Brooklyn mit Heimvorteil in die Playoffs - doch Verletzungen trüben die Stimmung
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Droht in den Playoffs auszufallen - Nets' Deron Williams.
Mit hängenden Köpfen verließen die Spieler der Brooklyn Nets den Court, nachdem gerade das letzte Auswärtsspiel der Saison bei den Boston Celtics verloren wurde. Eine absolut unnötige Niederlage gegen schwache Boston Celtics sorgte dafür, dass die Miami Heat Stunden später in der Eastern Conference an Brooklyn vorbei zogen und als zweiter im Osten die Saison beenden. Für Brooklyn bleibt damit Platz 3 und ein nun folgendes Erst-Runden Matchup mit den Toronto Raptors. Zuvor sorgten 5 Siege in Folge dafür, dass die Nets überhaupt mit dem zweiten Rang liebäugeln durften. In dieser Zeitspanne beeindruckten die Nets mit alldem, was sie schon zu Beginn der Saison auszeichnete - tolle Defense und Teambasketball in der Offense. Vor allem der Sieg gegen den Erzrivalen aus Miami, dürfte den Fans in Brooklyn besonders geschmeckt haben. Mit 106 zu 104 behielt man die Überhand gegen James und Co. - Matchwinner war Maurice Bass, mit einem Gamewinner 1.2 Sekunden vor Ablauf der Uhr. Davon beflügelt konnten die nächsten 4 Spiele mit im Schnitt 17 Punkten Vorsprung gewonnen werden, eine beeindruckende Bilanz.
Die dann folgende Niederlage in Boston war auch der Tatsache geschuldet, dass Coach Doc Rivers die Minuten seiner Starter deutlich reduzieren wollte, um Verletzungen aus dem Weg zu gehen. Doch wie es das Schicksal manchmal so will, geht es genau dann schief. Deron Williams landete beim Kampf um einen Rebound unglücklich auf dem Fuß und knickte um. Das MRT zeigte später einen Riss des Außenbandes und eine Verletzung an der Kapsel. Sein Status für die Playoffs ist ungewiss, ersten Einschätzungen der Ärzte zufolge wird er mindestens 2 Wochen fehlen, ehe er mit einem Tape auflaufen kann. Somit ist sein Einsatz zumindest in Runde 1 gegen Toronto stark gefährdet. Dass auch Bigman Festus Ezeli verletzt ausscheiden musste, ging nebenher fast unter. Er brach sich leider die Hand, seine Saison ist gelaufen.
Game 24: Miami Heat @
Brooklyn Nets 104-106
W | Man of the Match: Maurice Bass (22 Punkte - 2 Assists - 11/18 fg)
Game 25: Brooklyn Nets @ San Antonio Spurs 101-92
W | Man of the Match: Deron Williams (16 Punkte - 3 Rebounds - 14 Assists)
Game 26: Brooklyn Nets @ Houston Rockets 105-77
W | Man of the Match: Larry Sanders (14 Punkte - 10 Rebounds - 2 Blocks)
Game 27: Milwaukee Bucks @
Brooklyn Nets 76-93
W | Man of the Match: Darin Hayward (27 Punkte - 12 Rebounds - 2 Blocks - 11/13 fg)
Game 28: Phoenix Suns @
Brooklyn Nets 88-100
W | Man of the Match: Brook Lopez (16 Punkte - 7 Rebounds - 6/8 fg)
Game 29: Brooklyn Nets @ Boston Celtics 102-106
L | Man of the Match: Rajon Rondo (23 Punkte - 5 Rebounds - 12 Assists)
Platz 1 im Osten ging derweil an die überzeugenden Chicago Bulls, im Westen dominierten dagegen die Sacramento Kings ähnlich beeindruckend, wie es Philadelphia letztes Jahr tat. Mit einer 24-5 Bilanz gehen sie wohl zurecht als Top-Favorit in die Playoffs. Die Starting Five mit Thomas, Evans, dem ersten Pick des Jahres 2013/Ian Skinner, Thomas Robinson und DeMarcus Cousins wird endlich ihrem großen Talent gerecht und pflügte dieses Jahr durch die Liga. Der MVP-Titel ging dennoch wieder an einen alten Bekannten - Lebron James. Er drückte nahezu jede Statistik