enjulio
Bankspieler
Der Draft 2020: ein paar Gedanken.
Grundsätzlich sollten wir versuchen dieses Jahr noch einmal die Chance auf ein echtes Talent zu nutzen. Sprich, nicht auf „need“ draften, sondern auf „ceiling“. Die einzigen feststehenden Komponenten sind Zion und Ingram, hierzu muss eine gewisse Passung da sein. Aber darüber hinaus gilt es nicht eine bestimmte Position zu besetzen. Jetzt ist der Jahrgang nicht unbedingt bekannt dafür, dass massig Allstar level Talent verfügbar scheint. Das liegt vor allem daran, dass einfach niemand dabei ist, der nicht derzeit noch solche Schwächen in seinem Spiel hätte, dass er als „sicheres Ding“ gelten könnte. Aber junge Spieler können Schwächen überwinden und sie tun es immer wieder. Es gilt also Spieler zu identifizieren, die – wenn sie sich ideal entwickeln – Spieler sind, die auch einen Contender weiter bringen würden. Ein „high floor“ wie es so schön heißt, sollte uns dieses Jahr nicht interessieren.
Was für Spieler sind das?
Was das für die Draftoptionen bedeutet, dann in den kommenden Tagen.
Grundsätzlich sollten wir versuchen dieses Jahr noch einmal die Chance auf ein echtes Talent zu nutzen. Sprich, nicht auf „need“ draften, sondern auf „ceiling“. Die einzigen feststehenden Komponenten sind Zion und Ingram, hierzu muss eine gewisse Passung da sein. Aber darüber hinaus gilt es nicht eine bestimmte Position zu besetzen. Jetzt ist der Jahrgang nicht unbedingt bekannt dafür, dass massig Allstar level Talent verfügbar scheint. Das liegt vor allem daran, dass einfach niemand dabei ist, der nicht derzeit noch solche Schwächen in seinem Spiel hätte, dass er als „sicheres Ding“ gelten könnte. Aber junge Spieler können Schwächen überwinden und sie tun es immer wieder. Es gilt also Spieler zu identifizieren, die – wenn sie sich ideal entwickeln – Spieler sind, die auch einen Contender weiter bringen würden. Ein „high floor“ wie es so schön heißt, sollte uns dieses Jahr nicht interessieren.
Was für Spieler sind das?
- Multi positional Defender mit genug Offensive um dort nicht 4 gg 5 spielen zu müssen.
In der modernen NBA ist Variabilität einer der wertvollsten Eigenschaften. Es sind nicht mehr die 1-on-1 Verteidiger, die eine ganze Mannschaft tragen, sondern smarte Team-Verteidiger, die möglichst viele Positionen switchen können ohne missmatches für den Gegner zu produzieren und die die gegnerische Offensive lesen können und entsprechend antizipieren. Der 7-1 Rim Protector hat damit ebenso an Wert verloren, wie der 6-0 Point Guard, da sie meist nur ihresgleichen verteidigen können. - Playmaking & Passing
Der klassische Point Guard, der erst einmal jeden Spielzug gestaltet ist ebenso ein Auslaufmodell. Der Ball zirkuliert viel mehr und der finale Spielzug wird dank bigmen mit skills, mittlerweile auch gerne aus dem high Post initiiert. Was es trotzdem braucht sind Playmaker – unabhängig der Position - die mit ihrem Dribbling in der Lage sind eine gegnerische Verteidigung zum Kollabieren zu bringen und damit Chancen für sich und andere zu gestalten. Das setzt neben Handling und Speed auch Übersicht und Passing skills voraus und vor allem, ein reduziertes Ego. Hier haben wir aktuell deutliche Defizite, denn Lonzo ist ein hervorragender Passer, aber kein Playmaker. Und Jrue – wenn er denn noch da ist kommende Saison – fehlt ein Stück weit der 1. Schritt um dies auch gegen Top-Verteidiger leisten zu können. Einer der Gründe, warum wir so viele Spiele in den letzten Minuten verloren haben. Es fehlte einfach noch jemand, der es im Zweifel im iso-mode macht. - Shooting aus allen Lebenslagen
Der 3er-Trend wird sich so schnell nicht umkehren, auch wenn es am Ende mit den Lakers ein Team gemacht hat, was vor allem andere Qualitäten auszeichnet. Wenn man aber dominante Spieler sein eigen nennt wie Zion und Ingram, dann ist es ein Muss sie mit Shootern zu umgeben. Vereinzelt sind da auch die Spezialisten wertvoll, die im corner lauern. Aber vor allem sind es diejenigen Spieler, die hier nicht limitiert sind, die einen wirklichen Unterschied ausmachen. Denn in den PlayOffs stellt sich der Gegner auf dich ein und du bekommst nicht mehr den Raum den du in der RS gewohnt warst. Wer also seinen Wurf schnell, mit hohem Release gegen tendenziell jeden Gegner losbekommt, sei es im C+S, als pull up, mit side step oder der Königsdisziplin dem step back, der wird definitiv eine lange Karriere in dieser Liga haben. Und es ist die Eigenschaft, die aus einem soliden Spieler einen herausragenden macht. Siehe J. Murray in Denver in den POs 2020. Ich hatte 2016 Bedenken bzgl. seiner Physis angemeldet und war daher für Buddy Hield, auch weil er der vermeintlich bessere Schütze war. So kann man sich irren. Hield ist ein netter Rollenspieler, weil er zwar wirklich ein hervorragender Schütze ist, aber eben nicht so für sich selbst kreieren kann. Murray hingegen ballert aus allen Lebenslagen, hat den step back im Repertoire, aber ebenso das Auge für den Mitspieler oder das missmatch auf dem Weg zum Korb. Da verzichtet man gerne auf 2-3% Wurfgenauigkeit. Und weil sein Wurf so gefährlich ist, hindert ihn auch seine limitierte Physis kaum. Zumindest nicht offensiv.
Was das für die Draftoptionen bedeutet, dann in den kommenden Tagen.