@Tony Jaa: Meine Kritik richtet sich, wenn überhaupt, an die Ringecke. Aber ich will den Verantwortlichen auch keinen Vorwurf mehr machen - wozu auch? Man hätte den Kampf abbrechen können, wenn nicht sogar 'müssen' (so habe ich es "gefühlt", diese Ansicht muss man jedoch nicht teilen), aber man hat auch nicht grob fahrlässig gehandelt (wie das z.B. bei Klitschko-Briggs der Fall gewesen ist). Das ist eine vertrackte Situation, denn einerseits hat Abdusalamov viel zu viele klare und harte Treffer genommen, andererseits schien er verteidigungsfähig zu sein und traf selber nicht gerade selten. Möglicherweise lässt man hier einfach zuviel Spielraum, und die Offiziellen wie die Ringecke mit so einer schwierigen Entscheidung alleine; letztlich müssen sich die Trainer in sehr kurzer Zeit entscheiden und gegen ihre eigenen und gegen die Interessen ihres Boxers oder des Promoters handeln. Ob man unter diesem Druck auch tatsächlich die besten Entscheidungen trifft, lasse ich mal dahingestellt. Dem Ringrichter würde ich in diesem Fall allerdings keinen Vorwurf machen.
Auch als "Boxfan" sollte man sich darüber einmal Gedanken machen, ob man es (vor sich selber) rechtfertigen kann, einen Sport dieser Gestalt zu unterstützen. Meiner Meinung kommt man gar nicht an der Aufgabe vorbei, einige grundlegende Reformen anzustoßen, die die Gesundheit der Akteure deutlicher in den Mittelpunkt rücken, sei es nun eine Verminderung der Rundenzahl, die Lizenzvergabe (wie kam z.B. der jüngst verstorbene Mexikaner nach schwerster Verletzung wieder an eine Zulassung?), gründlichere Medizinchecks während des Kampfes, Verbot von bestimmten Aufbaukämpfen, verpflichtende neurologische Untersuchungen zwischen den Kämpfen in regelmäßigen und kurzen Abständen (Erstellen eines Langzeitprofils) und so weiter. Darüber sollte man wirklich einmal ausgiebig diskutieren (und nicht, weil es ein aktuelles Thema ist), gerade weil es sich bei diesem Sport um nichts anderes als reine und beabsichtigte Körperverletzung handelt. Wer den Boxern sowas guten Gewissens und der bloßen Unterhaltung wegen weiterhin zumuten kann, weil sie ja freiwillig in den Ring klettern, oder weil jede Regeländerung "weich", "unmännlich", "gutmenschelnd" oder "pädagogisch" wirkt, der ist -- nunja, das spare ich an dieser Stelle einfach aus. Ich plage mich schon seit geraumer Zeit mit diesem Zwiespalt herum, finde den Sport einerseits unglaublich faszinierend...und andererseits schrecklich und grausam. Seiten, die ich lange Zeit verdrängt habe. Wenn ich mir anschaue, wie viele Boxer während und vor allem nach ihrer aktiven Zeit unter diesem Sport leiden oder gelitten haben, komme ich mittlerweile in meinem Verhältnis zu dieser Sache auf keinen grünen Zweig mehr. Konsequent wäre eigentlich nur, die "Handschuhe" an den Nagel zu hängen und Tennis zu schauen.
Bin da bei Tony.
Boxen ist Körperverletzung. [...]
Wer boxen kuckt, ist Teil dieser Gewaltkultur. Es gibt ja nicht ohne Grund Leute, die es verbieten wollen.
Auch als "Boxfan" sollte man sich darüber einmal Gedanken machen, ob man es (vor sich selber) rechtfertigen kann, einen Sport dieser Gestalt zu unterstützen. Meiner Meinung kommt man gar nicht an der Aufgabe vorbei, einige grundlegende Reformen anzustoßen, die die Gesundheit der Akteure deutlicher in den Mittelpunkt rücken, sei es nun eine Verminderung der Rundenzahl, die Lizenzvergabe (wie kam z.B. der jüngst verstorbene Mexikaner nach schwerster Verletzung wieder an eine Zulassung?), gründlichere Medizinchecks während des Kampfes, Verbot von bestimmten Aufbaukämpfen, verpflichtende neurologische Untersuchungen zwischen den Kämpfen in regelmäßigen und kurzen Abständen (Erstellen eines Langzeitprofils) und so weiter. Darüber sollte man wirklich einmal ausgiebig diskutieren (und nicht, weil es ein aktuelles Thema ist), gerade weil es sich bei diesem Sport um nichts anderes als reine und beabsichtigte Körperverletzung handelt. Wer den Boxern sowas guten Gewissens und der bloßen Unterhaltung wegen weiterhin zumuten kann, weil sie ja freiwillig in den Ring klettern, oder weil jede Regeländerung "weich", "unmännlich", "gutmenschelnd" oder "pädagogisch" wirkt, der ist -- nunja, das spare ich an dieser Stelle einfach aus. Ich plage mich schon seit geraumer Zeit mit diesem Zwiespalt herum, finde den Sport einerseits unglaublich faszinierend...und andererseits schrecklich und grausam. Seiten, die ich lange Zeit verdrängt habe. Wenn ich mir anschaue, wie viele Boxer während und vor allem nach ihrer aktiven Zeit unter diesem Sport leiden oder gelitten haben, komme ich mittlerweile in meinem Verhältnis zu dieser Sache auf keinen grünen Zweig mehr. Konsequent wäre eigentlich nur, die "Handschuhe" an den Nagel zu hängen und Tennis zu schauen.
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