O- Scoring Price vs Thompson


MMA_Boxer

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Tja, das kam schon überraschend. War aber auch ein bisschen Pech für Price der Schlag traf wirklich punktgenau. Da war dann sein Gleichgewichtssinn einfach komplett weg. Mit einem Glaskinn an sich hatte das für mich wenig zu tun.

Wenn Sanders so ein Schlag gefressen hätte und stehen geblieben wäre, würde man es seinen Nehmerfähigkeiten zuschreiben. Bei Price ist es eben ein punktgenauer Schlag, bei dem jeder zur Boden gegangen wäre. Somit Glaskinn-Theorie ausgeschlossen. (KO Niederlage in seiner Ama-Karriere wird hier auch ausgekreuzt)
 

Tim B.

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Das Problem ist doch, daß der "Aufbau" heutzutage zu langfristig angelegt ist und auch schon vom Promoter zum Geldverdienen benutzt wird.

Price ist 29 und man verschleppt seine 15 Aufbaukämpfe über 3 Jahre - Tyson hat dafür 9 Monate gebraucht, Vitali 14 und Wladimir 13. Und Wladi war da erst 21, Mike war 19. Holyfield ist mit 24 Jahren und 11 Kämpfen WM geworden.

Povetkin ist da auch so ein Negativbeispiel, wo ein erfolgreicher und erfahrener Amateur jahrelang in Aufbaukämpfen dahinsiecht. Der hatte halt das Glück, daß er - Korruption sei Dank - irgendwann gegen einen alten Chagaev ran durfte. Den hätte Price vielleicht auch noch geschafft.

Was soll denn einer wie Price in seinem Alter von 3 Kämpfen gegen Nulpen pro Jahr lernen? Der Mann hat in seiner Profi-Karriere keine 38 Runden im Ring gestanden. Klitsche muss den wahrscheinlich nicht einmal wirklich treffen und er wird allein durch die nervliche Anspannung in Runde 10 umkippen.
Man wird ja nicht besser als Boxer, wenn man alle 5 Monate 200 Sekunden im Ring steht und nen Rentner KO haut und zwischendrin vielleicht 50 Sparringsrunden gegen lokale Grössen bestreitet.
Da schleifen sich dann die eklatanten Fehler ein, die man bei allen Nachwuchshoffnungen sieht. Die halten sich alle für Ali.
Ich kenn das aus'm Training zur Genüge: die meisten hören einen feuchten Kericht auf den Coach, solange sie nicht ordentlich auf die Schnauze kriegen. Lernen durch Schmerz!

Und so entstehen auch Hypes. Da werden Aufbaukämpfe, die eigentlich im ersten "Lehrjahr" unter weitergehendem Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden sollten, zu Medienereignissen hochgepusht.
Price selbst hat die Sache wohl auch nicht für voll genommen, nachdem man ihm bisher nur Opferlämmer präsentierte und Thompson auch nicht den Anschein machte, er wäre ein Tiger im Lammpelz.

Aber wahrscheinlich liegt das eben auch an der Talentknappheit im Boxen allgemein, und im Schwergewicht insbesondere. Die Promoter haben nicht mehr x Pferde im Stall, die sie möglichst schnell durch den Aufbau treiben, um ihre Kosten dafür gering zu halten und früh zu erkennen, ob der Gaul zum Sieger taugt.
Heute müssen sie aus den Boxern, die sie haben, irgendwie Kapital schlagen.

Thompson ist doch der typische Aufbaugegner Stufe 2. Ein gerissener, gealterter Profi der knapp über Journeyman-Stufe steht und über ewig viel Erfahrung verfügt. Er legt sich nicht einfach hin, er lässt sich mental nicht einfach unterbuttern, er hält auch mal dagegen.
Meist ist diese Art Gegner der erste, mit dem das junge Talent auch mal über 12 Runden muss.
Trotzdem erwartet man einfach, daß er das meistert. Wenn nicht, dann wird das auch nix.
 

beachbulette

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Das Problem ist doch, daß der "Aufbau" heutzutage zu langfristig angelegt ist und auch schon vom Promoter zum Geldverdienen benutzt wird.

Price ist 29 und man verschleppt seine 15 Aufbaukämpfe über 3 Jahre - Tyson hat dafür 9 Monate gebraucht, Vitali 14 und Wladimir 13. Und Wladi war da erst 21, Mike war 19. Holyfield ist mit 24 Jahren und 11 Kämpfen WM geworden.


