S
sabatai
Guest
Andre Ward ist ja sowas wie der Wunschgegner der Anti-Golovkin-Union. Verständlich. Ein Kampfverlauf a la Hopkins vs. Trinidad oder Hopkins vs. Pavlik ist nicht unwahrscheinlich. Die Voraussetzungen sind ähnlich. Ward ist ihm zumindest athletisch und physisch deutlich überlegen. Golovkin ist im Vergleich zu einem Abraham, Hopkins, Jones oder Toney ein kleiner Mittelgewichtler. Er ist 33 Jahre alt und bringt das Mittelgewicht ohne Probleme.
Golovkin hat vor und nach dem Kampf gegen Proksa gesagt, dass er gegen jeden Boxer zwischen 154 und 168 antreten würde. Ward direkt herausgefordert hat er meines Wissens nie. Das haben die Medien und Fans in diese Aussage hineininterpretiert – was ja auch ok ist. Dass Ward zu diesem Zeitpunkt den Kampf öffentlich abgelehnt hat, wird heute gerne ignoriert. Seit zwei Jahren redet Golovkin nur noch davon die Titel zu vereinigen. Tom Loeffler sagt, dass man für einen großen Zahltag im Supermittel oder Floyd Mayweather im Superwelter eine Ausnahme machen würde. Seitdem kokettiert wiederum Ward mit einem Kampf gegen Golovkin. Wie ernsthaft seine Absichten waren direkt nach seiner Auszeit gegen Golovkin anzutreten, sieht man ja jetzt: Ward ist sich nicht einmal sicher, ob er das Supermittel bringen kann und kämpft im CW gegen Paul Smith. Sartison war ebenfalls im Gespräch. Chudinov hat er abgeleht. Wer ernsthaft denkt, dass Ward zum jetzigen Zeitpunkt zu einem Duell bereit gewesen wäre, glaubt wahrscheinlich auch an dopingfreien Boxsport. Abgesehen davon hat er ja selbst gesagt, dass er jetzt erstmal ein paar Aufbaukämpfe bestreiten will.
Golovkin wird seine Aussage von damals („I fight anyone between 154 and 168“) immer noch vorgehalten. Dass er damals mit dem Rücken zur Wand stand (ohne TV-Vertrag, renommiertem Promoter, englische Sprachkenntnisse, etc.) und in Turnhallen geboxt hat, wird ignoriert. Der Luxus, sich auf seine angestammte Gewichtsklasse zu beschränken, war damals eben noch nicht absehbar.
Loeffler und Golovkin haben einen Kampf gegen Ward kategorisch nie ausgeschlossen, sondern lediglich darauf verwiesen, dass er finanziell (noch) keine Option ist. Risiko und Nutzen stehen in keinem Verhältnis zueinander. Loeffler selbst hat ja jüngst erst gesagt, dass man bereits mit Ward gesprochen hat und man sich grundsätzlich einig ist, dass der Kampf ein PPV sein muss. Die Aussagen von James Prince („They shouldn’t even think about 50:50!“) sind in etwa so realitätsfern wie Hopkins Forderung nach einem 50:50 Split gegen Jones damals und können ohne Probleme als „outpricing“ interpretiert werden. Es gibt also durchaus auch eine andere Perspektive in dieser Debatte.
Dass Golovkin jetzt Cotto herausfordert, ist doch selbstverständlich. Der kämpft ja schließlich in seiner Gewichtsklasse und hält den WBC-Gürtel. Zudem ist Golovkin sein Pflichtherausforderer. Canelo hat sich übrigens selbst ins Gespräch gebracht. Er hat bis dato ja immer betont, dass er einem Kampf mit GGG nicht aus dem Weg gehen würde.
Btw, das erklärte stilistische Vorbild von Gonzalez und Golovkin ist Alexis Arguello. Irgendwie lustig, dass beide am WE auf einer Card gekämpft haben. Würde mich nicht wundern, wenn wir das jetzt öfter sehen... Bei ihrem zweiten oder dritten Treffen hat Sanchez Golovkin ein Tape mit Kämpfen von Arguello und Chavez gezeigt („I want you to fight like that!“). Es hat gut funktioniert. Wobei Golovkin gegen Murray und Monroe phasenweise viel zu statisch war. In den Kämpfen zuvor war er deutlich agiler (immer auf der Suche nach der richtigen Distanz) und hat seine Schlaghärte variiert. Ich denke es gibt zwei Gründe: a) Golovkin ist Hals-über-Kopf in seine Schlagkraft verliebt und b) er unterschätzt mittlerweile seine Gegner.
