Konnte den Kampf wegen diverser Zwänge erst jetzt anschauen und wollte auch einmal meinen Kommentar abgeben.
Sehe es im Grunde wie die meisten hier -- hatte eine, max. 2, Runden für Hatton
und stimme überein, dass er zuweilen eine Klasse schlechter aussah.
Etwas muss ich dennoch anmerken: Ob gewollt oder nicht, in einem äußerst schwer zu leitendem Kampf hat Cortez dennoch durch sein Refereeing Hatton klar benachteiligt. BEIDE haben unsauber geboxt, aber Mayweathers Einsatz seiner Ellbogen hat die Art und Weise, wie Hatton nuneinmal boxt, komplett neutralisiert. Ist sicher Hattons Problem, dass er durch seine Art der Kampfführung ein 'one-trick-pony' ist. Dennoch: Cortez hätte mehr gegen Floyd
unternehmen müssen: zwei Mal in der Ringpause bei der Ecke beschweren ist dann eher kontraproduktiv. Ist mE auch der Grund, warum Hatton in Teilen richtig schlecht aussieht. Cortez ist normalerweise ein Guter, aber er wird selbst wissen, dass er seinen Job nicht allzu gut gemacht, seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, als er nach dem Kampf vom Moneymaker umarmt wurde.
Ändert nichts daran, dass ich widerwillig feststellen muss, dass FM einer der Großen seiner Zeit ist (allerdings in einer eher schwachen Boxepoche). Vergleichbares Talent hatte in den letzten Jahren nur RJJ, der konnte aber, im Gegensatz zu Floyd, seine Arroganz auch bei Betreten des Ringes nicht ablegen. Floyd hingegen kann trotz völliger boxerischer Überlegenheit 12 Runden unglaublich diszipliniert taktisch durchboxen. Er will die Kämpfe gewinnen und nicht seine Gegner demütigen. Ist nicht immer schön anzuschauen, muss aber, meine ich zumindest, aus rein sportlicher Perspektive auch mal gewürdigt werden.
P.S. Übertragung von RTL fand ich um Längen besser als die anti-journalistischen Parteitagsveranstaltungen der Öffentlich-Rechtlichen (von Fremdsprachen-Ignoramus Ebel mal abgesehen)