Man kann sehr wohl explosive Muskeln in ausdauernde Umwandeln, andersrum funktioniert es allerdings nicht.
Wenn beim Kraft- oder Ausdauertraining gezielte Reize gesetzt werden, kommt es zu einer partiellen oder kompletten Umwandlung von Typ-IIX- in Typ-IIA-Muskelfasern bzw. von Typ-IIA- in Typ-I-Muskelfasern. Wird anschließend beispielsweise Schnelligkeitstraining betrieben, kommt es zu einer Rückverschiebung zum ursprünglichen Spektrum.
Diese Umwandlungen sind aber nur möglich, wenn der Muskel von Natur aus über eine gemischte Faserverteilung verfügt. Dabei ist zu bedenken, dass ein Kraft- oder Ausdauertraining die Typ-I-Dominanz in ermüdungswiderstandsfähigen, "aeroben" Muskeln nicht verändert. Aber in schnellen oder gemischten Muskeln sind diese konträr zur Begabungsrichtung der Typ-IIX- und Typ-IIA-Fasern ausgelösten Veränderungen erheblich ausgeprägter.
Krafttraining kann also eine Fasertypenumwandlung induzieren, die einen höheren Anteil von Typ-IIA- bzw. Typ-I-Muskelfasern ermöglicht.
Vermutlich sind die schnellen motorischen Einheiten der IIX-Fasern neuronal und energetisch nur auf kurze Anspannungszeiten mit hohen Bewegungsgeschwindigkeiten eingerichtet. Da aber ein Krafttraining das Überwinden von hohen Widerständen voraussetzt, gelangen vor allem die Typ-IIX-Fasern bei der seriellen Belastung in energetische Schwierigkeiten.
Bei mehrfachen Kraftreizen ist der Körper gezwungen, entweder auf die schnell ermüdenden motorischen Einheiten mit dem größten Innervationsverhältnis zu verzichten oder durch eine Faserumwandlung eine höhere Ermüdungsresistenz zu erreichen. Mit Hilfe der letzt genannten Umwandlungsalternative lassen sich zukünftig ähnliche Situationen besser bewältigen, was aber eine Minderung der maximalen Bewegungsschnelligkeit bedeutet.