in diesem Jahr wieder etwas nach oben und führte die Heat trotz älter werdenden Wade und Chris Bosh auf Platz 2 - aller Ehren wert. Heißester Spieler zur Zeit ist allerdings Derrick Williams. Lange als ewiges Talent gescholten, dreht er in Abwesenheit von Kevin Love auf. 34 Punkte und 12 Rebounds lieferte er im Schnitt in den letzten 10 Saisonspielen - unglaubliche Zahlen, wenn man bedenkt, dass er sich den Ball mit Carmelo Anthony teilen muss. Hier ein Überblick über die diesjährigen Saison-Awards:
Most Valuable Player: #F
Lebron James (Miami Heat)
Rookie of the Year: #G
Daryl Larson (Denver Nuggets)
Best 6th Man of the Year: #G
Brandon Knight (Detroit Pistons)
Defensive Player of the Year: #C
DeMarcus Cousins (Sacramento Kings)
Most Improved Player of the Year: #C
Brandan Wright (Dallas Mavericks)
Brooklyn Nets Player-Statistics 2015/2016:
#G Deron Williams
(17.4 Pkt - 5.0 Reb - 6.7 Ast - 45% fg - 27% 3p in 35.4 Minutes)
#G Maurice Bass
(19.1 Pkt - 4.6 Reb - 3.1 Ast - 48% fg - 23% 3p in 35.4 Minutes)
#F Jared Dudley
(7.9 Pkt - 5.9 Reb - 1.3 Ast - 52% fg - 41% 3p in 28.9 Minutes)
#F Darin Hayward
(15.2 Pkt - 9.2 Reb - 1.9 Ast - 1.0 Blk - 59% fg in 37.5 Minutes)
#C Brook Lopez
(15.4 Pkt - 5.9 Reb - 0.8 Blk - 62% fg - in 30.1 Minutes)
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#G Andrew Goudelock (5.8 Pkt - 1.9 Reb - 1.9 Ast - 46% fg - 38% 3p in 14.2 Minutes)
#G JJ Redick (3.4 Pkt - 1.0 Ast - 41% fg - 36% 3p in 8.0 Minutes)
#G Gary Neal (1.8 Pkt - 1.0 Ast - 30% fg - 36% 3p in 8.3 Minutes)
#F Terrence Williams (10.7 Pkt - 3.4 Reb - 2.1 Ast - 52% fg - 33% 3p in 23.8 Minutes)
#F Larry Sanders (4.5 Pkt - 5.2 Reb - 57% fg in 22.2 Minutes)
#F Arnett Moultrie (1.7 Pkt - 2.2 Reb - 46% fg in 8.9 Minutes)
#C Festus Ezeli (1.1 Pkt - 1.4 Reb - 47% fg in 5.1 Minutes)
NBA Playoffs 2015/2016 Preview:
Runde 1 Brooklyn Nets (3) vs. Toronto Raptors (6)
Anhang anzeigen 5550 (#G Collison |#G T.Ross |#DeRozan |#F E.Davis |#C Bargnani)
An das direkte Aufeinandertreffen in der Regular Season haben die Brooklyn Nets keine gute Erinnerung. Mit 91 - 105 ging man in heimischer Arena unter. Und nun wird wohl auch Deron Williams verletzt fehlen, ein Selbstläufer ist dieses Matchup also beileibe nicht für die Brooklyn Nets. Hier im Direktvergleich die beiden Teams:
# Guards
Mit Darren Collison und Terrence Ross haben die Raptors zwei sehr ordentliche Starter in ihren Reihen. Collison ist mit 10.0 Assists Führender in dieser Wertung. Ross ist erst seit der Verletzung von Joe Peeler in die Starter-Rolle gerückt, erzielt seitdem im Schnitt 16.4 Punkte. Ihre Gegenüber sind normalerweise Deron Williams und Maurice Bass. Williams ist mit seiner Erfahrung immer noch ein wichtiger Bestandteil der Nets, Bass hat sich gegenüber seiner Rookie-Saison zwar kaum gesteigert, ist aber trotzdem schon jetzt einer der Top10 Shooting-Guards der Liga. Die Nets wären hier eigentlich im Vorteil, doch die Verletzung von D-Will ändert einiges. Wahrscheinlich wird Andrew Goudelock nun auf der 1 starten, was ein enormes Problem in Sachen Playmaking aufwirft. Goudelock ist eher ein Shooter, was vermehrt den Ball in die Hände von Maurice Bass legen wird - wie dieser mit dem vermehrten Druck zurecht kommen wird darf man gespannt beobachten. Die Raptors bringen mit Calderon noch einen X-Faktor von der Bank, bei den Nets ist es vorallem JJ Redick, der jederzeit heiß laufen kann.
