O-Scoring: Vitali Klitschko Vs. Corrie Sanders (inkl. Nachbesprechung)


platine

Artificial Nonsense
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Hier und jetzt. Und Hamburg.
Sanders Hände waren in den ersten beiden Runden wirklich verdammt schnell. Als Vitali zweimal in Bedrängnis geraten ist und durch den ganzen Ring flüchten musste, dachte ich schon, dass Sanders ihn jetzt hat. Aber letztendlich hat er die Schläge gut weggesteckt, konnte sich wieder aufstellen und Sanders mit dem Jab stoppen. Einige Male hat er auch an den Riongseilen stehend die Distanz verkürzt und taktisch vernünftig geklammert (obwohl das einem Boxer nach seiner Aussage ja nicht ansteht :rolleyes: ).

Bei dem Schlagabtausch In der dritten Runde fand ich es absolut erstaunlich, wie Sanders kaltblütig offen vor VK stehen geblieben ist, alles genommen hat, was an Schlägen kam, und versucht hat, die richtigen Dinger unterzubringen. Diese Härte fand ich wirklich überraschend, mag das Verhalten auch aus der Not heraus geboren sein, weil er vielleicht bereits zu diesem Zeitpunkt dachte nur noch so gewinnen zu können.

Sanders Moral und Nehmerqualiätet haben mich absolut beeindruckt. Einen derartigen Kampfverlauf hätte ich nichgt erwartet. Aufgefallen ist mir dabei auch, dass sein Kopf quasi nie von Schlägen zurückschnellte (im Gegensatz zu Vitalis). Liegt das nun an seiner starken Nackenmuskulatur (Ein xtremes Dreieck) oder an mangelnder Schlaggeschwindigkeit?

In der zweiten Runde konnte Klitschko seinen Jab gut etablieren. Dies brachte etwas Ruhe in den Kampf - auch wenn Sanders jederzeit gefährlich geblieben ist. Man konnte dann recht schnell Sanders rechtes Auge zuschwellen sehen. Klitschko hat Sanders Führhand da regelmäßig abgekontert.

Ich weiss nicht , on VK besonders cutanfällig ist. Er hatte einen kleinen Cut in der linken Augenbrauen, der unter Kontrolle war. Dabei musste er gute Treffer nehmen. Lewis trug bspw auf der Nase einen deutlichen Cut von VK davon, desssern Narbe man heute noch erkennen kann. Bei der richtigen Schlaghärte und Geschwindigkeit ist das halt unvermeidbar.

:] platine
 
H

Herr Rauschenbach

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@timeout4u

nein, pauschal kann man es auchnicht sagen. natü+rlich kannst du auch jemanden mit einer geraden umnieten, es kommt aber drauf an WO du ihn triffst und mit einem haken ist die chance nuneinmal größer den kinnwinkel zu treffen, da gegner ja den kopf seitlich wegdrehen muss.

ausserdem, hast du mich jetzt falsch verstanden oder ist das nur mir immer gesagt worden/aufgefallen, dass man regelrecht darauf getrimmt wird das kinn zu schützen?
es heißt ja nicht um sonst eisenkinn und nicht eisennase, -wange oder -stirn. ;) :laugh2:
 

Mission

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Tolle Kulisse, toller Fight und tolle Leistung von Vitali!!!
Das Boxgrößen, wie Lennoix Lewis und Evander Holyfield beim Kampf dabei waren, spricht für mich eine deutliche Sprache, in Bezug auf die Leistung und Reputation von Vitali Klitschko.

Denn diese würden sich keinen Kampf von einem Antiboxer ansehen.

Nun denn, verdienter Sieg von Vitali!

Zu Sanders: Eindimensional nicht austrainiert, war nur auf einen Konter aus :sleep:
Zugegeben ein schneller Mann, aber boxerisch Vitali haushoch unterlegen.
Tyson hat solche Boxer Anfang der 90-ziger sekundenweise zu Bodem geschickt. :eek:

Hätte Vitali bei seinen Treffern nachgesetzt, was natürlich mit einem Risiko verbunden war, so hätte er Sanders in der 6 Runde schon zur Dusche geschickt!

Respekt für Vitai und noch weitere schöne Kämpfe wie heute morgen.

