Olympia 2016 - Alle Jahre, wieder - Deutsche Sportler verkacken...


pojo

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Passt nicht so hundert Prozent in den Thread. Für die Heulbojen, die über die deutschen Versager rumätzen, die dem Vaterland Schande machen, vielleicht trotzdem ein Denkanstoß.

Vielleicht muss Elmar Gasimov dem Sportkameraden Lukas Krpalek langsam richtig böse sein. Nicht nur, dass der Judoka aus Aserbaidschan dem Tschechen vor zwei Jahren im Finale der Europameisterschaft unterlag. Er verlor nun auch noch den Endkampf der schweren Jungs bis 100 Kilo bei Olympia in Rio. Das ist nicht nur sportlich bitter, sondern auch finanziell. Denn Gasimov hätte ein reicher Mann werden können. 450.000 Euro ist in Aserbaidschan eine Goldmedaille bei den Olympischen Spielen wert.

20.000 Euro für eine Einzel-Goldmedaille

Deutsche Sportler werden bei Olympia nicht reich, jedenfalls nicht durch die Prämien der Sporthilfe. Darauf hat der ehemalige Schwimmer Markus Deibler gerade mal wieder aufmerksam gemacht. 20.000 Euro zahlt die Stiftung Deutsche Sporthilfe einem Athleten für eine Einzel-Goldmedaille. Über die Prämien in Mannschaftssportarten entscheidet ein Gutachter-Ausschuss. Mehr als 20.000 Euro gibt es auf keinen Fall, Doppel- und Dreifach-Olympiasiege zahlen sich also nicht aus.

Darüber muss man sich in einem wohlhabenden Land sicher nicht beschweren. Verhungert ist noch kein Olympia-Teilnehmer. Nicht einmal die Sportler, die nun in Rio kollektiv an Medaillen vorbeischwammen, sind ernsthaft von Armut bedroht.

Auf existenzielle Probleme wollte Deibler aber auch nicht hinweisen, als er nach dem schwachen Abschneiden der Schwimmer und der folgenden Kritik diesen schweren Satz bei Facebook schrieb: "In einem Land, in dem ein Olympiasieger 20.000 Euro Prämie bekommt und ein Dschungelkönig 150.000 Euro, sollte sich niemand über fehlende Medaillen wundern."

Schräger Vergleich

Das ist natürlich ein schräger Vergleich. Dschungelkönige werden von der im Privatfernsehen hochaktiven Werbewirtschaft bezahlt, das offenbar interessierte Publikum leistet die Gegenfinanzierung. Das ist reiner Kapitalismus. Von furchtbar viel Geschmack zeugt das nicht. Aber es hat eine Bedeutung für die Gesellschaft, die Markus Deibler sicher nicht bestreiten wird. Denn er ist ein kluges Kerlchen. Und er hat einen außergewöhnlichen Lebenslauf. Neun Tage nach der Weltmeisterschaft auf der kurzen Bahn und dem Weltrekord über 100 Meter Lagen erklärte er 2014 seinen Rücktritt vom Hochleistungssport und widmete sich fortan dem Betrieb seiner Eisdiele im Hamburger Stadtteil St. Pauli. Man darf annehmen, dass ihm die Wirklichkeit außerhalb des Sports durchaus geläufig ist.


Deshalb hat er bewusst einen schrägen Vergleich gewählt, der ihm Aufmerksamkeit sichert. Die kleine Provokation ist ein zartes Stückchen Gesellschaftskritik, indem sie ein paar Feststellungen trifft, die hinter dem Satz gut zu hören sind.

Die erste Feststellung: Olympische Sportarten treten zwar alle vier Jahre mit Produkten der Unterhaltungsindustrie in den Medien, vor allem im Fernsehen, in Konkurrenz, deshalb können sie allerdings noch lange nicht den Rang des Showgeschäfts im allgemeinen Interesse beanspruchen. Möglicherweise wollen sie es ja auch gar nicht.

Die zweite Feststellung ist eine Frage: Warum meckern die, die für tolle Einschaltquoten und geschäftlichen Erfolg des Dschungelcamps und anderer Formate sorgen, alle vier Jahre über Sportler, die sie in der Zwischenzeit nicht wahrnehmen?

