NBA vs. China


LeZ

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Du vergleichst allen Ernstes die Justiz eines demokratischen EU Landes mit der Rolle der VR China in Hongkong?

Ja ? Das demokratische Spanien hat eine Roland-Freisler-Entscheidung über Regionalpolitiker getroffen um ein Exempel gegen Unabhängigkeitsüberlegungen zu statuieren, China nicht. Spanien ist inzwischen näher an Franco als China an Mao.

Es geht mir hier eher um die weinerliche Eskalation der Hongkong-Situation, die im Vergleich absolut nicht "schlimm" ist. Man demonstriert, weil man was "befürchtet", denn das Gesetz um das es anfangs ging ist längst vom Tisch. China könnte ja, und deshalb möchte man prophylaktisch gleich die vollständige De-facto-Unabhängigkeit. Und das ist noch nicht mal das gleiche wie in Spanien, weil Spanien im Gegensatz zu China Katalonien die Kompetenzen regionaler Selbständigkeit einseitig einfach wieder entzogen hat, Hongkong hat sie noch. Hongkong ist nicht juristisch und verwaltungstechnisch an China angeschlossen worden.

Aber Hauptsache man kann die "Boh! Protest! Gegen China! Und jetzt alle!"-Schiene reiten, als würden dort Hexenverbrennungen stattfinden. Bei China ist alles schlimm auch wenn es weniger ist als das was Spanien macht, aber in China muss dann die Welt inklusive LeBron James aufstehen und nach Hongkong in den Krieg ziehen. Um, äh, weiss ich auch nicht, aber alle zusammen jetzt. Die Uiguren wären da schon eher ein Thema, aber auch nicht mehr als Syrien oder Venezuela.
 

TraveCortex

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Verlierer sind nur die unterdrückten Menschen, die keine Stimme haben. Ein Verlust von ein paar Millionen bei einem Milliardär ist dagegen verschmerzbar. Er ist bald eh am Ende der Karriere und kann danach auf dem Golfplatz sein Leben verbringen. In seiner Situation das Business zu bevorzugen zeugt nicht von Mut.

Ja als Sportforen.de-User ist das alles immer schön und locker daher gesagt. Für James geht es um langfristige Pläne und nicht nur um seine Karriere. Kein Mensch kennt seine Ziele. Weiterhin ist ein Sportler nicht dafür verantwortlich etwas zu schaffen, was Politiker nicht mal im Ansatz können. Dass er an seinem eigenen Land Kritik äußert ist das Eine, aber China? Wie viel weiß James wohl über China? Der Westen heuchelt sich da einen ab und mischt sich immer nur in die Freiheitskämpfe ein, die ihm politisch passen und das stinkt halt auch China.

Ich kann nicht beurteilen, ob es LeBron nur um das Geld geht, das kann gut sein, aber ich kann auch den Gedanken verstehen, bei einem fremden Land zurückhaltender zu sein. Vielleicht teilt er ja auch schlicht nicht die Sicht der Dinge in Bezug auf die Lage in Hongkong...vielleicht hat er auch Angst sich zu äußern oder ihm ist das zu viel. Wer kann das schon sagen?
 
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Grimon

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Spanien ist inzwischen näher an Franco als China an Mao
:skepsis: Ernsthaft? Wie oft bist du in China unterwegs, wie oft in Spanien?
Sollen wir mal über die aktuelle Menschenrechtslage in den beiden Ländern reden?
Wie sieht's mit Wahlen aus? Wie laufen die so in China, wie in Spanien?
Rechtsstaatlichkeit? Usw., usw...
OK, es ist ein Sportforum: Als Pep Guardiola sich pro katalonische Unabhängigkeit geäußert hat, führte das zu einem Konflikt Premier League vs Spanien? Durfte Man City nicht mehr in der CL in Spanien spielen? Wurden alle Werbeposter abgehängt...
Um, äh, weiss ich auch nicht, aber alle zusammen jetzt. Die Uiguren wären da schon eher ein Thema, aber auch nicht mehr als Syrien oder Venezuela.
Soll das ein Beitrag zu dieser Diskussion sein oder ist es doch nur ein klassischer whataboutism?
 