Gruss
Erdinc Simsek
 

Chandler

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Wien
Herr Rauschenbach schrieb:
@chandler

geht das jetzt schon wieder los?
es war ja auch kein einbruch wie ich schrieb. und ausserdem wäre da noch ein kleines detail was du vergessen hast: sanders ist 38 jahre.

dein treffer argument zieht einfach nicht, da er bis zur 3ten im grunde nichts wirklich nahm. vitali steckte da die schweren wirkungstreffer bis dato ein. das sanders mit jeder minute abbaut und schon in runde 2 ziemlich fertig wirkte, hat nichts mit den treffern zu tun, sondern mit der gesamtphysis eines 38 jährigen mit 13 monaten ringrost.
--------------
@ rb

ja ich hab auch nicht mit dir kommuniziert,aber ich hab kein detail vergessen.wenn du nachliest wirst du sehen,das ich den rahman kampf (2000 a.d.)erwähne,und auch die tasache das sanders damals 34 war.

und das sanders in den ersten beiden runden keine treffer kassierte ist wunschdenken von blinden-mehr nicht!

@ markus 1...

sanders hat nicht aus trainingsrückstand abgebaut,sondern weil sich die treffer die er kassierte aufsummierten und ihn schwächten,und das ab runde 1.zu sagen sanders hat in den ersten keine schläge bekommen ist einfach nur unterhaltsam.

@ all

sanders hat sich bemüht und gekämpft wie ein löwe,doch leider wars zu wenig weil er einfach nicht mehr draufhat und nie hatte.gutes beispielk rahmanfight,wo er auch zu beginn gut aussah,nur wenn der gegner dann nicht fällt wirds und wurde es problematisch.
klitschko war von anfang an chef im ring und die wenigen vorstösse sanders steckte er weg wie nichts um sofort gegenzuschlagen.das sind die fakten.

C
 
H

HerrFausW

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Der Dr. Spinatus hat da zwar einen vordergründig ganz ansehnlichen Kampf abgeliefert.
Jedoch sollte man eines nicht vergessen: Sein Gegner – wiewohl er über tadellosen Mannesmut und über ein den Erfordernissen an sich gerecht werdendes solides Boxhandwerkszeug verfügt - war einfach nicht genug trainiert - man sieht das an dem sogenannten „Urlaubswammerl“ – ich spreche da aus langjähriger Erfahrung.
Eigentlich müßten auch die Nahrungsmittelbeschaffungswege im Sanders-Camp nachvollziehbar durchleuchtet werden – ich bin mir sicher: hier würde sofort das Einschmuggeln von allerlei ungeeigneten Dopingmitten wie z.B.„Milchschnitte“ u.ä. vom Betrügerpack des gegnerischjen Managements zutage gefördert werden – aber die korrupte Kohlrübe wird ihre – für jeden Kenner völlig durchsichtigen – Machenschaften schon zu verschleiern wissen und den an sie glaubenden Fanlein wieder in altbekannter Manier Sand in ihre verschwiemelten Fanleinäuglein träufeln und von einem „sportlich in fairer Manier errungenem“ „Jahrhundertsieg“ des völlig überschätzten Schaumschlägers „Dr. Spinatus-Weichei“ faseln :laugh2: :laugh2: :laugh2:

P.S.: bin erstmal für ein paar Tage in den Angelurlaub gefahren; dieses in bekannter Weise hochgehypte Scheingefecht des korrupten deutschen Boxgehampelveranstalters verdient ja gar nicht meine wie immer messer-scharfe und unanfechtbare Expertenprognose :laugh2: :laugh2: :laugh2:

F.aus W
 

timeout4u

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nein, pauschal kann man es auchnicht sagen. natü+rlich kannst du auch jemanden mit einer geraden umnieten, es kommt aber drauf an WO du ihn triffst und mit einem haken ist die chance nuneinmal größer den kinnwinkel zu treffen, da gegner ja den kopf seitlich wegdrehen muss.

