Interessante Debatte, bei der ich eines zu bedenken geben möchte -
Wenn es, wie behaupteterweise, immer einfacher wäre den Kampf zu vermeiden anstatt ihn zu machen, und beide auf der Weltklasse-Ebene agieren/ten - warum schaltet Manny nicht ein mal in seiner gesamten Karriere auf die einfachere Variante um, vor allem dann, wenn es für ihn nicht läuft?
Ja, eine rhetorische Frage...
ähnlich wie in einer diskussion, wo es schwieriger ist alte sichtweisen aufzubrechen und leichter altes zu verteidigen (wo die meisten erstmal zustimmen, gehört es doch bereits zum eigenen weltbild und wurde nie hinterfragt), so ist es auch leichter den kampf zu verhindern, wenn man bei nicht stattfindendem kampf, im auge des betrachters, wie hier ganz deutlich bei Wicked, bereits führt. einer rennt weg, der andere "trottet" ja nur hinterher. das wegrennen, das dem sinn des treffens aus dem weg gehen, das einlassen auf den kampf verneinen (negativ), wird wie selbstverständlich oder wie Wicked es nannte, offensichtlich
bereits als ausboxen als überlegen empfunden.
aber wie ungerecht ist das denn bitte? da braucht man mir auch nicht mit effective aggressiveness zu kommen und damit fordern, dass man halt effektiver sein muss. nadelstiche? was für nadelstiche, diese tupfer mit punkten zu belohnen ist reine einstellungssache oder auch auftragssache. das muss man nämlich ganz und gar nicht so sehen.
Genausowenig, wie er nicht einfach umschalten kann, kann er diesen Stil lernen, weil er ihm nicht liegt.
Die Bewegungsanlagen sind schon sehr früh, schwer veränderbar festgelegt.
jkd würde es 'Talent' nennen, glaube ich.
das ändert doch überhaupt nichts daran, dass es dennoch leichter ist, dem kampf aus dem weg zu gehen. wenn wir dieses spiel spielen, wo man die hände des gegenüber treffen muss, dann ist es nur auf kürzester distanz leichter den gegner zu treffen. ab einer gewissen distanz ist es viel leichter dem gegner auszuweichen und leichter werdend, mit zunehmender distanz. da spielt doch die veranlagung überhaupt keine rolle. Manny bräuchte seine taktik auch überhaupt nicht ändern, wenn man nicht für etwas punkte verteilen würde, was kämpferisch ohne jeden einfluss bleibt. es wurde hier gesagt, wir müssten haltungsnoten vergeben. aber genau das tun wir doch. Mayweather bekommt stets, wie selbstverständlich, die besten haltungsnoten. aus kämpferischer sicht völlig unverständlich.
Dieses Thema ist einfach viel komplizierter als einfach zu behaupten, den Kampf zu machen wäre schwerer
das ist richtig, aber deshalb diskutieren wir ja darum und das konplizierteste daran ist, alte, verfestigte sichtweisen aufzubrechen.
es würde auch wenig sinn machen, jedes mal aufs neue auszuführen, was Floyds qualitäten sind, denn ich setze das verständnis dessen, aufgrund jahrelanger diskussionen, einfach voraus. es geht auch nicht darum, dass leute wie Tony Jaa und me, nicht um die qualiäten, taktik oder absichten wüssten, sondern viel mehr, dass man das gefühl hat, eine konditionierte meinung aufbrechen zu müssen.
Es ist, meiner Meinung nach, eine reine Typenfrage und während der eine einfach ein besseres movement und Auge im Rückwärtsgang hat, ist bei anderen das Gegenteil der Fall.
Manny hätte nie und nimmer Floyd's Stil boxen können, den behaupteterweise einfacheren, wie Floyd nie und nimmer in der Lage ist Manny's zu boxen.
Aber - Eine immer noch eine viel zu vereinfachte Darstellung.
das ist ein sehr gutes und wichtiges thema für sich, worauf ich vielleicht noch mal an anderer stelle eingehen möchte aber wie du richtig sagst, super komplex.