DunKing

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@LeZ
Niemand hat ja von den Spielern verlangt, dass sie sich zur Hongkong-Problematik an sich äussern. Morey hat dies freiwillig getan und danach hat China, hypersensibel wie es diesbezüglich ist, den Baum zum Brennen gebracht, Presaeason-Spiele abgesagt und eine Entschuldigung der NBA verlangt.

Wenn überhaupt, wird von den Spielern "verlangt", dass sie sich zu dieser Situation äussern, nicht zum Grundkonflikt zwischen China und Hongkong. Ich glaube auch, dass man bei letzterem Thema etwas vorsichtig sein muss, wenn man sich als öffentliche Person äussert. Mit einem zweizeiligen Tweet wird man der Lage da selten gerecht.

Eine Stellungnahme zum HongKong-Konflikt erwarte ich, wie gesagt, von keinem Spieler. Genausowenig wie zum Syrienkrieg oder den Gefängnisstrafen für die katalonischen Unabhängigkeitskämpfer. Sinnvoll und mutig fände ich, wenn die Spieler oder die NBA etwa sagen würden, dass dies halt Moreys persönliche Meinung sei, und die chinesischen Reaktionen darauf unverhältnismässig ausgefallen sei. Dazu könnte man immer noch nachschieben, dass man sich selbst nicht zur Politik Chinas äussern wolle.

Denn darum geht es ja eigentlich: Es ist lächerlich, dass China gleich die NBA verbannen möchte, bloss weil sich ein Funktionär eines Teams kritisch zu Chinas Politik geäussert hat. Es muss möglich sein, dass man wirtschaftliche Beziehungen unterhält, auch wenn man teilweise unterschiedliche Ansichten über andere Themen hat. China bricht ja auch nicht gleich die Handelsbeziehungen mit den USA ab, wenn Trump das Land als Regime etc. bezeichnet.
 

Benny

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Ja ? Das demokratische Spanien hat eine Roland-Freisler-Entscheidung über Regionalpolitiker getroffen um ein Exempel gegen Unabhängigkeitsüberlegungen zu statuieren, China nicht. Spanien ist inzwischen näher an Franco als China an Mao.

Es geht mir hier eher um die weinerliche Eskalation der Hongkong-Situation, die im Vergleich absolut nicht "schlimm" ist. Man demonstriert, weil man was "befürchtet", denn das Gesetz um das es anfangs ging ist längst vom Tisch. China könnte ja, und deshalb möchte man prophylaktisch gleich die vollständige De-facto-Unabhängigkeit. Und das ist noch nicht mal das gleiche wie in Spanien, weil Spanien im Gegensatz zu China Katalonien die Kompetenzen regionaler Selbständigkeit einseitig einfach wieder entzogen hat, Hongkong hat sie noch. Hongkong ist nicht juristisch und verwaltungstechnisch an China angeschlossen worden.

Aber Hauptsache man kann die "Boh! Protest! Gegen China! Und jetzt alle!"-Schiene reiten, als würden dort Hexenverbrennungen stattfinden. Bei China ist alles schlimm auch wenn es weniger ist als das was Spanien macht, aber in China muss dann die Welt inklusive LeBron James aufstehen und nach Hongkong in den Krieg ziehen. Um, äh, weiss ich auch nicht, aber alle zusammen jetzt. Die Uiguren wären da schon eher ein Thema, aber auch nicht mehr als Syrien oder Venezuela.

Schlimmer Beitrag von dir.
China ist ein absoluter, diktatorisch geführter Unrechtsstaat, welcher jährlich tausende Menschen exekutiert (Vergleich: USA i. d. R. "nur" im kleinen zweistelligen Bereich).
Menschen leben unfrei und sind von freier Meinungsäußerung weit entfernt, ein Sozialsystem erfasst den gläsernen Bürger und gibt ihm Privilegien, wenn er auf Linie ist oder Strafen, falls nicht. Alles wird zentral gesteuert. Andersdenkende werden drangsaliert und schikaniert. Neben HongKong gibt es eine Reihe weiterer Konfliktfälle.

Mit Syrien ist das auch überhaupt nicht vergleichbar, weil die NBA in Syrien keine Aktien hat oder andersherum. Es ist aber nunmal so, dass der Arm Chinas mit seinem Geld mittlerweile überall hingreift und demokratische Systeme mit diktatorischen Ideologien konfrontiert. Und das Geld ist hier der einzige Grund, weshalb niemand etwas sagt. Das ist schon ein Riesen-Skandal.