Die dritte Feststellung: Es ist ungerecht, wenn eine Gesellschaft sich über sportliche Misserfolge beklagt, wenn sie nicht bereit ist, zumindest Gründe dafür anzuerkennen. Die liegen ganz sicher in einer vergleichsweise schwächeren finanziellen Ausstattung deutscher Olympia-Athleten. Aller Wahrscheinlichkeit nach profitieren einige Länder darüber hinaus von einem eher liberalen Umgang mit leistungssteigernden Mitteln.

Die vierte Feststellung: Medaillen bleiben die olympische Währung. Da kann der DOSB-Präsident Alfons Hörmann noch so sehr Auftreten und sportliche Moral preisen, gesehen werden Sieger, allenfalls noch Zweite und Dritte.

Damit müssen die Athleten leben. Sie spielen in der deutschen Sportöffentlichkeit alle vier Jahre eine Rolle. Davor und danach stehen sie im tiefen Schatten des Profifußballs. Das bejammern zurzeit auch große Teile des Fußball-Volks. Aber nur bis Ende nächster Woche. Dann ist Olympia vorbei, Deutschland schaut Fußball und zwischendurch mal Dschungelcamp. Die das beklagen, sind selbst daran schuld. Eigentlich wir alle.

Quelle: http://www.rp-online.de/sport/olymp...-ist-uns-eine-goldmedaille-wert-aid-1.6183228
 

LeZ

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Ist Hartz-4 für Sandra Völker nicht "ernsthaft arm" ? Dann soll man bitte auch aufhören über "Armut in Deutschland" zu faseln, denn dann kann NIEMAND in Deutschland überhaupt arm sein.
 

Paulie G

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Hier Deutschland's Olympiabilanz in Bezug auf die Anzahl der Medaillen seit Barcelona '92:

Barcelona '92: 82 Medaillen

Atlanta '96: 65

Sydney '00: 56

Athen '04: 49

Peking '08: 41

London '12: 44

Rio '16: zur Hälfte der Spiele bisher 16.

Die Tendenz zeigt deutlich nach unten, das sind zumindest die reinen Fakten. Zufall oder Pech kann das wohl nicht sein.

Selbst wenn man dem Betrachter noch einen positiven DDR-Effekt für die Jahre 1992 und 1996 unterjubeln möchte, so kann man den sportlichen Abstieg dennoch nicht leugnen.

Die Ursache liegt hier im staatlichen System. Der Staat möchte nicht mehr so viel Medaillen und hat die Sport- und Talent-Förderung in der Breite offensichtlich runtergefahren. Warum, wieso, weshalb vermag ich nicht zu beurteilen.
 
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Tuco

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Die Tendenz zeigt


... dass man seit 2004 relativ konstant ist. Und zu bestreiten, dass es von 92 bis 00 einen (natürlich abnehmenden) "DDR-Effekt" gab wäre ziemlich lächerlich, sorry.

Bisher sind weniger als die Hälfte der Wettbewerbe um, da sollte man vielleicht noch bis zum Ende warten. Zumal die zweite Woche meistens besser ist, was schlicht an den Ansetzungen der Wettbewerbe liegt.
 

Mjerumani

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[... schrieb:
London '12: 44

Rio '16: zur Hälfte der Spiele bisher 16.

Die Tendenz zeigt deutlich nach unten, das sind zumindest die reinen Fakten. Zufall oder Pech kann das wohl nicht sein.

[...]

Sorry, aber das ist doch absoluter Käse was du schreibst!

Nur weil die Hälfte der Zeit vergangen ist, heißt das doch nicht, dass die die Hälfte der Spiele vergangen sind. Und dann noch ganz stark behaupten, dass das zumindest die reinen Fakten sind:gitche:
Bisher sind 130 von 306 Entscheidungen gefallen.
 

föhnfriseur

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Ist Hartz-4 für Sandra Völker nicht "ernsthaft arm" ? Dann soll man bitte auch aufhören über "Armut in Deutschland" zu faseln, denn dann kann NIEMAND in Deutschland überhaupt arm sein.
Naja, der Autor wollte sicherlich nicht behaupten, wer einmal für Deutschland starte hätte für alle Zeiten ausgesorgt. Olympia is für die Völker nun och schon 20 Jahre her. Da muss man schon ma kucken wie man nach der Karriere wirtschaftet, ansonsten geht's -wie bei uns Nicht-Olympia-Versagern auch- in die Privatinsolvenz. Ging Scottie Pippen jenauso.

