O-Scoring: Anthony Joshua vs. Jake Paul | Netflix


Pride

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Die Ringgröße hat Paul schon bewusst so gewählt. Davon laufen bis die Kondition weg war. Dann war's rum. Hab weder von Paul noch von Joshua ne tolle Leistung gesehen, props für Paul? Fürs vermeiden? Das bekommen wohl auch die meisten Forenmitglieder hin für paar Millionen. Joshua war nicht in der Lage Paul zu stellen bis dieser platt war. Abgesprochen? Sicher nicht.. eine Farce? Sicherlich.

Der Niedergang des Boxens der seit Jahren weiter voranschreitet.
 

platine

Artificial Nonsense
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Hier und jetzt. Und Hamburg.
Ich denke nicht, dass es direkt eine Absprache gegeben hat. Die ersten 4 Runden hat Paul eine für seine Möglichkeiten tolle Leistung abgeliefert. Wie @wicked schon ausführte, war er immer beweglich, ob stehend, oder gehend. Dazu hat er auch einige Male ein gutes Timing beweisen, indem er aus der Bewegung heraus einige solide Schläge zu Kopf und Körper von Joshua untergebracht hat. Das Timing hat mich am meisten überracht, schon in der ersten Runde hat er einen overhand-Haken (meine mit Links) am Kopf von Joshua untergebracht. Das ist bei dem Größenunterschied aus der Bewegung heraus nicht einfach. Nach Runde 4 war das Gas aus und Joshua konnte zunehmend übernehmen. In der letzten Runde hat sich Joshua klar zurückgenommen, weil er Paul hätte schlimm schädigen konnte, als dieser völlig entkräftet durch den Ring getorkelt ist. Weil Paul nicht aufgegeben hat, hat Joshua dann an den Seilen trotzdem Schluss gemacht. Aber die Zurückhaltung konnte man imho in dieser Runde deutlich sehen und die war auch angebracht. Insgesamt war das natürlich ein fürchterliches Spektakel. Klar hat Paul irgendwie überrascht und nimmt das Box-Training offensichtlich ernst. Aber mit der mangelnden Ausbildung und dem eklatanten Größen-, Massen- und Erfahrungsunterschied konnte das kein echter Kampf werden. Es war irgendwie eine völlig überproduzierte, jackass-mäßige Mútprobe auf einem athletisch soliden Niveau.
 

SSBsports

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Ich kann keine belastbaren Indizien dafür erkennen, dass Jake Pauls bisherige Kämpfe geskriptet waren.

1. Glanzlose Punktsiege gegen den fast 40-jährigen und inaktiven Chavez Jr sowie gegen eine Ü60-Version von Mike Tyson sind absolut keine Überraschung für einen Mann Mitte 20, der sein Leben lang im Kampfsport (zB Ringen) aktiv war und nun schon seit einigen Jahren intensives und sehr diszipliniertes Boxtraining betreibt.

2. Es ist absolut undenkbar, dass der schwere KO gegen Woodley abgesprochen war.

3. Gegen Tommy Fury hat Jake Paul close but clear verloren, weil er einfach nicht an dessen Jab vorbeikam. Wenn die Kämpfe wirklich geskriptet sind, warum konnte man dann einen Tommy Fury, der keinerlei Einfluss im Boxsport hat, nicht dazu bewegen, eine Punktniederlage zu akzeptieren?

4. Gegen Joshua war Paul hauptsächlich auf das Überleben eingestellt: viel laufen, Kinn schützen, regelwidrig tief abducken bzw fallenlassen, wenn es in die Halbdistanz geht. Auch hier ist ein sechsründiger Kampf keinerlei Indiz für eine Absprache. Es ist schlicht und ergreifend schwer, jemanden auszuknocken, dessen Ziel es ist, nicht ausgeknockt zu werden. Zudem hat Paul kein schlechtes Kinn und auch keine allzu schlechte Defensive.

