O-Scoring: Mayweather vs. Berto mit Undercard (Groves vs. Jack, Martinez vs. Salido etc.)


wicked

Bankspieler
Beiträge
8.630
Punkte
113

HAMMER-Video aus der Ecke Floyd's vor Beginn der 12. Runde.
Gibt wenige Aufnahmen Mayweather, bei dennen man weiss, dass er gerade 'real' ist und nicht etwas vor der Kamera darzustellen versucht.
Dies ist eine so seltene Aufnahme.
 

speedclem

Bankspieler
Beiträge
6.438
Punkte
113
Der Kampf gegen Marquez war eigentlich der unsauberste den ich von Mayweather gesehen habe (+ der gegen Hatton). Gegen Marquez hat er sich permanent unter Hüfthöhe abgeduckt. Bei jedem Angriff des Mexikaners. Permanent. Mit Boxen hatte das wenig zu tun.

also das ist einfach nicht wahr! in den ersten beiden runden duckt sich mayweather exakt einmal zu tief bzw auf hüfthohe ab. in der 2. schickt er marquez mit einem perfekten linken zu Boden. auch im weiteren verlauf des Kampfes gibt es wenige zu tiefe abduck-aktionen, der Kampf war eine glasklare, nahezu saubere Sache. was du da schreibst, stimmt einfach nicht.
und um das klarzustellen, ich habe hier nie mayweather gehyped, als typen kann ich ihn nicht ab, aber ich rspektiere seine skills und konnte nie einen dirty Fighter in ihn sehen, nie. einen defensiv orientieren schon.
 

jkd

Nachwuchsspieler
Beiträge
5.538
Punkte
83
Floyd boxt so dermaßen negativ, dass seine dirty aktionen dem ganzen halt die krone aufsetzen. ich meine, du läufst eh schon so viel und dann nutzt du in den wenigen entscheidenden momenten, wo der gegner auf legalem wege die möglichkeit hat dich zu treffen, illegale ausweichmethoden, wie zu tiefes abducken, halten mit ellenbogen einsatz zum hals/kopf.
das kannst du doch alles eh nur bringen, wenn/weil der gegner gewillt ist, zu kommen, offensiv zu boxen.
für einen showkampf, "wie verteidige ich boxende angriffe", mag das ja hochklassig sein, für einen richtigen kampf ist es jedoch sehr einseitig.
ich glaube eh, dass eher die leute etwas so besinderes in Floyds art zu boxen sehen, die selbst wnetweder gar nicht boxen oder absolute no skiller sind. jemand mit talent, ein inspirierter techniker, allrounder, der gerne sparring macht, der weiß doch selber, wie viiieeel leichter es ist, dem gegner auszuweichen, negativ zu boxen, zu blocken, ausser distanz zu bleiben. und wie deutlichst schwieriger es ist, den gegner wahrhaftig auszuboxen.
wenn nun jeder auf dieses prinzip aufbauen würde, zunächst mal völlig negativ zu boxen und lediglich zu versuchen, tupfer anzubringen und eher wie in einem spiel, punkte zu erhaschen, dann würde das für viele sicherlich funktionieren, für das boxen wäre es aber eine katastrophe.
diese entwicklung haben wir eh schon, sei es durch sauerlands, Floyds, Wards, BHops. etc.
ich bin mir sicher das können viele und es ist bei weitem nicht so schwer wie viele es glauben. langweilig ist es aber umso mehr
 

MMA_Boxer

Moderator Boxen
Teammitglied
Beiträge
13.491
Punkte
113
post-56794-barbeque-dis-gon-b-gud-gif-Img-Mqwd.gif
 

wicked

Bankspieler
Beiträge
8.630
Punkte
113
ich glaube eh, dass eher die leute etwas so besinderes in Floyds art zu boxen sehen, die selbst wnetweder gar nicht boxen

Da habe ich aber ganz andere Erfahrungen gemacht. Meistens waren es Leute, die etwa soviel Ahnung vom Boxen wie ein C-Promi am Ring hatten, diejenigen die behaupteten: "Merriweather? Der rennt ja nur weg (und gewinnt am Ende durch Schiebung)". Langjaehrige Hobby- und Amateurboxer kritisieren Floyd's Game teilweise auch, preisten aber seine ueberragenden Faehigkeiten noch im gleichen Atemzug.

ich glaube eh, dass eher die leute etwas so besinderes in Floyds art zu boxen sehen, die selbst wnetweder gar nicht boxen oder absolute no skiller sind.

