Mehr als ok, es ist am Ende die bittersüße Ironie die mitschwingt - hat Saunders nicht noch über Dubois Aufgabe gesagt, er würde lieber auf dem Rücken liegen ohne Puls... anstatt auf die Knie und aufzugeben.
Glaube, viele Boxer bedienen sich da ausgetretenen und auch albernen Mustern, wie weit sie angeblich gehen würden, aber auch diese Boxer sind in aller Regel klug genug zu wissen, dass es schon aus dem Selbsterhaltungstrieb heraus besser ist, da eine Grenze zu setzen, wenns in der Realität zur crunch time kommt.
Selbst bei Tyson schwingt das bei Interviews immer wieder durch, dass er tief in sich nicht bereit war, diese Grenze zu überwinden (aus den Kämpfen selber könnte ich das auch bei Tyson nicht ablesen, aber seine Statements, wo er des öftern bei diesem Punkt sentimental wird, sind imo in dieser Frage klar).
Mir fällt eigentlich nur Joe Frazier ein, dem ichs abgenommen habe, dass er im Manila-Fight bereit gewesen wäre, in arg kompromittierter Lage bewusst sein Leben aufs Spiel zu setzen. Der wäre imo 100 % halbblind noch aus der Ecke gekommen und so wie die Sache sich präsentierte, schliess ich nichtmal aus, dass er Ali nicht noch gefinished hätte, wenn man sieht, wie Ali als Sieger noch im Ring zusammenklappte.
Ob und wie Ali wirklich zu dieser Runde noch angetreten wäre, ist Spekulation. Imo wäre er wohl auch noch mal vom Hocker aufgestanden.
Zum Glück für alle hat diese Runde nie stattgefunden. Da werde ich dem lieben Gott dauerhaft dankbar für sein. Es war imo die beste Runde im Boxsport, welche nie geboxt wurde.
Dass dieser Fight gesundheitliche Folgen für Ali und auch Frazier hatte, scheint mir unbestritten. Beide waren nach dem Fight nicht mehr dieselben. Beide waren hier zu tapfer.
Zu Saunders: wer einen Fighter mit gebrochenen eye sockets weitermachen lässt, gehört für mich angeklagt. Das Gleiche gilt bei Kieferbruch. Der Boxring ist der völlig falsche Ort, da unnötig den Helden spielen zu wollen.