Tja, als Schlacht geil, als Boxkampf eher mau. Wilder mit einem Gameplan für drei Runden, dann nur noch im taktiklosen Brawlmodus. Fury zunächst von Wilder überrascht und dann schwebt der Geist von Steward über den Ring „kannst Du gegen einen körperlich unterlegenen Gegner die Herausforderung boxerisch nicht lösen, dann mach den Kampf körperlich!“ Also hat Fury geclincht, gedrückt, gerungen und in den Schwitzkasten genommen - genau wie erwartet. Wilder, ein Krieger mit viel zu wenig Ringintelligenz, hat das Spiel brav mitgemacht und wurde in sein konditionelles Verderben geschoben, dazu noch die Heumacher, die die Zuschauer in den letzten Reihen der oberen Ränge mit Luft versorgt haben und die Geschichte des Kampfes ist erzählt.
Man mag hier anmerken, dass die Dirty Tactics von Fury nicht so dreckig wie die von W. K. sind und Wilder jede Menge Hinterkopfschläge gezeigt hat, aber das war nur das Mittel der Reaktion eines verzweifelten Mannes. Für mich hat Fury diesen Kampf boxerisch nur begrenzt gelöst. Das unfaire Beiwerk war möglich, weil es der Ringrichter bei Ermahnungen bewenden lies, ein Schelm, wer Böses dabei denkt…
Diese Schlacht wird als großer Kampf in die Geschichte eingehen, den besseren Boxkampf haben wir vor 14 Tagen gesehen. Ich hoffe, dass der Kampf Usyk vs. Fury kommt, denn dann könnte es sein, dass Furys Dirty Tactics gegen einen hoffentlich clevereren Gegner erstmalig ins Leere laufen, wer boxerisch besser ist, weiß man ohnehin.