Nowitzki - erste Option eines Contenders?


L

LaDainian!

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Man wird nicht sonderlich viel in Dallas verändern können. Man könnte nur versuchen mit Spielern wie J.R Smith, Lou Williams oder Kevin Martin etwas zureissen.
Die ersten beiden sind zwar nicht die Offenbarung, sind aber gute Scorer und können im Gegensatz zu Terry extrem gut Slashen. Gerade Lou Williams ist eigtl Terry nur mit zusätzlichen Zug zum Korb.
Kevin Martin wäre so ein Borderline Allstar den man vielt leichter bekommen, falls die Rockets jetzt den Rebuild einleiten.
Er würde den Mavs extrem gut zu Gesichte stehen:thumb:
 

Joey

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Die Mavs sind dieses Jahr und eigentlich auch schon seit 2008 kein wirklicher Contender mehr, daher erübrigt sich die Fragestellung.

Von 2005 bis 2007 war er das ohne jede Frage. Ihm wird es halt immer als Makel hängenbleiben, nie einen Titel gewonnen zu haben. Wie so einige andere auch, auch wenn der Grad zwischen Ikone und nur sehr gutem Spieler immer sehr gering ist. Ich behaupte mal ohne den Einbruch in Spiel 3 in den Finals 2006 wäre Dirk heute 2 facher Meister, RS-MVP und 2 facher Finals-MVP und somit auf einer Stufe mit den ganz großen.

So gilt er halt als ein sehr guter Spieler, bester Europäer aller Zeiten aber eben nicht auf die Stufe als Bird, Magic usw. Aber das haben auch schon andere durchmachen müssen, s. Malone oder im Fußball ist Ballack ein ganz gutes Beispiel. Hat(te) auch eine super Karriere und ist sicher einer der besten (deutschen) Kicker überhaupt gewesen, aber ausser ein paar Meisterschaften und Pokalsiegen mit Bayern und Chelsea fehlte der ganz große Titel, der trotz mehrere Chancen immer nicht erreicht wurde (2 mal CL-Finale, eins davon im Elfmeterschießen verloren, WM-Finale, wo er gesperrt war, EM-Finale, dann die vergebene Meisterschaft mit Leverkusen 2002).
 

Ason

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Dirk hat aber auch seinen Anteil daran, dass er vermutlich keinen Titel holen wird und das ist seine Sturrheit, in Dallas zu bleiben. Natürlich macht ihn das sympathisch, stellt eine Ausnahme im modernen "Söldnertum" überall im Sport dar und falls er entgegen aller Wahrscheinlichkeit doch noch einen Titel mit Dallas gewinnen sollte, würden ihm das wohl selbst seine ärgsten Feinde gönnen.

ABER: Im Endeffekt hätte er vor dieser Saison die Chance gehabt, zu einem Team mit deutlich mehr Titelchancen zu wechseln. Teams wie Denver, Orlando oder Chicago hätten mit Sicherheit wenigstens einen S&T bewerkstelligt bekommen und damit echt stark ausgesehen, zumindest deutlich stärker als das Dallas-Team vor der Saison (bei dem man ja auch nicht damit gerechnet hatte, dass T.Chandler so einschlagen würde) und erheblich zukunftsfähiger. Naja vielleicht hat Dirk ja nach Vertragsablauf in Dallas ja nochmal die Chance, als Rollenspieler sich nen Titel zu holen...
 

HeroPodkolzin

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ABER: Im Endeffekt hätte er vor dieser Saison die Chance gehabt, zu einem Team mit deutlich mehr Titelchancen zu wechseln. Teams wie Denver, Orlando oder Chicago hätten mit Sicherheit wenigstens einen S&T bewerkstelligt bekommen und damit echt stark ausgesehen, zumindest deutlich stärker als das Dallas-Team vor der Saison (bei dem man ja auch nicht damit gerechnet hatte, dass T.Chandler so einschlagen würde) und erheblich zukunftsfähiger. Naja vielleicht hat Dirk ja nach Vertragsablauf in Dallas ja nochmal die Chance, als Rollenspieler sich nen Titel zu holen...

Die Titelchancen wären bei Denver, Orlando und Chicago auch nicht signifikant höher gewesen.
 