Ja daran musst ich heute Morgen auch denken. Vor allem die Klitschkos wurden ja anfangs alle 2 Wochen in den Ring gestellt, ohne irgendetwas über den Gegner zu wissen.

Das waren natürlich auch niemals wirkliche Tests, aber imo sammelt man schon Erfahrung und lernt vielleicht auch besser/schneller zu antizipieren, wenn man eben gar nichts über seinen Gegner weiß.

Da hats dann eben aber auch die Masse gemacht um etwas mehr Erfahrung zu sammeln.

Bei Price ist eben auffällig, dass er sehr wenig boxt, dann gegen überwiegend absolut unbekannte Leute oder dann wie in den letzten Kämpfen gegen Leute, wo man eigentlich wußte, dass diese schon über den Berg sind.

Dass ein Thompson, der eben dann schon 17 Runden mit Klitschko im Ring stand sich nicht von einem Price einschüchtern lässt und eben probiert sein Konzept durchzuziehen, hatte man dann anscheinend nicht auf der Rechnung.

Ich find es übrigens auffällig, dass die UK-Heavyweights sehr wenig Kämpfe alle haben.

Price, Chisora, Haye, Harrison sind nun wirklich nicht die Aktivitätsbolzen.
 

Roberts

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Verstehe ich nicht. Kannst Du das bitte genauer erläutern?
 

kopfball

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Was kann Price wirklich aus DEM Fight lernen?

Beispielsweise geduldiger zu sein. Ich hatte den Eindruck, dass Price unbedingt zeigen wollte, wer Herr im Ring ist und mit Offensivaktionen glänzen. Bei einem Gegner, der deutlich älter, erfahrener, aber sichtbar nicht austrainiert ist, wäre es klüger gewesen, die ersten Runden abwartender zu boxen. Mit Thompson über die Runden zu gehen, mag für die Zuschauer langweilig sein, aber für den Lernerfolg von Price wäre es allemal besser gewesen.
 

KhaosaiGalaxy

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Was heißt denn hier knapp über Journeyman-Level ?? :confused: Mag ja sein, daß Thompson abgebaut hat und zu Zeiten der Krasniqi-Zerstörung und des ersten Klitschko-Kampfes um einiges stärker war. Aber dann wären ja die anderen Top-HWs (mit Ausnahme der Klitschkos natürlich und vielleicht noch Haye) auch nicht gerade sooo weit über Journeyman-Niveau, wenn man es genau nimmt. Auch dieser alternde Thompson müßte von den anderen Leuten erst mal geschlagen werden. Und 100%ig wetten würde ich darauf nicht, wenn man sich all die Schwachpunkte der anderen Top10 - 20-Leute so anschaut.
Alles keine so tollen Koryphäen als das sich auch dieser Thompson - in etwas nachlassender Form - vor Angst oder purer Chancenlosigkeit in die Hose machen müßte. Vielleicht hat man sich auch durch den letzten Klitschko-Kampf etwas negativ blenden lassen (was im Endeffekt wiederum - positiv - erst recht für WK und seine Dominanz spricht). O.k., dafür kann sich Price jetzt auch nix kaufen. Seinen ersten richtigen Test hat er versemmelt. Mal sehen, wie oder ob er überhaupt in der Lage ist, daraus die nötigen Schlüsse zu ziehen.
 

Lord Krachah

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Vielleicht hat man sich auch durch den letzten Klitschko-Kampf etwas negativ blenden lassen.

:thumb:

Es ist ja bei einigen im Forum durchaus üblich allen Klitschko-Gegnern unmittelbar nach dem Kampf jegliche Qualität abzusprechen. Wenn man sich mal die Beiträge über WK-Thompson II so durchliest, war das damals auch so. Ich meine, dass deswegen eben auch der Kampf vorab so extrem eindeutig pro Price gesehen wurde.
 

Young Kaelin

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Beispielsweise geduldiger zu sein. Ich hatte den Eindruck, dass Price unbedingt zeigen wollte, wer Herr im Ring ist und mit Offensivaktionen glänzen.

