Ich finde die Regressionsanalyse (RAPM) ist ein netter Ansatz
APM ist auch Regressionsanalyse, RAPM benutzt ridge regression, APM dagegen OLS. Der Unterschied liegt im Ridge factor lambda, der bei OLS einfach 0 ist. Ansonsten sieht die Gleichung eben genauso aus.
um den Wert eines Spielers in einer Zahl zusammenzufassen und ist bestimmt wesentlich aussagekräftiger als zum Beispiel PER oder andere Advanced Stats.
Es gibt einige Boxscore-Metrics, die besser als RAPM sind. Mein SPM beispielsweise, oder auch DSmoks ASPM. SPM steht für statistical +/-, wobei DSmok das via Regression an multi-year individuellen RAPM-Werten errechnet, währenddessen ich zuerst ein nichtlineares Modell verwenden, und anschliessende die Daten je Team zusammenfasse durch OLS dann das Modell bestimme, um das in +/- Zahlen umzuwandeln.
Im Übrigen ist WS auch besser beim Erklären, und ähnlich gut bei der Vorhersage wie RAPM. Wobei das bei WS einfach dadurch erreicht wird, dass alle Spieler ziemlich nahe am Durchschnitt sind. Auch ASPM hat eine kleinere Standardabweichung als mein SPM.
Er lebt aber genauso wie alle anderen Stats auch von der Sample-Size und seine Genauigkeit ist abhängig von der Datenmenge. Er kann also theoretisch auch nicht zu 100% genau sein, da die Anzahl der verschiedenen Mitspieler begrenzt ist, besonders wenn man die Daten aus nur einer Saison nimmt.
Der Fehler bei RAPM nach einer Saison ist sehr klein. Eine Saison reicht völlig aus. Was fehlt ist eher eine effektive Alterskurve, um die Daten dann entsprechend anzupassen. Aber J.E. hat da einen guten Ansatz vor kurzem gezeigt, wobei hier alle Spieler genommen wurden. Allerdings gibt es Spielertypen, die eine extreme Volatilität zeigen, für die das dann nicht passt. Auch kommen Superstars, die eben deutlich länger in der Liga verbleiben, dabei zu schlecht weg (will heißen, der Ansatz geht von einem viel zu starkem Leistungsabfall dieser Spieler aus, während die Kurve bei Spielern, die nur 4 bis 6 Jahre in der Liga sind, eigentlich deutlich steiler ist).
Der RAPM-Wert ist aber durch die Regressionsanalyse wesentlich unabhängiger vom Team als die üblichen advanced Stats und kann dadurch genauer den Wert eines Spielers bestimmen.
Nein, auch RAPM ist von der Rolle im Team abhängig, genauso wie Boxscore-Stats. Hier gibt es einfach einen Bias, der sich nicht via Regression unterdrücken lässt. Wir haben hier schlichtweg kein unabhängiges Sample, sondern unsere Stichprobe ist durch eine Vorauswahl durch das FO und die Coaches bestimmt.
Um die Unabhängigkeit vom Team mal ein wenig zu testen hab ich mal die Veränderung der RAPM-Werte von 154 Spielern aus der Saison 11/12 und 12/13 genommen und dabei Spieler die bei ihrem Team geblieben sind mit Spielern die ihr Team gewechselt haben verglichen:
Wo hast Du diese RAPM-Werte her?
Um meine Meinung zum RAPM zusammenzufassen: Er ist sicherlich im Vergleich von Spielern aussagekräftiger als die meisten anderen Stats, aber das macht ihn nicht zum absolut unfehlbaren Wertmaßstab für Spieler.
Sicherlich nicht. Allein auf RAPM basierend, wird man keine gute Entscheidung treffen. Das ist allenfalls sinnvoll, wenn man Spieler hat, die ungefähr gleiche Rollen im Team und ähnliche Boxscore-Stats haben. Hier kann man dann via RAPM abschätzen, welcher Spieler dann bei den Dingen, die nicht in der Boxscore aufgelistet sind, "mehr" macht.
