wo stehen die denn? Philly mit Iverson, die Lakers mit Kobe, Boston mit Pierce und die T'Wolves mit Garnett? Die Nets verteilen ihre "MVP-Kandidaten" auf drei Schultern und hinken dennoch ein Stück hinterher, weil sie nicht mit den starken Gesamtkadern der Top-5 mithalten können - dafür ist ihre Bank zu schlecht.
Nach Nowitzki der plausibleste Kandidat heisst Lebron James. Da passt es in Bezug auf Individual-Klasse, wenngleich Cleveland nicht ganz oben mitmischt.
Elton Brand wäre noch zu nennen. Aber spielt er diese Saison soviel besser als die Jahre zuvor, um damit den Playoff-run der Clippers zu erklären, oder hat das vielleicht damit zu tun, dass mit Cassell und Mobley der Kader verstärkt wurde?
Vielleicht muss die NBA-Organisation in Zukunft dem Trend Rechnung tragen und vergibt der Einfachheit halber den individuellen Award an den Spieler mit den besten Stats. Solange aber die Saisonbilanz des Teams ein gravierend mitentscheidendes Kriterium ist, wird man mitunter auch mit einem Stellvertreter-MVP leben müssen. Erst recht, wenn sich kein einzelner Superstar so richtig aufdrängt.
Immerhin hat es dieses Jahr mit Dirk und Lebron noch zwei herausragende Einzelkönner, deren Teams oben mitspielen bzw. die Playoffs knacken, so dass uns ein weiteres Jahr exp_mecker-Gezeter über einen "unwürdigen MVP" hoffentlich erspart bleibt.
Nash zum Zweiten (hintereinander) wird's nicht geben. Die Organisation (bzw. die Journaille) kann und wird ebenfalls Zweifel haben, ob des unverhältnismäßigen Stellenwerts im Vergleich zur Historie vergangener Mega-Einzelkönner.
Die Frage wird eher sein, ob mit Billups ein ähnlicher Kandidat gekürt wird, oder ob das Einzelkönnen von Nowitzki (Handicap Ausländer) bzw. Lebron James den Ausschlag für den Individualpreis gibt und somit die Teambilanz eine geringere Gewichtung erfährt.