O-Scoring: Anthony Joshua vs. Wladimir Klitschko (inkl. Rahmenprogramm, Vor- und Nachbesprechung)


mjones19851

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Eines nimmt mich wunder:
Falls Shannon Briggs seine tonnenschweren Muskelberge 11 Runden lang am Laufen halten könnte, wäre hier der Teufel los. Bei Joshua ist es kein Thema. Warum?
Vielleicht, weil Klitschko im gleichen Spital krank ist?

Briggs hat Asthma, Joshua nicht :belehr::D.

Nein, mal im Ernst. Natürlich nimmt Joshua irgendwas zu sich, aber Wladimir halt auch. Von daher ist es ein fairer Kampf gewesen und wen juckts? Das ein 41 jähriger 110 Milo Muskelberg auf so hohem Niveau gegen einen 27-jährigen mithalten konnte, ist auch nicht nur auf Reis und Nudeln & ein bischen Aquasparring zurückzuführen, oder?

Guck dir mal Danny Williams gegen Mike Tyson an, da schluckt Williams so unfassbar viele Volltreffer ohne zu Boden zu gehen, während er gegen den dicken Sinal Sam mit mäßigen Punch überkrass K.O. ging. Denke schon, dass im Boxen viel gejuiced wird.
 

Totto

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Ich bin mir ziemlich sicher, dass jeder andere Top-Trainer aus Klitschko genauso viel geholt hätte wie Steward, oder mehr. Wenn man sieht was z.B. ein Booth nach dessen Bodenbesuchen defensiv und offensiv aus Haye gemacht hat, möchte ich auf Steward keine Loblieder singen. Der hatte mit Lennox Lewis einfach in der Lotterie gewonnen. Klitschko ist unter ihm ein eindimensionaler Schei$$ geworden.
... nebenbei ist er 10 Jahre lang "The man to beat" gewesen ... :rolleyes:
 

Drago

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10 Jahre ja, kann keiner wegdiskutieren. Er war stets in Topform und was das angeht vielen anderen Champs die gern fett und übergewichtig worden voraus.

Nur die Top-Gegner in den 10 Jahren waren dürftig, das kann auch keine wegdiskutieren. Er boxte die besten die da waren, aber es waren einfach kaum welche da.
- Peter 2005 (der war damals stark)
- Byrd 2006
- Haye 2011
- Povetkin 2013

Ein Legenden-Kaliber wie Holy, Lennox und Co waren gar nicht dabei.
 

LeZ

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Es gab in den 10 Jahren einfach keine "Champs". Klar, er war athletisch ein Freak, und hatte nebenbei gute Reaktionen, und die vollständige Grundausbildung. Aus diesen Anlagen hat er nur immer weniger gemacht. Wenn man sich mal die Kämpfe mit Fury und Joshua ansieht war das defensiv Weltklasse, insbesondere für das Alter, offensiv Kreisklasse. Fury hat er praktisch gar nicht getroffen, Joshua nur selten. Das war früher definitiv anders, richtig schlimm wurde es aber tatsächlich erst nach Steward. Ob der noch was geändert hätte weiss man nicht.
 

Drago

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Fury hat er praktisch gar nicht getroffen, Joshua nur selten.

Was aber besonders bei Fury an dessen Defensive lag, die mMn im Gesamtpaket (körperliche Paramter + Defensive Skills) im HW momentan die Beste ist.

AJ war eher treffbar als Fury, aber dessen Defenisve ist auch deutlich besser als viele sagen. Er hat schon einiges gut ausgependelt bzw. sich abgeduckt, das kann auch nicht jeder.

