Neuerscheinungen: Warnungen und Kaufempfehlungen


torben74

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The Killers - Pressure machine

Ich gebe offen zu, dass ich The Killers in den letzten Jahren ziemlich aus dem Fokus verloren habe.
Ihre Musik hat mich einfach nicht mehr so angesprochen.

Umso überraschter bin ich jetzt von "Pressure machine".
Man das ist richtig gut geworden!
Vor allem deswegen, weil es sich wieder richtig nach Rock ’n’ Roll anhört.
Zwar nach eher ruhigerem, aber halt einfach nach wieder handgemachter Musik.
Da ist weniger Elektronik im Spiel als zuletzt und das tut echt gut.
Das ist insgesamt sehr gelungen und für mich eine echte Überraschung.

The Killers - Runaway Horses (Live From Jimmy Kimmel Live! / 2021)

The Killers - Cody


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Chac

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Maffai - Shiver

Keine Sorge das junge Quartett aus Nürnberg hat mit dem Schlagersänger nur die Sprache in der sie singen gemeinsam. Musikalisch bewegen sich die Jungs zwischen Post-Punk und Indierock mit elektronischen Anteilen die mal düster angelehnt an New-Wave sind und dann mal wieder warmen Synthiesound versprühen. Die Gitarrenlastigkeit muss darunter aber nicht leiden. Inhaltlich geht es um Themen wie Hochmut, Dekadenz und Beziehngen zu sich selbst und anderen Menschen. Der Gesang von Mike Illig erinnert dabei stark an Turbostaat oder die befreundeten Akne Kid Joe.

Maffai - Wölfe
Maffai -Down
Maffai - Schieflage
 

torben74

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Big Red Machine- How long do you think it's gonna last?


Big Red Machine - How long do you think it's gonna last?

Da ist es nun, dass doch heiß erwartete zweite Album des Projekts von Aaron Dessner und Justin Vernon.
Ich hatte ja schon so ein bisschen Angst davor, weil auch ich selbst immense Erwartungen an die ganze Geschichte hatte.
Und, ist die Sache gut geworden?
Ruhe bewahren....denn die Antwort lautet hier ganz eindeutig ja!!!

Fairerweise muss man sagen, dass das ganze speziell Aaron Dessner natürlich sehr geschickt angestellt hat.
Es scheint so, als ob er quasi jeden Musiker bzw. Musikerin der letzten Monate, mit denen er wie auch immer zu tun hatte, quasi "zwangsverpflichtet" hat, bei der Geschichte jetzt mit zu machen.

So ist eine illustre "Gästeliste" entstanden, die einem als Indie-Freak fast die Tränen in die Augen treibt ;)
Dazu zählt auch...ja eigentlich fast schon natürlich..die gute Taylor Swift, die augenscheinlich fast schon zur neuen Muse des Indie-Rock/Pop wird (Gott, hab ich das grad wirklich geschrieben??)

Das gute an der Geschichte ist, dass ganze funktioniert hervorragend.
Es ist wirklich ein richtiges Album geworden, nicht nur eine Aneinanderreihung von Songs aus der "feat." Kiste.
Die exzellenten Musiker ergänzen sich hier wirklich zu einem großen Ganzen (ach herrliche Formulierung;)).
Dazu passiert eine große Überraschung: Aaron Dessner singt selbst und dies auch gut!!!

Somit ist das hier ein absolut gelungenes und super gutes Album, natürlich nicht das beste aller Zeiten, aber in diesem Jahr muss es mit zu den Besten aufgelistet werden!!!

Big Red Machine - Birch (feat. Taylor Swift) (Official Lyric Video)

Big Red Machine "Phoenix" (Live-Late Night Show)
 

torben74

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Steve Gunn- Other you


Steve Gunn - Other you

Steve Gunn ist mir in den letzten Jahren richtig ans Herz gewachsen.
Klar im Feld der unzähligen Singer/ Songwriter Masse verortet, ist er trotzdem immer etwas Besonderes geblieben.
er hat immer sein eigenes Ding gemacht, nie einem Trend hinter her gehechelt.