:laugh::crazy:

jemand mit talent, ein inspirierter techniker, allrounder, der gerne sparring macht, der weiß doch selber, wie viiieeel leichter es ist, dem gegner auszuweichen, negativ zu boxen, zu blocken, ausser distanz zu bleiben. und wie deutlichst schwieriger es ist, den gegner wahrhaftig auszuboxen.

Und Floyd boxt seine Gegner nicht aus?

diese entwicklung haben wir eh schon, sei es durch sauerlands, Floyds, Wards, BHops. etc.
ich bin mir sicher das können viele und es ist bei weitem nicht so schwer wie viele es glauben. langweilig ist es aber umso mehr

:laugh::laugh::laugh::crazy::crazy:




Mir kommt's so vor, als dass ein alter Pacquiao Fan noch schmerzhafte Traenen vergiesst. :clown:
 

Goal04

Bankspieler
Beiträge
7.241
Punkte
113
Ort
DE
floyd hats doch zu einem nicht geringen Teil in diese Dimensionen mit seinem Gehampel/Trash talk geschafft.... Zum Beispiel Rigondeaux, der ist boxerisch sicher ebenbürtig und dem wird keinerlei Beachtung geschenkt.... was man ihm halt nicht nehmen kann, dass er letztlich immer einen weg findet zu gewinnen "i always find a way to win"... mal beeindruckender, mal weniger beeindruckender.. meist aber deutlich leider ;)
 

jkd

Nachwuchsspieler
Beiträge
5.538
Punkte
83
Da habe ich aber ganz andere Erfahrungen gemacht. Meistens waren es Leute, die etwa soviel Ahnung vom Boxen wie ein C-Promi am Ring hatten, diejenigen die behaupteten: "Merriweather? Der rennt ja nur weg (und gewinnt am Ende durch Schiebung)". Langjaehrige Hobby- und Amateurboxer kritisieren Floyd's Game teilweise auch, preisten aber seine ueberragenden Faehigkeiten noch im gleichen Atemzug.

was hat das mit meiner aussage zu tun?
ich glaube du hast nicht verstanden worum es mir geht. ausserdem schreiben wir doch hier schon jahre zu Floyd. ich habe Floyds game schon mehrfach hier beschrieben. was er da im ring tut, seine denke, was ihn auszeichnet und was es ist, was man da seine ringintelligenz nennt.
habe letztens ein interview von ihm dazu gelesen, wo er es ganz ähnlich beschreibt.

es ging mir darum, dass Floyd seine art zu boxen nur dann funktionieren kann, wenn er einen gegner hat, der ihm den gefallen tut und angreift. es ging mir ausserdem darum, dass es viel einfacher ist zu kontern, defensiv zu sein, als anzugreifen. der angreifer hat immer den nachteil, dass er seine stellung aufgeben muss um in reichweite zu gelangen. er muss sich zum gegner hin bewegen. dieses bietet dem konterboxer gleich mehrere möglichkeiten darauf zu reagieren.
warum es dennoch boxer gibt, die stupide vorwärts marschieren obwohl sie dabei auch noch arsch langsam sind, habe ich eh nie verstanden. genauso wenig, warum es so viele boxer gibt, die überhaupt kein talent dazu haben. leute, die immer auf die 12 kriegen und dennoch weiter boxen. ich verstehe das nicht. aber offensichtlich gibt es so einige verschiedene einstellungen zum thema boxen und eine ganz besondere einstellung dazu hat eben uns Floyd.