Ist natürlich nur Spekulation, aber AJ und besonders Fury sind mMn für Wladi schwerer zu treffen als die Gegner die dieser bis dato hatte.
Byrd war zwar defensiv super stark, aber einfach viel zu klein und ungefährlich für Wladi, sprich er konnte sich weder entziehen (wie Fury wegen der Größe und Reichweite) noch Offensivgefahr ausstrahlen (wie AJ wegen Schlagraft + Physis).
 

mjones19851

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Es gab in den 10 Jahren einfach keine "Champs". Klar, er war athletisch ein Freak, und hatte nebenbei gute Reaktionen, und die vollständige Grundausbildung. Aus diesen Anlagen hat er nur immer weniger gemacht. Wenn man sich mal die Kämpfe mit Fury und Joshua ansieht war das defensiv Weltklasse, insbesondere für das Alter, offensiv Kreisklasse. Fury hat er praktisch gar nicht getroffen, Joshua nur selten. Das war früher definitiv anders, richtig schlimm wurde es aber tatsächlich erst nach Steward. Ob der noch was geändert hätte weiss man nicht.

Ich finde auch, dass Klitschko unter Steward komplett verlernt hat unvorhersehbare Kombinationen zu schlagen. Es kommen zu 90 % immer nur diese sequenziellen 1-2er Kombis. Dazu praktisch kein Infight, kaum direkte Konterschläge und überhaupt keine Arbeit zum Körper. Man möge sich bitte mal vorstellen, wie Wladimir mit 1,85m im HW mit dieser boxerischen Limitiertheit untergegangen wäre. Ja, dank seiner Physis wäre er trotzdem ein Champ gewesen, da es noch genügend untrainierte Nulpen gab, aber gegen Leute wie Haye, Povetkin wäre es mit Sicherheit untergegangen. Der Kampf gegen Joshua hat doch deutlich gezeigt, dass sobald man Waldi die Klammerei und die physische Überlegenheit nimmt, ist er nur noch ein guter Boxer auf Augenhöhe, aber keinesfalls ein unbezwingbarer Boxgott, der zusammen länger Titel hält als jeder HW Boxer in der Geschichte zuvor.
 

LeZ

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Lennox Lewis hat seine Kämpfe auch meistens nur verwaltet, und dann irgendwann mal geniale Aktionen und Sprints gesetzt. Der hatte den Instinkt dafür, und nebenbei auch ne besondere Mechanik die mit weniger Spannung Krawall erzeugt. Der KO gegen Rahman sah nach nichts aus, aber der Mann war weg.

Diese Genialität hatte Klitschko nicht, da wäre der methodische, technische Ansatz von Sdunek weit besser gewesen. Man hätte nur mehr Zeit auf Sparring mit unbekannten Partnern verwenden müssen wie Steward das gemacht hat, und seine Defensive verbessern die gegen Sanders das Problem gewesen ist. Offensiv war er eine Macht unter Sdunek.
 

Totto

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Ich finde auch, dass Klitschko unter Steward komplett verlernt hat unvorhersehbare Kombinationen zu schlagen. Es kommen zu 90 % immer nur diese sequenziellen 1-2er Kombis. Dazu praktisch kein Infight, kaum direkte Konterschläge und überhaupt keine Arbeit zum Körper. Man möge sich bitte mal vorstellen, wie Wladimir mit 1,85m im HW mit dieser boxerischen Limitiertheit untergegangen wäre. Ja, dank seiner Physis wäre er trotzdem ein Champ gewesen, da es noch genügend untrainierte Nulpen gab, aber gegen Leute wie Haye, Povetkin wäre es mit Sicherheit untergegangen.
Der Kampf gegen Joshua hat doch deutlich gezeigt, dass sobald man Waldi die Klammerei und die physische Überlegenheit nimmt, ist er nur noch ein guter Boxer auf Augenhöhe, aber keinesfalls ein unbezwingbarer Boxgott, der zusammen länger Titel hält als jeder HW Boxer in der Geschichte zuvor.
Imo könnte man aber nur zu dieser eindeutigen Schlussfolgerung kommen, wenn man die Randbedingungen (Alter, Pause, gegenseitige Niederschläge) nicht berücksichtigt.

