Alter Schwede, was für ein Spiel :wall: Langsam gehts mir richtig auf den Sack, dass man gegen gewisse Teams einfach nicht verteidigt und vorne dann bis auf Westbrook hauptsächlich gar nichts läuft
Ein paar Punkte würde ich gerne ansprechen:
-Defense gegen Teams, die den 3er treffen: Ich kann es mir einfach nicht erklären, aber gegen Mannschaften, die uns mit dem 3er aus der Halle ballern (z.B. das Clippers Spiel oder jetzt 2x San Antonio), verteidigen die Jungs einfach völlig bescheuert. Anstaht die Schützen zuzustellen ziehen sie sich in die Mitte zurück und lassen ihren Mann seelenruhig frei. Da kann man schön vom Spacing des Gegners reden wenn man hinten eine halbe Zone spielt (dass der Spielstil der Spurs nicht auch etwas damit zu tun gehabt hat möchte ich gar nicht abstreiten)
-Offensivrebounds für den Gegner: Mal wieder ein Spiel, in welchem man dem Gegner zig 2nd-Chance-points ermöglicht hat :mensch: Auch wenn Blair ein guter Rebounder ist, kann es nicht sein, dass er in 26 Minuten sechs Offensivrebounds sammelt. Ich verstehe einfach nicht, wie das nahezu jedes Spiel sein kann..
-Durant's Offense: Ich weiss nicht, was mit ihm los ist, aber in den letzten Wochen wirkt Durant auf mich signifikant schlechter als sonst. Auch wenn es die Zahlen nicht so ausdrücken, hat er irgendwie unglaubliche Probleme, ins Spiel zu kommen und konstant zu punkten. Zu einem Zeitpunkt heute Nacht war er bei 3-12 oder so....das kann nicht sein. Mit seinen Fähigkeitkeiten kann er auch von Leonard nicht so verteidigt werden, dass er so schlecht trifft. Westbrook ist mittlerweile in den letzten Spieler der konstantere Scorer...das gefällt mir nicht so ganz
-Ballmovement: Ich verstehe nicht wieso, aber wenn Harden und Nick noch auf der Bank sitzen, gibts um einiges schlechteres Ballmovement als mit ihnen im Spiel. Ob das jetzt daran liegt, dass Thabo kein "Spielmacher" ist oder viel weniger Systeme gelaufen werden, kann ich nicht sagen..in den Anfangsminuten ist jedoch gefühlt jede zweite Possesion eine Isolation für Durant
-Coaching von Brooks: Heute Nacht hat man wieder gesehen, dass er verzweifelt war. Lazar Hayward?! OK, Cook hat nicht gespielt...aber der war zu Zeitpunkten drinnen, die mir nicht sinnvoll erschienen.
-Leistungen von vermeintlichen Rollenspielern: OKC entwickelt schön langsam eine Begabung, am laufenden Band gegnerische Rollenspieler zu Höchstleistungen zu bringen. Blair bis kurz vor dem Ende des Spiels in 26 Minuten mehr Punkte als Durant, Green erwischt genauso einen Sahneabend
Taktik von Brooks, die schlechtesten Gegenspieler schalten und walten zu lassen, damit am Ende noch ne Motivation da ist, zu verteidigen?
Man sieht, mich hat das Spiel etwas auf die Palme gebracht...langsam habe ich das Gefühl, dass OKC in einem pot. WC-Finale von den Spurs mächtig einen auf den Sack kriegen würde
Ich sehe einige Punkte ähnlich. Mich hat das Spiel letzte Nacht auch extrem auf die Palme gebracht.
Zunächst möchte ich sagen, dass Niederlagen natürlich zu einer Saison dazugehören. Manchmal verliert man eben Spiele oder man hat einen schlechten Tag. Hinzu kommt, dass die Spurs eben ein Team sind, was einfach auch sehr gut ist (insbesonder wenn sie ihre Würfe von Außen treffen). Gegen so ein Team kann man also verlieren, keine Frage. Jedoch kann es nicht sein, dass man in HZ 2 zu Hause mit zeitweise 27 (!) Punkten zurückliegt.
Generell lässt sich festhalten, dass das Team immer wieder Probleme hat die basketballerischen "Fundamentals" abzurufen. Hiermit beziehe ich mich insbesondere auf das besagte schwache Defensivrebounding. Ich weiß, das folgende wurde schon zig tausend mal geschrieben, aber die Thunderspieler blocken ihre Gegenspieler einfach nicht aus. Jeder kämpft für sich um den Rebound und das reicht einfach nicht. Ein gutes Defensivreboundingteam macht dies im Team, nicht alleine. Die Spieler sollten endlich anfangen, nicht nur auf dem Ball (wie bisher) zu achten, sondern eben auf ihre Gegenspieler zu achten. Kontrolliere den Gegenspieler, kontrolliere den Ball und den Rebound. Das kann doch nicht so schwer sein. Hier ist natürlich auch Coach Brooks gefragt. Inwiefern coacht er sein Team diesbezüglich? In Sachen Voraussetzungen müssten die Thunder (insbesondere Westbrook, Thabo, Harden, Durant, Ibaka, Perkins) ein richtig starkes Defensivrebounding-Team sein. Ich sehe nicht, wie man das überzeugend bezweifeln kann. Dass Coach Brooks es die gesamte Saison schon nicht schafft, diese Problematik konstant zu bereinigen, verursacht auch tiefe Zweifel in mir, ob Brooks (noch) der richtige Coach für den nächsten Schritt ist.