5. Die Manipulation eines professionellen Boxkampfes, wie es der heutige Kampf war, würde massive sportliche Sanktionen und rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen, erst recht, wenn diese - wie oft behauptet - schriftlich im Kampfvertrag niedergeschrieben wäre. Eine geplante Manipulation zieht automatisch auffällige Tippmuster bei den Buchmachern nach sich, was sofort zu einer Untersuchung des Vorfalls führen würde. Zu glaube, man könnte sich dort einfach mit einem einstudierten Theaterstück mal eben schnell die Taschen vollmachen und dann ohne Konsequenzen wieder nach Hause gehen, entspricht nicht der Realität.

Hinter solchen Anschuldigungen steckt oft das Bedürfnis, für eine ungewöhnliche Entwicklung im Boxen eine einfach Erklärung zu haben, als eingestehen zu müssen, dass ein Youtuber mit viel Fleiß, Disziplin und Selbstvertrauen auf unterem Profiniveau ganz solide mithalten kann.
 
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Easy

Moderator Boxen
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Was soll denn da abgesprochen gewesen sein? Paul ist gar nicht so Kacke als Boxer und Joshua ist einfach schwerfällig und langsam. Paul hat das alles im allem schon ziemlich geschickt gemacht und konnte lange mithalten, bis die Kondition und die ersten harten Dinger dann Wirkung gezeigt haben...
Joshua ist einfach insgesamt gesehen völlig überschätzt und hat nichts mehr in WM Kämpfen zu suchen....

Sehe ich 100% auch so. Du darfst sowas nicht absprechen. Das ist etwas für das man im Knast landet wenn das rauskommt. Als ob Netflix oder Joshua (der weit über hundert Millionen auf der Bank haben sollte) sich so einem Risiko aussetzen nur damit Jake Paul bei der Geschichte gut wegkommt.

Also für mich ist es auch eine Absprache, wenn sich ein AJ soooo zurückhält. Das wurde save vorher in irgendeiner Art und Weise "besprochen" Das war doch wohl offensichtlich nicht nur mit angezogener Handbremse, der Stand teilweise mit beiden beiden auf der Bremse. Wer mir hier erzählen will, dass AJ immer so boxt, also sorry. Paul stand da komplett ohne Deckung vor AJ. Aber gut, jedem das seine. will da gar nicht mehr Feuer rein geben. Natürlich war der Kieferbruch vom letzten schlag und so sicher auch nicht beabsichtigt, aber jetzt kann Paul eben allen sagen seht her, von wegen abgesprochen...

Paul stellt in jedem Fall gute Veranstaltungen auf die Beine und tut damit natürlich etwas für den Sport. Seine eigenen Kämpfe relativieren das allerdings wieder etwas. Er sollte sich m.E. auf matchmaking konzentrieren.
 

GrimReaper

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Hab den Kampf gesehen und für mich hat sich AJ ganz klar die ersten Runden zurück gehalten.
Pauls Schläge taten ihn nicht weh und er stand oft in der richtigen Distanz, hat aber einfach gar nichts abgeladen.
Paul kann ich keinen Vorwurf machen. Hätte ich vor 10 Jahren die Kohle gehabt, hätte ich mich auch mit Klitschko in den Ring gestellt und mich vermöbeln lassen.
 

Kali

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Großartig auch nur als Momentaufnahme. Langfristig richtet es für die Mehrheit der Boxer mehr Schaden als Nutzen an. Vergleichbar eben mit der IBA und ihren Preisgeldern, den Dubaigeldern oder eben solchen Zirkusnummern. Einzelne können kurz und viel profitieren. Die Breite jedoch wird benachteiligt.
Warum mehr Schaden als Nutzen für die Meisten? Weil viele ihre 0 verlieren?
 

LeZ

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Mein Eindruck war, das Ganze war mehr oder weniger durchgescriptet, und dann ist irgendwann nach 4, 5 Runden Paul vom Skript abgewichen und hat versucht, Joshua richtig und hart zu treffen. Das hat der sich nicht gefallen lassen, und dann selbst angezogen. Erst mit diversen harten Schlägen zum Körper wo der Kopf schon völlig ungedeckt war, als Strafe. Am Ende dann mit dem durchgezogenen Schlag zum Kieferbruch. Selten dämlich von Paul.
 