Sehe ich nicht so. Hätte Sanders die gerade Schlaghand auf der Innenbahn öfter gebracht, als diese Schwinger, wäre Klitschko irgendwann gefallen. Problem ist nur, dass die gerade Schlaghand auf der Innenbahn die meiste Kraft und Kondition kostet. Man muss dabei die richtige Beinarbeit benutzen, die Schlaghand evtl. mit dem Jab vorbereiten und schnell sein. Das ist der Hauptunterschied. Einen Haken zu schlagen dagegen kostet eher etwas weniger Kraft, weil man ihn normalerweise aus einer etwas anderen Distanz schlägt, die Entfernung meist kürzer ist u.s.w.
Der Kinnwinkel wird ja meist durch Schultereinsatz beim Schlagen und Armbewegung ebf. gedeckt. Ob Kinnwinkel oder direkt aufs Kinn, ich sehe da keine großen Chancenunterschiede von der Art des Schlagens und Treffens her.
Im Gegenteil: Sanders hat mir eine Spur zu viele Schwinger bzw. Haken geschlagen und die Gerade auf der Innenbahn wäre gegen einen Vitali Klitschko angebrachter gewesen. Dachte es bezog sich darauf? Kann auch sein, dass wir jetzt gerade an irgendwas vorbei reden oder was anders meinen. Ist ja auch so wichtig nicht ;)
 

lewis

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Patrick schrieb:
Trotzdem Sanders hätte Wladimir gestern wieder geschlagen.


... genau das denke ich auch ... defensiv stellt sich vitali da ne ganze klasse besser an ... obwohl sanders letztlich mehr hätte versuchen müssen - is halt kacke wenn man von der ersten sekunde an NUR darauf bedacht ist kraft zu sparen und den entscheidenden konter zu suchen und sonst ja im prinzip überhaupt nix bringt ... er hätte einfach mehr riskieren sollen
 

Youngsta

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Herr Rauschenbach schrieb:
es ist doch allseits bekannt und erwiesen, dass nunmal die größte ko wirkung durch haken zum kinnwinkel entsteht, was vitali nuneinmal nicht beherrscht.

Ääähm, gibt es da Quelle die das beweisen? :rolleyes:

Ich zu meinen kenn ausm Training, dass dieses KO Gefühl einerseits eben von Geraden sehr schnell kommt, wenn sie präzise auf die Nase gehen. Bei einem harten Frontalschlag auf die Nase wird diese ein wenig in Richtung Gehirn eingedrückt und das hat mir bisher öfters "weiche Knie" und eine schlechte Koordination des Standes eingebracht.

Auch mehrere harte Schläge auf den oberen Teil des Schädels (oberhalb der Augen/Ohren) haben bei mir bisher mehr Wirkung gezeigt, als welche auf den Kiefer.


@die Leute denen Vitalis schwere Atmung nach dem Kampf negativ aufgefallen ist:
Man bedenke und ziehe bei solchen Gedanken in Erwägung, dass sich da langsam der Adrenalin-Stoss, der einen Boxer über einen WM-Kampf begleitet, wieder abgebaut hat, was wiederum die sinnlichen Wahrnehmungen des Doktors sich wieder stabilisieren liess. (Obwohl ich alles andere als ein Klitschko Fan bin und ihn auch nicht als den besseren sah, muss man ihm das noch zu gute halten, bevor wieder irgendwelche neuen Doping-Spekulationen kommen werden oder ähnliches)
 

Youngsta

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platine schrieb:
Das stimmt doch gar nicht! :belehr:

Klitschko hat im HBO-Interview direkt nach dem Kampf klar gesagt, dass Sanders die schnellsten Hände im HW habe und das er ihn diesbezüglich UNTERSCHÄTZT hat. Das finde ich durchaus respektvoll.


:] platine

Ich sehe das weniger als respektvoll gegenüber Sanders als mehr, dass er versucht ihn zum Überboxer hochzureden um wiederum selber als der Über-Überboxer dazustehen. ;)



Zu den Fotos der beiden Klitschkos nach dem Kampf mit dem Gürtel:
Wladimirs dummes Lachen ist einfach zuuuuuu peinlich :kotz:
 

Youngsta

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Wild wild West
ENDGÜLTIGES FAZIT ZUM GESTRIGEN MAINEVENT:
Der Kampf war wegen der schlechten Besetzung einfach nicht würdig den HW-Champion nach Ansicht der WBC zu ermitteln, was auch deutlich dadurch belegbar ist, dass DIE Männer des Boxens nicht anwesend waren: Mike Tyson und Don King.
Aber wie schon irgendwo vorher gesagt ist das eh auf die allgemein schlechte Besetzung der aktuellen Schwergewichtsszene zurückzuführen :(
 