Aus meiner Sicht vergleichbar eher mit Saudi-Arabien. Der Vergleich mit Spanien ist dagegen völlig hirnverbrannt, sorry.
 
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Ballking

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Schlimmer Beitrag von dir.
China ist ein absoluter, diktatorisch geführter Unrechtsstaat, welcher jährlich tausende Menschen exekutiert (Vergleich: USA i. d. R. "nur" im kleinen zweistelligen Bereich).
Menschen leben unfrei und sind von freier Meinungsäußerung weit entfernt, ein Sozialsystem erfasst den gläsernen Bürger und gibt im Privilegien, wenn er auf Linie ist oder Strafen, falls nicht. Alles wird zentral gesteuert. Andersdenkende werden drangsaliert und schikaniert. Neben HongKong gibt es eine Reihe weiterer Konfliktfälle.
Kratzt aber viele Chinesen so gar nicht, weil es der Staat eben geschafft hat, das Wohlstandsversprechen einzuhalten, es zum ersten mal einen gefestigten Mittelstand gibt und die Bildungschancen der Jugend so groß wie nie sind.

Der Preis für den Aufstieg ist halt die totale Überwachung.

So lange es ausreichend Brot und Spiel gibt, wird da niemand aufstehen.
 

ocelot

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Was ist daran denn erbärmlich. Das ist ein Zitat von MLK (der am Tag des Tweets vor über einem Jahr Geburtstag gehabt hätte) , im Kontext zur afroamerikanischen Bürgerrechtsbewegung. Das ist wohl die neueste Form von whataboutism. Wenn man ein Unrecht anprangert, das einen selbst direkt angeht, oder für eigene Rechte einsteht, ist man erbärmlich, sofern man dann nicht auch gleichzeitig für die Rechte von allen anderen Menschen am anderen Ende der Welt eintritt,egal was es für Folgen hat für einen selbst und zig andere Menschen? Kaepernick kame aus dem Knien nicht mehr heraus.
 

Ballking

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Was ist daran denn erbärmlich. Das ist ein Zitat von MLK (der am Tag des Tweets vor über einem Jahr Geburtstag gehabt hätte) , im Kontext zur afroamerikanischen Bürgerrechtsbewegung. Das ist wohl die neueste Form von whataboutism. Wenn man ein Unrecht anprangert, das einen selbst direkt angeht, oder für eigene Rechte einsteht, ist man erbärmlich, sofern man dann nicht auch gleichzeitig für die Rechte von allen anderen Menschen am anderen Ende der Welt eintritt,egal was es für Folgen hat für einen selbst und zig andere Menschen? Kaepernick kame aus dem Knien nicht mehr heraus.
(y)
LeBron tut was er kann (und will) aber er kann die Welt nun mal auch nicht retten und es ist vermessen zu verlangen, das jeder Sportler oder Millionär sich gefälligst (kritisch) zu etwaiger Politik zu äußern hat.

Noch was:

Er müsste all das nicht tun! Er könnte mit seiner Kohle auch in seiner Villa chillen, Lambo fahren und Partys mit Koks und Nu**en feiern.
Macht er aber nicht, sondern versucht seiner Heimatstadt was zurückzugeben (und nein, das kann man nicht alles von der Steuer absetzen ;D )
 
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le Tissier

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(y)
LeBron tut was er kann (und will) aber er kann die Welt nun mal auch nicht retten und es ist vermessen zu verlangen, das jeder Sportler oder Millionär sich gefälligst (kritisch) zu etwaiger Politik zu äußern hat.

Niemand kann von James/Kerr/Pop oder anderen Spielern/Coaches erwarten, dass sie als Experten zum Konflikt zwischen China und Hongkong auftreten. Darum geht es doch überhaupt nicht. Dazu muss auch nicht jeder eine Meinung haben.

Der Tweet zu Hongkong war ja auch nur der Auslöser für das nun dominierende Thema. Und das ist der Konflikt zwischen der NBA und China. China duldet keine Kritik und droht dementsprechend die Zusammenarbeit einzufrieren und damit den Geldhahn zuzudrehen.