Dabei - wenn ich mich recht erinnere, hat er im ganzen Kampf nur ca. 5mal die 1-2 Kombi geschlagen :(
Eine davon hat fast zum Sieg gereicht :rolleyes:
 

boxguru

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Sdunek war ein super Trainer soweit man das als Außenstehender sagen kann und Wladimir Klitschko hat unter ihm einfach schäner zum ansehen geboxt. Bei Sudnek hatte man das Gefühl dass er die Leute nicht beschneidet und sie in eine bestimmte Schablone presst wie es z.B. Wegner macht.
 

Drago

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Heinz Becker Land
Sdunek...Wladimir Klitschko hat unter ihm einfach schöner zum ansehen geboxt.

Klar, schöner und ansehlicher auf jeden Fall. Mit diesem Stil hätte er das Ami-Land erobrern können, denn die lieben KO-Maschinen und keine Langeweiler.
Seine Defenisve war unter Sdunek allerdings weniger gut. Daher war für seine eigene Gesundheit Steward das Beste was ihm passieren konnte.

Bei Sudnek hatte man das Gefühl dass er die Leute nicht beschneidet und sie in eine bestimmte Schablone presst wie es z.B. Wegner macht.

Findest Du?
Ich würd schon sagen dass man die Sdunek´sche Schule genau so erkennen kann wie die Wegner´sche.
Vergleich mal wie Wladi und Darek 1998-2003 boxten, da gab s mMn schon Parallelen. Beide nach vorne marschieren und über Jab dominieren...nur hatte Darek bessere Nehmerfähigkeiten, oder sagen wir Treffer ließen ihn nicht nervös werden, und daher passte mMn die Stunek-Schule besser zu ihm.

Ich find Darek war warscheinlich der Beste unter allen Sdunek-Boxer, also in dem Sinn dass Sduneks Schule bei ihm das meiste brachte.
 

Snipes

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Bei Klitschko fehlt einfach die Fähigkeit in schwierigen Situationen zu antizipieren... unter Sdunek war das doch oft recht offensichtlich. Der hat doch in den Pausen nicht mehr viel beeinflussen können. Steward hat das halt erkannt und Wladimir zum Roboter gemacht... mit allen Tricks, die die Regeln so hergeben. Man könnte das ja auch irgendwie als große Leistung anerkennen.
 

Roberts

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Ich finde auch, dass Klitschko unter Steward komplett verlernt hat unvorhersehbare Kombinationen zu schlagen. Es kommen zu 90 % immer nur diese sequenziellen 1-2er Kombis. Dazu praktisch kein Infight, kaum direkte Konterschläge und überhaupt keine Arbeit zum Körper. Man möge sich bitte mal vorstellen, wie Wladimir mit 1,85m im HW mit dieser boxerischen Limitiertheit untergegangen wäre. Ja, dank seiner Physis wäre er trotzdem ein Champ gewesen, da es noch genügend untrainierte Nulpen gab, aber gegen Leute wie Haye, Povetkin wäre es mit Sicherheit untergegangen.

