Ja, und was den Status der Knicks betrifft, muss man dabei beachten, dass die Meister vor allem jemanden hatten, der unter dem eigenen Korb in der Zone aufräumt: Duncan (+ früher noch Robinson dazu), Shaq & Mourning, Ben Wallace... Welcher NYK-Spieler wird diese Rolle in absehbarer Zeit ausfüllen?
Ich muss dich leider schon wieder kritisieren, [19], aber du gehst bei Prognosen für die Knicks im Gegensatz zu denen für andere Teams grundsätzlich vom Best-Case aus: Wenn dieser z.B. auch bei den Heat eintritt, also wenn Shaq mindestens 55-65 Spiele macht und Wade unverletzt in die neue Saison geht sowie Walker keine Vollversagersaison hinlegt und Mourning weiterhin die Energie von der Bank bringt, sind sie den Knicks in meinen Augen eher über- als unterlegen. An den noch nötigen Perimetershootern und -defendern arbeiten sie ja gerade, und solche sind nicht so extrem schwer zu bekommen.
Weiter zum Best-Case: Wie Homer erwähnte, braucht es Teamplay, also etwas, das man bislang bei den Isiah-Knicks selten über längere Phasen funktionierend sah, und da kann niemand garantieren, dass es in der nächsten Saison endlich mal anders sein wird. Dass sie einige Knallköppe haben, die es in teils mehr als 10 NBA-Jahren noch nicht verstanden haben und umsetzen konnten, spricht nicht gerade dafür.
Dabei traue ich den Knicks durchaus mehr als 35 Siege zu (schon wenn es mit einem System und der Teamarbeit halbwegs funktioniert und sie von größeren Problemen wie Verletzungen und blödsinnigen Sperren der eigenen Spieler verschont bleiben), aber was ich viel entscheidender finde: Der Zenit dieser Mannschaft ist relativ niedrig. Ich halte es für unwahrscheinlich, dass tatsächlich alles Nötige für mehr als 50 Siege und einen echten Contenderstatus irgendwann mal umgesetzt wird (das hieße: Curry spielt Defense, kann passen und lässt sich nicht mehr so leicht in Situationen bringen, in denen er leichtfertige Turnovers und Fouls begeht, das Team hat einen sehr guten Playmaker und spielt durch diesen sowie generell wie aus einem Guss), und so gesehen muss ich immer etwas schmunzeln, wenn ich wie zum Beispiel bei NYK gestern lese, dass man sich freut, die Talsohle durchschritten zu haben. Was nützt es, wenn man in wenigen Jahren wahrscheinlich nach einem kleinen Hügel ins nächste Tal muss, um endlich irgendwann mal die echten Herausforderungen meistern zu können?