Ehe man einige Fans dafür verdammt, Vertrauen in Thomas gesetzt zu haben (bzw. noch zu setzen) sollte man sich an die Zeit vor Zeke erinnern. Dort war ein gewisser Scott Layden GM und hat nahezu alles verpflichtet, was im Staate Utah mal halbwegs einen Ball geradeaus geworfen hat: Eisley, Anderson, Doleac und van Horn. Dazu kamen dann Leute wie Weatherspoon, Nailon, Knight und Baker. Alle diese Spieler haben im Team eine durchaus wichtige Rolle gespielt. Mit diesen Spielern, die absolut nicht in die Glamourwelt Manhattans passten, war der Club sogar noch halbwegs erfolgreich. Diese Spieler haben ihr Potential abgerufen und damit ein durchschnittliches Team geformt. Es war aber nichts, was den Ansprüchen einer Stadt wie New York City gerecht werden konnte. Ein zweites wird auch deutlich, wenn man sich diese Namen anschaut: Laydens Personalpolitik war auch nicht besser als Thomas'.
Kein Wunder als, dass die Einstellung Thomas' als General Manager Euphorie ausgelöst hat. Mit Marbury hat er damals einen Spieler holen können, der rein auf dem Papier gesehen, einer der besten Point Guards der Liga war. Dazu ist er ein New Yorker Junge, der nach eigenen - wie wir nun wissen, gehaltlosen - Aussagen, stets davon geträumt hat, für die Knicks zu spielen. Seinerzeit ließ diese Kombination schon darauf hoffen, dass Zeke die Dinge für die Knicks wieder zum Positiven wendet. Die Tatsache, dass er damals das Team zwar nach Talent, jedoch nicht nach Charakter und Chemie zusammengestellt hat, war noch weit entfernt.
Leider ist seitdem die Entwicklung stetig bergab verlaufen, unterbrochen duch einige kleine Höhepunkte. Die Drafts waren sicher solche Höhepunkte; Spieler wie Ariza, Frye, Lee, Balkman, Robinson und Collins haben schon gezeigt, dass Zeke beim Scouting kein Dummer ist. Leider hat er das, was er sich dort aufgebaut hat, mit anderen Transaktionen wieder zerstört.
Die bereits gestellte Frage nach dem Tiefpunkt lässt sich leider nicht beantworten - schlichtweg deshalb nicht, weil man schon zu oft dachte, dass das Team nun unten angekommen sei. Aktuell sehe ich zwei mögliche Szenarien für den Verlauf der Saison. Ausgehend von einem möglichen Rauswurf Marburys könnte es einerseits zu einem totalen Versagen des Team kommen, weil es schlichtweg kopflos in sein Verderben rennt. Anderseits könnte sich durch den Abgang Marburys auch ein Team finden, das es satt hat ständig als die größten Trottel der Nation dargestellt zu werden. Marburys Abgang als Initialzündung. Zwischen beiden Szenarien liegt eine weitere Saison mit um die 33 Siege. Meine Wahrscheinlichkeiten: 25% totales Versagen, 65% zwischen Himmel und Erde und 10% Initialzündung in eine bessere Zukunft.