Pillendreher

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Mit Rose? Aber sicher - schon er alleine ist für die Jagd nach dem Ring mehr Wert als der Supporting Cast der Mavs;)
 

LeZ

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Also, Dirk als 2. Option hinter einem Rose, und noch ein ordentlicher Center und zwei 15-Punkte-Scorer dahinter hört sich nicht schlecht an. Dirk und Rose gleichzeitig verteidigen wollen ist sicher keine einfache Aufgabe, der eine kann werfen und super zum Korb ziehen, der andere hat schon Center-Grösse und kann aufposten, werfen und selbst ziehen. Als Garbage-Mann wenn Rose zwei Mann bindet und auf ihn ablegt ein Albtraum. Und dann ist da noch ein scorender Center daneben den man auch nicht einfach frei stehen lassen kann.

Da Chicago auch ohne Dirk schon alle Titelcontender in der RS geschlagen hat, gegen Boston 2:2, Miami 3:0, wären die mit Dirk schon ein ernsthafter Titelkandidat. Die muss man erst mal schlagen.
 
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Sougaiki

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Rose/ Watson
Brewer/ Bogans
Deng/ Korver
Nowitzki/ Gibson
Noah/ Asik/ Thomas

ehm, die würden den Osten auseinandernehmen o_O

Boozer ist eine reine Enttäuschen bis jetzt in den Playoffs, Nowitzki, wäre ein mega upgrade.
 

LeZ

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Jetzt wo wir davon reden, das Team würde ich gerne sehen, in real. :jubel:
 

66'Wins

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Dirk Nowitzki kann man mit gutem Recht als erste Option eines Contenders einstufen, weil er ein sehr effizientes Scoringgame hat. Doch ist er noch ein Franchiseplayer eines möglichen Contenders? Das glaube ich ehrlich gesagt nicht mehr. Man sollte sich einfach mal folgende Frage stellen: Welchen Spieler braucht Dallas, um Contender zu sein und Dirk Nowitzki nicht zum zweitbesten Spieler werden lässt (d.h. kein FP mehr)? eine Mannschaft mit Dirk Nowitzki als besten Spieler wird keinen Titel holen (unter der Prämisse, dass man sich nciht irgendein unrealistisches Fantasy-Team zusammen bastelt).

Ich sehe ehrlich gesagt nicht ganz das Problem. Natürlich wird es Dallas schwer haben jetzt noch eine titelfähige Mannschaft um Nowitzki aufzubauen, allerdings hat dies ja wenig mit Nowitzki an sich zu tun. Meinst du nicht Nowitzki würde als Garnett Ersatz Boston nicht sofort zu einem unmittelbaren Titelfavoriten machen?


Das gleiche gilt auch mit Abstrichen für Teams wie San Antonio (als Duncan Ersatz), Los Angeles (als Gasol Ersatz) oder Chicago (als Boozer Ersatz). Ja ich habe das
und Dirk Nowitzki nicht zum zweitbesten Spieler werden lässt (d.h. kein FP mehr)
gelesen und bleibe dabei, aus zwei Gründen. Erstens sehe ich nicht weshalb Nowitzki neben Bryant, Rose oder Ginobilli zwingend zweite Option sein muss. Zweitens, heutzutage gibt es nur wenige Mannschaften, die Konkurrenzfähig sind, ohne mindestens zwei Spieler auf "Franchise Player" Niveau. Bryant/Gasol, Wade/James/Bosh und Garnett/Pierce/Allen stehen Rose/Kollektiv und eventuell Howard/Kollektiv gegenüber, wobei letzten beiden Teams momentan weniger zuzutrauen ist. Weshalb wird an Nowitzki der Anspruch gestellt, dass er jetzt als klare Nummer 1 titelfähig sein muss, während das bei fast keinem der anderen FPs der Fall ist?



supafly03 schrieb:
Ich sagte, dass es mit ihm als dem Star einfach nicht reicht, da er mindestens einen Spieler vom Kaliber eines Joe Johnson(also einer der übernehmen und in der entscheidenden Phase die Punkte machen kann) an seiner Seite benötigt, will er noch einen Titel gewinnen.

