Warum ist es eigentlich nie zu einem Klitschko-Wilder-Kampf gekommen?
Klitschko war vertraglich an HBO gebunden, Wilder - wie andere Al-Haymon-Boxer - gab es (und gibt es) bei Showtime zu sehen.
Ich glaube Klitschko war vorher mal gegen DaVarryl Williamson bei Showtime zu sehen.
Wilders Aufbau ging in Richtung WBC-Titel, in den anderen Ranglisten (z.B. IBF, WBO) stand er weiter hinten an, wenn ich mich recht erinnere. Er war also nicht gerade ein Kandidat für einen Ausscheidungskampf bei WBA, IBF und WBO.
Wilder durfte um kleine WBC-Titelchen boxen und spätestens nach dem lächerlichen Kampf mit Malik Scott war klar, dass die Reise in Richtung WBC-Titel gehen sollte. Nach Vitali Klitschkos Rücktritt war da auch nicht gerade die Creme de la Creme in den oberen Ranglisten-Positionen anzutreffen. Ob nun Stiverne oder Arreola ... beide schienen wie gemacht für Wilder.
Gewiss, es gibt in seltenen Fällen Kämpfe, bei denen Showtime- gegen HBO-Boxer antreten. Lewis gegen Tyson zum Beispiel, oder Mayweather gegen Pacquiao.
Klitschko und - 2015 - erstrecht nicht Wilder hatten beide nicht den Stellenwert, als dass da eines der Networks auf so ne Nummer eingegangen wäre.
Trotz Wilders Sieg gegen Stiverne war der Perez-Bezwinger Bryant Jennings damals der interessantere Gegner für Klitschko ... zumal vorher ebenfalls bei HBO zu sehen.
Tyson Fury war für Klitschko - wenn ich mich recht erinnere - eine WBO-Pflichtverteidigung.
Klar, als Klitschko dann nochmal angreifen wollte gab es auch die Überlegung in Richtung WBC-Titel zu zielen. Aber Joshua war die deutlich interessantere Option (finanziell, populärer ...) ... und trug zwei der Titel, die Klitschko verloren hatte.
Übrigens, Wilder war mal Sparringspartner für Klitschko bei dessen Vorbereitung auf den Wach-Kampf. Also gut 3 Jahre, bevor Wilder selbst zu Titelehren kam.