Deutschland schneidet doch prinzipiell immer wieder gut ab bei den Spielen. Klar, wir dominieren nicht die sexy Hauptattraktionsveranstaltungen, aber es ist schon recht effektiv, was wir das so machen.
Wir ham eben kaum Nachfahren westafrikanischer Zwangseinwanderer wie die Amis, nehmen das mit dem Doping etwas genauer als die Russen und drillen unser Jugend nicht in Sportfabriken wie die Chinesen. Da ist Platz 4 doch okay.

Leute, die über zu wenig Medaillen bei Olympia meckern, erinnern mich an die Bayern-"Fans" die kein Spiel kucken, nich mal Abseits erklären könnten, aber zufrieden nicken wenn die Schale wieder nach München kommt. Da ist auch null sportliches Interesse hinter, da streichelt man sich nur ma kurz das Ego weil man in der selben Stadt wohnt.
So auch hier. Viele kucken ja nich mal die Events, die lesen nur morgens im Spiegel dass wieder irgendein Mitbürger in Rio verkackt hat. Ja so'n ******* aber auch. Hätte der nich verkackt, würden sie zufrieden nicken und weiterklicken - und 10 Minuten später hätten se den Namen vergessen.
Und selbst die, die tatsächlich mal einschalten: wieviele verfolgen denn auch außerhalb der Spiele diese Sportarten und wieviele schalten nur jetzt in Rio ein, fiebern 10 Minuten mit dem 8er mit und das war's dann mit Rudern für die nächsten 4 Jahre. Gottseidank. Und wieviele von denen echauffieren sich eigentlich darüber, dass die kleine Schwester das beim Fussball respektive der WM ganz genauso macht? Blöde Eventfans...
 

Dreamwarrior77

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Ein teil der medaillen, die das deutsche team seit 2004 nicht mehr zu holen scheint geht seitdem an großbritannien, die von 2008 an durchgehend das beste europäische land im medaillenspiegel waren.
Diese gute arbeit muss man schon anerkennen und sich fragen, ob man vergleichbare mittel und methoden nicht auch bei uns einsetzen könnte.
 

pojo

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Selbst habe ich auch recht passabel Tennis gespielt, so dass ich auch die besten Jungs aus der Region kannte. Spieler die in der Jugend ordentliche Positionen in der deutschen Rangliste hatten, aber es nicht zu den Profis schafften haben bei den Senioren plötzlich weniger Turniere gespielt und die Zeit genutzt um wieder Fussball zu spielen. Denn für Gruppenliga/Bezirksoberliga hat es auch nach jahrelanger Fussball Pause gereicht und da gab es ein paar Scheine. Während sie als deutlich bessere Tennis Spieler für ihre eigentliche Sportart eher noch ein paar Scheine investieren müssen.

Das ist aus meiner Sicht eine traurige Entwicklung, die sich mehr und mehr verschärft.


Diese Fixierung auf Fußball ist teilweise in der Tat pervers. Kann deine Geschichte nur bestätigen. Ein Kumpel von mir ist Tennis-Trainer einer Herrenmannschaft, die in der Oberliga Meister geworden ist, aber an der Relegation um den Aufstieg in die Regionalliga gescheitert ist. Der Typ ist ziemlich charismatisch, kann Menschen begeistern und lotst so seit Jahren die besten, jungen Spieler aus der Region zu seinem Verein. Das sind Jungs, die in den Top 100 der deutschen Rangliste stehen. Also keine absoluten Mega-Talente, aber erweiterte Spitze. Zwei von denen sind immerhin so gut, dass sie Sport-Stipendien in den USA bekommen haben. Verdienen tun die im Verein aber überhaupt nichts. Die bekommen mal ne Dose Bälle zugesteckt, wenn einer der Sponsoren was springen lässt. Und Tennis-Oberliga hat ein verdammt hohes Niveau. Da laufen Weltranglistenspieler wie Sebastien Boltz (461) auf, die jede Woche Futures oder Challenger spielen und die man durchaus schonmal bei Eurosport auf dem Bildschirm gesehen haben könnte.