Auch mit dem neuen Album bleibt er sich treu.
Ein Straus bunter, teils sehr nachdenklicher, teils sehr optimistischer Melodien.
50 Minuten wohlige Musik, die gut tut und in die man sich richtig reinhören kann.
Auch beim 2. Durchlauf kommt immer wieder etwas neues, spannendes zu Tage.

Mich hat "Other you" doch sehr begeistert.
Steve Gunn ist einer der Musiker geworden, bei dem man sich immer auf gute Musik verlassen kann (y)

Steve Gunn - "Fulton" (Official Music Video)

Steve Gunn - "Other You" (Official Music Video)

...
 

theGegen

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Vielen Dank an @torben74 für die aktuellen Tipps.

Da ist bestimmt auch was für mich dabei! (y)

Bei den Hörbeispielen von "the Killers" muss ich jedoch passen. Entgegen der Vorhersage
wieder richtig .... Rock ’n’ Roll
sind das so sülzige Schnarcher, die ich erst Recht von denen nicht leiden kann. Das Einzige, das ich von denen mag, ist die flotte Hymne "When we were young".

Den Rest und die anderen Empfehlungen nebst "Jinjer" von @Max Power höre ich mir mit mehr Zeit mal an.

Komme derzeit beruflich nicht dazu, up to Date zu bleiben. Aber demnächst komme ich nochmal wieder mit einem neuen Album um die Ecke. :)
 

theGegen

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The Joy Formidable - Into the Blue

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Jetzt endlich veröffentlicht. Nach 4 oder 5 Vorab-Singles und Videos. Ich war auf den Rest ziemlich gespannt.und nach dem 1. Hören hält "der Rest" den Singles Stand und ergibt durch die Reihung ein prima Album.
Die Produktion ist perfekt auf den Mischmach des walisischen Paars bzw. Trios abgestimmt. Düsterkram, Kratzgitarren, Heavy-Riffs, melodische Refrains, Indie-Krach, Elektro, Folk, Prog und Frauenstimme.

Ein bis zwei Songs sind verzichtbar, aber der Rest ergibt gerade hintereinander weg ein richtig gutes Album. Und Kandidat für Album des Jahres. (y)

Für das Jahr eine 10/10

Insgesamt allemal eine 8/10
 
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torben74

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Ich meinte
Vielen Dank an @torben74 für die aktuellen Tipps.

Da ist bestimmt auch was für mich dabei! (y)

Bei den Hörbeispielen von "the Killers" muss ich jedoch passen. Entgegen der Vorhersage

sind das so sülzige Schnarcher, die ich erst Recht von denen nicht leiden kann. Das Einzige, das ich von denen mag, ist die flotte Hymne "When we were young".

Den Rest und die anderen Empfehlungen nebst "Jinjer" von @Max Power höre ich mir mit mehr Zeit mal an.

Komme derzeit beruflich nicht dazu, up to Date zu bleiben. Aber demnächst komme ich nochmal wieder mit einem neuen Album um die Ecke. :)

Ich meinte bei den Killers auch eher, dass sie wieder so richtig Musik machen, also mit weniger Elektrokram und wieder eher als Band funktionieren.
Das Album insgesamt ist auch eher ruhiger.
Aber ich find es wie gesagt sehr ansprechend, was aber natürlich nicht jedem so gehen muss ;)
 

torben74

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Prince - Welcome 2 America

Natürlich hat man bei der ganzen Geschichte als jahrzehntelanger Prince Fan mächtig Bauchschmerzen.
soll man sich freuen, dass endlich nach und nach Dinge erscheinen, die bis zu seinem Tod nur Mythos waren oder ist das nichts anderes als die berühmte Leichenfledderei, die wir ja so gut kennen und hassen.

Hier ist zumindest die Grundlage eine andere oder bemerkenswerte.
Prince hatte ja "Welcome 2 America" 2010 vollständig aufgenommen und abgemixt.
Aus welchen Gründen auch immer hat er es nie veröffentlichen lassen.

