Das ist auf jeden Fall richtig. Dennoch finde ich das zu wenig unterschieden wird zwischen wirklich "schlechtem" Management wie z.B. die Knicks unter Isiah Thomas und eher "unglücklichem" wie dem von Danny Ainge bis 2007 (den du ja als schlecht bezeichnest). Denn Ainge hat es immerhin geschafft junges Talent (Jefferson) und Draftpicks anzusammeln und so die Möglichkeiten für die Mega-Trades geschaffen.
Meiner Meinung nach hat er vor 2007 eine Sache richtig gemacht: Al Jefferson gedraftet.
Ausschließlich dank McHales jahrelangem Missmanagement konnte er in Folge Al Jefferson gegen Kevin Garnett eintauschen, sodass Zyniker behaupten, dass McHale seinem Freund Ainge mit diesem Gefallen den Job gerettet hat. Warum ein Gefallen?
1) Es lagen bessere Offerten vor:
Andrew Bynum und Lamar Odom, von den Lakers
Luol Deng, Tyson Chandler und die Picks, die dann LaMarcus Aldridge bzw. Tyrus Thomas und Joakim Noah wurden, von den Bulls
... und wahrscheinlich noch mehrere mir nicht mehr bekannte (z.B. von den Phoenix Suns und Golden State Warriors)
2) McHale und Taylor verlautbarten 2006 niemals Garnett traden zu wollen (verständlich, denn wer würde schon Tim Duncan in seiner Prime traden...). Zu dieser Zeit sprach man schon jahrelang davon, dass GM Kevin McHale Kevin Garnetts Karriere wegen Managementfehlern vermurksen würde. In Anbetracht dessen erscheint es mir gerechtfertig, von zumindest "glücklichen Umständen" zu sprechen.
Hat man einmal Kevin Garnett und Paul Pierce geerbt, stehen normale Transaktionen in einem anderen Licht dar (Ray Allen für einen lottery pick im 2007er Draft wurde vor dem Garnett-Trade heftig bekrittelt). Menschen vergessen oft sehr schnell, was geschehen ist. Ich könnte konkret anhand
dieser Liste anführen, welche Trades schlecht waren und deren gab es einige.
Zurück zu meinem eigentlichen Punkt: Ainge hat schlechter gewirtschaftet als Paxson und wesentlich mehr Glück gehabt (Jefferson, Garnett). Hätte sich McHale sein Missmanagement früher eingestanden und die Notbremse gezogen, hätten die Bulls im Austausch für das oben genannte Paket in der Saison 2006 / 2007 mit Hinrich-Gordon-Nocioni-Garnett-Wallace ein gutes Jahr erwischt um den Titel zu erringen (nichts gegen James, aber Cleveland war in dieser Saison der Einäugige unter den Blinden in der Eastern Conference). So war Paxson zur falschen Zeit, am falschen Ort und wird ob seines konservativen Stils bekrittelt.
Natürlich muss man zusätzlich noch zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort sein wie bei den Lakers im Falle Pau Gasol.
Giftpilz hat aber völlig recht, man muss sich möglichst viele Möglichkeiten offenhalten indem man Draftpicks und Talente sammelt um solche Möglichkeiten wie sie die Lakers und Celtics letztes Jahr hatten auch wahrnehmen zu können.
Kupchack und Ainge sind mMn ordentlich vom Glück geküsst worden. Richtig gute General Manager sind R.C. Buford, Joe Dumars und Kevin Pritchard, die aus wenig Championships machten / machen werden. Themenwechsel...
Meiner Meinung nach wäre es absolut fahrlässig von Walsh gewesen, wenn er diesem Deal (Anm.: Randolph + Pick für cap relief) zugestimmt hätte.
Ich finde, dass Ersparnisse von ca. 100 Millionen Dollar (48 Millionen Dollar für Randolph + Pick-salary (~ 27 Millionen Dollar) + 25 Millionen Luxury Tax) die
Möglichkeit auf einen guten Spieler (via Draft) weit übertreffen. Von jetzt bis 2012 sind es 4 Jahre, in denen noch so viel passieren kann. Im 2004er Jahr beherbergte Oregon noch ein Assemble von s.g. Portland JailBlazers, welches sich in kürzester Zeit mit geschickten Trades zum Versprechen für die Zukunft mauserte.
Die Knicks hätten 2010 einen Jump-Start hinlegen können, denn New York ist noch immer das Mekka des Profi-Basketballs, wo es am meisten zu verdienen gibt. Ohne Randolph würden die Knicks 2010 weit unterhalb des salary caps liegen, SO, jedoch, wird es nix aus LeBron James und Co.
Wäre Walsh also konsequent in seinem Streben nach capspace für 2010 geblieben, wären die Knicks jetzt in einer wesentlich besseren Situation, weil flexibler. Sie hätten eine äußerst kostengünstige Lösung für das "Curry-Randolph Problem" gefunden und Spielzeit für David Lee, Wilson Chandler und Danilo Gallinari geschaffen. Plus die realistische Aussicht auf LeBron James (der entweder in New York oder in Cleveland, ab 2010, sein Geld verdienen wird) wurde vergeben für die entfernte Hoffnung auf einen lottery pick, der vielleicht in 4, wahrscheinlicher jedoch erst in 7 bzw. mMn am wahrscheinlichsten niemals 100 Millionen Dollar wert sein wird. Angenommen LeBron James, Dwyane Wade, Chris Bosh oder sonst irgend ein Superstar- Spieler könnte den Versuchungen des Kapitals, welches in New York frohlockt, nicht widerstehen können, katapultiert der oder die Superstar-Spieler die Knicks sowieso zurück in das Play-Off Rennen, womit der Pick ein weiterer Spieler in der Tradition eines Wilson Chandlers, Mardy Collins, David Lee, Channing Frye, Nate Robinson oder Renaldo Balkman wäre. Nichts gegen David Lee, aber wert ist der keine 100 Millionen nicht.