Der Trainer, von dem ich gesprochen hab, kann nur fassungslos den Kopf schütteln, wenn er hört, dass in der Fußball-Bezirksliga (bei uns die dritte Liga von unten), Freizeitkicker von einem Verein zum anderen wechseln, weil sie dort die Miete bezahlt bekommen. Während er selbst mit dem Tennisverein feilschen muss, damit seine Top-Sportler sich nicht an den Spritkosten für die 200 Kilometer weiten Auswärtsfahrten beteiligen müssen. Und so sieht die Sache im Tennis aus, das in Deutschland in Sachen Beliebtheit zwar nicht mehr ganz vorne steht. Aber jetzt auch nicht zwischen Windhundrennen und Zwergenweitwurf angesiedelt ist.

Das soll jetzt kein Fußball-Bashing werden und wer Tennis spielt, muss in der Regel nicht am Hungertuch nagen. Und wenn höherklassiges Tennis nicht zieht, weil man lieber zusieht, wie sich Spieler in zu engen Trikots in der Kreisliga Hintertupfingen die Beine brechen, muss man das akzeptieren.

Aber dass gerade die Leute, die nur alle vier Jahre bei Olympia mal über den Fußball-Tellerrand rausschauen, abfällig über Leistungen von Athleten lästern, deren Sportart sie nicht verstehen und die sie eigentlich einen ******* interessiert, ist schon ätzend. Ist ja weiter oben schonmal angeklungen: Hauptsache bei WM und EM über die Eventies meckern ...
 
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gentleman

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kann man aus österreichischer Sicht nur bestätigen, auch wenn wir bei weitem nicht so eine Fußballnation sind wie Deutschland. Habe selbst jahrelang Kader-Tennis in der Jugend gespielt und den Werdegang des einen oder anderen Weggefährten verfolgt, und das deckt sich ziemlich mit dem oben Beschriebenen. Beim Tennis liegt das Problem aber natürlich nicht nur auf nationaler, sondern vor allem auch auf internationaler Ebene. Vonseiten der ATP wird/wurde ja lange der Kurs verfolgt, dass man außerhalb der ATP Tour schon nicht mehr wirklich seinen Lebensunterhalt mit Tennis verdienen sollte - was in meinen Augen völliger Schwachsinn ist und das völlig falsche Signal an die Jugend sendet, zumal Tennis noch nie so professionell war wie heute und die Dichte noch nie so hoch, was sich auch im extrem hohen Durchschnittsalter der Top 100 bestätigt.
Zurück auf die nationale Ebene: Gerade mal die Jungs die es im ATP-Ranking auf Future bzw. niedriges Challenger-Niveau schaffen (Rang 1000-300), können auf Sponsoren hoffen und verdienen ein paar Tausend Euro durch Ligaspiele in Österreich oder den Nachbarländern (besonders Deutschland). Dafür muss man aber eben wie gesagt schon zu den 1000 besten Tennisspielern der WELT zählen, was im Vergleich zum Fußball mit den Geldern dort eben ein Witz ist...das Niveau in irgendwelchen Bezirks- und Landesligen ist ja sicher noch total amateurhaft, dennoch wird da von lokalen Sponsoren einiges an Geldern investiert, wovon man bei anderen Sportarten nur träumen kann.
 

Sm0kE

The Magic Man
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Das Schlimme hierzulande ist ja auch... man könnte doch andere Sportarten kaum verfolgen, selbst wenn man wollte! Weil Fußball eben sämtliche Konkurrenz weggebissen hat, wenn sie nicht schon im Keim erstickt wurde. Es gibt doch überhaupt keine Möglichkeit, dem Breitensport, den kleineren Sportarten, in irgendeiner Form zu folgen. Bzw. man müsste einen Aufwand betreiben, der eben deutlich über das hinausgeht, was man in seiner Freizeit bereit ist aufzuwenden. Und das sage ich als jemand, der für drei US-Sportarten und ihre Streaming-Services ca. 300€/Jahr ausgibt. Da gibt es aber zumindest die Angebote in der entsprechenden Bildqualität, mit Archiv, usw. usw. Zahlen, fertig, los.

Aber wo sollte ich z.B. Fechten gucken? Oder Hockey? Oder (teilweise) Leichtathletik? Oder Turnen. Oder Judo, auch nicht uninteressant. Gibt es alles nicht, was daran liegt, dass es einzeln kaum bis gar nicht vermarktet werden kann.