@Pillendreher:
Zu Thabo: Kaum zu glauben, dass ich das mal schreibe, aber ich bin unendlich froh, dass Thabo wieder am Bord ist. Viel zu häufig habe ich mich über ihn aufgeregt (letztes Jahr auch zurecht, als er angeschlagen nicht das leisten konnte, was er kann), aber dieses Jahr spielt er einfach gut. Gegen ein Team wie Mavericks hilft er in der S5 aufgrund der Matchups nicht wirklich, aber grundsätzlich bin ich mittlerweile positiver eingestellt. Bei manchen Spielern merkt man eben erst, was sie dem Team geben, wenn sie plötzlich nicht mehr dabei sind. Thabo ist so ein Spieler. Jetzt geht es nur darum, seine Qualitäten richtig (d.h. Matchupabhängig) einzusetzen (@Coach Brooks).
-Westbrooks Offense: Der Junge hat sich unglaublich gesteigert in dieser Saison
Aus der Mitteldistanz trifft er mit 40 und 41 % jeweils 5 % besser als letzte Saison. Auch am Korb trifft er mit 64% 4 % besser als letztes Jahr. Wenn er endlich den Schwachsinn abstellt (wie z.B. diese "Ich-gegen-die-Welt-Dreier" letzte Nacht) kann er ein ganz großer werden :thumb:
Stimme zu.
Jerry Cotton schrieb:
Habe wenige Spiele der Thunder gesehen. Westbrooks Stärke fand ich dabei die Verteidigung und die Fastbreaks. Denke die Fastbreaks haben auch nen riesen Anteil an der soliden Quote.
Wenn die Verteidigung sich erstmal organisiert hat, trifft er imo noch immer viel zu viele dämliche Entscheidungen.
Die meisten Angriffzüge die Westbrook vergeigt kann man schon 5 sek. vorher ansagen.
Seine ganze Körpersprache sagt dem Gegner dann: Jetzt zeig ich euch mal wo der Hammer hängt.
Entsprechend kann der Gegner dann im Grunde 4 Verteidiger auf Westbrook schicken und einen für den zu erwartenen Rebound ....
Abspielen tut er dann eh nicht mehr.
Hier verstehe ich die Kritik an Westbrook nicht. Russell spielt dieses Jahr eine
gute Saison. Sein Wurfauswahl sieht manchmal nicht schön aus, keine Frage, aber man kann kaum bestreiten, dass er sich
verbessert hat. Er begeht (possessionsnormiert) so wenig Ballverluste wie nie. Seine Wurfleistung ist so gut wie nie (eFG = 0.49; zum Vergleich: Dirk liegt mit 0.495 praktisch gleich auf). Seine Scoring-Effizienz ist die höchste seiner Karriere (mit 0.546 zwar nicht gut, aber zufriedenstellend).
Natürlich muss sein Talent in die richtigen Bahnen gelenkt werden (@Coach). Die ein oder andere Entscheidung, die RW trifft, ist sicherlich auch falsch, aber ich finde es ehrlich gesagt unfair, dass jede Kritik an den Thunder bei Westbrook beginnt. Dass Kevin Durant seit einigen Spiel (offensiv) neben sich steht und defensiv reihenweise seine Gegenspieler zu Höchstleistungen antreibt, wird dagegen gerne von Thunder-Kritikern verschwiegen. Aber es ist natürlich sehr viel einfacher, auf RW draufzuhauen, weil es die meisten tun. Ob es gerechtfertigt ist oder nicht (mMn eben nicht) seimal dahingestellt. Ich finde jedenfalls, dass sich die Leute es diebezüglich viel zu leicht machen.
@JerryCotton: Dein Hinweis, dass Westbrooks Quote durch Fastbreaks gepusht werden, stimmt natürlich (bei welchem Guard soll das denn großartig anders sein, schließlich bieten Fastbreaks eine hohe Wahrscheinlichkeit für einen erfolgreichen Angriff). Dennoch möchte ich mal darauf verweisen, dass Westbrooks eFG in der Zeit zwischen 16 und 20 Sekunden (klar Halfcourtplay) auch 49.2% beträgt, was übrigens ein guter Wert ist. Seine Explosivität hilft ihm in Schnellangriffen logischerweise mehr, aber völlig daneben ist RW im Halbfeld nicht.
Jetzt möchte ich noch zu einem Punkt kommen, der mal gesagt und unterstrichen werden muss:
Problematisch für Westbrook ist eben auch, dass Scott Brooks Offense isolastig ist und vom Coach (offensichtlich) zu einem großen Teil der Spielzeit in der Form, wie wir es alle sehen, vorgegeben (!) wird. Westbrook kann wunderbar ein Play durchziehen (Thunder sind die letzten beiden Jahre meines Wissens nach das beste Team nach Timeouts), doch
kein Spieler ist zu 100% für einen gelungenen Spielzug
verantwortlich. Westbrook kann nichts dafür, wenn Durant sich nicht bewegt oder sich keinen Raum (selbst) erarbeiten kann. Westbrook kann nichts dafür, wenn ein Durant oder die anderen Mitspieler nicht das tun, was das Play vorgibt. Seien es schlechte Screens, zu wenig Einsatz von Durant oder schwaches Ballhandling bei irgendeiner von Coach Brooks gewollten Zwischenstation (Perkins als Ballverteiler "on the key", Cook als Zwischenstation auf dem Flügel).
Diese Saison stellen die Thunder bisher die zweitbeste Offense der NBA. Welchen Verdienst hat daran Russell Westbrook? Mit Sicherheit keinen kleinen.