Steward gilt weltweit als einer der Großen der Zunft und das hat sicherlich seine Berechtigung. Sdunek wie Wegner sind - obwohl erfolgreich - eher nationale Phänomene. Für mich haben beide Trainer ihre Stärken und bezogen auf Wladimir auch ihre klaren Schwächen. Sdunek ist wie Wegner zunächst ein Boxer der russisch basierten DDR-Amateurschule - eine Stilgrundrichtung ist da schon ersichtlich, eine jeweilige Grundphilosophie auch. Bei Wladimir hat das mit Sdunek natürlich auch gepasst, weil Wladimir als gut ausgebildeter Amateurboxer der russischen Schule natürlich zu Sduneks Stil passte. Wladimirs außergewöhnliches Talent, wurde von einigen Boxtrainern weltweit - inkl. Steward - frühzeitig erkannt. Steward hat ja auch schon früh Wladimir als next big Thing gesehen, ebenso wie er es später bei Tyson Fury vorausgesehen hat. Es gibt auch Parallelen zwischen Lewis und Klitschko bezogen auf Steward. Steward hat beide Boxer nach desaströsen Niederlagen übernommen. Steward hat später mal gesagt, er halte Wladimir für talentierter als Lennox - ich halte das für eine Konzessionsaussage. Meines Erachtens ist Lennox Lewis einer der konplettesten Schwergewichtsboxer überhaupt, wozu Steward seinen Teil beigetragen hat. Wladimir hat unter Sdunek ein beeindruckendes Offiensivarsenal mit Speed und Beweglichkeit entwickelt. Taktisch und Defensiv war die Defizite aber überdeutlich. So kopflos wie Sdunek nach dem ersten Niederschlag durch Corrie Sanders in der Rundenpause agierte, so kopflos war Wladimir in denjenigen Kämpfen, in denen die Standard-Rezepte nicht funktionierten. Als genialer Taktiker hat sich Sdunek nur in der Vorbereitung von Vitalis Comeback gegen Peter erwiesen, ansonsten hat Sdunek auf dem Sektor nicht viel zu bieten gehabt. Anders ausgedrückt. Was nicht schon im Boxer vorhanden war, hat Sdunek auch nicht reintrainieren können. Steward hat Lewis noch einmal erkennbar verbessert. Lewis größte Schwäche war seine zunehmende Arroganz, boxerisch und taktisch gab es in seiner Zeit kaum etwas besseres. Steward war offenkundig von der Idee fasziniert, aus Wladimir einen zweiten Lewis zu machen. Wladimirs Auftreten im Brewster I-Kampf war ganz deutlich darauf ausgelegt. Ergebnis bekannt. Mag sein, dass Steward durch Wladimirs Leistung im Training/Sparring geblendet war - für mich war die taktische Marschroute von Steward eine der dämlichsten Leistungen eines Weltklasse-Trainers am Ring. Dazu noch das unsinnige Coaching während des Kampfes, den Druck auf Brewster noch weiter zu erhöhen, obwohl der Konditionsköcher von Wladimir schon erkennbar zur Neige ging. Erst die beiderseitigen Erfahrungen aus diesem Kampf haben Steward zum Plan B kommen lassen ("Verdecken was er nicht beherrscht") und Wladimir zur nachfolgenden Perversion dieser Safety-first-Taktik. Steward hat diese Perversion, die Freisetzung des Klammer- und Ringermonsters zur eigenen Verzweiflung noch persönlich am Ring erleben dürfen. Trotzdem bleibt er Initiator dieser boxerischen Bankrotterklärung.
 
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desl

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Steward war offenkundig von der Idee fasziniert, aus Wladimir einen zweiten Lewis zu machen. Wladimirs Auftreten im Brewster I-Kampf war ganz deutlich darauf ausgelegt. Ergebnis bekannt. Mag sein, dass Steward durch Wladimirs Leistung im Training/Sparring geblendet war - für mich war die taktische Marschroute von Steward eine der dämlichsten Leistungen eines Weltklasse-Trainers am Ring.

Hätte es Klitschko geschafft gegen Brewster nach dem Niederschlag den Sack zuzumachen anstatt selber einzubrechen und zu kassieren ... dann wäre seine Karriere vielleicht ganz anders verlaufen.
Vielleicht hätte er in den Folgejahren attraktiver geboxt ... vielleicht hätte er z.B. kleineren Gegnern wie Ibragimov und Haye mehr Chancen dargeboten.
Vielleicht hätte er gegen Fury überhaupt eine Idee gehabt, was er im Ring hätte machen können.

Vielleicht hätte er beim Joshua-Kampf nach dem erzielten Niederschlag stärker nachgesetzt (Joshua hätte dann seinen "Brewster-Moment" gehabt) ... vielleicht wäre er dafür aber selbst unachtsam geworden und Joshua hätte seinerseits in Runde 6 oder 7 einen entscheidenden Treffer landen können.


Die taktische Ausrichtung von Klitschko war im Joshua-Kampf eine andere als in vielen anderen Kämpfen seinerseits. Das war nicht das 1-2--Grab Standard-Repertoire, das war vielmehr der Versuch die stärke in der Beinarbeit wieder mehr zum Tragen kommen zu lassen. Das war die Hoffnung, dass der linke Haken so erfolgreich sein wird wie einst ... oder wie auch ganz besonders im Pulev-Kampf. Allerdings flogen so einige linke Haken Klitschkos am Ziel vorbei.