Von daher geb auch ich der ganzen Geschichte erst mal ein ok.

Rein musikalisch bietet "Welcome 2 America" aus meiner Sicht nichts spektakulär Neues bzw. Mehrwert, den man so von ihm noch nicht gehört hatte.
Das ganze bietet einen Mix aus HipHop-, Soul-, RnB- und Pop-Segmenten.
Sehr gut gemacht natürlich, aber keine Revolution (was ein Wortspiel ;)).

Das besondere sind hier die Texte.
Ungewohnt politisch und zeitkritisch äußert er sich hier, zu Rassismus z.Bsp und der Lage, in der sich sein Land damals befand.
In diesen Punkten sollte man wirklich genau hinhören.

Von daher macht die ganze Nummer dann doch Sinn, weil es eine Seite von Prince war, die oft sehr unterschätzt wurde.

Bleibt ab zu warten, was die Nachlassverwalter als nächstes planen.
Material gibt es ja noch zu hauf und auch sicher vieles, was wirklich noch "das Licht der Welt erblicken sollte".

Prince - Born 2 Die

The making of Prince's Welcome 2 America album


....
 
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torben74

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Billie Eilish - Happier than ever

Keiner, der dazu mal was konkretes sagen bzw. schreiben möchte?

Ich bin da raus...:)
Ich hab sie noch nie gemocht, nicht von der Musik her und auch nicht vom dem her, wie sie sich darstellt.
Auch mit dem zweiten Album ist der Hype um sie für mich nicht nach zu vollziehen.
Ich find ihre Musik einfach sterbenslangweilig...sorry.
Da ist irgendwie nix, was mich hinter der Jalousie hervorlockt.

Vielleicht kanns mir ja einer versuchen zu erklären...;)

...
 

theGegen

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@torben74

Eine von meinen Töchtern könnte das vielleicht.
Ich kann damit auch nicht soviel anfangen, aber es ist schon was besonderes und manches finde ich durchaus okay bis gut.
Für mich rockt es nur halt ziemlich wenig und von daher nehme ich das zur Kenntnis ohne genervt zu sein.
 

torben74

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The Joy Formidable - Into the Blue

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Jetzt endlich veröffentlicht. Nach 4 oder 5 Vorab-Singles und Videos. Ich war auf den Rest ziemlich gespannt.und nach dem 1. Hören hält "der Rest" den Singles Stand und ergibt durch die Reihung ein prima Album.
Die Produktion ist perfekt auf den Mischmach des walisischen Paars bzw. Trios abgestimmt. Düsterkram, Kratzgitarren, Heavy-Riffs, melodische Refrains, Indie-Krach, Elektro, Folk, Prog und Frauenstimme.

Ein bis zwei Songs sind verzichtbar, aber der Rest ergibt gerade hintereinander weg ein richtig gutes Album. Und Kandidat für Album des Jahres. (y)

Für das Jahr eine 10/10

Insgesamt allemal eine 8/10

Also ich muss sagen, das ist eine wirklich großartige Geschichte.
Ich hab bisher The Joy Formidable immer eher am Rande mitbekommen.
Aber hier ist ihnen ein großer Wurf gelungen. Genau mein Ding, genau wies du beschrieben hast. (y)
Mal schauen, vielleicht landet es sogar in meiner Vinylsammlung.
 

theGegen

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Also ich muss sagen, das ist eine wirklich großartige Geschichte.
Ich hab bisher The Joy Formidable immer eher am Rande mitbekommen.
Aber hier ist ihnen ein großer Wurf gelungen. Genau mein Ding, genau wies du beschrieben hast. (y)
Mal schauen, vielleicht landet es sogar in meiner Vinylsammlung.

Vielen Dank. Das freut mich. :)
Die älteren Sachen dieser Band sind übrigens ähnlich.
Gitarrenkram mit Effekten zwischen Düster und Heavy mit zumeist weiblichem Gesang.
Beim neuesten Werk dank guter Produktion aber endlich mal über ein komplettes Album gut.