Hm, ich fand die 1. Runde sehr geduldig von Price. Der hat äusserst wenig gemacht. Viel geduldiger gehts imo nicht mehr. Im übrigen seh ich Thompson auch nicht als leicht überm Journeyman, zumindest in der klassischen Definition. Allerdings ist dies weniger seinen herausragenden Fähigkeiten, als dem jämmerlichen Zustand des Schwergewichtsboxens geschuldet. Vielleicht hat Tim B. doch irgendwie Recht, denn mir scheint, dass die Notcher im Schwergewicht alle irgendwie nur leicht überm Journeyman anzusiedeln sind. Quantität vor Qualität. Mittelmass vor Klasse. Wampen vor austrainierten Sportlern, Ueberbeschützte vor in harten Fights Bestandenen, Puncher mit Deckungsschwächen. Wer ragt denn da wirklich raus ausser Wladi und sein in die Jahre gekommener Bruder? Ich seh niemanden, der mich im Schwergewicht begeistern könnte, niemand, dem ich eine Herrschaft, eine Aera zutrauen würde. Die Jungs fallen doch schon von der zweiten oder dritten Sprosse der Leiter.Das Schwergewicht liegt auf der Intensivstation. Die Schwestern haben alle Hände voll zu tun, denn die Krankenstation ist überbelegt und das nicht erst seit gestern. Vermutlich lechzen alle deshalb, wenn ein Fury oder Price auf der Bildfläche erscheint, obwohl man da eigentlich nicht lange hinschauen muss, dass es gleich wieder duster wird.

Tony Thompson ist ein solider Mann, allerdings auch ein 41-jähriger Veteran, der alles andere als austrainiert in den Ring kletterte. Vielleicht haben sich viele tatsächlich von der laklustren Leistung Thompsons gegen Klitschko irre führen lassen. Da wurde er trotz allem unter seinem Wert geschlagen. Mir hat das damals gut gefallen, als ein User schon damals schrieb: ok er hat gegen Klitschko sehr schlecht ausgesehen, aber gegen den Rest der Truppe ist er ein valabler Gegner. So siehts nämlich aus. Die anderen Notcher haben auch nicht so viel im Tank, um einen Tony Thompson locker und sicher wegzupusten. Schlimm genug.
 

holy Cow!

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:thumb:

Es ist ja bei einigen im Forum durchaus üblich allen Klitschko-Gegnern unmittelbar nach dem Kampf jegliche Qualität abzusprechen. Wenn man sich mal die Beiträge über WK-Thompson II so durchliest, war das damals auch so. Ich meine, dass deswegen eben auch der Kampf vorab so extrem eindeutig pro Price gesehen wurde.

Den Klitschkokampf muss man etwas differenziert betrachten. Das hatte ich vor ein paar Tagen schonmal geschrieben. Thompson hatte da fand ich ne gute Anfangsphase und Wladimir 2 oder mindestens 1 Runde abgenommen.
Aber zur 4. Runde stellte er dann das Jabben ein und zog sich vollkommen in die Defensive zurück. Ich weiß, dass mir der Grund dafür damals schleierhaft war und ich das beim 2. Mal gucken auch nicht so recht einordnen konnte.
Möglicherweise lags an einer Kombination aus kassierten Treffern und nachlassenden Kräften, dass er dann in ein Phlegma verfiel. Ich denke diese merkwürdige Entwicklung hat sicherlich viele Leute auch verwundert und skeptisch gemacht ob Thompson überhaupt noch Bock hat.

Hm, ich fand die 1. Runde sehr geduldig von Price. Der hat äusserst wenig gemacht. Viel geduldiger gehts imo nicht mehr.

Jap und das war genau richtig so gegen einen offensichtlich aufs Kontern ausgerichteten Gegner. Und in Runde 2 hat er dann imo Stück für Stück die Aggressivität klug erhöht. Allerdings nach 1-2 guten Kombinationen am Seil für einen Moment den Kopf verloren und überdreht. Das war dann auch schon der KO.
Bis dahin war es für mich ein guter Kampf von Price. Der durch einen groben individuellen Fehler leider ein jähes Ende fand. Dass es direkt vorbei war ist auch unter dem Aspekt bedauerlich, dass man eventuell noch hätte sehen können, ob Price solche Patzer erneut in gehäufter Form unterlaufen wären oder ob es wirklich nur ein Fall von einmal gepennt war. Ich denke eher, das wäre ihm noch öfter passiert und das seine Defensive auf dem Level nicht ausreicht, solange er nicht Safety First boxt.
 