Ehrlich gesagt war ich überrascht, dass Klitschko und Banks nochmal was rauskitzeln können, was nicht wie der antrainierte Robo-Grab-Klitschko aussah, welcher gegen Fury so völlig untergegangen war. Im Gegensatz zum Fury-Kampf vertraute Klitschko nicht nur auf seine eigenen Fähigkeiten (von Fury wurde er daraufhin mit seinen eigenen Waffen geschlagen), sondern bereitete sich deutlich spezifischer auf Joshua und dessen Stil vor.

Gewiss, eine individuelle Vorbereitung auf einen spezifischen Gegner ... das gehört irgendwo zur Weltklasse dazu ... aber das Schwergewicht hat dies von Klitschko in vielen Jahren kaum bis garnicht verlangt.

Deswegen denke ich im übrigen auch nicht, dass Joshua im Vergleich zu Fury im schlechteren Licht dasteht, weil er gegen Klitschko nicht so dominiert hat wie Fury. Klitschko hatte numal gegen Joshua einen Plan ... gegen Fury nicht wirklich (oder er hatte einen ... der nicht funktionierte ... und dann gab es keinen Plan B).
 

mjones19851

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Imo könnte man aber nur zu dieser eindeutigen Schlussfolgerung kommen, wenn man die Randbedingungen (Alter, Pause, gegenseitige Niederschläge) nicht berücksichtigt.

Dabei - wenn ich mich recht erinnere, hat er im ganzen Kampf nur ca. 5mal die 1-2 Kombi geschlagen :(
Eine davon hat fast zum Sieg gereicht :rolleyes:

Dann guck den Kampf bitte nochmal. Er hat die 1-2er Kombi deutlich öfter geschlagen als 5 mal. Außerdem ging es nicht um die Gleichung Schlag = 1-2er Kombi., sondern Schlag <= 1-2er Kombi.
Gucken wir nochmal zurück zum Kampf nach Runde 4. Was hat Waldi bis dahin groß in dem Kampf geliefert? Er hat mindestens 3 der 4 Runden abgegeben, keinen Infight geliefert, keine Arbeit zum Körper, keine Kombinationen, nichts. Nur die klassischen Basics, die er zugegeben beherrscht wie kaum ein Zweiter in der HW Geschichte. Wenn Joshua die Runden 5-12 weiter runterboxt, dann gewinnt er eine lockere 116-112 Decision. Nur weil er Risiko ging und glänzen wollte kam Klitschko erst zu seinen Chancen.

Und ein großer, talentierter Champion, der Joshua soviele Volltreffer ans Kinn verpasst und merkt "oh, der bleibt einfach stehen und frisst Alles", der sollte doch zu der logischen Schlussfolgerung kommen, dann erstmal zum Körper zu gehen, um die Recovery zu verhindern. Klitschko hatte ihn doch an den Seilen in Runde 5 und 6, da wären 5-10 Körperpunches locker drin gewesen.

Im Nachgang ist man natürlich immer schlauer, Team Klitschko ist davon ausgegangen, dass Joshua sich angeschlagen genauso mit dem linken Haken fällen lässt wie Pulev.
 
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Roberts

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Deswegen denke ich im übrigen auch nicht, dass Joshua im Vergleich zu Fury im schlechteren Licht dasteht, weil er gegen Klitschko nicht so dominiert hat wie Fury. Klitschko hatte numal gegen Joshua einen Plan ... gegen Fury nicht wirklich (oder er hatte einen ... der nicht funktionierte ... und dann gab es keinen Plan B).