Und jetzt ist die Frage wie die Liga damit umgeht: Maulkorb für alle Angestellten und Redeverbot um sich das Geld aus China zu sichern?
Knallharte Konfrontation nach dem Motto: Ihr Chinesen müsst damit leben, dass hier jeder seine Meinung sagen darf und wenn euch das nicht passt beenden wir die Zusammenarbeit (und verzichten auf sehr viel Geld).

Es wird vermutlich ein Mittelweg. Öffentlich wird sich die NBA zur Meinungsfreiheit bekennen (da hat man kaum eine andere Wahl) und intern wird die Liga in Zusammenarbeit mit den Teams alle Beteiligten darauf hinweisen, dass man sich doch bitte überlegen soll was man zum Thema China twittert. Das jetzige Drama ist da mit Sicherheit schon Warnung genug.

Aber zu James:

Der stellt sich ernsthaft vor die Presse und kritisiert Morey. Ausgerechnet der Sportler der sich gegen "Shut up and dribble" wehren musste und dabei immer wieder verteidigen musste, dass Sportler eben nicht nur zur Unterhaltung da sind sondern selbstverständlich auch zu politischen und gesellschaftlichen Problemen Stellung beziehen können.

“I just think that when you’re misinformed or you’re not educated about something—and I’m just talking about the tweet—you never know what the ramifications that can happen,” James said. “Yes, we all have freedom of speech, but at times, there are ramifications for the negative that can happen when you’re not thinking about others and only thinking about yourself. … Sometimes you have to think through things that you say that may cause harm not only for yourself, but for the majority of people. And I think that [Morey’s tweet] is a prime example of that.”
“I don’t want to get into … a word feud with Morey, Daryl Morey, but I believe he wasn’t educated about the situation at hand, and he spoke,” James said. “So many people could have been harmed, not only financially, but physically, emotionally, spiritually. So just be careful what we tweet and what we say, and what we do.”


Er suggeriert, dass Morey keine Ahnung hatte wovon er spricht. Dann wird James gefragt woher er eigentlich weiß, dass Morey nicht "informed" war.

“That’s just my belief, I don’t know. That’s my belief, that’s all I can say. I believe he was misinformed and not educated on the situation, and if he was then so be it. But I have no idea, that’s just my belief.”

Was ist denn das bitte für ein lächerliches Gelaber? Du kannst dich doch nicht vor die Presse stellen und Morey kritisieren bzw ihm unterstellen, dass er keine Ahnung hatte wovon er spricht und dann im nächsten Satz erklären, dass du eigentlich selbst "no idea" hast und "uninformed" bist.

Letztendlich geht es doch auch überhaupt nicht um die Frage wie sehr sich Morey zu dem Thema informiert hatte bevor er den Tweet abgeschickt hat. Er hat seine Meinung gepostet. Ob er sich davor mehrere Wochen über das Thema informiert hat oder ob das eine spontane Aktion war.... Kann niemand wissen und interessiert aber auch in China niemanden... Die erlauben einfach keine Form von Kritik egal in welcher Form. Was passiert wenn Dwight Howard auf Twitter gegen China pöbelt weil die Hunde quälen/essen? Oder wenn Rudy Gay in einem Interview den Überwachungsstaat kritisiert?

Es geht um die grundsätzliche Frage ob China soviel Einfluss haben darf, dass die NBA den Angestellten der Liga/Teams den Mund verbietet.
Ich erwarte auch nicht, dass jetzt alle Spieler Interviews geben und für Meinungsfreiheit argumentieren. Die haben natürlich alle ein (finanzielles) Interesse dass sich die Lage beruhigt. Es ist der Job von Silver den Chinesen zu vermitteln, dass in den USA jeder seine Meinung sagen darf und die NBA niemanden dafür bestrafen wird.

Ich kann nachvollziehen was Harden gemacht hat: Der hat einige nette Sachen über China gesagt und sich ansonsten aber jeglichen Kommentar verkniffen. Aber, dass sich James dann mit diesem peinlichen Interview zu Wort meldet und Morey attackiert ist einfach lächerlich und den Shitstorm hat er sich verdient. Was für eine Witzfigur.
 
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ocelot

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Niemand kann von James/Kerr/Pop oder anderen Spielern/Coaches erwarten, dass sie als Experten zum Konflikt zwischen China und Hongkong auftreten. Darum geht es doch überhaupt nicht. Dazu muss auch nicht jeder eine Meinung haben.