Golovkin hat vor und nach dem Kampf gegen Proksa gesagt, dass er gegen jeden Boxer zwischen 154 und 168 antreten würde. Ward direkt herausgefordert hat er meines Wissens nie. Das haben die Medien und Fans in diese Aussage hineininterpretiert – was ja auch ok ist. Dass Ward zu diesem Zeitpunkt den Kampf öffentlich abgelehnt hat, wird heute gerne ignoriert. Seit zwei Jahren redet Golovkin nur noch davon die Titel zu vereinigen. Tom Loeffler sagt, dass man für einen großen Zahltag im Supermittel oder Floyd Mayweather im Superwelter eine Ausnahme machen würde. Seitdem kokettiert wiederum Ward mit einem Kampf gegen Golovkin. Wie ernsthaft seine Absichten waren direkt nach seiner Auszeit gegen Golovkin anzutreten, sieht man ja jetzt: Ward ist sich nicht einmal sicher, ob er das Supermittel bringen kann und kämpft im CW gegen Paul Smith. Sartison war ebenfalls im Gespräch. Chudinov hat er abgeleht. Wer ernsthaft denkt, dass Ward zum jetzigen Zeitpunkt zu einem Duell bereit gewesen wäre, glaubt wahrscheinlich auch an dopingfreien Boxsport. Abgesehen davon hat er ja selbst gesagt, dass er jetzt erstmal ein paar Aufbaukämpfe bestreiten will.
Golovkin wird seine Aussage von damals („I fight anyone between 154 and 168“) immer noch vorgehalten. Dass er damals mit dem Rücken zur Wand stand (ohne TV-Vertrag, renommiertem Promoter, englische Sprachkenntnisse, etc.) und in Turnhallen geboxt hat, wird ignoriert. Der Luxus, sich auf seine angestammte Gewichtsklasse zu beschränken, war damals eben noch nicht absehbar.
Loeffler und Golovkin haben einen Kampf gegen Ward kategorisch nie ausgeschlossen, sondern lediglich darauf verwiesen, dass er finanziell (noch) keine Option ist. Risiko und Nutzen stehen in keinem Verhältnis zueinander. Loeffler selbst hat ja jüngst erst gesagt, dass man bereits mit Ward gesprochen hat und man sich grundsätzlich einig ist, dass der Kampf ein PPV sein muss. Die Aussagen von James Prince („They shouldn’t even think about 50:50!“) sind in etwa so realitätsfern wie Hopkins Forderung nach einem 50:50 Split gegen Jones damals und können ohne Probleme als „outpricing“ interpretiert werden. Es gibt also durchaus auch eine andere Perspektive in dieser Debatte.
Dass Golovkin jetzt Cotto herausfordert, ist doch selbstverständlich. Der kämpft ja schließlich in seiner Gewichtsklasse und hält den WBC-Gürtel. Zudem ist Golovkin sein Pflichtherausforderer. Canelo hat sich übrigens selbst ins Gespräch gebracht. Er hat bis dato ja immer betont, dass er einem Kampf mit GGG nicht aus dem Weg gehen würde.
Btw, das erklärte stilistische Vorbild von Gonzalez und Golovkin ist Alexis Arguello. Irgendwie lustig, dass beide am WE auf einer Card gekämpft haben. Würde mich nicht wundern, wenn wir das jetzt öfter sehen... Bei ihrem zweiten oder dritten Treffen hat Sanchez Golovkin ein Tape mit Kämpfen von Arguello und Chavez gezeigt („I want you to fight like that!“). Es hat gut funktioniert. Wobei Golovkin gegen Murray und Monroe phasenweise viel zu statisch war. In den Kämpfen zuvor war er deutlich agiler (immer auf der Suche nach der richtigen Distanz) und hat seine Schlaghärte variiert. Ich denke es gibt zwei Gründe: a) Golovkin ist Hals-über-Kopf in seine Schlagkraft verliebt und b) er unterschätzt mittlerweile seine Gegner.
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