Wollte man nun beispielsweise ein "Olympia" Format machen, wo das ganze Jahr über 1x die Woche über derartiges berichtet wird (eigentlich sollte das sowas wie die "Sportreportage" leisten, aber wenn man die mal guckt..irgendwie auch zu 80% Fußball :sleep:), ist auch fraglich, ob man dafür genug Zuschauer ziehen kann bzw. per Werbung überhaupt erstmal über das Format informieren. Außerdem muss man ehrlicherweise sagen, dass Olympia und die Disziplinen in der Breite nicht "fresh" ( :rolleyes: ) genug sind, um die Jugend zu ziehen. Skateboarding z.B. müsste seit Jahrzehnten olympisch sein, da gäbe es ganz andere Zuschauerschichten die einschalten würden und womöglich bei was anderem hängenbleiben.

Generell gibt es diverse Dinge (Bouldern, Parcouring, Windsurfing, Slacklining), die man olympisch machen könnten, um jüngere Zuschauer zu ziehen und dann auch mehr TV-Präsenz isgesamt zu bekommen, denn wenn es um die ach so wichtige werberelavante Zielgruppe geht.. ;)

Aber so lange die alten Herren vom IOC weiterhin genug Kohle haben und in den dicken Villen und Autos sitzen können...passiert genau: nichts. :(
 

Tony Jaa

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Ich verstehe dieses Rumlamentieren nicht. Warum muss denn die Nummer 300 im Tennis auch vom Sport leben können? Habe ich darauf auch als drittbester Pokemom-Trainer meiner Straße auch ein Anrecht?
Bei Verdienst soll sich der Sport an den freien Markt halten. Der Staat kann doch nicht für alles herhalten. Die Nummer 300 verdient kaum etwas, weil die 1 50 Mio im Jahr macht. So ist das Leben.
Die meisten deutschen Athleten werden doch vom Staat beschäftigt. Ein "Sportsoldat" ist doch in der Regel nichts anderes als ein Profi. Sowas gibt es in Usbekistan nicht. Wir sind kein dritte Welt Land, welches alles dafür tun muss, um uns mit Goldmedaillen zu schmücken.

Deutschland greift meistens Medaillen in Sportarten mit niedriger Wettbewerbsintensität ab. Sportarten, die andere Nationen nicht auf dem Schirm haben bzw in denen kaum Jemand sonst professionell trainiert. Da kommt das System voll zu tragen. Ich nenne sowas die Birigit Fischer-Siege. Sobald die Anderen auch mitmischen, kacken wir meist ab, weil es an Biss, Athletik etc fehlt. Es ist nun mal einfach so, dass wir nicht so athletisch sind wie die Afroamerikaner oder so zielstrebig wie die Chinesen. Man muss sich dafür nicht schämen, aber auch mal anerkennen, dass Andere begabter sind.
 

pojo

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Ich verstehe dieses Rumlamentieren nicht. Warum muss denn die Nummer 300 im Tennis auch vom Sport leben können?

Sag ich doch:

Und wenn höherklassiges Tennis nicht zieht, weil man lieber zusieht, wie sich Spieler in zu engen Trikots in der Kreisliga Hintertupfingen die Beine brechen, muss man das akzeptieren.

Man sollte dann halt nicht mit pulsierender Ader auf der Stirn auf den Medaillenspiegel starren und auf die schwächlichen deutschen Verkacker schimpfen. Wenn all diejenigen, die das Pech haben, keinen marktwirtschaftlich relevanten Sport zu betreiben, nur Hobbyathleten sind, weil sie nicht besser als ein Pokemon-Trainer vergütet werden dürfen, wird es mit dem Goldregen eben schwierig.
 
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Tuco

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Deutschland greift meistens Medaillen in Sportarten mit niedriger Wettbewerbsintensität ab. Sportarten, die andere Nationen nicht auf dem Schirm haben bzw in denen kaum Jemand sonst professionell trainiert. Da kommt das System voll zu tragen. Ich nenne sowas die Birigit Fischer-Siege. Sobald die Anderen auch mitmischen, kacken wir meist ab, weil es an Biss, Athletik etc fehlt. Es ist nun mal einfach so, dass wir nicht so athletisch sind wie die Afroamerikaner oder so zielstrebig wie die Chinesen. Man muss sich dafür nicht schämen, aber auch mal anerkennen, dass Andere begabter sind.


