1:10 Devin Bush, LB, Michigan
3:66 Diontae Johnson, WR, Toledo
3:83 Justin Layne, CB, Michigan State
4:122 Benny Snell Jr., RB, Kentucky
5:141 Zach Gentry, TE, Michigan
6:175 Sutton Smith, OLB, Northern Illinois
6:192 Isaiah Buggs, DT, Alabama
6:207 Ulysees Gilbert III, LB, Akron
7:219 Derwin Gray, OT, Maryland
Ich hätte es begrüßt, wenn man noch ein- oder gar zweimal nach oben getradet hätte ... die Munition war da und ich denke, man hätte qualitativ davon profitiert. Aber gut, mehr als ein Trade ist bei Colbert ehrlicherweise Utopie - der eine hat ihn wahrscheinlich schon komplett fertig gemacht
Aber der eine Trade sorgt dafür, dass der Draft für mich so oder so ein voller Erfolg geworden ist, völlig unabhängig von den restlichen Picks. Devin Bush ist einfach ein perfekter Fit und bedient einen riesigen Need, das rechtfertigt so einen Move auf jeden Fall. Zumal der Preis für die 10 Spots aus meiner Sicht nicht allzu hoch war, und in gewisser Hinsicht haben Brown und Bell die Munition geliefert: der 2nd war in etwa das, was man für Brown bekommen hat - und der 2020 3rd ist zu verkraften, weil man einen compensatory 3rd für Bell kriegen sollte.
Der Receiver-Pick an Tag 2 war zu erwarten, aber Diontae Johnson hatte ich nicht auf dem Schirm. Überwältigendes Fazit bei den Experten ist "das ist ein Reach, aber wenns um WRs geht, wissen die Steelers, was sie tun". Mal sehen, ob das stimmt. Johnson ist vom Profil her sehr nahe an Antonio Brown, mag sein, dass das eine Rolle gespielt hat. WR-Coach Darryl Drake hat jedenfalls gesagt, Bruce Arians habe ihn per SMS mit Schimpfworten bedacht, weil die Bucs Johnson an 70 ziehen wollten
Den Justin Layne-Pick liebe ich uneingeschränkt. Hab ja trotz der UFA-Verpflichtung von Steven Nelson auch auf nen frühen CB-Pick gehofft und Layne ist guter Value an der Stelle. Recht großer Corner, der früher WR gespielt hat und noch ein bisschen lernen muss ... aber die Anlagen sind alle da. Sehr physischer Corner (letzte Saison 72 Tackles, was für einen Corner eine Hausnummer ist) mit guten Instinkten, damit kann man arbeiten. Sehr cooler Pick.
In Runde 4 gabs dann den neuen #2/#3-RB und man hat sich mit Benny Snell Jr. für einen "typischen" Steelers-Back entschieden. Nicht der schnellste Runner, aber ein sehr kräftiger Downhill-Back mit unfassbarer College-Production (48 TDs in 3 Jahren). Dieser Pick gibt mir die Hoffnung, dass man nächste Saison mehr aufs Laufspiel setzt und Conner mehr rausrotiert, um die gegnerische Defense wirklich müde zu machen. Mit Conner, Samuels und Snell hat man jetzt IMO ein recht solides Backfield.
Irgendwann musste auch ein Tight End her und den Zeitpunkt hat man leider wieder mal verpasst ... Runde 4 wäre besser gewesen, in Runde 5 war die Auswahl nicht mehr sehr groß und nachdem Foster Moreau (den man wohl intensiv gescoutet hat) kurz vorher vom Board ging, hat man leider einen Reach hingelegt. Zach Gentry ist groß (6'8) ... aber das wars auch schon. Sehr roh und limitiert in vielen Bereichen, aber da man Bush in Michigan ja sehr intensiv beobachtet hat, hat man bei Gentry wohl auch was gesehen, was ihnen gefallen hat. Vom Profil her ist er Jesse James sehr ähnlich, der hat dann ja eine gute Karriere bei den Steelers hingelegt ... also hoffe ich einfach mal. Aber das wirkt schon wie ein fetter Mistpick.
Dann hat man mit Sutton Smith einen Spieler gezogen, bei dem es durchaus interessant wird, wie man den in der NFL einbaut. Gelistet ist er als DE, aber das ist mit 6'0 und 230 nichts anderes als Utopie. Vielleicht kann er als 3-4 OLB überleben, weil er wohl ein ganz guter Rusher ist - aber von der Physis her wäre er auch ein Kandidat fürs Umschulen auf ILB. Sollte erst mal in den ST helfen, aber ob er in der Defense das Feld sehen wird, kann man erst mal bezweifeln. Schräger Pick.
Isaiah Buggs war dann hingegen ein "logischer" Pick. Zierlein führt Tyson Alualu als NFL Comparison auf, und auf den trifft Buggs ja jetzt bei den Steelers ... wie auch auf seinen früheren Bama DL-Coach Karl Dunbar. Das ist keine Garantie für einen Roster Spot (auch 2018 7th rounder Josh Frazier kam von Alabama und den hat man sofort gecuttet), aber im Normalfall sollte er einen guten Backup abgeben.
Ulysees Gilbert dann auch ein schräger Pick, weil man eben vorher schon Barron unter Vertrag genommen, für Bush hochgetradet und mit Smith einen weiteren LB-Kandidaten gepickt hat. Soll ein sehr guter Special Teamer sein, aber Upside ist sicher limitiert. Auch hier: schräger Pick. Da hätte ich lieber noch einen WR wie David Sills oder Emanuel Hall gehabt.
Und zum Schluss noch ein O-Liner und zwar Derwin Gray. Hätte eher einen IOL erwartet, aber der Value an der Stelle ist recht gut und vielleicht überzeugt Gray ja mehr als der oft verletzte Jerald Hawkins.
Unterm Strich bin ich doch zufrieden. Tag 3 gefällt mir nicht besonders, aber der Rest passt. In der Defense hat man in dieser Offseason jetzt wirklich viel gemacht, ILB und CB sehen ganz anders aus als letztes Jahr ... da kann Butler nicht meckern. Safety hat man leider keinen gezogen, vielleicht findet sich da noch ein FA.