Aus oben genannten Gründen sehe ich auch diese Anmerkung nicht als Vorwurf. Besonders wenn man sich vor Augen führt welch schwache Saison Joe Johnson bisher spielt. In der Diskussion im Dallas Thread vor kurzem wurde doch mal aufgeführt welche Franchise Player es jemals schafften ohne passenden Sidekick eine Championship zu gewinnen - das waren eine Handvoll Spieler. Daher sollte es keine Schande sein, wenn Nowitzki einen Johnson braucht.
 

HeroPodkolzin

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Da Chicago auch ohne Dirk schon alle Titelcontender in der RS geschlagen hat, gegen Boston 2:2, Miami 3:0, wären die mit Dirk schon ein ernsthafter Titelkandidat. Die muss man erst mal schlagen.

Und das wusste Dirk letzten Sommer? Chicago hatte mit 41-41 die Playoffs erreicht und dort mit 4:1 gegen Cleveland verloren. Natürlich war klar, dass sich die Mannschaft steigert, aber Platz 1 hat doch niemand erwartet. Darüber hinaus wollte Chicago mit Bosh (und als Ersatz Boozer) eher einen Postscorer. Sie hätten zu Dirk nicht nein gesagt, aber dabei auch einen Teil ihres Teams verloren. Es ist zu leicht, sich ein gutes Team rauszupicken und zu behaupten, Dirk hätte doch einfach diese offensichtliche Option wahrnehmen müssen und stände jetzt bereits im Finale.
 

LeZ

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Häh ? Wer behauptet dass Dirk das VOR einer Saison wissen kann was IN der Saison passiert, oder dass er das "Angebot" (gab es überhaupt eins ?) hätte annehmen müssen. Wir haben hier hypothetisch über andere Teams gesprochen, und jemand hat behauptet dass Dirk mit Chicago auch keine besseren Chancen hätte als jetzt mit Dallas. Das habe ich gewagt anzuzweifeln, und tue es immer noch. Mit Chicago wäre er Geheimfavorit.
 

HeroPodkolzin

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Häh ? Wer behauptet dass Dirk das VOR einer Saison wissen kann was IN der Saison passiert, oder dass er das "Angebot" (gab es überhaupt eins ?) hätte annehmen müssen. Wir haben hier hypothetisch über andere Teams gesprochen, und jemand hat behauptet dass Dirk mit Chicago auch keine besseren Chancen hätte als jetzt mit Dallas. Das habe ich gewagt anzuzweifeln, und tue es immer noch. Mit Chicago wäre er Geheimfavorit.

Also ich rede über sowas:

Dirk hat aber auch seinen Anteil daran, dass er vermutlich keinen Titel holen wird und das ist seine Sturrheit, in Dallas zu bleiben.

Und solche Entscheidungen kann er ja schlecht rückblickend treffen, denn wenn er eine Zeitmaschine hätte, wäre die schon 2006 zum Einsatz gekommen.
 

LeZ

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Ich weiss nicht ob man das als Cleverness oder Charakter bezeichnen sollte, wenn Dirk oder ein anderer Top-Spieler in einem weniger starken Team sofort zusieht dass er zu einem Superteam verschickt wird, nur um schnell einen Titel abzugreifen. Das kann man machen wenn man kurz vor Karriereende immer noch nichts gewonnen hat, also in den nächsten 2 Jahren. Diese und nächste Saison kann er es in Dallas noch versuchen, danach muss er dann entscheiden ob er lieber nen Ring will, oder Dallas treu bleiben. Egal wie die Entscheidung fällt, meinen Segen hat er in beiden Fällen. Das von LeTravel war ein Bitch-Move, selbst wenn man es verstehen kann.
 

Sougaiki

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Ich glaub schon das Chicago sich bemüht hätte Nowitzki zu holen, aber gab kein Grund oder Anzeichen das er Dallas je verlassen würde.

Nowitzki wird sein Vertrag erfüllen, kann mir nicht vorstellen das er das nicht tut, aber in 4 Jahre ist er immernoch eine gute 2.-3. Option und kann irgendwohin gehn, dann wäre Rose 26, mhh und könnte ne stretching 4 immernoch brauchen ^^.
 

