Gewinner und Verlierer für mich bislang:
GEWINNER:
Calgary: gestern war man erwartungsgemäß untätig, aber mit Jay Bouwmeester hat man sich ja schon vorgestern den dicksten Fisch im FA-Becken gesichert. Gestern hat man mit Fanliebling Adam Pardy sehr günstig verlängert (0.7/Jahr), Mike Cammalleri konnte man cap-bedingt sowieso nicht halten. Fredrik Sjostrom war ein unnötiges Signing, da hätte man besser die Youngsters aus der AHL fördern sollen. Wenn man jetzt noch Todd Bertuzzi weiter binden kann, ist alles in Butter.
Chicago: man hat zwar mit Martin Havlat einen Star verloren, aber mit Marian Hossa einen Spieler verpflichtet, der noch über Havlat zu stellen ist. Bolland hat man langfristig gebunden; Khabibulin, Walker und Pahlsson hat man verloren, aber bei Niko war es klar und Pahlsson ist mMn zu teuer. Dafür hat man Tomas Kopecky und John Madden geholt - für mich sind die Hawks heute besser als gestern. Einen Backup-Keeper braucht man noch, aber man könnte auch Antti Niemi die Chance geben.
Florida: bisher alles richtig gemacht: Anderson durch Clemmensen ersetzt und dabei auch noch Geld gespart (und ich halte Clemmensen für besser ...). Jungstar David Booth, der in absehbarer Zeit sicher 80 Punkte schaffen kann, für 4 Jahre gebunden und mit Radek Dvorak einen weiteren Stammspieler weiterverpflichtet. Nun muss man sich um die Abwehr kümmern - die Rechte an Leopold hat man offenbar nicht nutzen können.
Minnesota: Gaborik durch Havlat ersetzt - beide verletzungsanfällig, aber Havlat bekommt man jetzt um ganze 2,5 Millionen/Jahr billiger! Hinzu kommt die Verpflichtung von Greg Zanon, einem verlässlichen Stay-at-Home-Verteidiger zu einem vernünftigen Preis.
VERLIERER:
Detroit: Hossa weg, Conklin weg, Kopecky weg. Zugänge: niente. Ich will die Wings aber nicht abschreiben in der Free Agent Frenzy, die können jederzeit ein Ass aus dem Ärmel schütteln. Einige namhafte Spieler sind ja noch zu haben.
New York Rangers: erst dachte ich, Sather macht alles richtig, als er Gomez abgeben konnte. Gestern griff er aber daneben: Brashear könnte mit Avery zwar ein schönes hartes Duo abgeben, aber 1.4 ist Brashear nicht mehr wert. Und 7.5 für einen starken, aber verletzungsanfälligen Winger in Gaborik rauszuschmeißen, ist einfach unvernünftig. Das macht den Geldspar-Gomez-Trade etwas unsinnig, denn finanziell steht man jetzt auch nicht besser da.
Toronto: Kubina und den in der AHL sensationellen Stapleton verscherbelt, dafür kommt "nur" Exelby. Mike Komisarek ist überbezahlt, Colton Orr alles andere als eine Starverpflichtung. Kaberle hat man immer noch nicht losbekommen. Wenn Gustavsson jetzt trotz aller Mühen von Burke doch woanders unterschreibt, ist man der große Verlierer des 1. Julis.
UNENTSCHIEDEN:
Colorado: die Torhüterposition ist ein Riesenproblem, und was machen die Avs? Gute Goalies wie Khabibulin, Roloson und Clemmensen unterschreiben erst mal woanders, die Avs re-signen Budaj und holen Anderson. Naaaaaja. Immerhin sind die beiden billig (zusammen knapp 3 Mio./Jahr) und Budaj nur für ein Jahr. Und so schlecht ist Anderson ja nicht - Anderson/Budaj ist sicher etwas besser als Budaj/Raycroft. Die Avs können noch zu Gewinnern werden, wenn man Sakic noch zu einem Jahr überreden und ein oder zwei halbwegs namhafte UFAs an Land ziehen kann.
Edmonton: Roloson abgeschoben, dafür Khabibulin geholt - sehr guter Schachzug, endlich hat man eine klare Nummer eins. Ansonsten konnte man sich aber noch nicht verbessern - wenn man den Deal mit der Zicke Heatley noch durchkriegt, ist man zu den Gewinnern zu zählen. Auch wenn es um die Talente Cogliano und Smid schon schade wäre.
Montreal: viele Habs-Fans haben Gainey gestern sicher verflucht, und das auch ein bisschen zurecht: man braucht seit Jahren einen großen Erstlinien-Center, und was macht Gainey? Er holt Scott Gomez per Trade, der einen Riesenvertrag hat, ziemlich klein ist und zu wenig Auge für die Mitspieler hat. Dann holt man mit Spacek einen alternden Verteidiger zu einem unvernünftigen Preis und für ganze drei Jahre, und dann zahlt man Hal Gill eindeutig zu viel. Dann macht Gainey aber doch auch einiges richtig: Komisarek lässt man ziehen (der war viel zu teuer), und mit Mike Cammalleri holt man einen Scorer, den man dringend braucht. Schließlich holte man auch noch Brian Gionta. Also stehen drei gute (Cammalleri, Gionta, Komisarek) gegen drei schlechte (Gomez, Gill, Spacek) Entscheidungen. Wenn man sieht, wie Gainey mit dem Geld schmeißt (über 17 Mio./Jahr für die neuen Spieler, und da ist der Gomez-Vertrag noch nicht dabei), dürfen Koivu und Kovalev also wohl gehen.
Tampa Bay: im Angriff ist man mit Lecavalier, Stamkos und St Louis top aufgestellt, das Problem lag letztes Jahr in der Verteidigung. Dort hat man jetzt super angesetzt: Viktor Hedman im Draft gezogen, gestern kamen Routinier Mattias Ohlund und Matt Walker dazu. Lukas Krajicek wurde auch wiederverpflichtet. Dennoch ist Tampa kein reiner Gewinner, denn Ohlunds Vertrag ist zu lange und zu teuer; Walker war auch nicht gerade billig und für das Problem im Tor wurde auch noch keine Lösung gefunden.
Vancouver: mit Ohlund einen starken Verteidiger verloren, die Sedins sehr teuer weiterverpflichtet. Es gibt sicher viele Canucks-Fans, die die 12 Millionen für Zwillinge gerne anders investiert gesehen hätten, speziell nach dem wochenlangen Theater, das die Sedins da abgezogen haben. Trotzdem sind beide 80-Punkte-Spieler im besten Alter und somit sicher das Geld wert. Labarbera konnte nicht gehalten werden, aber den Backup-Spot sollte nun ohnehin endlich Schneider übernehmen. Die Sundin-Frage ist noch ungelöst und in der Defense muss Ohlund erst mal ersetzt werden.