Das sehe ich wirklich anders. Parker vs. Hrgovic macht finanziell Sinn, weil der Sieger sicher um den WM-Titel boxt. Selbst, wenn man gegen Hughie Fury vielleicht etwas mehr Geld machen könnte, kommt man damit nicht näher an die wirklich großen Töpfe. Und das ist ja das Ziel. Sportlichen Ehrgeiz lass ich mal völlig außen vor. Anders wäre es, wenn man ne andere gute Option hat, wirklich viel Geld zu verdienen. So sieht es z.B. bei Ortiz aus, der gegen Ruiz boxen kann. Bei Parker sehe ich eine solche Option nicht (Ruiz, Wilder sind PBC, die boxen nie im Leben gegen Parker). Ausnahme natürlich ein WBO Eliminator gegen Joyce. Mag ja auch sein, dass ich mich irre, aber auf den ersten oder zweiten Blick bin ich mir da nicht so sicher, ob diese Entscheidung so clever war.
Die Frage ist, glaube ich, wie hoch der jeweilige Boxer das Risiko einschätzt, in so einem Kampf zu verlieren und wie viel dichter der Sieg einen zu einem Kampf mit großem Topf bringt. Du schreibst, dass der Sieger sicher um den WM-Titel boxt. 100% sicher ist das im Boxen aber doch nicht. Was aber auch noch sicherer ist, ist, dass der Verlierer erst einmal nicht um den WM-Titel boxt. Wenn ich Parker wäre, würde ich eher versuchen eine freiwillige Titelverteidigung zu bekommen. Parker ist dafür doch auch bestens positioniert. Er hat einen Namen, wird nicht als super gefährlich eingeschätzt und eine Ansetzung würde auch nicht als komplettes Mismatch angesehen werden. Er passt damit perfekt ins Muster von den Promotern.