Die Knicks sind nicht in der Situation, in der man zukünftige Draftpicks traden sollte. Die Zukunft ist ungewiss (keine Garantie, dass 2010 ein großer Name/Lebron James in New York landet) und der 2010er Pick landet bereits bei einem anderen Team.
Der 2012er Pick ist genauso ungewiss, notfalls hätte Walsh noch eine Top3 protection ausverhandeln können. 100 Millionen Dollar Ersparnisse sind hingegen Realitäten, die man merklich spürt und spüren wird.
Und als ersten Akt dem erstbesten (aber sehr schlechten) Angebot zu zustimmen, wäre die falsche Botschaft von Walsh gewesen.
Erstbestes Angebot?
js Milwaukee schrieb:
Randolph was the subject of a trade that nearly was completed in February (2008), one that would have sent Randolph and guard Fred Jones to the Bucks for Bobby Simmons, Charlie Bell and Dan Gadzuric. Former Bucks general manager Larry Harris wanted to make the deal, but Kohl intervened.
Ich bestehe vehement darauf: Da Walsh den Clippers Deal nicht gemacht hat, muss er sich damit abfinden, dass sein Team die nächsten 3 Jahre bestenfalls den Play-Offs nahekommen wird, bestenfalls.
Sofern Zach Randolph nicht wirklich schlechter wird, wird sein Tradewert mit sinkender Vertragslaufzeit auch steigen. Und eventuell gibt es in den nächsten Jahren ein Team, welches Randolphs Talent eine Chance gibt. Wenn er bspw. nur noch 1,5 Jahre in seinem Vertrag stehen hat, sind GMs sicherlich eher bereit ein Risiko einzugehen. Einen eigenen Pick würde ich nicht verwenden um Randolph zu dumpen, sollte es keine 100%ige Garantie von James geben.
Marbury hat, so wird es aus den Presseartikeln offenkundig, auch heute keinen höheren Marktwert als noch vor einem Jahr. Ein s.g. team cancer kann trotz auslaufendem Vertrag oft uninteressant, weil zu riskant, bleiben.
Ohne Garantie sollte man nicht alles auf seine Karte setzen. Es besteht immer noch das Risiko 2012 weiterhin sehr früh in der Draft zu picken.
Vielleicht wäre der Clippers GM Elgin Baylor auch mit Gallinari zufrieden gewesen. Gallinari wird z.B. mMn über den Verlauf seiner gesamten Karriere keinen 100 Millionen Dollar Vertrag wert sein. Ich denke, dass es den Clippers hauptsächlich darum ging, Entschädigung für Randolphs Maximalvertrag zu erhalten und meinem Wissensstand nach nicht um den 2012er Pick per se.
Sollte man 2010 keinen Capspace schaffen könne, besteht immer noch die Chance auf einen Sign and Trade und wenn James wirklich zu den Knicks will, wird solch ein Deal auch funktionieren. Gerade wenn andere Teams auch Caproom haben, hat James' Agent wunderbare Verhandlungsmöglichkeiten um ihn zu den Knicks zu bringen (und ein Sign and Trade zahlt sich auch monetär aus).
Wir könnten uns jetzt beide in Möglichkeiten verlieren. Ich kann zum Beispiel in den Raum stellen, dass wenn einmal Randolph weg sein sollte, alles bei den Knicks mobilisiert wird um sich auch noch vom letzten Vertragsjahr von Jeffries, Crawford und Curry loslösen zu können. Wenn die Knicks eine ähnliche Off-Season wie Orlando 2000 hinlegen würden und zwei oder gar drei Superstar-Free Agents (die Boston-3 sind ja jetzt in aller Munde) unter Vertrag nehmen, natürlich jeweils für das Maximalgehalt, stelle ich die Frage in den Raum ob das nicht schöne(re) Aussichten sind. Ein paar Rollenspieler hier und da, und perfekt wäre die Dynastie.
Wenn 2010 kein Coup funktioniert, muss man den Kopf nicht in den Sand stecken, denn die 2011er Class ist auch interessant (auch wenn man jetzt nicht weiß, wer eine vorzeitige Verlängerung abschließt): Amare Stoudemire, Caron Butler, Tony Parker, die 2007er Rookie-Class um Kevin Durant, Brandan Wright wird zu RFAs. Die Verträge von James, Wade und Bosh laufen regulär auch erst 2011 aus, für das Jahr 2010 haben sie bloß die Möglichkeit aus dem Vertrag auszusteigen (auch wenn die Wahrscheinlichkeit natürlich sehr hoch ist, dass sie ihre Option wahrnehmen).
Abgesehen vom realen Clippers Angebot, denke ich, dass dies die beste Variante wäre: Alle pre-2010 expirings (Marbury, Rose, James, Richardson, Robinson, Lee) für 2011 expirings traden und dafür Kompensation in Form von picks erhalten um mit einer finanziellen tabula rasa und jungen Talenten in die Free Agency 2011 einzusteigen.
Ich verstehe daher nicht, wieso Du es gerecht findest, wenn die Knicks James nicht bekommen, bloß weil sie den Deal mit den Clippers angelehnt haben. Man sollte es nicht daran festmachen
Ohne Aussicht auf capspace haben die Knicks nicht auch nur den Ansatz einer Chance. Bevor sich Cleveland LeBron James im Sign und Trade für Randolph, Curry, Crawford oder Jeffries abwerben lässt, lassen sie ihn lieber gänzlich ziehen um sich die Häme der Presse über den Gegenwert zu ersparen.