Savi

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War die Card so gut, dass ihr euch die Nacht für diesen Kirmeskampf um die Ohren geschlagen habt? 🤣
Beim Frühstück zubereiten relive geglotzt. Was fürn Joke!
Und dafür kriegen die beiden Spacken nen Haufen Kohle?
 

Paulie Walnuts

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AJ hat das als Sparring gemacht und das werfe ich ihm vor. Er hat, wie auch Mike, den Dreck wegen der Kohle mitgemacht. Darüber bin ich sauer. Ein bisschen Respekt vor der Historie und dem Sport sollte man haben.
Aber gut, es ist nur meine Meinung. Das liegt sicher auch an meiner tiefen Abneigung gegenüber Leuten wie JP. Das sind einfach nicht meine Menschen und ich gönne ihm das nicht. So ehrlich muss ich sein.
Respekt vor der Historie und dem Sport?

Es geht beim Profiboxen hauptsächlich um's Business, um die Show, um Schauspielerei, um's Geld, um Korruption und auch um Schummelei.

Man denke an den ganzen ARD- und ZDF-Zirkusblödsinn in den 2000ern, wo die Zuschauer von vorne bis hinten verarscht wurden wo es nur ging und sogar die Punktrichter geschmiert waren bis zum geht nicht mehr.

Die Brähmers und Sturms dieser Welt wurden damals von Sauerland und Kohl als ATG's hochstilisiert, die sie in Wirklichkeit nie wahren. Die mittelklassigen Gegner wurden von ARD und ZDF als weltklasse und hochgefährlich verkauft. Obendrein wurde der ganze Mist auch noch von den Rundfunkgebühren mitfinanziert.

Aus heutiger Sicht war das eine Schande für den Boxsport. Aber genau das ist nun mal das Profiboxgeschäft. Und die Zuschauer haben es damals mit z.T. fantastischen Einschaltquoten honoriert. Letztlich läuft dieses Geschäft mehr oder minder eigentlich immer schon so. Leider.

Viele Konsumenten wollen das aber einfach nicht wahrhaben und leben weiter in ihrer heilen Boxportwelt, die es aus o.g. Gründen aber in Wirklichkeit garnicht gibt.

Wenn die Zuschauer das mitmachen und diesen ganzen Firlefanz unterstützen, was kann ein Jake Paul dafür? Er nimmt die Kohle mit und melkt die Kuh. Er füllt die Rolle aus, die die Zuschauer sehen wollen und viele Fans küssen ihm dafür die Füße.

Es sind die Zuschauer und Konsumenten, durch die ein JP reich geworden ist. Daher halte ich es für fraglich, ihm persönlich irgendeinen Vorwurf zu machen, dass er dem Boxsport nicht guttut usw.

Man wirft ihm das Geld tonnenweise hin und er hebt es halt auf. Was ist daran verwerflich? Wenn man jemanden kritisieren möchte, dann sollte man diesbezüglich hauptsächlich die Zuschauer und die Konsumenten adressieren (die diese Zirkusnummern unterstützen, finanzieren und ermöglichen) und nicht JP.
 

Critical Bill

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Neee Leute, ihr liegt mit euren Theorien zum gescripteten Kampfverlauf meilenweit daneben.
Ehrlich gesagt, ich hatte eigentlich den ganzen Kampf über das Gefühl, dass Jake Paul mit angezogener Handbremse kämpft.
Ich hab dann mal meine alten Kontakte angezapft und hier ist was die Branche hinter vorgehaltener Hand munkelt:
Tyson Fury hat Jake Paul bezahlt, dass er a) AJ nicht ausknockt und b) sich dann hinlegt.
Und wenn man genauer drüber nachdenkt, dann ergibt das ja auch komplett Sinn.
Der Fight TF vs AJ, wäre mit einer Niederlage von AJ automatisch obsolet und nicht mehr vermarktbar geworden. Und das ist das dickste Ding was im Jahr 2026 boxtechnisch steigen soll.
Und die Skills dafür hätte der Paul ja zweifelsohne auch. Er hatte ne Beinarbeit an den Tag gelegt, wie damals Manny Pacquiao gegen den shoten Oscar de la Hoya. Und Treffer konnte er auch unterbringen. Warum hat er nie nachgesetzt?
Denkt mal drüber nach ;)
 