Shar

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Youngsta schrieb:
Ich sehe das weniger als respektvoll gegenüber Sanders als mehr, dass er versucht ihn zum Überboxer hochzureden um wiederum selber als der Über-Überboxer dazustehen. ;)



Zu den Fotos der beiden Klitschkos nach dem Kampf mit dem Gürtel:
Wladimirs dummes Lachen ist einfach zuuuuuu peinlich :kotz:

:wall: :laugh2: :jubel:
 
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sabatai

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Tolle Leistung von beiden Boxern (im Rahmen ihrer Möglichkeiten)! Endlich ein WM Kampf im Schwergewicht der den Namen Schwergewichtsweltmeisterschaft auch verdient. Vitali boxte taktisch klug, ebenso wie Sanders der - seine eher schlechte Kondition im Hinterkopf - immer auf die Lücke wartete um dann entscheidend und explosionsartig vorzustoßen.

Sanders ist wirklich verdammt schnell und kam wie erwartet ein paar mal schön durch. Er ist wirklich ein Warrior den nur noch der Stolz auf den Beinen gehalten hat. Sein Sieg gegen Wladimir war keinesfalls eine Eintagsfliege - Sanders würde ihn mit sehr großer wahrscheinlichkeit wieder in zwei Runden abfertigen. Ich gönne ihm die 4 millionen Dollar Börse wirklich sehr und freue mich dass er sich jetzt keine Gedanken mehr über einen Job machen muss und das Leben genießen kann.
Sein Auge und sein Speed sind wirklich einzigartig - hätte man ihn im Anfangsstadium der Karriere richtig gefördert dann wäre er mit Sicherheit ein starker Weltmeister geworden.

Vitali war sehr gut von Fritz Sdunek eingestellt und zeigte ebenfalls wie Sanders einen beherzten Kampf. Der Kampf lief sportlich fair und auch am Ende gab es eine faire Umarmung der beiden Boxer. Vitali hat gestern den gefährlichsten Mann im Schwergewicht geschlagen und ist verdient Weltmeister.

Hut ab vor beiden Boxern!

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Im übrigen finde ich es eine Unverschämtheit dass Fritz Sdunek (und die anderen) einen Lügendetektor Test hat machen müssen. Wladimir sollte endlich die Schuld bei sich selbst suchen und sich nicht verhalten wie eine Pussi. Mir wird kotzübel wenn ich sowas höre... Sdunek ist schon 10 Jahre an der Seite von Wladimir und hat soviel Zeit in ihn gesteckt und jetzt ein derartiges Misstrauenvotum!! Wladimir ist bei mir endgültig unten durch... :kotz:
 

hannes

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Sein Auge und sein Speed sind wirklich einzigartig - hätte man ihn im Anfangsstadium der Karriere richtig gefördert dann wäre er mit Sicherheit ein starker Weltmeister geworden.

Sehe ich genauso.
Für mich aber auch völlig unverständlich, warum er, bzw. sein Management, denn sowenig aus seinen Fähigkeiten gemacht hat.
Schon voriges Jahr hätte er ja noch den einen oder anderen Kampf machen können.

BTW wie siehst Du denn den Vergleich mit Brewster ?

Mich wundert auch nicht, daß Jones gegen Sanders nicht angetreten ist, obwohl interessant wär's schon gewesen ...
 
S

sabatai

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@ Hannes

Meinst du jetzt wie Brewster gegen Sanders abschneiden würde oder der Vergleich der Kämpfe der beiden gegen den jungen Klitschko??

Zu erstens: Wenn Sanders gegen Vitali 8 Runden steht so kann er mit Brewster auch 12 Runden gehen. Der Kampf hätte nicht so ein hohes Tempo. Ausserdem wird Sanders Deckung auch ein wenig unterschätzt. Wenn er sich im Rückwärtsgang befindet hat er durchaus eine solide Deckung und kann Treffer vermeiden. Nur im Vorwärtsgang ist er ein wenig zu offen. Ich denke er würde Brewster immer wieder herrlich abkontern und in der 3 oder 4 Runde durch TKO gewinnen.