Der Tweet zu Hongkong war ja auch nur der Auslöser für das nun dominierende Thema. Und das ist der Konflikt zwischen der NBA und China. China duldet keine Kritik und droht dementsprechend die Zusammenarbeit einzufrieren und damit den Geldhahn zuzudrehen.

Und jetzt ist die Frage wie die Liga damit umgeht: Maulkorb für alle Angestellten und Redeverbot um sich das Geld aus China zu sichern?
Knallharte Konfrontation nach dem Motto: Ihr Chinesen müsst damit leben, dass hier jeder seine Meinung sagen darf und wenn euch das nicht passt beenden wir die Zusammenarbeit (und verzichten auf sehr viel Geld).

Es wird vermutlich ein Mittelweg. Öffentlich wird sich die NBA zur Meinungsfreiheit bekennen (da hat man kaum eine andere Wahl) und intern wird die Liga in Zusammenarbeit mit den Teams alle Beteiligten darauf hinweisen, dass man sich doch bitte überlegen soll was man zum Thema China twittert. Das jetzige Drama ist da mit Sicherheit schon Warnung genug.

Aber zu James:

Der stellt sich ernsthaft vor die Presse und kritisiert Morey. Ausgerechnet der Sportler der sich gegen "Shut up and dribble" wehren musste und dabei immer wieder verteidigen musste, dass Sportler eben nicht nur zur Unterhaltung da sind sondern selbstverständlich auch zu politischen und gesellschaftlichen Problemen Stellung beziehen können.

“I just think that when you’re misinformed or you’re not educated about something—and I’m just talking about the tweet—you never know what the ramifications that can happen,” James said. “Yes, we all have freedom of speech, but at times, there are ramifications for the negative that can happen when you’re not thinking about others and only thinking about yourself . … Sometimes you have to think through things that you say that may cause harm not only for yourself, but for the majority of people. And I think that [Morey’s tweet] is a prime example of that.”
“I don’t want to get into … a word feud with Morey, Daryl Morey, but]I believe he wasn’t educated about the situation at hand, and he spoke,” James said. “ So many people could have been harmed, not only financially, but physically, emotionally, spiritually. So just be careful what we tweet and what we say, and what we do.”


Er suggeriert, dass Morey keine Ahnung hatte wovon er spricht. Dann wird James gefragt woher er eigentlich weiß, dass Morey nicht "informed" war.

“That’s just my belief, I don’t know. That’s my belief, that’s all I can say. I believe he was misinformed and not educated on the situation, and if he was then so be it. But I have no idea, that’s just my belief.”

Was ist denn das bitte für ein lächerliches Gelaber? Du kannst dich doch nicht vor die Presse stellen und Morey kritisieren bzw ihm unterstellen, dass er keine Ahnung hatte wovon er spricht und dann im nächsten Satz erklären, dass du eigentlich selbst "no idea" hast und "uninformed" bist.

Letztendlich geht es doch auch überhaupt nicht um die Frage wie sehr sich Morey zu dem Thema informiert hatte bevor er den Tweet abgeschickt hat. Er hat seine Meinung gepostet. Ob er sich davor mehrere Wochen über das Thema informiert hat oder ob das eine spontane Aktion war.... Kann niemand wissen und interessiert aber auch in China niemanden... Die erlauben einfach keine Form von Kritik egal in welcher Form. Was passiert wenn Dwight Howard auf Twitter gegen China pöbelt weil die Hunde quälen/essen? Oder wenn Rudy Gay in einem Interview den Überwachungsstaat kritisiert?

Es geht um die grundsätzliche Frage ob China soviel Einfluss haben darf, dass die NBA den Angestellten der Liga/Teams den Mund verbietet.
Ich erwarte auch nicht, dass jetzt alle Spieler Interviews geben und für Meinungsfreiheit argumentieren. Die haben natürlich alle ein (finanzielles) Interesse dass sich die Lage beruhigt. Es ist der Job von Silver den Chinesen zu vermitteln, dass in den USA jeder seine Meinung sagen darf und die NBA niemanden dafür bestrafen wird.

Ich kann nachvollziehen was Harden gemacht hat: Der hat einige nette Sachen über China gesagt und sich ansonsten aber jeglichen Kommentar verkniffen. Aber, dass sich James dann mit diesem peinlichen Interview zu Wort meldet und Morey attackiert ist einfach lächerlich und den Shitstorm hat er sich verdient. Was für eine Witzfigur.