Irenicus

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Ich sehe ehrlich gesagt nicht ganz das Problem. Natürlich wird es Dallas schwer haben jetzt noch eine titelfähige Mannschaft um Nowitzki aufzubauen, allerdings hat dies ja wenig mit Nowitzki an sich zu tun. Meinst du nicht Nowitzki würde als Garnett Ersatz Boston nicht sofort zu einem unmittelbaren Titelfavoriten machen?

Sind die Celtics nicht auch mit Garnett einer der Favoriten auf den Titel? Undum ehrlich zu sein bin ich mir nicht mal sicher, ob Boston mit Dirk überhaupt besser wäre, man sich anschaut, wie wichtig Garnett für die Defense der Celtics ist. ;) Allenfalls würden die Chancen gleich bleiben, weil eine durch Nowitzki verbesserte Offensive auf Kosten der Defense gehen würde. Ich denke dein Beispiel ist somit schlecht gewählt, findest du nicht?

Das gleiche gilt auch mit Abstrichen für Teams wie San Antonio (als Duncan Ersatz), Los Angeles (als Gasol Ersatz) oder Chicago (als Boozer Ersatz). Ja ich habe das gelesen und bleibe dabei, aus zwei Gründen. Erstens sehe ich nicht weshalb Nowitzki neben Bryant, Rose oder Ginobilli zwingend zweite Option sein muss. Zweitens, heutzutage gibt es nur wenige Mannschaften, die Konkurrenzfähig sind, ohne mindestens zwei Spieler auf "Franchise Player" Niveau. Bryant/Gasol, Wade/James/Bosh und Garnett/Pierce/Allen stehen Rose/Kollektiv und eventuell Howard/Kollektiv gegenüber, wobei letzten beiden Teams momentan weniger zuzutrauen ist. Weshalb wird an Nowitzki der Anspruch gestellt, dass er jetzt als klare Nummer 1 titelfähig sein muss, während das bei fast keinem der anderen FPs der Fall ist?

Es geht nicht, darum nicht die klare Nr. 1 in einem Team zu sein, sondern sich überhaupt noch Franchiseplayer eines Contenders nennen zu dürfen. Nehmen wir die Heat. Natürlich gibt es keine klare Nr. 1, ich würde beide fast gleich auf sehen (Bosh ist für mich die klare Nr. 3 mit größeren Abstand zu den anderen beiden). Trotzdem sind beide, Wade und James, viel mehr Franchiseplayer als Nowitzki heute. Sei es aus den Grund, dass sie Two-Way-Player sind (also sowohl hinten als auch vorne glänzen können), als auch, weil sie individuell stärker als Nowitzki auf ihrer jeweiligen Position sind.

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Ich möchte jetzt noch einen Punkt ansprechen, der mir wichtig ist, weil er meist total unterschlagen wird: Der Stellenwert von Führungsqualitäten.

Ich habe mittlerweile große Zweifel an Dirk Nowitzkis Führungsqualitäten, womit ausdrücklich nicht die Führung durch Leistung gemeint ist, sondern das Einwirken des Spielers durch Sprache, (natürliche) Autorität, Gestik, Austrahlung/Einfluss auf anderer Spieler. Ich denke dieser Punkt wird immernoch total unterschätzt; wahrscheinlich, weil wir so wenig Einblick in das Mannschaftsgefüge eines Teams haben, trotz des Medienzeitalters. Dirk Nowitzki ist kein (nicht nur verbaler!) Leader, zu dieser Aussage stehe ich. Ich kann das natürlich nicht unmittelbar belegen (wie auch, dafür müsste ich mit Dirk in einem Team spielen;)), es ist also mehr ein persönlicher, subjektiver Eindruck von mir. Nennt es von mir Spekulation, in gewisser Weise stimmt das ja auch.

Ich versuche es trotzdem mal ein wenig ausführlicher zu erklären.