Naja, als es in Ostdeutschland ein ähnlich autoritäres Regime gab wie in China, das auch ähnlich "generalstabsmäßig" an die Sache herangegangen ist, haben sie mit ca. dem hundertstel (!!) an Einwohnern eine vergleichbare Zahl an Medaillen geholt wie die Chinesen aktuell. Insofern macht diese Aussage nicht besonders viel Sinn... ;)
 

theIrish

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Passt nicht so hundert Prozent in den Thread. Für die Heulbojen, die über die deutschen Versager rumätzen, die dem Vaterland Schande machen, vielleicht trotzdem ein Denkanstoß.

Quelle: http://www.rp-online.de/sport/olymp...-ist-uns-eine-goldmedaille-wert-aid-1.6183228

Jaaaa das muss der Grund sein endlich haben wir ihn gefunden die deutschen bekommen nur 20.000€ für eine Gold Medaille...aber in den USA bekommen die Sportler 25.000$ für Gold...aber ich bin mir sicher die 5000$ extra reißen es rauß und in Azerbaijan bekommt ein Sportler über 500.000$ für Gold and boy you know being in the Olympics you don't wanna face Azerbaijan.

Versagen ist vielleicht zu hart formuliert aber was ich ja schon aufällig finde ist Reiten und Schießen rettet aktuell den deutschen Medaillien Spiegel...und da ist halt der unterschied zu den USA, China aber eben auch dem UK das die in fast jeder Olympischen Disziplin Konkurenz fähig sind sei es Leichtathletik, sei es Schwimmen, sei es Turnen.
 

pojo

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An welcher Stelle genau ist die Intention des Artikels an dir vorbeigegangen?
 

Tony Jaa

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Naja, als es in Ostdeutschland ein ähnlich autoritäres Regime gab wie in China, das auch ähnlich "generalstabsmäßig" an die Sache herangegangen ist, haben sie mit ca. dem hundertstel (!!) an Einwohnern eine vergleichbare Zahl an Medaillen geholt wie die Chinesen aktuell. Insofern macht diese Aussage nicht besonders viel Sinn... ;)

Unabhängig davon, dass der Vergleich hinkt, weil die Wettbewerbsintensität zugenommen hat, verstehe ich dein Argument ehrlich gesagt nicht.
Zielstrebigkeit lässt sich halt auch antrainieren, oder bist du der Meinung, dass sich heute deutsche Sportler vergiften lassen würden für das, was damals die Ossis bekommen haben? Zudem man auch ruhig bedenken darf, dass Staatsdoping damals ganz andere Nutzenerträge gebracht hat.
Die Gesellschaft bildet die Mentalität. Die Chinesen können Leistungssportler miteinander kreuzen, und die Kinder von Kindesbeinen auf Erfolg trimmen, weil es ihre Gesellschaft zulässt. Allerdings muss man dann auch einfach anerkennen, dass hinter dem Menschen, der durch so eine Schule durch musste, enormer Einsatz steckt. Mehr habe ich nicht gesagt.
Grundsätzlich sind Asiaten auch im Schnitt nicht gerade besonders athletisch. Wenn man das gleiche Programm mit Bro'Sis abziehst, holt wahrscheinlich niemand sonst eine Medaille, außer Deutschland beim Reiten.
 

Angliru

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Der Postillon fasst es wieder wunderbar zusammen :D
Ein auf einem Sofa sitzender, Bier trinkender dicker Mann hat sich heute Morgen über die bislang eher schwache Medaillenausbeute der deutschen Sportler bei den olympischen Sommerspielen in Rio de Janeiro empört. Gegenüber dem Postillon erklärte er, er erwarte, dass "das faule Pack" im weiteren Verlauf des Wettbewerbs gefälligst schneller renne, weiter springe und überhaupt besser kämpfe als die Athleten anderer Nationen.
http://www.der-postillon.com/2016/08/dicker-mann-olympia.html
 

Luel

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und da ist halt der unterschied zu den USA,(...) die in fast jeder Olympischen Disziplin Konkurenz fähig sind sei es Leichtathletik, sei es Schwimmen, sei es Turnen.

Mal so als Denkanstoß: 16 der 24 Goldenen der USA wurden bisher im Schwimmen geholt, 33 von 60 insgesamt. Vielleicht setzen die USA nur die richtigen Prioritäten. Oder man sollte halt nicht für jede möglich Strecke im Schwimmen Medallien verteilen und lieber noch 30 Reit- und Schießdisziplinen hinzufügen. Da würden die Amis aber blöd aus der Wäsche gucken:clown:.
 
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