Ich hab mal ummarkiert und das für mich eigentlich interessante fett markiert. Fragt sich, ob James damit nur darauf angespielt hat, dass Morey der NBA und den Spieler einen Bärendienst erwiesen hat, oder ob er auch die Protester meinte. Er spricht ja auch von physically harmed.
 

rÖsHti

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Lebron Mastermind...
Er attackiert Morey aber eigentlich ist es keine attacke...
 

Big d

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Ich traue Lebron, Harden, Steph und sogar ;)Pop und Kerr schon zu, als mündige Bürger Entwicklungen im eigenen Land informiert, sinnvoll und konstruktiv zu kritisieren. Aber zu China und Hong Kong, Macau oder gar Taiwan würde ich auch ungern öffentlich Stellung beziehen, weil ich gut genug informiert bin, um zu wissen, dass ich nicht gut genug informiert bin. Ähnlich wird es Pop und Kerr wohl auch gehen. Selbst, wenn man sich grundsätzlich rausnimmt, wissen zu wollen, welches System für welches Volk am besten passt, ist es dennoch eine ethische Zwickmühle als Beteiligter eines riesen Unternehmens, dass intensive Geschäftsbeziehungen zu China hat, zu entscheiden, ob man diese Meinung offen kund tut oder nicht. Den Geschäftsbeziehungen schadet man auf jeden Fall, dem Bestreben der Protestanten in Hong Kong aber wie es aussieht ebenfalls. Man kann natürlich verurteilen, Redefreiheit und so, aber Ein-Land-Zwei-Systeme geht unmittelbar nur China (inklusive Hong Kong) und für die nächsten ca. 30 Jahre noch Großbritannien etwas an.

Na ja geht nur china was an finde ich schon gewagt, nach dem motto hätte man auch sagen können Apartheid geht nur Südafrika an.
 

ocelot

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Na ja geht nur china was an finde ich schon gewagt, nach dem motto hätte man auch sagen können Apartheid geht nur Südafrika an.

Intetessanter Vergleich, da so ziemlich jede Nation und jeder Konzern ewig Beziehungen mach Südafrika unterhalten hat während der Apartheid und es zwar irgendwann mal so etwas wie Druck gab (vielleicht weniger als auf China heutzutage, aber recht spät wurde es immerhin von der UN als Verbrechen einhestuft), der Entscheidende Impuls für das Ende der Apartheid aber von innen kam - und auch nur so ist sinnvolle und nachtige Änderung in vielen Fällen möglich. Der Druck von innen hat das Land auch wirtschaftlich zu sehr belastet, so dass verhandelt und nachgegeben werden musste. Worauf ich mich jedoch bezog und weshalb der Vergleich hinkt, die Situation, die die Proteste in Hong Kong auslöst betrifft die gemeinsame Erklärung Chinas und Großbritanniens hinsichtlich des besonderen Status Hong Kongs, die durch die geplanten Gesetzesänderungen eventuell verletzt worden wäre. Da kann man halt nicht einfach reinreden als Unbeteiligter (jedoch natürlich seine Meinung kundtun, wie betont, oder versuchen, Druck auszuüben). Änderungen wird es in China aber wohl kaum von außen durch Druck geben. Zumindest nicht in der derzeitigen Phase. Vielleicht reicht dem chinesischen Volk irgwndwann ja nicht mehr der Wachstum und materieller Wohlstand und es entdeckt seinen Wunsch mach persönlicher Freiheit (die Chinesen sind aber schon recht materiell ausgerichtet - Status ist erstmal wichtiger) . Wenn dort einmal zig Millionen Menschen Randale machen, dann muss die Regierung auch einknicken und vielleicht ist das dann auch ein Zeitpunkt, wo China für weiteres Wachstum mehr auf Impulse von außen angewiesen ist und sich mehr öffnen muss, weniger restriktiv sein kann und danmmbringt es vielleicht auch etwas, sich dort versuchen, einzumischen. Dann würde es sich auch für die NBA Stars lohnen, sofern die NBA dann noch dort ist, um sich als Sprachrohr der Menschenrechtsbewegung zu geben ;)
 
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