Und Floyd boxt seine Gegner nicht aus?

richtig. gegen so einige gegner kann man das nun wirklich nicht ausboxen nennen. punkte erhaschen trifft es doch viiieel genauer




Mir kommt's so vor, als dass ein alter Pacquiao Fan noch schmerzhafte Traenen vergiesst.

der kampf war aus meiner sicht am ehesten ein unentschieden.
wenn man bedenkt, welch schwere KO niederlage Manny zuvor hinnehmen musste und die strategie des Floyd nun völlig klar war, wie auch hier im forum vorm kampf treffend beschrieben, dann kann der kampf aus Mannys sicht eigentlich keine enttäuschung sein. Manny ist der deutlich kleinere mann, kommt aus den niedrigeren gewichtsklassen und Floyd konnte ihm genau nothing. die härteren treffer hatte Manny und selbst Floyd plus ecke hatten den kampf viel enger.

insgesamt geht es mir darum, dass Floyd nicht wirklich ausboxt. keinen schaden anrichtet, sondern punkte erhascht. ausboxen hat für mich etwas mit überwältigen zu tun.
 

Tony Jaa

Bankspieler
Beiträge
22.464
Punkte
113
Floyd boxt so dermaßen negativ, dass seine dirty aktionen dem ganzen halt die krone aufsetzen. ich meine, du läufst eh schon so viel und dann nutzt du in den wenigen entscheidenden momenten, wo der gegner auf legalem wege die möglichkeit hat dich zu treffen, illegale ausweichmethoden, wie zu tiefes abducken, halten mit ellenbogen einsatz zum hals/kopf.
das kannst du doch alles eh nur bringen, wenn/weil der gegner gewillt ist, zu kommen, offensiv zu boxen.
für einen showkampf, "wie verteidige ich boxende angriffe", mag das ja hochklassig sein, für einen richtigen kampf ist es jedoch sehr einseitig.
ich glaube eh, dass eher die leute etwas so besinderes in Floyds art zu boxen sehen, die selbst wnetweder gar nicht boxen oder absolute no skiller sind. jemand mit talent, ein inspirierter techniker, allrounder, der gerne sparring macht, der weiß doch selber, wie viiieeel leichter es ist, dem gegner auszuweichen, negativ zu boxen, zu blocken, ausser distanz zu bleiben. und wie deutlichst schwieriger es ist, den gegner wahrhaftig auszuboxen.
wenn nun jeder auf dieses prinzip aufbauen würde, zunächst mal völlig negativ zu boxen und lediglich zu versuchen, tupfer anzubringen und eher wie in einem spiel, punkte zu erhaschen, dann würde das für viele sicherlich funktionieren, für das boxen wäre es aber eine katastrophe.
diese entwicklung haben wir eh schon, sei es durch sauerlands, Floyds, Wards, BHops. etc.
ich bin mir sicher das können viele und es ist bei weitem nicht so schwer wie viele es glauben. langweilig ist es aber umso mehr

Top Beitrag. :thumb:

Floyd war Manny boxerisch nicht überlegen. Es war ein Kampf, in dem sich die Offensivarsenale beider Boxer gegenseitig neutralisiert haben. Der Unterschied war, dass Floyd dabei nach Außen besser aussah. Substanz war das nicht.
Viele Leute verstehen aber nicht mehr woher das Boxen kommt, weil sie durch die Medien belogen werden. Boxen ist ein Kampfsport. Im Kampfsport geht es darum, den Gegner so schnell wie möglich so viel Schaden zuzufügen, dass er für einen selber keine Gefahr mehr darstellt. Das Boxen selbst kommt historisch aus dieser Ecke. Früher wurden die Kämpfe nur durch einen KO entschieden. In den letzten Jahrzehnten gab es doch nicht einen Champion wie Floyd/Hopkins, der auf so einen Style zurückgegriffen hat. Über 100 große Champs und nicht einmal so einen Stil.
Floyds Gameplan sieht es gar nicht mehr vor den Gegner weh zu tun. Und das heißt nicht, dass er nicht ein sehr guter Boxer ist. Was er mittlerweile veranstaltet, hat aber mit Kampf eigentlich nichts zu tun. Das ist viel näher dran am Fechten. Das erfordert auch Skills, und ist trotzdem kein Kampfsport.
Die andere Geschichte ist, dass man als besonders fachkundig gilt, wenn man dieses Nicht-Boxen noch zur Kunstform hochstilisiert. Denjenigen, die das anmahnen, empfiehlt man dann den Besuch einer Barschlägerei.
Diese Art des Boxens wird sich aber nicht lange durchsetzen, denn wenn dies zur neuen Schule wird, wird der Boxsport sehr schnell in der Versenkung verschwinden.
 

Harman

Bankspieler
Beiträge
8.701
Punkte
113
Mir kommt's so vor, als dass ein alter Pacquiao Fan noch schmerzhafte Traenen vergiesst. :clown:

:crazy: mir auch. Also ich war sicherlich noch nie ein Fan von Mayweather und sein Boxstil ist jetzt auch nicht unbedingt mein Ding, da kuck ich mir lieber 10 mal Micky Wards Kämpfe an. Aber so ein runtergerede und schlecht machen seiner Leistung ist schon arg lächerlich. Als könnte das jeder wenn er es nur möchte und dementsprechend trainiert. Wenn das so einfach ist, frage ich mich warum die JKD´s und Jaas dieser Welt keine Weltmeister sind. Oder prügeln sie sich jetzt lieber in nem Käfig weils mehr Spaß macht, auch wenns keine Flocken dafür gibt.

Man merkt den beiden die Pacman Niederlage anscheinend immernoch deutlich an.

P.s ein Sieg von Manny wäre mir ja auch lieber gewesen.;)


der kampf war aus meiner sicht am ehesten ein unentschieden.
wenn man bedenkt, welch schwere KO niederlage Manny zuvor hinnehmen musste und die strategie des Floyd nun völlig klar war, wie auch hier im forum vorm kampf treffend beschrieben, dann kann der kampf aus Mannys sicht eigentlich keine enttäuschung sein. Manny ist der deutlich kleinere mann, kommt aus den niedrigeren gewichtsklassen und Floyd konnte ihm genau nothing. die härteren treffer hatte Manny und selbst Floyd plus ecke hatten den kampf viel enger.

insgesamt geht es mir darum, dass Floyd nicht wirklich ausboxt. keinen schaden anrichtet, sondern punkte erhascht. ausboxen hat für mich etwas mit überwältigen zu tun.

Floyd hat Manny sicher nicht deklassiert, aber doch verdient gewonnen. Zumal Mayweather derjenige war welcher die besseren treffer hatte. Ich muß mir den Kampf nochmal ansehen, aber aus meiner Erinnerung hat Manny doch aufkeinenfall mehr als 3-4 Runden gewonnen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Dog Man

Nachwuchsspieler
Beiträge
817
Punkte
93
Ort
Gyenesdias
Ich bin mir nicht sicher ob wir in dieser Diskussion auf einen guten Weg sind. Natürlich ist Boxen ein Kampfsport. Auch wenn der User, der seinen Einwand mit der Geschichte des Boxens begründet, hier recht hat, ist das heute nicht mehr wirklich zu vermitteln. Er bangt in dieser Argumentation um den Boxsport. Ich bange aus den gegensätzlichen Gründen um den Boxsport. Er sagt sinngemäß "Ziel ist es dem Gegner Schaden zuzufügen". Vermittele das einer Mutter - oder auch Vater - die ihren Jungen/Mädchen zum Boxen bringt. "So mein Junge/Mädchen, gehe hin und füge deinem Gegner Schaden zu und bedenke, er will auch Dir Schaden zufügen. Völliger Unsinn! Da ist unsere Gesellschaft - hoffentlich - weiter. Das der Boxsport weiter ein harter Sport sein wird schließt dieses nicht aus. Aber bitte nicht als Muster sondern aus der Situation.

