Zu Sturms "Hasenfuß Taktik":
Ich bleibe dabei, das war einfach dumm und unnötig. Zum Profiboxen gehört auch, eine gute Show abzuliefern und da reicht eben nicht eine Lasershow zum Einmarsch, sondern es wird erwartet, dass man bis zur letzten Runde boxt und alles gibt. Vor allem in den USA wird das von Boxern erwartet und Sturm faselt ja bei jeder Gelegheit davon, wie gerne er wieder in den USA boxen würde.
Taktik hin oder her, es macht einfach keinen guten Eindruck, wenn ein hochüberlegener Boxer plötzlich 2 Runden lang die Arbeit verweigert, weil er Angst hat, dass sein 39 jähriger Gegner, der seine besten Aktionen in den Anfangsrunden hatte, ihn doch noch erwischt. So gewinnt man vielleicht Kämpfe aber nicht das Publikum und ich bin daher sogar irgendwie froh über die Pfiffe (seit Ottke hatte ich in diesem Punkt was Dtl. angeht meine Zweifel).
Pfiffe dieser Art gab es übrigens sogar schon gegen Boxer wie Jones Jr. , wenn er mit seinen Gegnern spielte und aus Sicherheitserwägungen nicht den für den Gegner erlösenden KO suchte. Sturm sollte sich daher wirklich überlegen, ob er diese in meinen Augen auch völlig unnötige Taktik besser unterlässt, denn im Gegensatz zu Jones hat er nicht so viel zu bieten, um das Publikum andersweitig zufrieden zu stellen.
Zu Taylor vs. Sturm:
Ich denke das dürfte ein ausgeglichener Kampf werden, den Sturm in Dtl. und Taylor in den USA gewinnen würden. Taylor ist in meinen Augen überbewertet und zieht seine Reputation aus den beiden Siegen gegen Hopkins, die jedoch keine waren, sondern meiner Meinung nach darauf zurückzuführen sind, dass man in den USA ein jüngeres Zugpferd im Mittelgewicht haben wollte.
Falls Sturm allerdings wieder die "Hasenfuß Taktik" wählt, wenn er glaubt auf den Punktzetteln zu führen, dann verliert er auf jeden Fall. Im Prinzip hat er sich so schon seinen ersten WM-Kampf versaut, wären ihm nicht damals die Punktrichter zur Hilfe geeilt.