Insgesamt macht die Mannschaft richtig Spass, wenn die noch lernen sich nicht dauernd dumme 2min abzuholen wegen Trikot reissen oder blöd ins Gesicht hauen werden die ne dominante Truppe. Teilweise auch richtig gute Spielzüge.
Völlig richtig. Wird nur extrem wichtig dass man Sigurdsson langfristig halten kann. Ich habe ja keine Ahnung wie dessen Karriereplan so aussieht, ob ihm die tägliche Vereinsarbeit vielleicht zu sehr fehlt, ob er vielleicht wie Guardiola im Fußball immer neue Projekte sucht o.ä. Am Geld lässt es der DHB
hoffentlich nicht scheitern, der ist mMn rein sportlich gesehen jeden Cent wert den er bekommt (ohne seinen Gehaltsscheck zu kennen
). Ich finde der holt schon die ein oder anderen (wichtigen) Prozente heraus, die Leistung der Mannschaft ist eigentlich seit er coacht konstant höher als die Summe der individuellen Klasse.
Von dem möglichen Fragezeichen Sigurdsson abgesehen steht die Mannschaft ansonsten nämlich wirklich langfristig auf guten Beinen. Drux (21), Dissinger (24), Kühn (23), Wiede (22) - das ist quasi Babyalter im Handball. Und das sind schon einmal 4 talentierte Rückraumspieler (+ Fäth). Da kann auch mal einer stagnieren oder verletzt sein ohne dass die Welt untergeht. Und zusätzlich zu denen gibt es dann noch einen Weltklassekeeper mit Wolff, den man für einen Keeper noch als jung bezeichnen kann (25). Reichmann (28) und Fäth (26) werden auch noch viele Jahre lang spielen können. Gensheimer wird im Oktober 30, der kann theoretisch auch noch ~ 4 Jahre auf Topniveau spielen, falls ihm niemand den Rang abläuft. Mit Lemke (24) und Wiencek (27) wird auch der Mittelblock nicht allzu schnell wegfallen.
Die Mannschaft hat das
Potential, zumindest in Ansätzen in die Fußstapfen der Franzosen zu treten (1 zu 1 wird das sehr schwierig, denn das war schon eine unfassbare Dominanz, und der Kern der Mannschaft hat ja auch im Vereinshandball alles gewonnen, das waren fast durch die Bank Weltklassespieler). Allerdings sollte man trotz allem auf dem Boden bleiben und nicht zu früh zu hohe Erwartungen haben. Aber dass sich diese Mannschaft so früh gefunden hat ist eine gigantische Chance. Denn über die Jahre hinweg werden sich da Automatismen entwickeln, die es in den meisten großen Mannschaften gibt. Die meisten kennen sich irgendwann in- und auswendig. Im Prinzip sind sie ja auch zu früh dran für das gezeigte Leistungsniveau. Und bei hohem Konkurrenzdruck muss man auch nicht befürchten, dass es den Jungs allzu sehr zu Kopf steigt.
Womit wir eben wieder bei Sigurdsson sind, der mMn einfach ein Segen für den deutschen Handball war und ist, weil er den absolut notwendigen Umbruch so schnell durchziehen konnte. Falls jemand was mit American Football anfangen kann: das geht für mich schon in die Richtung, was Jim Harbaugh in Stanford und San Francisco geleistet hat. Vor solchen mega erfolgreichen rebuilds on the fly kann ich gar nicht genug den Hut ziehen. Coaching vom Allerfeinsten.