Emperor

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Reduziert man alles wirklich mal auf den reinen Kampf, dann hat Paul das so schlecht gar nicht gemacht. Die Taktik erstmal kein stehendes Ziel zu bieten war ja grundsätzlich richtig. Bei den körperlichen Unterschieden wäre es recht blöd gewesen, sich vor AJ zu stellen und ein stehendes Ziel zu bieten.

Hätte Paul ein besseres Auge um gezielt zu kontern und hätte er die Kondition um diese Art zu kämpfen durchzustehen, hätte er hier und da sogar die ein oder andere Runde stehlen können.

Und AJ konnte bei einem solchen Kampf natürlich nur verlieren. Haut er Paul früh weg, spricht jeder von einer Farce. Geht der Kampf zu lange, sieht er ebenfalls blöd aus. Für mich ist AJ ein shotter ehemaliger Weltmeister, der aus den Umständen das beste gemacht hat. Paul hat ein sehr bewegliches Ziel geboten und ist sehr viel gelaufen, gegen einen solchen Gegner kann ein großer statischer Mann nur schlecht aussehen. Insbesondere wenn der große Mann rostig ist, dem Gegner nicht den Weg abschneiden kann und das ein oder andere Luftloch schlägt. Als Paul müde war, hat AJ den Kampf dann ja auch recht trocken beendet.

Unterm Strich hat Paul sich viel besser geschlagen als gedacht. AJ hat getan was er musste und dabei bekannte Schwächen gezeigt. Ich vermute gegen die Top 5 des HW hat er keine Chance mehr.
Ich kann mir übrigens auch nicht vorstellen, dass der Kampf geschoben war.
 

Jon Irenicus

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Script hin oder her (Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass ein komplettes Script rechtlich überhaupt machbar wäre, ohne sich damit vollständig in die Schei** zu reiten). Besonders zu Beginn war m.E. klar zu sehen, dass A.J. sich massiv zurückhält. Viele Szenen, in denen man sich fragte, warum um alles in der Welt er jetzt nicht zuschlägt; ungewohnte Schattenbox-Momente und merkwürdige Schläge in Richtung Schulter und Brust, die in jedem normalen Kampf in Richtung Kopf gegangen wären. Das war schon extrem auffällig.
 

timeout4u

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Man denke an den ganzen ARD- und ZDF-Zirkusblödsinn in den 2000ern, wo die Zuschauer von vorne bis hinten verarscht wurden wo es nur ging und sogar die Punktrichter geschmiert waren bis zum geht nicht mehr.

Die Brähmers und Sturms dieser Welt wurden damals von Sauerland und Kohl als ATG's hochstilisiert, die sie in Wirklichkeit nie wahren. Die mittelklassigen Gegner wurden von ARD und ZDF als weltklasse und hochgefährlich verkauft. Obendrein wurde der ganze Mist auch noch von den Rundfunkgebühren mitfinanziert.

Aus heutiger Sicht war das eine Schande für den Boxsport.
Gibts eigentlich immer nur 08/15 Schwarz/Weiß-Denken und sachlich unbegründete, nicht bewiesene Behauptungen, vor allem, wenn es um Boxen und Boxer geht?
Dass bei manchen Boxern marketing/pr-technisch übertrieben worden ist: geschenkt. Dennoch ist es genauso überzogen und inhaltslos, wenn man die sportlichen Leistungen von Sturm, Ottke, Beyer, Brähmer, Urkal, Abraham, Frenkel etc. in den 2000ern als Schande für den Boxsport erklärt. Da gab es durchaus auch Kämpfe auf Weltklasseniveau, wenn man den Begriff mal wirklich objektiv und vom boxsportfachlichen Standpunkt betrachten will und nicht nur subjektiv nach eigenen Massstäben.
 