Ansonsten gehört zu einem Spieler eben auch die production und efficiency, also wie viel und mit welcher Effizienz produziert der Spieler dann Boxscore-Zahlen. Ein Team kann eben nicht erfolgreich sein, wenn es nur aus Spielern besteht, die die kleinen Dinge besonders gut können, so eingesetzt werden und dann eben positive RAPM-Werte erreichen, sondern ein Team braucht eben auch denjenigen, der Punkte erzielt, der Rebounds abgreift, der mal den Assists, den Steal oder blocked shot verzeichnen kann. Die Kombination aus Boxscore und +/- Analyse zeigt dann auch deutlich verbesserte erklärende und vorhersagende Eigenschaften. Und das ist exakt das, was ich mache. Ich kombiniere mein Boxscore-Metric SPM und 1yr no prior RAPM-Werte.
Aber aufgrund von so unterschiedlichen Rollen und Teamstärken wage ich jetzt keine Aussage darüber, wer von den beiden jetzt der insgesamt bessere Spieler ist.
Deshalb sollte das Ganze auf Basis der Rolle im Team bewertet werden. Also, wie viel hilft Spieler X in seiner Rolle einem Team, wie viel hilft Spieler Y in seiner Rolle? Und dabei sieht es so aus, dass Gibson als Rollenspieler den Bulls mehr hilft, als Cousins als "go-to-guy". Im Endeffekt unterscheidet sich Cousins' Leistung als go-to-guy kaum von dem, was man erhalten würde, wenn die Verantwortung einfach auf alle Spieler im Team verteilt wäre, und er eine deutlich kleinere Rolle einnehmen würde. Er ist einfach kein Spieler, der in dieser Rolle als "go-to-guy" eine sinnvolle Lösung für ein erfolgreiches Team darstellt. Das beste Beispiel dafür, dass man den "go-to-guy" auch ersetzen kann, sind doch die Denver Nuggets gewesen. Die haben einfach überdurchschnittlich gute Spieler auf verschiedenen Positionen eingesetzt und damit eine hervorragende Offensive generiert. Beispielsweise hat eine Lineup mit Miller-Iguodala-Gallinari auf dem Feld bei im Schnitt 116.5 ORtg gelegen, also über 10 Punkte besser als der Ligaschnitt. Trotz der relativ schwachen Dreier von Miller und Iguodala war da mehr als genug offensive Firepower vorhanden. So, und nun stelle man sich das mit Wade-Joe Johnson-Gallinari vor.
Jetzt hat Cousins aber auch nicht die Fähigkeiten, sich einfach im Rahmen einer kleineren Rolle zu spezialisieren, gerade die besonders effektiven Rollenspieler (also Stretch-4, 3-D, Big-D) sind von ihm gar nicht ausfüllbar, da er nicht diese Stärken hat. Daher wüsste ich auch nicht, wie er in unserem Spiel in einer kleineren Rolle eingesetzt werden könnte, um dann Gibsons starken Einfluss, den er auf die Defensive hat, nahe zu kommen oder gar zu übertrumpfen.
Ich denke, viele tun sich einfach schwer darin, zu akzeptieren, dass Basketball ein Teamspiel ist, und das Spieler exakt dahin bewertet werden sollten, wie sehr sie ihrem Team helfen. Egal welche Rolle sie jetzt einnehmen. Der "go-to-scorer" ist letztendlich auch eine Rolle im Team, die nicht zwangsläufig wertvoller ist als der starke Perimeter-Verteidiger. Von den meisten Fans wird allerdings davon ausgegangen, dass derjenige, der mehr Punkte erzielt, der wichtiger und daher bessere Spieler sei. Dass die Rolle des Scorers auch durch die Mitspieler und deren Fertigkeiten durchaus ermöglicht werden kann, ist selten als Gedankenkonzept zu sehen.
Landei007 hat es jetzt geschafft, mit Favors und Young zwei Spieler zu picken, die bei mir besser abschneiden, als die zuvor als Starter eingeplanten Cousins und Randolph. Bin mal auf seine Rotation gespannt. Young ist auf jeden Fall ein sehr guter Pick, der wahrscheinlich von vielen Mitspielern einfach unterschätzt wird.