O-Scoring: Anthony Joshua vs. Jake Paul | Netflix


timeout4u

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Eigentlich ist das Ganze eine ähnlich sinnlose und wenig bringende Theorie-Diskussion wie Mythical Matchups oder p4p-Rankings.
Wenn es um die Frage "Was schadet dem Boxsport?" geht, sollte man in der Breite und in der Praxis anfangen.
Wirklich und mehrheitlich schaden/Schaden angerichtet haben z.B.:
- die zeitweise Ausrichtung im Amateurboxen mit Boxpointer, 4-5x2 Minuten, Wettkampf-Kopfschutz usw.
- die Regeln zum Wiegen bei den Profis, die vielen Boxverbände, die mangelnde Überprüfung/Kontrolle, was sportliche Ausbildung der Boxer/Trainer angeht
- die Chancenungleichheit, die Diskriminierung, der Missbrauch, die Diktatur und der Rassismus in der Breite im Amateur/Profiboxen.
- Nicht zu vergessen der Fokus auf reine Erfolgsorientierung und Fordern von kleinauf. Die Ausbildung, das Fördern bleibt auf der Strecke.
Und selbst diese ganzen Sachen haben bis heute nicht dazu geführt, dass der Boxsport an sich derart Schaden genommen hat, dass er untergegangen ist, auch wenn die "Bedrohungen" allmählich und schleichend zunehmen. Ein Paul vs AJ ist dabei allerdings wirklich das geringste "Übel", sieht man vielleicht von der Unmoral/Gier ab, was den finanziellen Verdienst, die Vorbildfunktion oä. angeht.
 

M-shock

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Die Paul Brüder sind beide absolute Kotzbrocken aber man muss ihnen zugute halten das die beiden wissen wie man Aufmerksamkeit generiert und Geld scheffelt.

Die Vorbereitungen für die nächsten 'Kämpfe' der beiden laufen wohl schon.
Logan Paul hat in social Media Posts schon geäußert das er seinen Bruder rächen will.
Sein Bruder wiederum sagt in Interviews das er sich viel besser gegen Joshua geschlagen hat als Ngannou, sowie das dieser total soft wäre und nur ein Glaskinn hat. Das das von jemandem kommt der nach der ersten und einzigen durchgezogenen Rechten einen doppelten Kieferbruch erlitten hat ist schon witzig.

Das riecht ganz stark nach:
Logan Paul vs AJ
Jake Paul vs Francis Ngannou
 

jkd

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Logan ist ja der deutlich schwächere Boxer von beiden und verlor bereits deutlich gegen Floyd. Das hätte keinen Sinn.

Jake hat jetzt in erster Linie damit zu tun, seine Ressourcen Gesundheit/Geld logisch in Balance zu bringen. Da passt Francis überhaupt nicht.
 

Deontay

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Sein Bruder wiederum sagt in Interviews das er sich viel besser gegen Joshua geschlagen hat als Ngannou, sowie das dieser total soft wäre und nur ein Glaskinn hat. Das das von jemandem kommt der nach der ersten und einzigen durchgezogenen Rechten einen doppelten Kieferbruch erlitten hat ist schon witzig.

Dazu passend auch:


Schon lustig das zu lesen, wenn die eigene Leistung lediglich aus Flitzen im Ring bestand. Es erinnert mich aber an einen Marco Huck-Beitrag nach Usyk vs. Dubois 2, der behauptet hat, dass er es so viel besser als alle anderen gemacht habe gegen Usyk :popcorn1:

Screenshot_3227.jpg
 

Brummsel

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Das sind doch genau solche Kommentare von JP, die seine Fans hören wollen und er gibt es ihnen. Da ist kein Platz für ehrliche Selbstreflektion und Authentizität. Show must go on and that's entertainment und beim nächsten mal wird alles nochmal viel viel besser, usw. Der Pöbel will bei Laune gehalten werden.
 