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Raging Bull

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Ich muss sagen, mich wundert kein Promotorverhalten mehr...

Wenn selbst in diesem als an für sich recht fachkundigem Forum jemand so schnell abgeschrieben wird, würde ich meinen Boxer auch a la Wilder "aufbauen".

Mal ehrlich - der Konter war gut, die Trefferwirkung absolut random Im Prinzip wie bei Solis vs Vitali, Mundine vs Ottke, Kreschmann vs. Bahktov 1 oder Judah vs. Tszyu.

Glaskinn ist damit keines bewiesen. Bei dem Treffer hätte fast jeder Bodenbekanntschaft gemacht. Und wer jetzt über die Defensivschwäche von Price meckert, der darf sich nie, aber auch nie nie wieder über den Kampfstil von Wladimir aufregen. Price hat nen guten stepup gewagt und machte sich in der ersten Runde auch gut, hatte die erste Nervosität abgeschüttelt und hat angefangen ein bisschen Druck zu machen. Dabei ist er in einen Konter gegen einen sehr erfahrenen und guten Mann (2 Niederlagen gegen Wlad, darunter der engste Fight der letzten Jahre) gelaufen. So what?

Jetzt muss man abwarten, wie Price mit der Niederlage umgeht. Aber ehrlich - dieses "Alle außer Ali und Tyson sind mittelmäßige, wenn nicht schlechte Boxer" ist sowas von nervig. Find ich völlig daneben.

Und da muss man sich nicht wundern, wenn die Promotor die absolute Sicherheitsschiene fahren und den Loss scheuen, wie der Teufel das Weihwasser.

Ich stell mir gerade vor, was in Foren über Joe Louis geschrieben worden wäre, nach dem der gegen nen alternden deutschen Ex-Champ, der überdies noch seinen Titel durch DQ geholt hat und zuletzt sehr mäßige Leitungen gezeigt hatte, KO gegangen ist. Vermutlich irgendwas mit "Hype-Job", "Glaskinn" oder "Wannabe"....
 

koschy

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Thompson ist doch der typische Aufbaugegner Stufe 2. Ein gerissener, gealterter Profi der knapp über Journeyman-Stufe steht und über ewig viel Erfahrung verfügt. Er legt sich nicht einfach hin, er lässt sich mental nicht einfach unterbuttern, er hält auch mal dagegen.
Meist ist diese Art Gegner der erste, mit dem das junge Talent auch mal über 12 Runden muss.
Trotzdem erwartet man einfach, daß er das meistert. Wenn nicht, dann wird das auch nix.

Dir ist schon klar, dass Thompson zu den Besten im HW gehört, oder? Er ist jetzt lt. Boxrec Nr. 7 und war vorher Nr. 11. Und hat dabei noch Leute wie Povetkin oder Adamek vor sich, die ich gegen ihn nicht unbedingt in der Favoritenrolle sehe.

Thompson ist nach den Klitschkos mit das Beste, was man im HW boxen kann würde ich sagen.
 

Patrick

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Ich muss sagen, mich wundert kein Promotorverhalten mehr...

Wenn selbst in diesem als an für sich recht fachkundigem Forum jemand so schnell abgeschrieben wird, würde ich meinen Boxer auch a la Wilder "aufbauen".

Mal ehrlich - der Konter war gut, die Trefferwirkung absolut random Im Prinzip wie bei Solis vs Vitali, Mundine vs Ottke, Kreschmann vs. Bahktov 1 oder Judah vs. Tszyu.

Glaskinn ist damit keines bewiesen. Bei dem Treffer hätte fast jeder Bodenbekanntschaft gemacht.

Price ist auch als Amateur schon einige Male KO gegangen. Er hat definitiv ein schlechtes Kinn.

@Beachbullette

Zum Aufbau mit Kämpfen alle sechs Wochen braucht man auch das nötige Kleingeld. Die Boxer kämpfen nicht freiwillig immer seltener. Dafür werden sie schließlich bezahlt. Es fehlt in diesem Sport einfach an Geld, so dass selbst Weltmeister froh sein müssen, wenn sie auf zwei Kämpfe pro Jahr kommen.
 

Tim B.

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dann wären ja die anderen Top-HWs (mit Ausnahme der Klitschkos natürlich und vielleicht noch Haye) auch nicht gerade sooo weit über Journeyman-Niveau, wenn man es genau nimmt.
Ja, natürlich. Oder sind Chagaev, Chambers, Povetkin und andere besser als Leute wie Carl Williams oder Bert Cooper?

