SLASH - Orgy of the Damned
Ich muss nach langer Zeit einfach wieder einen Tipp raushauen. Gleich mal vornweg eine Watsch'n für
@theGegen, der auf meine Nachfrage, warum er beim GP keine Punkte für Slash gegeben hat, in etwa antwortete: "ich mag das Gitarrenspiel von Slash nicht". Das zeigt natürlich wieder, dass selbst alte Haudegen und Musikgurus voll von Voruteilen stecken. Das Gitarrenspiel auf diesem Album hat nix, aber auch gar nix mit Slash zu tun. Aber nun gut
Slash holte sich eine Horde Gastsänger ins Studio und performte mit denen einen alten Blues Titel nach dem Anderen. Es geht schon überragend los mit The Pusher feat. Chris Robinson (Black Crowes), gefolgt vom nächsten Höhepunkt Crossrads mit Gary Clark Jr.. Clark zeigt hier, was für ein überragender Gitarrist und Sänger er ist. Im Zusammenspiel mit Slash ist das eine Orgie an geilem Sound. Die nächste Nummer mit Billy F. Gibbons fällt da direkt etwas ab, ist aber immer noch gut.
Anschliessend beehrt uns Chris Stapleton, eine Gitarrenorgie vom Feinsten, während Dorothy bei Key to the Highway den nächsten bluesigen Übersong rausjagt. Ein Song besser als der Andere. Iggy Pop mit seinem lässigen Gesangspart erfreut uns ebenso, während Paul Rodgers das Niveau nicht ganz halten kann.
Demi Lovato (kannte ich gar nicht) sorgt im Zusammenspiel mit Slash für den absoluten Höhepunkt des Albums. Mit Papa was a Rolling Stone überzeugen die Beiden auf ganzer Linie, interpretieren das Stück sehr Soul orientiert. Gänsehautgarantie. Brian Johnson ist bei Killing Floor kaum zu erkennen, Steven Tyler spielt die Mundharmonika - herrliches Stück Blues Geschichte neu interpretiert. Klasse. Es soll übrigens eine AC/DC mäßige Version des Songs geben, die zu gegebener Zeit veröffentlich wird.
Tash Neal kann das Niveau ähnlich wie Rodgers nicht ganz halten, Beth Hart zeigt bei Stormy Monday das ganze Spektrum weiblicher Gesangkunst in Sachen Blues und Rock. Slash spielt unaufgeregt, fast unterwürfig seine Gitarre und lässt ihr die Show. Ein Traum.
Und dann kommt dann doch einmal das Slashmässige Spiel bei dem selbstgeschriebenen Instrumental. Die Scheibe geht damit schön zu Ende.
Fazit: ich habe selten so ein in sich stimmiges Album eine Künstlers mit diversen Gastmusiker gehört. Der Protagonist nimmt sich weitgehend zurück und spielt seine Soli da, wo sie angebracht sind. Kein wildes Gefidel. Der Sound ist einfach Klasse, Mike Clink, der praktisch alle relevanten Alben der Gunners sein Appetite produziert hat, war hier am Werk. Ich würde mal locker eine
10/10 geben.
Papa was a Rolling Stone
Oh Well
Crossroads