Er gehört mMn zu den Spielern, die ruhig und still sind und durch Leistung anführen wollen. Das ist per se natürlich nichts schlechtes, ganz im Gegenteil, doch glaube ich, dass ein Team mit einem solchen FP Probleme bekommen könnte, wenn es mal nicht läuft. Dirk Nowitzki mag in Do-or-Die Spielen einer der besten der Liga zu sein, aber was bedeutet das schon, wenn das Team trotzdem verliert? Das mag dann an den schlechten Leistungen seiner Mitspieler liegen, keine Frage. Trotzdem habe ich die Überzeugung, dass eine richtige Führungspersönlichkeit (mit den oben beschriebenen Fähigkeiten) noch ein paar mehr Prozente aus den anderen Spielern herauskitzeln kann. Dirk Nowitzki tut das scheinbar nicht in dem selben Umfang wie es andere tun (Kobe Bryant würde ich abseits seiner gewonnen Titel der letzten Jahre als Beispiel anfphren. Aber auch Tim Duncan, der zwar auch eher still ist, aber eine unglaubliche natürliche Autorität/Austrahlung gegenüber seiner Mitspieler hat). Dirk mag die beeindruckendsten Statisiken in Spielen auf Messers Schneide haben, doch bleibt es eben "nur" wieder die "Führung durch Leistung", deren Einfluss ich auf ein Team natürlich nicht ausblenden möchte, doch sollte nicht vergessen werden, dass es auch etwas gibt, wie die Führungsarten, die ich oben kurz aufzählte. Das hat auch weniger mit fehlenden Killerinstinkt zu tun; das würde ich Dirk niemals vorwerfen. Was ich meine ist mehr eine Art Charaktereigenschaft, die man sich nur schwer antrainieren kann. Manche haben es, manche eben nicht. Deswegen sollte man einem Spieler, dem so etwas fehlt, auch keinen Vorwurf machen.

Kurz vor den Wochen fand ich eine Sache symptomatisch für diesen Gedankengang. Das Playoffvideo der Dallas Mavericks, um die Anhänger heiß auf die Postseason zu machen. Es war eine Art Kampfaufruf und wer "durfte" die Truppe der Dallas Mavericks anführen und wer die Rede halten? Es war nicht der "Franchiseplayer" (ganz bewusst in "") Dirk Nowitzki (der im Video mist im Hintergrund zu sehen war), nein, es war Tyson Chandler. Ein Spieler, der noch nicht mal ein Jahr in Dallas ist und scheinbar schon als absoluter Anführer im Team gilt. Auch hier könnte man den Einwand "Spekulation" anführen. Tut das meinetwegen. Vielleicht interpretiere ich auch zuviel hinein. Für mich passte es jedenfalls perfekt ins Bild.

Ein weiterer Punkt sind die Kommunikationsprobleme, die eben der besagte Chandler (macht das nicht gerade eine Führungspersönlichkeit aus?) anführte. Er sprach davon, dass das Team zu still sei und er versucht es verbal anzuleiten/anzuführen. Auch dies passt perfekt ins obige Video oder ins Bild, was ich vom FP Nowitzki mittlerweile habe.

Wie ich oben bereits schrieb: Dirk Nowitzki kann man dabei schlecht etwas vorwerfen. Vielleicht hängt es auch damit zusammen, dass er als Deutscher, also aus dem Ausland in die NBA gekommen ist; als richtiger Nobody. Die Leute machten sich am Anfang über seine Frisur und seine "defense" lustig. Bei den Mavs war Michael Finley die absolute Führungspersönlichkeit, selbst in den Jahren, als er schon deutlich abbaute. Vielleicht war es somit für Dirk Nowitzki gar nicht möglich etwas auszubilden, was eh schon extrem schwer zu erarbeiten ist.

Reicht allein seine Klasse in der Offense heute (auch in clutchstituationen) aus, um als Franchiseplayer eines Contenders gelten zu können? Mir reicht es (knapp) nicht.
 

Barea

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Guter Beitrag, Irenicus! :thumb:


Dirk Nowitzki mag in Do-or-Die Spielen einer der besten der Liga zu sein, aber was bedeutet das schon, wenn das Team trotzdem verliert? Das mag dann an den schlechten Leistungen seiner Mitspieler liegen, keine Frage. Trotzdem habe ich die Überzeugung, dass eine richtige Führungspersönlichkeit (mit den oben beschriebenen Fähigkeiten) noch ein paar mehr Prozente aus den anderen Spielern herauskitzeln kann. Dirk Nowitzki tut das scheinbar nicht in dem selben Umfang wie es andere tun (Kobe Bryant würde ich abseits seiner gewonnen Titel der letzten Jahre als Beispiel anführen. Aber auch Tim Duncan, der zwar auch eher still ist, aber eine unglaubliche natürliche Autorität/Austrahlung gegenüber seiner Mitspieler hat).