Ich würde sie gerne mal live sehen, aber sie touren derzeit nicht in Deutschland.
 

theGegen

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Colleen Green - Cool

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Indie-Lady aus den US of A. Bin ich rein zufällig drauf gestoßen, als ich während Bahnfahrt in meinen Algorhythmus Smartphone-News blätterte.
Da gab es eine Kritik vom Musikexpress über das gerade neu veröffentlichte Album von Colleen Green und weil das u.U. was für mich sein könnte (Label Sub-Pop!), wollte ich mich 10 Stunden später zuhause unbedingt daran erinnern, mir das mal anzuhören.
Und hatte es natürlich 10 Stunden später zuhause vergessen. ;)
Heute fiel es mir wieder ein und nach ein paar mal Durchhören wird das Album dem Titel ziemlich gerecht. :cool1:

Das ist Juliana Hatfield-Style. Alles alleine einspielen und hinfrickeln. Aufgrund Umständen ein eigenes Ding machen mit Indiepop (Melodie und Text und Krach). Möglichst einfach gehalten, um sich nicht zu verspielen.
Funktioniert gerade auf Albumlänge ziemlich gut, weil das Solo-Gefrickel insgesamt sehr flott, melodiös und eben cool :cool1: herüber kommt.
Anspieltipps (Indie-Pop mit Gefrickel):

Colleen Green - I wanna be a Dog

Colleen Green - How much should you love a Husband?

Colleen Green - Highway

Auf das Jahr 2021 bezogen, gebe ich eine

9/10
 
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torben74

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Lost Horizons: In Quiet Moments

Diese Geschichte wurde schon Ende Februar veröffentlicht.
Aus welchen Gründen auch immer, bin ich aber erst jetzt darauf gestoßen :)

Lost Horizons ist eine Projekt von Simon Raymonde (Gründer und Labelchef von Bella Union, sowie Bassist der legendären Cocteau Twins, und Drummer Richie Thomas -> Dif Juz, The Jesus And Mary Chain).
Beide schreiben und machen die Musik und lassen eine illustre Scharr an bekannten oder weniger Bekannten Leuten dann dazu singen.

Heraus gekommen ist hierbei ein wirklich vorzügliches und sehr spannendes Album.
Von der Sache her eher Soul und Blues lastig, aber trotzdem mit immens viel Abwechslung in petto.
Das liegt auch daran, dass jeder Sänger bzw. Sängerin ihren Part sehr unterschiedlich interpretiert, was sehr spannend ist.
Ok, es gibt auch mal ein paar kleinere Durchhänger, was bei über 70 Minuten Spielzeit auch nicht ganz unumgänglich ist.
Trotzdem lohnt sich hier bei eigentlich jedem Song das Hinhören und vor allem entsteht am Ende auch ein harmonischer Gesamteindruck.
Eine wirkliche Großtat in diesem Jahr :beten:(y)

Lost Horizons feat. Ural Thomas - In Quiet Moments (Official Video)

Lost Horizons feat. John Grant - Cordelia (Official Video)

Lost Horizons feat. Tim Smith - Grey Tower (Official Video)


....
 

Bombe

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Cheap Trick: in Another World

Gleich mal vorne weg - ich hab mit der Band so gar nichts am Hut, kenne ihre großen Hits aus der Vergangenheit und bin eher zufällig (auf Grund der vielen sehr guten Kritiken) in Tuchfühlung mit dem neuen Album gegangen. Und was soll ich sagen? Weltklasse 10/10

Die Scheibe fängt mit "Here comes the summer" an und das ist nun wirklich ein richtiger Sommer Song, es folgt ein Hammer nach dem nächsten, die Bandbreite ist groß von ruhig und melancholisch bis bluesig und punkig angehaucht ist alles dabei. Dazu immer bemüht, den Song gewisse Harmonien zu geben, was einem einfach ein wahnsinnig gutes Gefühl gibt.