Buster D

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Was für eine Farce. Man hätte Paul wegen „Feigheit im Ring“ auch ruhig noch ein paar Pünktchen abziehen dürfen;). Aber gut, was blieb ihm anderes übrig? Respekt beommt er von mir bestenfalls dafür, dass er in den USA genügend Dumme gefunden hat, die sich das auch noch im Pay TV anschauen und somit solche Börsen generieren. Zudem kann er von Glück sagen, dass er aus der Sache halbwegs heil wieder rausgekommen ist, Das hätte auch ganz böse enden können.

Wenn Paul wirklich weitermachen möchte, sollte er sich eine Gewichtsklasse aussuchen, wo er zumindest körperlich überlegen ist. Gegen die erweiterte Weltspitze ist er egal in welcher Gewichtsklasse boxerisch stets unterlegen, einzig über eine körperliche Überlegenheit kann er vielleicht was reissen. Das Cruiser dürfte da auch noch zu hoch gegriffen sein. Eher das Halbschwergewicht, im Ring dann vielleicht mit um die 85 Kg, da kann er dann vielleicht mal einen Papiertitel abgreifen. Sehen muss ich das aber nicht unbedingt.
 

Sakaro

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Ich verstehe hier viele Leute im Forum nicht.
Sport erzählt Geschichten. Mit dem Unterschied, dass man beim Sport weiß, dass das Ergebnis nicht vorbestimmt ist.
Paul erzählt in jedem Kampf eine Geschichte und in diesem Kampf gab es doch auch eine klare Geschichte:

Überlebt Paul 8 Runden oder schafft Joshua es, ihn auszuknocken.
Als Bonus gab es noch die Möglichkeit auf das Upset des Jahrtausends.
Das ist eine einfache, durchaus spannende Geschichte, die funktioniert, weil Jake Paul sehr gut darin ist, Emotionen zu generieren: Als Hassfigur, als Held des Frauenboxens, als kulturelles Phänomen. Allein die Vorstellung von Big Mo hat da für viele mehr Spaß gemacht als der gesamte Kampf zwischen Crawford und Canelo. und für die aus der Sicht einiger im Forum "unkultivierten Normalos" war der Kampf zwischen Paul und Joshua so auch bis zum Ende spannend.

Schauen wir uns dahingegen Zayas vs. Baraou an. Welche Geschichte wird da erzählt?
Es wird um zwei "WM"-Titel von schon ziemlich profitorientierten non-profit "Organisationen" gekämpft. Wer mit diesen Firmen emotionale Verbindungen hat, findet das dann schon spannend, weil es ohne diese beiden Titel ja sonst eher auf Probox laufen würde, was dann ja auch für einige schon wieder uninteressant wäre. Manche fühlen sich über die Nationalität emotional gebunden, aber welche Geschichte erzählen die Boxer selbst? Mir fällt da nichts wirklich ein.

Und wenn es um objektive Fähigkeiten geht, muss man eigentlich auch nur Usyk schauen, weil er der einzige Boxer ist, der da wirklich ohne zusätzliche Bedingungen wie Gewicht und Gegnerwahl ganz oben steht. Alle anderen Kämpfe brauchen immer Matchmaking und auch WM-Kämpfe ergeben sich ja nicht aus einem objektiven System. Und ohne Geschichte kommt man an diese auch nicht, es sei denn, man wird vom amtierenden Weltmeister, der eine Geschichte erzählen kann, als schlagbar angesehen.
 