Das Beispiel Duncan leuchtet mir nicht so richtig ein.
Über die gesamte Karriere gilt wohl Duncan > Nowitzki (Defense matters), zumal Tim nunmal die Hardware mitbringt.
Woher du den Rückschluss ziehst, dass Duncan aus seinen Mitspielern Prozente rauskitzelt, verstehe ich jedoch nicht. Auf dem Spielfeld ist er genauso "punktuell emotional" wie Dirk (ab und an eine Explosion nach guten Aktionen), abseites des Courts wohl ebenso ein ruhiger Vertreter.

Duncans Aura - wenn man denn so will - kommt da doch eher durch Erfolge / Titel zustande. Eine bessere Führungsqualität würde ich ihm da nicht attestieren wollen.

Ähnlich sehe ich die Sache auch bei Bryant. Aura kommt durch Hardware, sobald du die hast, wird dir automatisch die Führungsqualität zugesprochen. Öffentliche Trade-Forderung a la "Kidd - Bynum" sind für mich jedenfalls keine Qualitäten eines Führungsspielers ...


Auf dem Feld erinnere ich mich bei Nowitzki z.B. an die Playoffs 2005, wo er zuerst Daniels (Runde 1, Spiel 3) und dann Terry (Runde 2, Spiel 6) nach dummen Aktionen sehr sehr deutlich zusammenfaltet.
Für diese Aktionen musste er übrigens in 2005 relativ herbe Kritik einstecken ...
 

Irenicus

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Das Beispiel Duncan leuchtet mir nicht so richtig ein.
Über die gesamte Karriere gilt wohl Duncan > Nowitzki (Defense matters), zumal Tim nunmal die Hardware mitbringt.
Woher du den Rückschluss ziehst, dass Duncan aus seinen Mitspielern Prozente rauskitzelt, verstehe ich jedoch nicht. Auf dem Spielfeld ist er genauso "punktuell emotional" wie Dirk (ab und an eine Explosion nach guten Aktionen), abseites des Courts wohl ebenso ein ruhiger Vertreter.

Duncans Aura - wenn man denn so will - kommt da doch eher durch Erfolge / Titel zustande. Eine bessere Führungsqualität würde ich ihm da nicht attestieren wollen.

Ein Leader kann auch abseits des Platzes eher ruhig sein, Duncan ist da mein perfektes Beispiel. Bei Duncan spielte ich mehr auf seine bemerkenswerte Ausstrahlung bzw. seine natürliche Autorität an. Ich glaube Mitspieler lassen sich von einen Tim Duncan viel eher was als von Dirk Nowitzki. Meinst du nicht auch? Aber woran liegt das? Doch sicherlich nicht an den 4 Titeln, die Duncan gewonnen hat. Ich denke, es liegt an seiner Ausstrahlung, die sicherlich bis zu seinem ersten Titelgewinn 1999 schon beeindruckend war. Weiß da jemand mehr zu?

Ähnlich sehe ich die Sache auch bei Bryant. Aura kommt durch Hardware, sobald du die hast, wird dir automatisch die Führungsqualität zugesprochen. Öffentliche Trade-Forderung a la "Kidd - Bynum" sind für mich jedenfalls keine Qualitäten eines Führungsspielers ...

