Der Unterschied zwischen Ward und den meisten anderen klammernden Boxern ist, daß Ward im Clinch aktiv ist. Er schiebt, er drückt, er bewegt sich von links nach rechts, er hält und schlägt, er arbeitet mit dem Kopf. Darauf ist ein normaler Boxer nicht vorbereitet. Eigentlich macht man im Clinch nix. Man hält eben. Ward steht ja nicht shoulder-to-shoulder, wie ein Mexikaner. Man sieht, wie Froch damit völlig überfordert ist.
Jetzt kann man das toll und special finden, aber eigentlich ist es illegal, weil Boxen Boxen ist, und nicht Ringen. Halten gehört prinzipiell zu den Regelverstößen, es wird nicht konsequent geahndet, weil es eben normalerweise immer wieder passiert. Das System ist nicht auf so A***l****r vorbereitet, die das Klammern taktisch einsetzen.
Froch muss eigentlich nicht darauf vorbereitet sein. Er muss ja auch nicht mit low kicks rechnen.
Wenn ein Gegner zweimal nen klassischen Takedown macht (man denke an Chambers-Klitschko) und sich darauf beruft, daß Wards Geclinche einfach diese Reaktion hervorruft, wird er bestraft werden.
Ich weiß nicht, was ich daran toll finden sollte, daß Ward irgendwie die Schlupflöcher im System nutzt. Wenn ich beim Tennis einfach nach nem Aufschlag den Schläger auf meinen Gegner werfe, kann ich mich auch nicht darauf berufen, daß in den Regeln nicht steht, daß ich nicht mit dem Schläger werfen darf, einfach weil jeder davon ausgeht, daß ein Sportmann das nicht tut.