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Deontay

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Schauen wir uns dahingegen Zayas vs. Baraou an. Welche Geschichte wird da erzählt?
Es wird um zwei "WM"-Titel von schon ziemlich profitorientierten non-profit "Organisationen" gekämpft. Wer mit diesen Firmen emotionale Verbindungen hat, findet das dann schon spannend, weil es ohne diese beiden Titel ja sonst eher auf Probox laufen würde, was dann ja auch für einige schon wieder uninteressant wäre. Manche fühlen sich über die Nationalität emotional gebunden, aber welche Geschichte erzählen die Boxer selbst? Mir fällt da nichts wirklich ein.

Naja, man benötigt in einer Sportart schon irgendwelche Richtwerte, an denen man sich orientieren kann. Titel sind natürlich immer maßgeblich, von daher orientiert man sich an die zahlreichen Weltverbände. Dass die profitorientiert agieren, keine Frage - aber danach richtet man sich dennoch. Wenn ich einen jungen Boxer frage, was er eines Tages erreichen möchte: 95 % sagen mir, dass sie Weltmeister werden wollen.
Das ist in den Köpfen drin, von daher braucht man jetzt nicht so zu tun, als ob die Weltverbände keine Rolle mehr spielen würden.

Zayas war vor Mason der jüngste amtierende Weltmeister gewichtsklassenübergreifend. Das ist ja somit der Anfang einer womöglich großen Geschichte. Wer weiß, vielleicht wird er in 10-15 Jahren den Status von Crawford haben? Deshalb verfolgt man große Kämpfe und Karrieren, damit man die Höhen und Tiefen mitverfolgen kann.

Zayas gegen Baraou ist ein Topduell, dazu ein Titelvereinigungskampf. Das ist klar vom Niveau her über ProBox anzusiedeln, die eher Top 50 Boxer präsentieren. Das ist übrigens nicht schlimm und weiterhin ein tolles Niveau, aber mit einem Titelvereinigungskampf hat das wenig zu tun.

Allein die Vorstellung von Big Mo hat da für viele mehr Spaß gemacht als der gesamte Kampf zwischen Crawford und Canelo. und für die aus der Sicht einiger im Forum "unkultivierten Normalos" war der Kampf zwischen Paul und Joshua so auch bis zum Ende spannend.

Crawford vs. Canelo war aber ein gigantischer Kampf, weil er neben maximaler sportlicher Qualität auch ein Geschichte erzählt hat: Kann ein Crawford, der eigentlich aus dem Leichtgewicht kommt und einen einmaligen Kampf im Superweltergewicht bestritten hat (der übrigens sehr eng verlief), ins Supermittelgewicht aufsteigen und dort Undisputed werden? Sich dadurch nochmal in der Legacy massiv steigern?

Natürlich ist das mehr boxbezogen als Joshua vs. Paul, aber am Ende geht es doch hier immer noch um das Boxen. Ansonsten kann man einfach dieses Misfits-Ding verfolgen, wo Exhibition-Nummern erfolgen. Dort kann man auch modifizierte Regularien einbauen, um massives Entertainment zu bieten. Aber Crawford vs. Canelo ist halt wirklich der Olymp im Profiboxen. Sowas sollte hoffentlich im Jahr 2025 noch funktionieren, tat es ja auch.
 

Irgendwer

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irgendwo im nirgendwo
Beim Durchlesen dieses threads bin ich tatsächlich auf den Kampf neugierig geworden und habe ihn mir jetzt angesehen.

Subjektiv betrachtet habe ich einen ehemaligen Weltmeister gesehen, der eigentlich nur den versprochenen Scheck abholen wollte und dies gegen einen Freizeitboxer der Mut mit Leichtsinn verwechselt hat. Er war wohl verärgert über das Gehampel und die Verarsche vom Pauli, dass er ihm letzten Endes doch zeigen musste wo der Hammer hängt. Joshua wie immer im Training ohne spezielle Vorbereitung auf den Kampf. Ich denke man kann aus diesem Fight kaum auf seine Fitness schließen bzw. ob er "over the hill" ist. Das wird wohl der nächste Pro-Fight zeigen, sollte es noch dazu kommen.
 
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