Richtig. Vor allen Dingen hat Joshua das richtig gemacht, was Klitschko und insbesondere Steward im Kampf gegen Brewster I (und eigentlich auch Klitschko gegen Sanders) falsch gemacht haben: Joshua hat sich überpowert und dann einfach rundenlang das Gas rausgenommen. Das hat natürlich auch funktioniert, weil es Klitschko an jeglicher Präzision vermissen lies, als er den torkelnden Joshua finishen wollte und somit selber wieder tief in den roten Konditionsbereich geraten ist. Trotzdem, als die Bewegungen von Klitschko im Angriffsmodus gegen Brewster immer eckiger und unkoordinierter wurden, hat Steward reingebrüllt, er solle noch mehr Druck machen, in der Rundenpause hat er das noch einmal wiederholt und mit der abstrusen Behauptung verbunden, Brewster sei fertig, anstatt Klitschko die Anweisung zu geben, vom Gas zu gehen und erst einmal zu recovern. Möglicherweise hat Joshua die besseren Recoverfähigkeiten, trotzdem war das vom Team Klitschko/Steward einfach dämlich. Noch dämlicher war es natürlich von Klitschko/Sdunek, sich auf einen Mann wie Sanders nicht vorzubereiten. Das hat Sdunek dann mit Vitali besser gemacht, was kein Kunststück ist, da Sdunek und Vitali die desaströse Niederlage von Wladimir noch vor Augen hatten.
 
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mjones19851

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Richtig. Vor allen Dingen hat Joshua das richtig gemacht, was Klitschko und insbesondere Steward im Kampf gegen Brewster I (und eigentlich auch Klitschko gegen Sanders) falsch gemacht haben: Joshua hat sich überpowert und dann einfach rundenlang das Gas rausgenommen. Das hat natürlich auch funktioniert, weil es Klitschko an jeglicher Präzision vermissen lies, als er den torkelnden Joshua finishen wollte und somit selber wieder tief in den roten Konditionsbereich geraten ist. Trotzdem, als die Bewegungen von Klitschko im Angriffsmodus gegen Brewster immer eckiger und unkoordinierter wurden, hat Steward reingebrüllt, er solle noch mehr Druck machen, in der Rundenpause hat er das noch einmal wiederholt und mit der abstrusen Behauptung verbunden, Brewster sei fertig, anstatt Klitschko die Anweisung zu geben, vom Gas zu gehen und erst einmal zu recovern. Möglicherweise hat Joshua die besseren Recoverfähigkeiten, trotzdem war das vom Team Klitschko/Steward einfach dämlich. Noch dämlicher war es natürlich von Klitschko/Sdunek, sich auf einen Mann wie Sanders nicht vorzubereiten. Das hat Sdunek dann mit Vitali besser gemacht, was kein Kunststück ist, da Sdunek und Vitali die desaströse Niederlage von Wladimir noch vor Augen hatten.

An dieser Stelle möchte ich nochmal darauf verweisen, was für eine großartige körperliche, aber auch vor allem mentale Leistung das von Joshua gewesen ist. Ich würde mal behaupten 90 % der Zuschauer (mich eingeschlossen) waren sich relativ sicher, dass nach dem Niederschlag in Runde 6 der Ofen bei ihm aus ist und Klitschko ihn besiegt.

Für jemanden mit so wenig Championship Fight Erfahrung wie Joshua war das schon eine abgeklärte taktische Leistung, sich so gezielt aus dem Kampf zurückzuziehen, um die Akkus wieder aufzutanken.

Zu Klitschkos vermeintlich fehlender Präzision: In Runde 5 hat Klitschko sicherlich mindestens 8 Powerpunches als komplette Volltreffer gelandet, direkt ans Kinn von AJ. Rechte Gerade, Uppercuts, linke Haken. Die Treffer waren da, fast jeder andere HW wäre wahrscheinlich K.O. gegangen, aber AJs Kinn hat gehalten. Viele weitere Treffer konnte AJ durchs geschickte Pendeln oder Ducken verhindern.