Man erkennt natürlich ihre Liebe zu den Beatles, vor allem zu Lennon und Harrison. Oft überlege ich mir - so würden die Fab Four klinken, wenn es sie noch geben würde. Nicht falsch verstehen, das ist keine 1:1 Adaption dafür sind die Gitarren zu rau und die Produktion zu "punkig" (hat mich anfangs gestört aber gefällt mir inzwischen)

Ich glaube user wie @le freaque oder @theGegen können mit dieser Platte durchaus was anfangen. Auch hier übrigens wieder der Typ - auf Vinyl klingt das ganze nochmal eine Stufe "schöner".

Anspieltipps sind schwierig zu benennen weil eigentlich alles gut ist.
Der Titeltrack (wobei das punkige Reprise gegen Ende des Albums fast noch cooler ist) ist schon mal sehr aussagekräftig
Here comes the summer
Final Days
So it goes (aber sowas von Beatles)
 

le freaque

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Cheap Trick: in Another World

Gleich mal vorne weg - ich hab mit der Band so gar nichts am Hut, kenne ihre großen Hits aus der Vergangenheit und bin eher zufällig (auf Grund der vielen sehr guten Kritiken) in Tuchfühlung mit dem neuen Album gegangen. Und was soll ich sagen? Weltklasse 10/10

Die Scheibe fängt mit "Here comes the summer" an und das ist nun wirklich ein richtiger Sommer Song, es folgt ein Hammer nach dem nächsten, die Bandbreite ist groß von ruhig und melancholisch bis bluesig und punkig angehaucht ist alles dabei. Dazu immer bemüht, den Song gewisse Harmonien zu geben, was einem einfach ein wahnsinnig gutes Gefühl gibt.

Man erkennt natürlich ihre Liebe zu den Beatles, vor allem zu Lennon und Harrison. Oft überlege ich mir - so würden die Fab Four klinken, wenn es sie noch geben würde. Nicht falsch verstehen, das ist keine 1:1 Adaption dafür sind die Gitarren zu rau und die Produktion zu "punkig" (hat mich anfangs gestört aber gefällt mir inzwischen)

Ich glaube user wie @le freaque oder @theGegen können mit dieser Platte durchaus was anfangen. Auch hier übrigens wieder der Typ - auf Vinyl klingt das ganze nochmal eine Stufe "schöner".

Anspieltipps sind schwierig zu benennen weil eigentlich alles gut ist.
Der Titeltrack (wobei das punkige Reprise gegen Ende des Albums fast noch cooler ist) ist schon mal sehr aussagekräftig
Here comes the summer
Final Days
So it goes (aber sowas von Beatles)
Laaaangweilig, kenn' ich schon. ;):clowns: Im Ernst: gehe d'accord, starkes Album, obwohl mir der Vorgänger "We're all alright" von 2017 noch ein bisschen besser gefällt.
Grundsätzlich ging es mir ganz lange wie dir, mit Cheap Trick hatte ich nie viel am Hut, hier in Europa sind sie ja eh nicht sooo bekannt und präsent. Vor ein paar Jahren (ok, eher zehn) hörte ich aber was damals recht Neues, war glaube ich von "The latest" (2009) und war komplett erstaunt, wie gut das war. Seitdem bin ich bin ich bei Cheap Trick ziemlich drin und sehr von der Band angetan.
Wir beide sind ja gleich alt und als wir richtig mit Rockmusik sozialisiert wurden (so von den frühen 80ern bis frühen 90ern), hatten CT auch ihre mit Abstand besch*ssenste Phase. In diesem Zeitraum kann man alles vegessen und überhören, was die rausgebracht haben. Das war schlecht gemachtes Anbiedern an AOR, Sleaze und allem, was damals im US Mainstream Hard Rock so unterwegs war.