Zu zweitens: Der Kampf Sanders vs. Wladimir würde heute wieder so laufen wie vor 13 Monaten. Wladimir ist einfach maßgeschneidert für Sanders. Er kann nicht wie sein Bruder auch den Rückwärtsgang einschlagen und durch Zurücklehnen des Oberkörpers den Schlägen die Wucht nehmen. Zudem verfügt er auch nicht über ein nur annähernd so gutes Reaktionsvermögen wie sein Bruder. Wäre es damals zum Rückkampf zwischen Sanders und Wladimir gekommen dann wäre die Karriere des jungen Klitschkos heute schon zu Ende. Im Vergleich zum Brewster Kampf waren im Sanders Kampf ganz einfach die boxerischen Fähigkeiten auschlaggebend - Sanders war und ist einfach besser. Den Brewster Kampf hätte Wladimir eigentlich gewinnen müssen - er ist boxerisch eigentlich klar besser. Aber seine Nerven haben einfach nicht mitgespielt, die Kraft war plötzlich weg. Wladimir hat sich overpaced und war wohl die ganze Zeit ziemlich verkrampft - das kostet alles Kraft. An seiner Stelle würde ich einen baldigen Rückkampf gegen Brewster anstreben - ich denke den würde er gewinnen wenn er sich seine Kräfte besser einteilt.
 

Buster D

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Herr Rauschenbach schrieb:
das wiegetheater schien schon einen nicht gnaz so austrainierten sanders zu versprechen. so präsentierte er sich dann augenscheinlich in einer schelchteren verassung als noch vor einem jahr.
für mich merkte man sofort, dass sanders dies selbst genau wusste.

in der ersten führte er vitali geschickt vor, der irgendwie mit ihm nichts anzufangen wusste. man merkte den höllischen respekt, aber auch, dass von sanders tempomäßg hier rein nichts zu erwarten war.
was mir bei vitali aufgefallen ist, die flucht nach hinten hat er eindeutig verbessert. und zwar wirkte vitali im rückwärslaufen sehr flink oftmals schneller als sanders im vorwärtsgang. so gelang es ihm auch im laufe des kampfes sanders einige male in die führhand laufen zu lassen. ein deutlicher fortschritt.
was natürlich etwas enttäuschend in runde 2 war, corrie sanders baute konditionell schon runde 2 ab. sanders machte den anschein ab der 2ten, als ob er genau wüsste, dass seine zeit NUR frühestens in der letzten minute einer runde kommen kann. dementsprechend blieb sanders fern ebenso vitali der noch zu viel respekt hatte. dieses geduldete ausruhen war für mich der grund, dass der kampf "so lange" dauerte.
je weiter der kampf ging, umso mehr merkte man dass sanders konditionell am ende ist. er ging mehr risiko und suchte gegen ende des kampfes das glück im schlagabtausch. für mich vielleicht der falsche weg bzw zuviel risiko. sanders schon konditionell am ende versuchte dann ein ums andere mal bedingslos den ko zu erzwingen in einer verfassung, in der zunehmends kaum mehr auf den beinen stehen konnte. aber dies spiegelte einfach seine verfassung wieder: er wusste, dass die kondition nicht reicht um über die runden zu gehen, um genug angriffe zu starten und um ihn auszupunkten. je länger der kampf lief umso verzweifelter suchte er diese chance und zunehmends mit weniger aussicht auf erfolg, da er mittlerweile so fertig war, dass er die linke ab der dritten nur noch als heumacher brachte.

in jedem fall hat sanders ein für alle mal mit dem gerücht des härtesten knockouters aller zeiten aufgeräumt. ich frage mich auch welche schläge in hätten umnieten sollen? vitali hat seine gegner noch nie klassisch ausgeknockt, sondern durch salven aus dem gleichgewicht gebracht bzw eingedeckt. da vitali hier im ganzen kampf übervorsichtig reagierte , konnte er ihn auch nicht fühzeitig zu boden ringen, obwohl sanders schon ab der 5ten völlig am ende war und nur noch überlebte.
trotzdem bewies vitali selbst wiedertum gute nehmerfähigkeiten, die bei seinen defiziten absolut von nöten sind.