Lord Krachah

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Ich verstehe hier viele Leute im Forum nicht.
Sport erzählt Geschichten. Mit dem Unterschied, dass man beim Sport weiß, dass das Ergebnis nicht vorbestimmt ist.
Paul erzählt in jedem Kampf eine Geschichte und in diesem Kampf gab es doch auch eine klare Geschichte:

Überlebt Paul 8 Runden oder schafft Joshua es, ihn auszuknocken.
Als Bonus gab es noch die Möglichkeit auf das Upset des Jahrtausends.
Das ist eine einfache, durchaus spannende Geschichte, die funktioniert, weil Jake Paul sehr gut darin ist, Emotionen zu generieren: Als Hassfigur, als Held des Frauenboxens, als kulturelles Phänomen. Allein die Vorstellung von Big Mo hat da für viele mehr Spaß gemacht als der gesamte Kampf zwischen Crawford und Canelo. und für die aus der Sicht einiger im Forum "unkultivierten Normalos" war der Kampf zwischen Paul und Joshua so auch bis zum Ende spannend.

Schauen wir uns dahingegen Zayas vs. Baraou an. Welche Geschichte wird da erzählt?
Es wird um zwei "WM"-Titel von schon ziemlich profitorientierten non-profit "Organisationen" gekämpft. Wer mit diesen Firmen emotionale Verbindungen hat, findet das dann schon spannend, weil es ohne diese beiden Titel ja sonst eher auf Probox laufen würde, was dann ja auch für einige schon wieder uninteressant wäre. Manche fühlen sich über die Nationalität emotional gebunden, aber welche Geschichte erzählen die Boxer selbst? Mir fällt da nichts wirklich ein.

Und wenn es um objektive Fähigkeiten geht, muss man eigentlich auch nur Usyk schauen, weil er der einzige Boxer ist, der da wirklich ohne zusätzliche Bedingungen wie Gewicht und Gegnerwahl ganz oben steht. Alle anderen Kämpfe brauchen immer Matchmaking und auch WM-Kämpfe ergeben sich ja nicht aus einem objektiven System. Und ohne Geschichte kommt man an diese auch nicht, es sei denn, man wird vom amtierenden Weltmeister, der eine Geschichte erzählen kann, als schlagbar angesehen.
Schöner Beitrag, der meine Boxpause ganz gut zusammenfasst. Irgendwie kann der Boxsport keine Geschichten mehr erzählen. Die Geschichte hier hat mich 0,0 gereizt, weil bei mir Paul seit dem Fight gegen Tommy Fury auserzählt ist. Ich bin aus der Nummer raus.

Ich brauche für mein Sportvergnügen sportliche Geschichten. Und hab mir die jetzt die letzten Jahre irgendwie selbst erzählt. 2 Fringe Contender boxen gegeneinander, der Sieger ist ein Contender wäre so eine. Eliminator für WM-Titel ist eine andere Geschichte oder einfach nur ein Kampf um ein gutes Ranking. Mein Thread der Weg zum undisputed Titel war eine andere Geschichte. Ich hatte gehofft, die Saudis setzen auch auf diese Art von Geschichtenerzählung. Leider setzen sie aber genauso zufällige Kämpfe an, wie alle anderen auch (und haben dann noch ein Niveau an Speichelleckerei eingeführt, bei dem einem nur übel werden kann). Und die offiziellen Verbände werden eher schlimmer als besser mit ihrem vollkommen fern von sportlichen Erwägungen geleiteten Vorgehen. Ich weiß nicht, irgendwie bin ich davon müde. Und wenn ich kein System mehr in dem ganzen erkennen kann, bleiben halt nur noch 2 random Leute, die sich in die Schnauze hauen. Mal unterhaltsam, mal nicht. Und Sieg oder Niederlage ist regelmäßig egal (im Zweifel helfen dann noch häufig die Judges). Ich hab schon noch Lust auf den Sport, aber irgendwie brauch ich da einfach mehr als das, was derzeit geboten wird.
 

TheYank

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Das perverse an der ganzen Sache ist, dass Joshua, der eigentlich für viele eigentlich nichts mehr im Ring zu suchen hatte, nach dieser peinlichen Nummer gegen Paul vom mainstream gehyped wird.

Liegt natürlich an seiner Optik und der Tatsache, dass Menschen zu faul sind, sich wirklich mit einer Thematik auseinander zusetzen.

Galt für Fury genauso
 
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