Aber die frühen Sachen so bis 83 sind ausnahmslos alle klasse und seit den späten 90ern ist auch fast jede Scheibe absolut hörenswert. Der unselige Vollspacken Kid Rock hat bei ihrer Einführung in die Rock'n'Roll Hall of Fame vor ein paar Jahren in einem lichten Moment gesagt:

Cheap Trick are a garage band with a punk rock soul, a pop heartbeat and Beatles ambitions

Und das trifft es erstaunlich gut. Funktioniert nicht immer, aber wenn es funktioniert, sind das schon richtig gute Sachen.
Dazu ist Robin Zander ein wirklich erstklassiger Sänger, kein Shouter und Gitarrist Rick Nielsen ein wirklich vorzüglicher Songwriter. 2009 haben CT für zwei Wochen in Las Vegas das komplette Sgt Pepper's Album mit Orchester aufgeführt, sie covern ja auch gerne die 60er in rockigem, aber immer stilsicherem Gewand (aktuell "gimme some truth" von Lennons Imagine-Album), auf de davor "Blackberry way" von The Move. Gleichzeitig haben sie aber gerade live eine echte Punkrock-Attitüde und fast schon ein comichaft-absurdes Auftreten (besonders Rick NIelsen), was so gar nichts mit dem typischen LA-Gepose zu tun hat. Kein Wunder: Rick Nielsen wohnt ja auch immer noch in ihrer Heimatstadt Rockford, Illinois, Bassist Tom Petersson hat z.B. eine Stiftung für Musiktherapie für autistische Kinder gegründet.

Cheap Trick hatte ich über viele Jahre als schlechte AOR-Band abgespeichert, aber in Wirklichkeit sind die so etwas wie "die etwas andere amerikanische Rockband", die ihr ganz eigenes Ding machen und dabei auch noch grundsympathisch wirken - jdf auf mich.

Hier nochmal das aktuelle Lennoncover bei Howard Stern
Cheap Trick’s Exclusive Cover of “Gimme Some Truth” for the Howard Stern Show

und die Band bei der großartigen Serie "Live from Daryl's House" (durch die auch Daryl Hall von Hall&Oates bei mir extremst an Ansehen gewonnen hat).
Surrender
I want you to want me

Der Drummer ist Rick Nielsens Sohn und der Rhythmusgitarrist ist von Daryl Halls Band, anosnsten ist keiner im Raum unter 65 und das rockt alles "wie Sau" und ist meilenweit von "alte Leute Rock" entfernt. Zander (65) und Hall (70) haben noch Power in den Stimmen, die andere nicht mit 25 haben. Impressive.
 

Bombe

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Ja ich weiß, die Scheibe ist schon ein halbes Jahr alt, aber sie kam erst vor ein paar Wochen in meine Ohren.
Ich kann mich noch an meine DJ Zeit erinnern, da war so Cheap Trick Song aus den 80ern immer gut dafür, die Stimmung etwas runter zu kühlen. Harmlose Popsong ummanteln von ein paar Gitarren. Und so hatte ich die Band abgespeichert.

Werde mir mal "We are allright" heute gleich mal anhören, bin gespannt.

Was mir bei Robin Zander schon immer gefallen hat, war die Stimme. Der 80er Hit The Flame mag zwar kitschig sein, aber die Stimme ist schon echt geil.

Die würde ich gerne mal live sehen, aber ich glaube das stehen die Chance hier in Europa gleich null...
 

theGegen

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@Bombe
Gefällt mir gut. Könnte für meinen Geschmack nur etwas weniger "glatt" sein. Aber dann würde es vielleicht nicht nach Cheap Trick klingen.