May kritisch zu betrachten ist sicher richtig, möglicherweise sogar notwendig. Allerdings teile ich nicht die Kritik an seinem Stil. Mit diesem Stil gewinnt er! Und das ist das wahre Ziel im Boxen: zu gewinnen! Nichts anderes! Ansonsten müssten wir Haltungs- oder Stilnoten vergeben. (Die Problematik der Ringrichter/werter und Promoter sei einmal dahin gestellt)

Die Chance des Boxsports ist seine Vielfältigkeit! Harte Kämpfe, epische Schlachten und feine Duelle sind der Boden und die Zukunft des Sports. Nicht das dumpfe, deckungslose auf die Birne klopfen eines Gatti/Ward.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Harman

Bankspieler
Beiträge
8.701
Punkte
113
Harte Kämpfe, epische Schlachten und feine Duelle sind der Boden und die Zukunft des Sports. Nicht das dumpfe, deckungslose auf die Birne klopfen eines Getty/Ward.

Also Gatti vs Ward könnte ich mir wahrscheinlich die nächsten 20 Jahre immer wieder ansehen. Von Mayweather kann ich jetzt an keinen einzigen Kampf erinnern welcher mich so begeisterte das ich ihn mir auch nur ein zweites mal anschauen muß. Wenn das kein harter und epischer Kampf war weiß ich es auch nicht.

Ich bewundere Floyds technische Fähigkeiten, seinen Speed und sein Auge, aber ich kucke Boxen in erster Linie um zwei Männer zu beobachten welche sich einen Kampf liefern. In dieser hinsicht kann ich JKD durchaus nachvollziehen.
 

Tony Jaa

Bankspieler
Beiträge
22.464
Punkte
113
Vermittele das einer Mutter - oder auch Vater - die ihren Jungen/Mädchen zum Boxen bringt. "So mein Junge/Mädchen, gehe hin und füge deinem Gegner Schaden zu und bedenke, er will auch Dir Schaden zufügen. Völliger Unsinn! Da ist unsere Gesellschaft - hoffentlich - weiter. Das der Boxsport weiter ein harter Sport sein wird schließt dieses nicht aus. Aber bitte nicht als Muster sondern aus der Situation.

Dann sollen sie ihr Kind zum Fechten schicken.

ls könnte das jeder wenn er es nur möchte und dementsprechend trainiert. Wenn das so einfach ist, frage ich mich warum die JKD´s und Jaas dieser Welt keine Weltmeister sind. Oder prügeln sie sich jetzt lieber in nem Käfig weils mehr Spaß macht, auch wenns keine Flocken dafür gibt.

Das haben weder JKD oder ich geschrieben. Pac und May sind beides absolute Weltklasseboxer, und damit ist klar, dass das was sie können, für die wenigsten zu erreichen ist. Auf diesem Niveau, wie auf allen Ebenen darunter, ist es aber viel einfacher den Kampf zu verhindern, als derjenige zu sein, der ihn machen muss. Das kann man doch nicht ernsthaft abstreiten können. Kingpin Johnson konnte Vitali auch wie einen Bum aussehen lassen, hätte aber wahrscheinlich Probleme ihn einmal pro Runde im Gesicht zu treffen, wenn er es müsste.
Manny und Floyd sind mit zwei völlig verschiedenen Ansätzen in den Ring gegangen. Manny wollte einen Kampf, Floyd wollte ihn verhindern. Niemand war dem Anderen im traditionellen Sinn überlegen, Floyds Plan hat sich durchgesetzt.

Oder prügeln sie sich jetzt lieber in nem Käfig weils mehr Spaß macht, auch wenns keine Flocken dafür gibt.