bestätigt wurde wiedrum auch die konditionsschwäche DER klitschkos. der kampf hatte in den ersten 4-5 unterirdisch tempo. trotzdem war vitali so platt nach dem kampf, dass er minuten später kaum den atem für ein interview hatte. über kurz oder lang wird ihm dies genau wie seine beinahe wieder geöffnete gesichtshälfte noch erhebliche probleme bereiten.

der kampf war absolut dramatisch, aber wieder ein brawl.
sanders hätte in seiner karriere einiges erreichen können. seine hände sind schnell, aber in der gestrigen form denke ich, dass es noch einige andere leute gibt, die eine ebenso couragierte leistung bringen und nicht nach runde 2-3 schon einbrechen.
sanders ist nichts desto trotz ein starker und anerkannter gegner und derzeit in den top 5, jedoch nur in den ersten 4 runden.

sanders kam um zu kämpfen, davor ziehe ich den hut, aber er kam in verfassung die dies über einen längeren zeitraum ausschließt. 38 jahre, höheres kampfgewicht als noch vor einem jahr.
trotzdem brachte er vitali an den rand einer niederlage, der jedoch verbessert auftrat.

fazit: vitali und vor allem fritz sdunek kann man zu dieser leistung gratulieren.

es ist nur recht enttäuschend einen 38 jährigen golfer mit wampe und kondition für 3 runden als absolut gefährlichsten mann der devision ansehen zu müssen bzw darzustellen.

der abbruch war mich berechtigt. sanders war schon vor dem schlagabtausch absolut wackelig und konditionell diesmal völlig am ende, in den seilen hing er verteidigungslos. auch wenn nur noch 15 sek waren, so wie der ganze kampf wäre es ein künstliches hinauszögern der logischen konsequenz geewesen: der augenscheinliche und zu erwartende konditionelle "einbruch" von corrie sanders. vielleicht ist auch einbruch das falsche wort in diesem fall, seine physischen vorraussetzungen waren die logische konsquenz für ein kampfesende je länger der kampf dauerte.

Der Analyse kann ich zustimmen. Ich war von Sanders körperlicher Verfassung auch etwas enttäuscht. Er hatte ja vorher getönt, dass er so gut vorbereitet gewesen wäre wie nie, aber das war offenbar auch nur eine Finte. Jedenfalls war sein Speckring deutlich ausgeprägter als noch im Kampf gegen Wladimir.

Aber was solls, er hat alles versucht, aber Vitali war einfach der bessere Mann. Was Vitalis pumpen angeht war ich nicht sonderlich überrascht. Er hat sich von Sanders of zu kraftraubenden Schlagabtauschen eingelassen. Zudem ist er sehr viel im Ring gelaufen, was er sonst auch nicht macht und bei seiner Größe sehr viel Kraft kostet. Außerdem war auch schon vor dem Kampf bekannt, dass Vitali in den hinteren Runden stets stark am pumpen ist. Ein Konditionswunder war er schließlich noch nie.
 
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masterman

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Orbis Terrarum
sabatai schrieb:
Im übrigen finde ich es eine Unverschämtheit dass Fritz Sdunek (und die anderen) einen Lügendetektor Test hat machen müssen. Wladimir sollte endlich die Schuld bei sich selbst suchen und sich nicht verhalten wie eine Pussi. Mir wird kotzübel wenn ich sowas höre... Sdunek ist schon 10 Jahre an der Seite von Wladimir und hat soviel Zeit in ihn gesteckt und jetzt ein derartiges Misstrauenvotum!! Wladimir ist bei mir endgültig unten durch... :kotz:
:thumb:
Schön das jetzt auch viele andere diesen miesen Charakter des Schaumschlägers Dr. Weichei durchschauen! Aus meiner Sicht ist Vitali boxerische Spitzenklasse und auch eine Persönlichkeit. Dr. Weichei hingegen segelt im Schatten seines Bruders und wird aufgrund seiner charakterlichen Schwächen und der Fehler in seiner Persönlichkeitsstruktur nie in der Weise wie Vitali reüssieren können. Diesem Weichei bleibt höchstens noch der Angriff auf den Witzgürtel der WBO und auch da dürfte er sich erneut schwer tun.
 
