Einige Gedanken zu den Finals:
Der Titel freut mich für Gasol. Immer unterschätzt und jahrelang mit tollen Leistungen in Memphis an besseren Teams gescheitert. Mutige Entscheidungen des Managements wurden belohnt. Eigene Spieler entwickelt, das Risiko mit Kawhi eingegangen und dann mit Gasol noch ein Puzzle Stück hinzugefügt. Und die Role Player haben wirklich geliefert. Es gab keinen konstanten zweiten Star aber immer wieder überragende Leistungen einzelner Spieler. Auch für Lowry irgendwie eine schöne Geschichte, dass er im entscheidenden Spiel den Weg bereitet nachdem er jahrelang die (überhöhten) Hoffnungen in der Post Season nicht erfüllen konnte.
Unabhängig von seinen sportlichen Leistungen (überrragende Playoffs) bin ich überrascht wie beliebt Kawhi zu sein scheint. Wenn man sich anschaut wie andere Stars für ihre Free Agent Entscheidungen/Tradeforderungen kritisiert werden. Sein seltsamer/undurchsichtiger Streik bei den Spurs scheint in dieser Hinsicht keinen Einfluss gehabt zu haben.
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Curry kam wieder an seine Grenzen. In der regulären Saison und in vielen Matchups ist er ein MVP Kandidat und Top 3 Spieler. Aber gegen physische und gut verteidigende Teams wird es manchmal dünn für ihn. Er muss dann extrem hart für seine Würfe arbeiten und ist als erste Option einfach nicht auf dem Niveau eines Durant oder Leonard.
Green kann anstrengend sein. Immer Drama und Emotionen. Wirkte in der regulären Saison teilweise auch nicht fit aber hat vor den Playoffs anscheinend einige Kilos verloren und das machte sich bemerkbar. Er hat unfassbar starke Playoffs gespielt.
Warriors Kader hatte böse Lücken. Natürlich kann man vor Beginn der Saison nicht dafür planen, dass man den wohl besten Spieler der Liga verletzt verliert. Zudem benötigte man einige Big Man weil man Green während der langen 82 Spiele nicht dauerhaft als Center spielen lassen kann und Cousins erstmal fehlte. Die Gehaltssituation erlaubt auch keine großen Roster Moves.
Aber es war schon schräg, dass ausgerechnet die Warriors gewaltige Probleme kriegen weil Spacing und Shooting fehlt. Das war einmal die große Stärke.
Man hat drei der besten Shooter aller Zeiten aber dahinter bei den Role Playern überhaupt kein Spacing. Das war schon während der Saison teilweise ein Problem aber nach dem Ausfall von Durant kaum noch zu kompensieren. Es gab teilweise Lineups bei denen nur ein oder zwei Spieler wirklich Vertrauen in ihren Wurf haben. Iggy ist wackelig (auch wenn er heute Nacht seine Offensivexplosion hatte) und Livingston hat wohl das Vertrauen in den Mid Range Jumper aufgegeben und wirft überhaupt nicht mehr. Trotz gutem Ball Movement ist das gegen starke Defense einfach nicht tragbar auf diesem Level. Man hätte vielleicht im Winter statt Bogut eher einen Spieler für den Flügel anpeilen müssen.
Aber letztendlich haben natürlich die Verletzungen der Stars eine erfolgreichere Saison verhindert.
Off-Season wird spannend. Durant wird mit Sicherheit Max Angebote kriegen. Bin gespannt wie er entscheidet. Klay wird bleiben. Cousins geht. Viel Spielraum für Roster Verbesserungen wird es nicht geben.
Bei den Raptors steht und fällt alles mit der Entscheidung von Leonard.
Edit: Eine Sache noch.... Das letzte Play der Warriors war furchtbar. Zuerst fast der Turnover beim gefährlichen Inbound Pass und dann sofort der Dreier von Curry. Bei nur einem Punkt Rückstand fand ich das überhastet zumal Ibaka schon anfliegt. Wenn er da einfach den Wurf antäuscht und in Richtung Korb dribbelt kriegt er einen besseren Wurf (oder ein Foul) für sich oder einen Mitspieler.
Aber Raptors direkt davor auch mit dem Horror Ballverlust. Da spielen dann wohl auch immer die Nerven eine Rolle.