In der Regel verdienen Boxer mit einem offensiven Stil viel mehr. Floyd ist nicht die Regel, sondern die Ausnahme.
 

LeZ

Bankspieler
Beiträge
28.763
Punkte
113
Mit diesem Stil gewinnt er!

Wäre schön wenn sein Stil nicht mehr vorsehen würde, gefährlichen Gegner die in den Infight gehen wollen rundenlang den Ellbogen an den Hals zu halten bis die müde oder genervt sind und unvorsichtig werden, oder den strategischen Einsatz seines Cousins 2. Grades als Ringrichter. Je nachdem wie er den Kampf will springt der dann beim Anschein es könnte einen Clinch geben schon hysterisch dazwischen, oder lässt 3 Minuten lang Thai-Clinch laufen. Wladimir gewinnt auch, aber ich sehe niemanden der diesen Stil verteidigen möchte.

Nur "Punkte einheimsen" ist regulär, muss der Gegner halt versuchen zu verhindern. Aber mit irregulären Mitteln wie tiefer als erlaubt abducken, nach hinten wegdrehen dass er nur illegale Trefferflächen exponiert, oder Clinchorgien mit irregulären Komponenten sind gefälligst zu verwarnen und abzustellen. Würde ein Ringrichter sicher auch machen, wenn er dürfte, und das ist das berühmte "Outmatching" was irgendwie immer nur bei gebürtigen Kirgiesen böse sein soll.
 

treize

Bankspieler
Beiträge
9.476
Punkte
113
Ort
Köln/Marsiglia/Nissa
Interessante Debatte, bei der ich eines zu bedenken geben möchte -

Wenn es, wie behaupteterweise, immer einfacher wäre den Kampf zu vermeiden anstatt ihn zu machen, und beide auf der Weltklasse-Ebene agieren/ten - warum schaltet Manny nicht ein mal in seiner gesamten Karriere auf die einfachere Variante um, vor allem dann, wenn es für ihn nicht läuft?
Ja, eine rhetorische Frage...

Genausowenig, wie er nicht einfach umschalten kann, kann er diesen Stil lernen, weil er ihm nicht liegt.
Die Bewegungsanlagen sind schon sehr früh, schwer veränderbar festgelegt.
jkd würde es 'Talent' nennen, glaube ich.

Der Lernaufwand wäre für Manny, um mit diesem, ihm nicht liegenden Stil die gleichen Spähren zu erreichen, wie er es mit seinem, ihm liegenden tat, um ein vielfaches höher, und sehr wahrscheinlich nicht möglich.

Dieses Thema ist einfach viel komplizierter als einfach zu behaupten, den Kampf zu machen wäre schwerer

Es ist, meiner Meinung nach, eine reine Typenfrage und während der eine einfach ein besseres movement und Auge im Rückwärtsgang hat, ist bei anderen das Gegenteil der Fall.

Manny hätte nie und nimmer Floyd's Stil boxen können, den behaupteterweise einfacheren, wie Floyd nie und nimmer in der Lage ist Manny's zu boxen.

Aber - Eine immer noch eine viel zu vereinfachte Darstellung.
 

wicked

Bankspieler
Beiträge
8.630
Punkte
113
@treize Jawohl :thumb:

es ging mir darum, dass Floyd seine art zu boxen nur dann funktionieren kann, wenn er einen gegner hat, der ihm den gefallen tut und angreift. (...)
warum es dennoch boxer gibt, die stupide vorwärts marschieren obwohl sie dabei auch noch arsch langsam sind, habe ich eh nie verstanden. genauso wenig, warum es so viele boxer gibt, die überhaupt kein talent dazu haben. leute, die immer auf die 12 kriegen und dennoch weiter boxen. ich verstehe das nicht. aber offensichtlich gibt es so einige verschiedene einstellungen zum thema boxen und eine ganz besondere einstellung dazu hat eben uns Floyd.