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Herr Rauschenbach

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nach erneuter ansicht des materials komme ich bezüglich sanders zu folgender einschätzung:

man konnte bei sanders im grunde 3 phasen beobachten:

phase 1: (runde 1 bis 1.30 der 2ten runde)
bis dahin nahm sanders keine wirklichen treffer (auch wenn chandler unser fan etwas anderes behauptet). sanders war in dieser phase kreuzgefährlich, machte den kampf, überzeugte vor allem durch seine schnellen konter und hände. das ganze mit schneller beinarbeit vorgetragen, so überbrückte er die distanz ein ums andere mal und trieb vitali (während den angriffen) permanent in den rückwärtsgang. das ganze war dann so vorgetragen, dass vitali nicht zum kontern kam: zu schnelle hände und beine. weglaufen, klammern und sein gutes kinn ließen ihn diese phase im gegensatz zu seinem brüder überstehen.

phase 2: (runde 2 min 1.30 - runde 5 2.30)
nach den permanten angriffen auf vitali geht sanders in runde 2 ab min 1.30 etwa sichtbar die puste aus. er atmet schwer, zieht sich zurück, die arme hängen. er kassiert mehr treffer. hier ist wohl sein plan a gestorben: vitali so schnell wie möglich vernichten. nun ist die grundlage für seine schnellen hände gepaart mit seiner schnellen beinarbeit bei den angriffen nicht mehr vorhanden. sanders geht über zu plan b. an den seilen überleben und kräfte sammeln um die entscheidung nun mit der brechtstange im vorwärtsgang zu suchen. das plötzliche offensiv boxen sanders kostet ihm sichtbar kraft, in runde 3 scheint er mir schon dem ende nah. eine ereignisarme runde 4 rettet ihn im grunde und behält ihn im kampf.
sanders ist in dieser phase im grunde von der beinarbeit her ein sandsack. er schiebt auf vitali und versucht den kampf im schlagabtausch mit der brechstnage zu entscheiden. er weiß, dass die kondition nicht mehr lange reicht. die arme kreigt er kaum noch hoch und aufgrund seiner nicht vorhandenen beinarbeit wird sanders ein ums andere mal beim offensiv boxen von vitali abgekontert, was in den ersten 4.30min des kampfes noch undenkbar war. der beinahe ko am ende der runde 5 war die logische konsequenz nach einem erneuten und recht verzweifelten ko versuch von sanders. sanders verausgabt sich, boxt offensiv, fängt sich zu viele konter bei der aktion, bricht er erschöft ein nach vitalis schalgsalve. im grunde war der kampf hier schon gelaufen.

phase 3: (runde 5 2.30min - ko)
sanders ist nun völlig am ende, die nase ist bereits gebrochen und er fix und fertig. irgendwie tut sanders einem jetzt in der phase besonders leid. sein letzter strohhalm sind wilde schwinger. sanders ist bereits jedoch schon so geschwächt, dass er beim verfehlen selbst fast zu boden geht. irgendwie erinnerte mich das an drunken boxing. man muss sagen, dass dieser mann einen unglaublichen willen zeigte. andere golfer mit 38 hätten sich hier schon längst schlafen gelegt. absolute hochachtung vor dieser courage!
seine verteidigung existiert eh nicht mehr, der mittlerweile zum sandsack mutierte sanders wird zerlegt und stoppt jeden schalg mit dem gesicht. sanders wankt mehr als das er geht. der abbruch war letztendlich überfällig.

gesamtgesehen kann man sagen, dass ein sanders in phase 1 eine große bedrohung darstellt. hätte sanders diese physis vielleicht über 5 runden kompensieren können, wir hätten vermutlich vitali am boden gesehn.
aber hätte, wäre und wenn hilft nichts. jedoch müssen kritiker, fans und sonstige lager eingestehen, dass der boxer sanders praktisch nur bis zur 2ten runde existierte. aufgrund seines alters und der physis versagte zunächst die beinarbeit und später die deckung. sanders war ohne sene schnellen beine im angriff ein zu leichtes zielfür klitschko im weiteren kampfverlauf.
 
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