Edit
Um das "glatt" etwas zu präzisieren: damit meine ich nicht die Produktion (die finde ich okay), sondern die Komposition. Melodien finde ich grundsätzlich super, aber der Indiefan in mir freut sich, wenn ich nicht sofort weiß, welcher Akkord / welche Harmonie, welches Arrangement als nächstes kommt.
Bei Cheap Trick passt das zwar alles schön folgerichtig hintereinander, ist aber auch relativ überraschungsarm.
Die Streicher bei "Here comes the Summer" waren schon im Vorfeld zu riechen und zu erwarten.
Im Vergleich dazu betreibt so jemand wie Juliana Hatfield (als Indie-Beispiel) ein technisch weniger begabtes Gefrickel, aber streut einen merkwürdigen Akkord ein, einen verwirrenden nächsten Teil, eine fragwürdige Instrumentierung und findet dabei trotzdem noch eine Melodie und ihren Signature-Move.
 
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theGegen

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Noch ein Edit.....

Beispiel Juliana Hatfield ist nämlich auch
Liebe zu den Beatles
aber eher auf die Frickeltour.

Juliana Hatfield - Dead Weight

Hätte auch ein Lennon/McCartney - Sprengsel auf Cassettenrecorder von Abbey Road sein können. Technik von 1968, Text und Gitarre Lennon. Musik McCartney.
McCartney deswegen, weil das so einer ist, der extra ein F#moll7 spielt, wenn das da nicht hingehört, nur um zu beweisen, dass das trotzdem geht.
Harrison und Ringo waren gerade nicht da. Und die beiden anderen hatten circa nur je eine Hälfte fertig und der Moog und das Schlagzeug und der Kram standen da so herum......

Cheap Trick und ELO hingegen waren und sind natürlich viel besser und versierter darin, um diesen Vorbildern musikalisch das Wasser zu reichen.

Unabhängig von zweifelsfrei gutgemacher und gespielter Musik (OneRepublic (y)) wird mir sowas schnell fad, wenn ich vorher schon weiß, wie das Lied weitergeht.
 
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Bombe

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Noch ein Edit.....

Beispiel Juliana Hatfield ist nämlich auch

aber eher auf die Frickeltour.

Juliana Hatfield - Dead Weight

Hätte auch ein Lennon/McCartney - Sprengsel auf Cassettenrecorder von Abbey Road sein können. Technik von 1968, Text und Gitarre Lennon. Musik McCartney.
McCartney deswegen, weil das so einer ist, der extra ein F#moll7 spielt, wenn das da nicht hingehört, nur um zu beweisen, dass das trotzdem geht.
Harrison und Ringo waren gerade nicht da. Und die beiden anderen hatten circa nur je eine Hälfte fertig und der Moog und das Schlagzeug und der Kram standen da so herum......

Cheap Trick und ELO hingegen waren und sind natürlich viel besser und versierter darin, um diesen Vorbildern musikalisch das Wasser zu reichen.

Unabhängig von zweifelsfrei gutgemacher und gespielter Musik (OneRepublic (y)) wird mir sowas schnell fad, wenn ich vorher schon weiß, wie das Lied weitergeht.
Ok, ist natürlich Geschmackssache. Für mich ist es Überraschung genug, wenn das Album in sich nicht stimmig ist, sondern der nächste Song so überhaupt nicht zum vorigen passt (was übrigens vielen nicht gefällt). Das finde ich gerade beim CT Album so gut, da ist keine Linie erkennbar, das macht das Album so wunderbar abwechslungsreich.
Interessant ist der Hinweis auf ELO. Klar, Mastermind Lynn ist natürlich untrennbar mit den Fab Four verbunden, und ich musste beim CT Album öfters an Lynn denken, weil gewisse Harmonien auch bei ihm genau so zu erkennen sind, wobei seine Alben sehr viel melodiöser und geradliniger sind.

Du hast Hatfield hier schon öfters propagiert. Hab ich mir schon angehört, komme aber da nicht rein. Ist nicht schlecht, keine Frage. Aber mir fehlt da irgendwas und ich kann dir nicht mal sagen, was. Aber ich bin auch nicht so sehr der Independent Fan (früher schon, aber nur im Metal aber da bin ich weit weg davon).

Übrigens - guter Tipp von @le freaque, dass von Dir genannte Vorgänger Album ist auch bockstark. Ich muss mich wohl ein wenig näher mit der Band befassen.
 
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