# Forwards
Demar DeRozan ist der Franchise-Spieler der Raptors geworden, den man sich gewünscht hatte. Mit knapp 21 Punkten führt er sein Team im Scoring an. Zusammen mit Joe Peeler (17.9 Punkte und 9.1 Rebounds) hatte man eines der besten Flügel-Duos der Liga auf diesen Positionen. Letzterer schied jedoch im Februar mit einem Kreuzbandriss aus und wird frühestens nächstes Jahr wieder einen Basketball-Court betreten. Doch mit Ed Davis kann man wohl auf den besten Backup auf dieser Position vorweisen. Seit Peelers Ausfall beträgt Davis' Average einen famosen Wert von 12.8 Punkten und 10.6 Rebounds, dazu 1.9 Blocks. Wohl dem, der solche Bankspieler hat. Dennoch wirft Peelers Ausfall die Raptors natürlich zurück, da nun die Bankproduktion deutlich an Qualität verloren hat. Mit King und Sherman hat man zwei Rookies in der Hinterhalt, die beide nur wenig Minuten sehen dürften in den Playoffs - das gibt viele Minuten für DeRozan und Davis. Die Nets sind hier in der Breite deutlich besser besetzt. Mit Dudley, Hayward, Terrence Williams und Larry Sanders hat man vier nahezu gleichwertige Spieler in der Rotation. Das verschafft natürlich Coach Doc Rivers mehr Flexibilität in seinen Entscheidungen. Hayward hat sich zu einem der besseren Power Forwards der Liga gemausert, Dudley (3-Point Shooting) und T. Williams (Ballhandling/Defense) ergänzen sich zudem prima. Lediglich hinter Larry Sanders steht dieses Jahr ein Fragezeichen in Sachen Konstanz.
# Center
Andrea Bargnani gegen Brook Lopez. Das klingt nicht nach hartem Playoffs-Basketball der von Defense geprägt ist. Beide definieren sich eher über die Offense, trotzdem dürfte dieses Duell sehr interessant werden. Auf der einen Seite der Italiener, der sich oft am Perimeter herumtreibt und den 3er sucht. Auf der anderen Seite Lopez, der seine Punkte in der Zone macht. Beide dürften Probleme haben den anderen zu verteidigen, was viele Punkte und/oder Double-Teams verspricht. Positiv für Brooklyn: Brook Lopez ist ausnahmsweise mal der bessere Rebounder im Vergleich zu seinem Gegenüber - ob Brook damit zurechtkommt?
Fazit: Beide Teams sind recht ähnlich, beide haben Verletzungsprobleme. Der Ausfall von Deron Williams dürfte dennoch einen Tick schwerer wiegen, da er die Nets recht unvorbereitet trifft. Andere müssen nun in die Bresche springen und gute Würfe kreiren. Die Augen dürften hier vor allem auf Maurice Bass sein. Kann Bass den Ballvortrag übernehmen und Turnover in Grenzen halten, sollten die Nets immer noch das bessere Team sein. Dennoch sind die Raptors gut genug, um diese Serie mindestens über die volle Distanz gehen zu lassen - Tipp:
Brooklyn in 7
Restlichen Begegnungen:
(1) Sacramento Kings - (8) Oklahoma Thunder
(2) Dallas Mavericks - (7) Golden State Warriors
(3) Portland Trail Blazers - (6) Utah Jazz
(4) San Antonio Spurs - (5) Minnesota Timberwolves
(1) Chicago Bulls - (8) Indiana Pacers
(2) Miami Heat - (7) Detroit Pistons
(3) Brooklyn Nets - (6) Toronto Raptors
(4) Philadelphia 76ers - (5) Cleveland Cavaliers