Jetzt wird sich hier wieder am Wörtchen "knapp" aufgehangen. Aber das passt ins Forum, wo die Hälfte aller Diskussionen nur noch um die 50 shades of Mediocrity und ab wann jemand vielleicht doch ein Glaskinn hat, drehen. Darf man Leute "bum" nennen, ist jemand nur past-prime, schon over-the-hill, vielleicht sogar 'durch' oder am Ende bereits 'shot'?
Das ist natürlich alles ganz wichtig.

Mir will doch wohl keiner weißmachen, daß an Thompson irgendwas besonders ist? Der hätte vor 20-30 Jahren ein, zwei Kämpfe gegen die Tysons oder Holyfields verloren und aus die Maus. Da hätte keiner Zeit damit verschwendet auszuklamüsern, wo genau er in der Hierarchie der "ferner liefen" einzuordnen ist.

@Roberts: er ist nicht besonders schnell oder schlagstark, er ist nicht slick, kein pressure-Monster, hat keinen besonderen Stil, keine überragende Beinarbeit. Das siehst du doch nicht anders, oder?
Es reicht in der heutigen Division für einen 41-jährigen halt einfach, keine eklatanten Schwächen zu haben, um die Nr.4 zu sein.
 

Jones

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Wenn selbst in diesem als an für sich recht fachkundigem Forum jemand so schnell abgeschrieben wird, würde ich meinen Boxer auch a la Wilder "aufbauen".

Da sind wir wieder bei der Frage was war zuerst, das Huhn oder das Ei?
Wird so langsam aufgebaut, weil die Fans jeden abschreiben mit einer Niederlage oder bauen die Promoter zu langsam auf und die Fans schreiben manche dann ab, weil sie beim ersten Test schon 30 sind.
Das sind jetzt keine a oder b Frage, aber tendenziell liegt es eher an den Promotern oder dem ganzen System und nicht an den Fans.

Ich glaube noch immer Price wird in der Zukunft ein Wörtchen um die Titel mitreden können. Aber er könnte schon deutlich weiter sein, wenn ihm früher die Schwächen aufgezeigt wurden wären. Sicherlich war der KO Schlag nur eine Situation wo er den Fehler macht, aber ähnlich Fehler macht er häufiger und mit 30 den Stil umzustellen ist schwieriger als mit Anfang 20.

Seine Ofensivskills sind gut, aber das alleine wird nicht reichen und inwieweit er noch seine Schwächen abstellen kann wird sich zeigen.
 

La'Ron

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Gestern war ein ziemlich schwarzer Tag für die mittelfristige Zukunft des Schwergewichts. Wladimir dürfte ganz schön gekotzt haben. Prospects dürfen heutzutage echt keine Step-Ups mehr machen, sonst scheitern sie schon da.

Oh man, da hast du recht, man kann jetzt nur hoffen das Haye wieder regelmässig in den Ring steigt, Wladimir noch paar Jahre boxt und die übrig gebliebenen "Talente" ala Pulev,Fury,Boytsov,Wilder sich noch weiterentwickeln und zeigen was sie drauf haben.

Helenius wird warsch. der nächste Entzauberte sein. Glazkov sollte man abwarten Scott ist schwer zu Boxen, und Talent hat Glazkov, der biegt das schon wieder hin!

Ich würde mir soo Helenius vs. Scott wünschen, damit Scott mal in die nähe der Top 10 kommt, man kann ihm ja nicht ewig ausweichen.
 

KhaosaiGalaxy

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Mal ehrlich - der Konter war gut, die Trefferwirkung absolut random Im Prinzip wie bei Solis vs Vitali, Mundine vs Ottke, Kreschmann vs. Bahktov 1 oder Judah vs. Tszyu.

Glaskinn ist damit keines bewiesen. Bei dem Treffer hätte fast jeder Bodenbekanntschaft gemacht. Und wer jetzt über die Defensivschwäche von Price meckert, der darf sich nie, aber auch nie nie wieder über den Kampfstil von Wladimir aufregen. Price hat nen guten stepup gewagt und machte sich in der ersten Runde auch gut, hatte die erste Nervosität abgeschüttelt und hat angefangen ein bisschen Druck zu machen. Dabei ist er in einen Konter gegen einen sehr erfahrenen und guten Mann (2 Niederlagen gegen Wlad, darunter der engste Fight der letzten Jahre) gelaufen. So what?

