Normalerweise schreib ich um diese Uhrzeit nicht, aber jetzt doch kurz:
Was AJ angeht:
Was ist besser? Eine Dampfwalze, die spektakulär fast alles zu brei haut, aber dann mal ein mal nen derben Fehler macht und den höchsten Preis bezahlt (Niederlage, die schon ne Art Demütigung gegen so einen Fettklos war).
Oder jemand, der eher vorsichtiger agiert und nur noch hin und wieder spektakuläre Aktionen hat, aber besser aufpasst um den Fehler von damlas nicht noch mal zu machen?
Wäre AJ immer noch die Dampfwalze von vor Ruiz I oder sogar vor Wladi, dann würd ich sagen er hätte absolut nichts gelernt und es wär ne Frage der Zeit bis so was wie gegen Ruiz wieder passiert.
GEWINNEN ist immer noch das Wichtigste! Und einer der ohne Glück und mit Können/Übersicht gewinnt erreicht mehr, als einer der von 10 Gegner 9 spektakulär umnietet, aber dann 1 mal spektakulär durch Fehler/ohne Übersicht baden geht.
Pulev:
Für sein Alter hat er nochmal alles raus geholt. Er ist ein Prollo aber ich zieh meinen Hut vor seinem Herz, viele hätten in der 3. wohl innerlich aufgegeben, er hat s nicht.
Aber: Ich bin auch nicht auf der Seite derjenigen, die jetzt so machen als sei er so extrem stark gewesen und AJ hätte quasi einen Titan geschlagen.
Der Typ hatte noch nie Schlagkraft, weder vor 10 Jahren noch heute. Wladi ist ihm damals in einen Schlag reingelaufen, da hat jeder Schlag die doppelte oder dreifache Wirkung. Auch Liston lief Ali im zweiten Kampf in seinen sog. "Phantomschlag" rein, nur deshalb ging er runter und war platt, er sah ihn nicht und lief rein, das ist Wladi auch gegen Pulev passiert.
Wie sagte Lewis noch vor Wilder-Fury 2 zu Haye, als der Wilders Leistungen gegen Ortiz so hochjubelte? Da stand Warren dabei.
Haye: "Ja, aber Wilder hat so nen Punch. Ortiz is so stark, und er hat ihn abgefertigt."
Lewis: "Der ist stark für 6 Runden! Boxen ist ein Spiel für junge Männer. Nach 6-7 Runden ist jemand der auf die 40 geht oder älter ist einfach fertig, da ist der Tank leer, egal wie gut er vorher seine Kondi trainiert hat."
Und genau so war s auch! Ein 39 Jähriger Profiboxer ist - egal was alle labern - nicht mehr in seiner Bestform. Das fängt von Verletzungsanfälligkeit an und geht bis zur Ausdauer. Es gibt auch keine über 35 Jährige, die noch die Tour de France gewinnen oder nen Marathon gegen lauter 20-30 Jährige. Und 12 Runde boxen ist wie 36 Minuten Seilspringen.
WLadi war 41, Povetkin 38, Pulev 39 (alle 3 gegen AJ), Ortiz ("offiziell" 37 und 40 gegen Wilder I und II) und ALLE gingen in der zweiten Kampfhälfte gegen AJ bzw. Wilder KO.
Soll jeder für sich entscheiden, ob an Lewis Aussage was wahres dran ist oder nicht.
Eine Sache versteh ich nicht:
Warum sollte Wilder jetzt gegen AJ noch Favorit sein? Das verstand ich schon direkt nach Wilder-Fury 2 nicht mehr.
Man hat doch ganz klar gesehen, dass Wilder einfach keinen Rückwärtsgang hat. Der hat überhaupt keine Verteidigung gegen anstürmende Gegner, ausser vlt solche Zwerge wie Szpilka, aber der ist sowohl ein Glaskinn als auch relativ punchlos, und gegen den sah er schon nicht so gut aus.
Also ich würde das bei Wilder-AJ so sehen:
Wenn Wilder das erste mal versucht seine Rechte zu landen, wird AJ zu clever sein um sich davon erwischen zu lassen. Der ist zwar defensiv weit von Fury weg, aber versteht schon mal im richtigen Moment den Arm vor m Gesicht zu haben oder seinen Kopf leicht weg zu bewegen, zumindest dass der Schlag nicht glatt trifft.
Wilders Rechte streift ihn, aber dann feuert er direkt zurück und Wilder würde dann schon wackeln, wenn nicht sogar direkt runter gehen da AJ doch noch mehr Punch als Fury hat, sei es mit Kombos oder seinem Sahne-Aufwärtshaken. Ich glaub so ein Ding würde Wilder direkt auf den HOsenboden setzen.
Klar, wenn Wilder voll durchzieht und AJ voll trifft, dann geht dieser runter wie gegen Wladi und ich könnt mir sogar gut vorstellen, dass er entweder nicht mehr bis 10 hoch kommt oder danach so im A.. ist um von Wilder abgeschossen zu werden.
Aber Wilder nach Fury 2 noch als Favorit gegen AJ zu sehen versteh ich nicht!
Selbst Fury gab AJ zuletzt noch großen Kredit, dass er nach Ruiz keine Ausreden suchte und stark zurück kam.
Wilder erlebte gegen Fury ein ähnliches Desaster, aber er hat sich im Gegensatz zu AJ nicht damit abgefunden, sondern sucht heute noch nach Ausreden wie Furys manipulierte Handschuhe, oder gar dass sein Trainer Mark Breeland sein Wasser vergiftet hätte um ihn zu sedieren, und lauter so ein Quatsch!
Wenn Wilder keinen erstklassigen Psychologen findet, oder einen weisen Berater wie Foreman z. B., dann ist der ein für alle mal weg!
So ne Niederlage kann man mental nur dann wegstecken, wenn man sich mit ihr abfindet und sie annimmt. Wilder hat das bis heute nicht getan. Er sucht nur nach Ausreden und hat sich bis jetzt noch nicht mit der Realitiät abgefunden.