Ich habe da ein ganz anderes Bild. Alleine wie seine Mitspieler oder Spieler, die ihn näher kennen gelernt haben, über ihn sprechen, geht in eine gänzlich andere Richtung (habe da gerade keine Quellen parat, hatte nur immer diesen Eindruck). Ich mache daher seine Führungsqualitäten sicherlich nicht an seine Tradeforderungen fest (das wäre irrsinn). Aber an dieser Stelle kann ich im Prinzip nur das wiederholen, was ich gerade schon schrieb: Wirklich beurteilen können wir das gar nicht, weil wir in den Teamsitzungen, in den Trainingseinheiten oder auf der Bank während einer Partie nie anwesend sind und demensprechend keinen Einblick haben. Mithin ist diese Diskussion hochspekulativ, keine Frage. Ich habe nur versucht zu erklären, wie der Spieler Dirk Nowitzki im Vergleich zu einem Spieler Kobe Bryant wirkt. Das heißt ich stütze diese Einschätzung allein auf die kurzen Eindrücke, die man während eines Interviews oder in Artikeln von Autoren gewinnt, die nah am Team dran sind oder Spielern, die mit den fraglichen Spielern zusammen gespielt haben und erzählen, wie jemand ist. Und ich sehe nicht, wie man es dann anders sehen kann, Kobe Bryant mehr Autorität/Einfluss/Ausstrahlung als Dirk Nowitzki abseits des Platzes zu attestieren.

Auf dem Feld erinnere ich mich bei Nowitzki z.B. an die Playoffs 2005, wo er zuerst Daniels (Runde 1, Spiel 3) und dann Terry (Runde 2, Spiel 6) nach dummen Aktionen sehr sehr deutlich zusammenfaltet.
Für diese Aktionen musste er übrigens in 2005 relativ herbe Kritik einstecken ...

Daran habe ich auch kurz gedacht. Genau deswegen sprache ich Dirks Werdegang in der Liga an. Ich glaube aufgrund dessen (also Ausländer, nobody, keine defensive intensität am Anfang seiner Karriere) hat er per se schlechtere Karten, mehr Autorität ausüben zu können (genau deswegen mache ich ihn wie gesagt gar keine Vorwürfe). Das ist ein Handicap, wofür er nichts kann. Die von dir beschriebene Kritik an Mitspielern hat er meines Wissen nie wieder gebracht oder täusche ich mich da? Und wenn nein, wieso eigentlich nicht?
 
H

Homer

Guest
Ähnlich sehe ich die Sache auch bei Bryant. Aura kommt durch Hardware, sobald du die hast, wird dir automatisch die Führungsqualität zugesprochen. Öffentliche Trade-Forderung a la "Kidd - Bynum" sind für mich jedenfalls keine Qualitäten eines Führungsspielers ...

Kobe hat sicherlich keine "symphatischen" Leader-Fähigkeiten, aber wenn man Zitate von aktuellen und ehemaligen Mitspielern liest gibt es eigentlich keinen Zweifel an seinen Leader-Fähigkeiten.

Man kann auch einfach ein paar Beispiele betrachten. Vor ein paar Jahren wurde ein "softer" und (in der NBA) ziemlich erfolgloser Euro-Center nach LA getradet. Seit er dort ist hat er sich zum All-NBA-Kaliber entwickelt (man vergisst ganz leicht, dass Gasol noch nicht mal All-Star war bevor er bei den Lakers spielen durfte) und auch seine "Softness" abgelegt (man vergleiche Gasol mal in den Finals-Serien 2008 und 2010, jeweils gegen die Celtics). Ähnliche Entwicklungen kann man auch bei anderen Spielern beobachten, die zu den Lakers kamen (Odom = vom "Underachiever" zum "X-Factor"; Artest vom "Verrückten" zum "Teamplayer" etc.).

Das alles liegt natürlich nicht an Bryant allein (gerade Phil Jackson und Derek Fisher muss man hier nennen), aber nur weil Kobe ein unsymphatisches A-Loch ist sagt das noch nicht über seine "Leader-Fähigkeiten" aus. Und wenn man sich den Entwicklungssprung ansieht, den Andrew Bynum exakt in dem Sommer nach "Ship his ass out of here" gemacht hat, sieht man dass er seiner Stellung im Team und der Motivation der Mitspieler auch mit solchen Dingen zumindest nicht schadet. (gilt übrigens ebenso für seine Tradeforderung).

PS: Ich will damit übrigens nicht bewerten ob Bryant nun mehr oder weniger "Leader" ist als Nowitzki oder sonstwer, das ist "von außen" wirklich schwierig. Basierend auf dem was man weiß ist Bryant jedoch aus meiner Sicht auf jeden Fall ein solcher.
 
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