Serbien Präsident Aleksander Vucic hatte davor laut eigenen Angaben mit dem nationalen Sporthelden Kontakt. "Ich habe ihm gesagt, dass wir es nicht erwarten können, ihn zu sehen. Ich habe gesagt, dass er immer in Serbien willkommen ist." Vucic kritisierte aber auch den Umgang der australischen Behörden mit Djokovic scharf. Seit seiner Ankunft in Australien mit einer medizinischen Ausnahmegenehmigung habe der nicht gegen Corona geimpfte Spitzensportler "nichts als Willkür und Schikanen" erfahren.
Das serbische Staatsoberhaupt meinte, die Schikanen gegen Djokovic hätten "beispiellose Ausmaße" angenommen. Eine "Hexenjagd" sei gegen ihn entfacht worden, die Medien hätten eine "Lynchstimmung" erzeugt. "An Novak wollte man eine Exempel dafür statuieren, wie die Weltordnung funktioniert." Doch Djokovic könne "mit erhobenem Haupt" nach Serbien zurückkehren.
Scharf argumentierte auch Serbiens Ministerpräsidentin Ana Brnabic: "Ich denke, dass die Gerichtsentscheidung skandalös ist. Ich denke, es zeigt, wie die Rechtsstaatlichkeit in einigen anderen Ländern funktioniert, oder besser nicht funktioniert." Serbische Online-Medien reagierten ebenfalls erwartet empört. "In Melbourne geschah die größte Schande in der Geschichte des Sports! Schäm dich, Australien! (...) Das Recht hat verloren, die Politik hat gesiegt", schrieb etwa "kurir.rs". "alo.rs" sah "eine Schande, wie man sie noch nie gesehen hat!"