Nennen wir es 'Negativ-boxen', was Floyd macht. So des Trainers jkd's Lösung ist nun genau so selbst 'negativ' zu boxen/ Floyd nicht den gefallen tun anzugreifen und ihm so sein Game kaputt machen? No way! Wenn du versuchst Mayweather zu boxen, bzw. den Kampf NICHT zu machen, dann haben 99 % Prozenz bereits verloren.
Momentan würde ich höchstens Erislandy Lara zutrauen, ein 'Negativ-Duell' eng zu gestalten.
Ansonsten würden natürlich Jahrhunderttalente wie Hearns oder Leonard ein solches Duell auch für sich entscheiden. Da muss man aber auch fairerweise anmerken, dass die physisch 1-2 Gewichtsklassen über Mayweather liegen.

der kampf war aus meiner sicht am ehesten ein unentschieden.

Der Kampf war ein glasklarer Sieg für Mayweather. Wer da etwas daran rütteln will, ist mehr als verblendet. Habe nicht mal Ahnung, was ich da für Argumente bringen kann, denn es ist so offensichtlich.
Es stimmt zwar, dass sich beide offensiv stark neutralisiert haben. Nach der 6. Runde hat aber Floyd den Kampf von A bisz Z kontrolliert: Manny trottete bisslos hinterher, blieb enorm uneffektiv, während Mayweather Manny stets im Zaun hatte und die Distanz und das Tempo von vorne bis hinten führte. Er tat zwar selbst nur Nötigste um die Runden zu gewinnen, aber er setzte immer wieder schöne + saubere Nadelstiche, die schlussendlich Pacquiao noch bissloser machten.
 

wicked

Bankspieler
Beiträge
8.630
Punkte
113
Floyd Diskussionen sind mMn viel zu sehr Schwarz-Weiss Malereien. Weissmaler, welche Floyd als den grössten aller Zeiten betrachten, haben wir zum Glück hier im Forum kaum. Gott sei Dank.

Schwarzmaler sind da aber schon in der Überzahl. Es reicht nicht, dass einzelne Aspekte des 'Floyd'schen Games kritisiert werden, sondern Floyd als "Boxer"/"Kampfsporter" ("Floyd verprügelt seine Gegner nicht", "das ist kein Auspunkten") wird grundsätzlich hinterfragt oder eindeutigste Punkturteile werden zerschrien.
Mir fehlen die Grautöne, denn man darf doch auch gerne kritisieren ("warum hat er nie den Feuer-Pacquiao vor 5 Jahren geboxt") ohne gleich den Boxer Mayweather als Ganzes abzuwerten.
 

jkd

Nachwuchsspieler
Beiträge
5.538
Punkte
83
Interessante Debatte, bei der ich eines zu bedenken geben möchte -

Wenn es, wie behaupteterweise, immer einfacher wäre den Kampf zu vermeiden anstatt ihn zu machen, und beide auf der Weltklasse-Ebene agieren/ten - warum schaltet Manny nicht ein mal in seiner gesamten Karriere auf die einfachere Variante um, vor allem dann, wenn es für ihn nicht läuft?
Ja, eine rhetorische Frage...

ähnlich wie in einer diskussion, wo es schwieriger ist alte sichtweisen aufzubrechen und leichter altes zu verteidigen (wo die meisten erstmal zustimmen, gehört es doch bereits zum eigenen weltbild und wurde nie hinterfragt), so ist es auch leichter den kampf zu verhindern, wenn man bei nicht stattfindendem kampf, im auge des betrachters, wie hier ganz deutlich bei Wicked, bereits führt. einer rennt weg, der andere "trottet" ja nur hinterher. das wegrennen, das dem sinn des treffens aus dem weg gehen, das einlassen auf den kampf verneinen (negativ), wird wie selbstverständlich oder wie Wicked es nannte, offensichtlich:rolleyes: bereits als ausboxen als überlegen empfunden.
aber wie ungerecht ist das denn bitte? da braucht man mir auch nicht mit effective aggressiveness zu kommen und damit fordern, dass man halt effektiver sein muss. nadelstiche? was für nadelstiche, diese tupfer mit punkten zu belohnen ist reine einstellungssache oder auch auftragssache. das muss man nämlich ganz und gar nicht so sehen.


