Was jetzt, Logik oder Gefühl?
WeBL ist eine Simulation von sogenannter Realität, die durch die spielende Community mit Leben "aufgeladen" und eine eigenständige Welt, also "Realität", geworden ist. Letztlich ist es aber auch nur ein Spiel mit Regeln, die es zu kennen gilt, um gut zu spielen.
"Realitätsfremd" sind natürlich einige Aspekte des Spiels, aber das ist erstens unvermeidbar und zweitens wird auch daran dauernd gearbeitet - schau mal ins Design-Forum auf WeBL, da findest Du auch die Leute, die sich richtig mit den Grundlagen auskennen, nicht nur so ungefähr wie ich.
Unabhängig davon hat sich aber aufgrund der bestehenden Regeln in (den öffentlichen Regionen von) WeBL längst eine eigene "Realität" mit bestimmten Fightertypen herausgebildet, die eben z.T. noch nicht bis hier vorgedrungen waren. Duane repräsentiert als sogenannter "Freak-Clincher", der keinen anderen Stil nutzen kann, einen solchen.
Wenn man wie Du "Kämpfe ausschließlich NUR nach Logik" bestreitet, dann müßte man sich zuallererst die mathematischen Grundlagen der Regeln des Spiels genau ansehen und streng danach handeln.
Es geht hier doch um das Treffen von Entscheidungen bei Unsicherheit oder bei Risiko, wenn man es entscheidungstheoretisch angehen will. Man weiß zunächst mal nicht, welche Voraussetzungen der Gegner mitbringt (wie er gebaut ist), was man aber durch Scouten seiner Kämpfe nährungsweise herausfinden kann. Dann weiß man nicht, was der Gegner machen wird, trifft aber bestimmte Annahmen über Eintrittswahrscheinlichkeiten. Darauf wiederum versucht man adäquate Gegenmaßnahmen zu finden, die sich prinzipiell mathematisch berechnen lassen. (Spieltheoretisch geht es natürlich noch weiter, weil man den Gegner überraschen will und außerdem mit dessen Gegenmaßnahmen rechnen muß...)
Ich mache meine FPs nach "Gefühl" - aber was heißt das eigentlich? "Gefühl" ist doch nichts anderes als eine Entscheidung auf Grundlage von (teilweise)vorhandenem, aber nicht in letzter Konsequenz bewußt gemachtem Wissen.
In der Praxis heißt das, daß ich all das nicht oder nur zu kleinen Teilen in Zahlen fasse, sondern per "Gefühl" abschätze. Eine grobe Kenntnis der Regeln oder zumindest der daraus erwachsenen typischen Handlungsweisen ist dabei einfach nur eine hilfreiche Grundlage...
Aber nochmal zu Duane Wallace: wenn alle so genau gewußt hätten, wie er aufgebaut ist und wie ihn das mathematisch-logisch limitiert, hätte es mal einer mit 4B/8/8 (ring) oder so probiert. Zumindest Gegner mit einigermaßen STR und AGL hätten so nach meinem "Gefühl" eine gute Chance gehabt.
Ich finde im übrigen, daß etwas Variabilität dem Spiel nur gut tut. Das betrifft Fightertypen und Taktiken.