Da hatte ich mich nach dem Vorgeplänkel eigentlich auf ein interessantes Gefecht zwischen zwei Hitzköpfen gefreut und dann kam diese Anhäufung von Unsportlichkeiten, die zu einem mehr als unerfreulichen Ende für die Zuschauer vor Ort führten. Ich kann mir sehr gut vorstellen, daß es viele Boxfeunde in den Zuschauerrängen gab, die ihre Freizeit nach diesem Debakel lieber anders gestaltet hätten.
Jedenfalls war der gestrige Tag einer der Boxabende, den man schleunigst aus dem Gedächtnis streichen sollte, weil er eigentlich alles vermissen ließ, was diesen Sport für den Zuschauer interessant macht.
Für Leute, die diesem Sport Vorurteile entgegenbringen, sollte dieser Tag ein Hochgenuss gewesen sein, da er den Eindruck hinterließ, daß sich im Ring zwei hirnlose Kneipenschläger treffen, die sich aus tiefstem Herzen hassen und so lange weiterboxen bis einer tot umfällt.
Alles fing mit einem höchst unsauber agierenden Huck an , dessen Spezialität es vermutlich zu sein scheint, während des Klammerns auf den Hinterkopf zu schlagen. Desweiteren schlug er in der ersten Runde mehrere Innenhände.
Was mich jedoch am meisten an Hucks "seltsamen" Taktiken stört, ist, daß er das Abklatschen als Möglichkeit für einen überfallartigen Angriff mißbraucht.
Wieviel Hinterhältigkeit muss man eigentlich aufbringen, um jemanden zu schlagen, der gerade versucht sich für eine unfaire Aktion seinerseits zu entschuldigen?
Ich glaube, daß er sich die gleiche Aktion auch gegen Lee Swaby erlaubt hat, was in diesem Forum von einigen glattgebügelt wurde, in dem man dem Gegner vorwarf, nicht die Absicht gehabt zu haben, sich zu entschuldigen.
Dieses Gerücht sollte sich mittlerweile von selbst erledigt haben oder?
Huck wendet diese Methode vorsätzlich an! Traurig, aber wahr.
In der zweiten Runde setzte sich das Debakel an den Seilen fort, wo Huck trotz Trennkommandos versuchte auf Aurino einzuprügeln, der darauf mit zwei Kopfstößen antwortete. Einen Kopfstoß von Huck an den Seilen hab ich nicht gesehen. Es war wohl vielmehr ein Anlehnen als ein Kopfstoß.
Nach Aurinos Kopfstößen hatte Huck wohl gedacht, daß er sich im K1-Finale befindet, als er Aurino einen Fußtritt verpasste.
Hucks unsaubere Aktionen rechtfertigen natürlich keinesfalls sein eigenes krasses Fehlverhalten, macht es jedoch wenigstens ein bißchen nachvollziehbar. Recht braucht dem Unrecht nicht zu weichen!
Wie können einem professionellen Boxer die Gäule bloß so durchgehen wie in dieser Situation.
Die Folge war ein zwei-Punkteabzug für Aurino und keine Ahndung für Hucks Ausflug in eine andere Sportart.
Ein Punktabzug für beide wäre wohl angemessener gewesen.
Tja, was dann passierte, entzog sich völlig meinem Verständnis.
Da hatte Aurino den Huck endlich dort, wo er ihn haben wollte und dann verließ er fluchtartig den Ring.
War es nicht Aurino, der Huck als "kleines Kind" bezeichnet hatte.
Jetzt ist er es gewesen, der sich unprofessionell und unreif verhielt.
Ich hatte Aurino jedenfalls für cleverer gehalten, denn sein Verhalten vor dem Kampf ließ dies jedenfalls vermuten.
Hatte er doch die Absicht durch provokantes Verhalten Huck von seiner taktischen Linie abzubringen, was ihm eigentlich auch gelang.
Die erste Runde hätte man an Aurino geben können. Die zweite Runde war ausgeglichen. Huck hätte sich im weiteren Verlauf dieses Gefechts bestimmt irgendwann komplett ausgepowert oder einen verhängnisvollen Fehler gemacht. Wut hat im Ring nichts verloren! Doch diese Wut, gepaart mit einer gewissen Ehrfurcht, konnte man Huck schon von Anfang an anmerken.
Da Aurino den Ring verließ, wurde er auch zu Recht disqualifiziert.
So ist nunmal das Regularium und kann auch nicht in solchen Situationen zurechtgebogen werden, weil dies den Sport unseriös machen würde.
Was Hucks Psyche anbelangt, hätte ich nicht gedacht, daß ein Profiboxer sich derart deutlich von ein paar harmlosen Worten, denn da wird in den Staaten ein ganz anderer Ton an den Tag gelegt, beeinflussen läßt.
Wie würde Huck reagieren, wenn er mal richtig böse beleidigt wird?
Wird Zeit, daß da mal stallintern jemand auf den Putz haut, damit diese ständige Verstöße gegen die Fairness aufhören.
Von Wegener scheint ja nichts zu kommen, der diesen Fußtritt als Reflex bezeichnet hat. Hatte der Reporter ihm auch in den Mund gelegt.
Ich kann dieses ständige Nachschlagen, die Rabbitpunches und im allgemeinen die unfairen Attacken seinerseits nicht mehr sehen.
Wie jetzt wohl diejenigen über Huck denken, die andere Boxer grundlos unsymphatisch finden?
Fazit:
Aurino ist kein Schlechter, zählt jedoch keinesfalls zu den besten dieser Gewichtsklasse, wie uns der Kommenatator weis machen wollte. Da gibt es noch ganz Andere, die dem guten Huck bei solchen Wutattacken das Leben zur Hölle machen würden. Sie würden den Ring jedenfalls nicht flüchtend verlassen.
Der Moderator hat glaube ich zweimal Petra Aurino gesagt! :laugh2:
Zu Sylvester und Häussler läßt sich eigentlich nur sagen, daß sie gegen maßlos überforderte Gegner geboxt haben. Eine Standortbestimmung lassen diese beiden Gegner nicht zu.
Häussler ist eh kein WM-Kandidat und Sylvester steht gegen Asikainen für mich auf verlorenem Posten.