Genausowenig, wie er nicht einfach umschalten kann, kann er diesen Stil lernen, weil er ihm nicht liegt.
Die Bewegungsanlagen sind schon sehr früh, schwer veränderbar festgelegt.
jkd würde es 'Talent' nennen, glaube ich.

das ändert doch überhaupt nichts daran, dass es dennoch leichter ist, dem kampf aus dem weg zu gehen. wenn wir dieses spiel spielen, wo man die hände des gegenüber treffen muss, dann ist es nur auf kürzester distanz leichter den gegner zu treffen. ab einer gewissen distanz ist es viel leichter dem gegner auszuweichen und leichter werdend, mit zunehmender distanz. da spielt doch die veranlagung überhaupt keine rolle. Manny bräuchte seine taktik auch überhaupt nicht ändern, wenn man nicht für etwas punkte verteilen würde, was kämpferisch ohne jeden einfluss bleibt. es wurde hier gesagt, wir müssten haltungsnoten vergeben. aber genau das tun wir doch. Mayweather bekommt stets, wie selbstverständlich, die besten haltungsnoten. aus kämpferischer sicht völlig unverständlich.



Dieses Thema ist einfach viel komplizierter als einfach zu behaupten, den Kampf zu machen wäre schwerer

das ist richtig, aber deshalb diskutieren wir ja darum und das konplizierteste daran ist, alte, verfestigte sichtweisen aufzubrechen.
es würde auch wenig sinn machen, jedes mal aufs neue auszuführen, was Floyds qualitäten sind, denn ich setze das verständnis dessen, aufgrund jahrelanger diskussionen, einfach voraus. es geht auch nicht darum, dass leute wie Tony Jaa und me, nicht um die qualiäten, taktik oder absichten wüssten, sondern viel mehr, dass man das gefühl hat, eine konditionierte meinung aufbrechen zu müssen.


Es ist, meiner Meinung nach, eine reine Typenfrage und während der eine einfach ein besseres movement und Auge im Rückwärtsgang hat, ist bei anderen das Gegenteil der Fall.

Manny hätte nie und nimmer Floyd's Stil boxen können, den behaupteterweise einfacheren, wie Floyd nie und nimmer in der Lage ist Manny's zu boxen.

Aber - Eine immer noch eine viel zu vereinfachte Darstellung.

das ist ein sehr gutes und wichtiges thema für sich, worauf ich vielleicht noch mal an anderer stelle eingehen möchte aber wie du richtig sagst, super komplex.
 
S

sabatai

Guest
Die andere Geschichte ist, dass man als besonders fachkundig gilt, wenn man dieses Nicht-Boxen noch zur Kunstform hochstilisiert. Denjenigen, die das anmahnen, empfiehlt man dann den Besuch einer Barschlägerei.

Das ist zumindest das Selbstbild dieser - ich nennen sie mal - Boxhipster. :thumb:

Ansonsten sehe ich Mayweather nicht so kritisch was seinen Kampfstil angeht. Das Schmutzigste an seinem Stil ist sicher nicht das Halten, sondern vielmehr der Einsatz des Ellbogens, der von jedem Ringrichter seit Jahren gepflegt ignoriert wird. Generell ist das "Tag Team" Mayweather & Bayless nur schwer zu schlagen. Bayless' Art einen Kampf zu leiten, passt zu Mayweathers Stil wie die Faust aufs Auge. Wenn man den Kampf regelmäßig zu einem Potshotting-Duell verkommen lässt, kann der Sieger im Grunde ja nur Mayweather heißen.
 
Oben