Jetzt muss man abwarten, wie Price mit der Niederlage umgeht. Aber ehrlich - dieses "Alle außer Ali und Tyson sind mittelmäßige, wenn nicht schlechte Boxer" ist sowas von nervig. Find ich völlig daneben.

Und da muss man sich nicht wundern, wenn die Promotor die absolute Sicherheitsschiene fahren und den Loss scheuen, wie der Teufel das Weihwasser.

Ich stell mir gerade vor, was in Foren über Joe Louis geschrieben worden wäre, nach dem der gegen nen alternden deutschen Ex-Champ, der überdies noch seinen Titel durch DQ geholt hat und zuletzt sehr mäßige Leitungen gezeigt hatte, KO gegangen ist. Vermutlich irgendwas mit "Hype-Job", "Glaskinn" oder "Wannabe"....

Ja, es ist ja auch heutzutage relativ einfach, von einem Extrem ins andere zu fallen, was die Beurteilung eines Boxers angeht. Entweder man überschätzt jemanden maßlos, wenn da die ominöse "0" im Kampfrekord steht und derjenige im Puncher-Stil unterwegs ist, oder man schreibt jemanden einfach mal ab als "der war sowieso nix", "Glaskinn" oder "war nur eine Frage der Zeit, bis es mal so enden würde", sobald es auch nur mal zu einer - etwas heftigeren - Niederlage kommt. Das wissen die Promoter natürlich nur allzu gut. So setzt sich dann eben ein Null-Risiko-Prozess in Gang. Wilder, der ja z. B. mehr Kämpfe als Price hat (aber was für "Gegner" :cry:), ist da so ein klassisches Beispiel. Finde es auch ziemlich abartig, wie sich die meisten Prospects im HW gegenseitig schön aus dem Weg gehen. Aber ein echter Lernprozess ist halt auch immer mit Risiko verbunden. Price hat enttäuscht, vor allem auch in anbetracht der Tatsache, daß Thompson nicht besonders austrainiert in den Ring kam und auch schon mal bessere Tage erlebt hat. Das kann man nicht unter den Tisch kehren. Aber auch dieser Thompson ist bisher nur von Wlad Klitschko klar besiegt worden und muß erst mal von den anderen "Koryphäen" geschlagen werden. Und da wäre ich mir gar nicht mal sooo sicher, ob das hinhaut. Die Medaille hat eben immer ihre zwei Seiten.
Geben wir Price doch einfach noch `ne zweite Chance. Wenn er die vergurkt oder die falschen Schlüsse aus dem Thompson-Kampf zieht, o.k., dann darf man ihn wohl ganz für höhere Aufgaben abschreiben. Aber bis dahin steht ein endgültiges (objektives !) Urteil über ihn noch aus. Mag sein, daß die Zeit oder sein Alter gegen ihn läuft, um noch groß was zu verbessern. Abwarten.

P. S. : Denjenigen, die jetzt nach Pulev als die nächste Herausforderung für WK schreien, sei nur gesagt, daß er bisher auch nicht gerade Bäume ausgerissen hat. Siege über Ustinov, Dimitrenko und Guinn mögen auf dem Papier schön aussehen, aber total "zerstören" konnte er diese Leute auch nicht gerade. Die Realität im Ring wird wahrscheinlich eher die sein, daß er gegen WK weniger ausrichten kann als Haye.
 

Lord Krachah

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Thompson zu dem Doping-Test nach dem Kampf:

"I didn't mind them drug testing me," he said. "I knew there would be a lot of controversy about what I said and that they'd want to pull out the needles, jab me and poke me, even though they didn't put it in the contract.

"I sat there like a good bloke and did what they asked. All they're going to find is doughnut juice and fried chicken. There's nothing artificial there.

"How could you look at this belly and think I'm on something?"


http://www.boxingscene.com/price-claims-rematch-clause-thompson-rejects-idea--62740

:laugh2:
 

Morphic

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Doughnut juice and fried chicken ist auch einfach herrlich.

Sehr belustigende Aussage, auch was seine Plauze angeht. Wobei, fürs heutige Schwergewicht war Thompson ja fast schon extrem austrainiert.
 
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