Zudem sei nochmals erwähnt, dass Klitschko keine Arbeit zum Körper macht, weshalb es für Joshua dann relativ einfach war auf diese wenigen möglichen Schlagvariationen zu reagieren. Als er ihn an den Seilen hatte, hätte Klitschko mit nur wenigen Körpertreffern AJs Aufmerksamkeit von Klitschkos Powerpunches ablenken können um mehr entscheidende Treffer zu landen.
 
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Drago

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Ich würde mal behaupten 90 % der Zuschauer (mich eingeschlossen) waren sich relativ sicher, dass nach dem Niederschlag in Runde 6 der Ofen bei ihm aus ist und Klitschko ihn besiegt.

Ganz sicher!
Nicht nur die meisten normalen Zuschauer, auch echte Kenner wie Froch und Jones jr. waren sich danach realtiv sicher.
RJJ meinte: "Jim, ich glaub nicht dass sich der Junge davon erholen kann".
Froch sah s ähnlich.

Hätte AJ Wladi in der 5. gefinisht wäre der Respekt zwar sehr groß gewesen, würde aber aus m Bauch tippen nicht so groß wie nach dieser Schlacht. Man kann wohl sagen in Runde 5-8 lernte AJ mehr als in allen Kämpfen die er bis dato hatte.
 

VDB

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Laut der Postings hier ist WK mehr oder weniger ein schlechter Boxer und total zu unrecht ca 10 Jahre ganz vorn...
Hat alles umgangen was in 10 Jahren am Markt war...
 

Cosmo.1

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Laut der Postings hier ist WK mehr oder weniger ein schlechter Boxer und total zu unrecht ca 10 Jahre ganz vorn...
Hat alles umgangen was in 10 Jahren am Markt war...
Wer sagt den sowas ,wo nimmst du das den herr ,man sagt nur das in seiner Ära nicht so viele starke Herausforderer da waren ,aber das WK unbestreitbar ein Spitzenboxer ist ,stellt doch niemand in abrede. Und mit dem letzten Kampf hatte er den epischen Kampf den jeder atg braucht um es zu sein.Sogar er selber sagt das er durch diesen Kampf den Respekt bekommen hat den er sich immer wünschte ,man muss nicht immer gewinnen.!
 

Drago

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Runde 4. Was hat Waldi bis dahin groß in dem Kampf geliefert? Er hat mindestens 3 der 4 Runden abgegeben.....Nur die klassischen Basics, die er zugegeben beherrscht wie kaum ein Zweiter in der HW Geschichte.

Und genau das ist es!

Aufgrund seiner langen Dominanz scheinen viele "neuen" Boxfans, die sagen wir mal seit 5-10 Jahren den Sport verfolgen, diese Basics als sichere Punkgaranten zu beurteilen. Unten beim * schreib ich was gemeint ist.

Das wird u. a. deutlichen wenn man sich den Boxpodcast zum Fight anhört. Die meisten sahen da einen super knappen Kampf, sogar wenn man die runden 5, 6 und 11 weg lässt. Ungefähr so:
1-4 -> eng
7-10 -> eng

Ich sag mal bei 7-10 kann man "eng" sagen, wobei die Verteilung da relativ klar ist (7,8,10 Wladi, 9 AJ).

Aber was war an Runde 1-4 eng?
* Die kann man nur eng sehen, wenn mal Wladis Jabberei als sichere Punktscorer sieht, ganz egal ob und wie der Jab trifft. Sein Jab kam zwar häufig raus, aber wenn traf er häufig nur AJs Schulter/Brustkorb und vor allem WENN er mal traf, kam ein Konter der ihn selbst erwischte.
In den ersten 4 Runden brachte Wladi - ich sag einfach mal runde Zahl - 50 Jabs raus, von denen 20 trafen, aber 10 mal ein direkter Konter von AJ bei ihm einschlug, damit hat AJ quasi seinen Aufschlag returniert und somit ist das wenn ein Pari, aber kein Punktgewinn für Wladi.

Wenn man grundsätzlich meint "wer jabbt punktet, egal ob der Jab trifft oder nicht", dann kann man die ersten 4 Runden sehr eng sehen, vlt sogar dass Wlad 2-3 gewonnen hat.
 
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