Ja, weil das nunmal junge aufstrebende Boxer waren.
Was soll man da denn schreiben, dass Dirrell bei HBO rausgeflogen ist, weil er gegen Stevens einen der schlechtesten TV-Kämpfe aller Zeiten geboten hat? Dass Ward als Olympiasieger von 2004, es nicht geschafft hat, in fast 5 Jahren einen einzigen vernünftigen Gegner zu boxen? Da kann es doch nicht ernsthaft wundern, dass man über Kessler (einen ehemaligen unified Weltmeister, der bis zum Turnier nur gegen den besten Supermittelgewichtler aller Zeiten verloren hat) oder Abraham, der zum einen einheimisch ist, was nunmal zumindest den deutschen Fokus erklärt, seit Jahren von HBO als Gegner von Pavlik auserkoren war und immerhin jahrelang als IBF-Weltmeister solide Gegner geschlagen hatte, mehr schreibt. Gott sei Dank ist das so, jung und aufstrebend zu sein, ist nunmal keine Qualität an sich.
ach abraham hat doch vor dem turnier auch nicht wirklich die elite geboxt. ein überschätzer miranda war der höhepunkt abrahams karriere. die gegnerschaft von aa war vor dem super-six auf sturmniveau.
ward und dirrell sind vorher nicht wirklich geprüft gewesen, aber ernormes leistungspotential war erkennbar. man hätte vor dem turnier erahnen können, dass taylor der schwachpunkt der amis ist.
ward und dirrell waren keine unbeschriebenen blätter und trotzdem glaubten alle an einen durchmarsch kesslers und abrahams. lange zeit weltmeister hin oder her, trotzdem kann man die defizite der boxer nicht so einfach unter den tisch kehren.
ich sehe es so, dass die hundertprozentige gewissheit über abrahams stellenwert in der weltelite vor diesem turnier noch nicht bestand. das sahen wohl die meisten nicht anders. als er dann im ersten kampf taylor ausknockte, war das zu erwarten und kein großer coup. trotzdem haben nach dem kampf alle am zeiger gedreht und taylors situation missachtet.
ich bin weder amerikaner, noch besonderer fan der usa, aber die haben momentan einfach die stuation, dass ein boxer hinsichtlich seiner reputation unmenschliches leisten muss, um anerkannt zu werden. die sind von ihrer boxhistorie verwöhnt. dazu kommt noch, dass die keinen topmann im hw haben, was das interesse am boxsport in den usa schmälert.
in europa wird mehr gehyped. es ist hier einfacher sich einen namen zu machen, siehe huck,sylvester etc.
wm titel und 20 bums weghauen, dazu noch tv-propaganda und schon hat man ne große nummer im boxsport. das man hier im forum kritischer ist, dürfte selbsverständlich sein.
leute wir pavlik,williams,dawson,dirrell,ward usw. wären in europa doch schon längst topstars. zumindets mehr, als sie es in den usa sind.