Sehr schwieriges Thema mit Booker. Der Post ist vollkommen wertfrei und hoffentlich total umsonst.
Eine Tradeforderung von Booker halte ich mittlerweile nicht mehr für so abwegig. Das liegt zum einen an der gesamten Entwicklung in der NBA. Wenn ich die letzten drei Jahre untergetaucht wäre und mir jemand erzählt, welche Geschichten, Skandale und Trades in der Zwischenzeit passiert sind, hätte ich kein Wort geglaubt. Diese Liga ist ein einziger Zirkus. Mündliche Vereinbaren haben inzwischen ebenfalls nicht mehr den gleichen Wert. Der Einfluss von Agenten, Beratern und Familie/Freunde hat sich offensichtlich extrem verändert.
Zum anderen sind 160 Mio. $ immer noch
nur Geld. Klar, man könnte jetzt sagen, Booker steht in der Bringschuld und muss aus moralischer Sicht,
welche subjektiv ist, dass Vertrauen in ihn mit Leistung zurückzahlen. Trotzdem weiß niemand ob der Mensch Devin Booker glücklich ist. Er sagt, er liebt Phoenix und möchte lange bleiben, was okay ist, aber so etwas kann sich schnell ändern. Als Berater würde ich ihm sagen: „du, wir schauen uns das nun noch eine Weile an und evaluieren die Situation dann neu.“ Wenn Booker aus irgendeinem Grund nicht zufrieden oder gar unglücklich ist, ist es verwerflich einen Trade zu fordern?
Ein weiterer Punkt sind seine individuellen Ziele und sein Selbstverständnis. Wenn er seine Träume wie z.B. Allstar werden und Playoffs zocken in Phoenix nicht mehr als realistisch betrachtet, kann es ganz schnell gehen. Wir müssen uns einer Sache bewusstwerden. Booker geht jetzt in sein fünftes Jahr, inkl. fünftem Coach und ca. 80 verschiedenen Mitspielern. Das ist irre. Er hatte jedes Jahr mit einer total anderen Mannschaft gespielt. Aus der vorletzten Saison ist niemand mehr da, nicht ein einziger Spieler. Von Stabilität, Harmonie und Erfolg gab es keine Spur. Heute im Nachhinein wissen wir, welche Tortur es gewesen sein muss mit Marquese Chriss und Co. zu spielen.
Spieler sind in erster Linie eine Ich-AG und das meine ich weder positiv noch negativ. Wenn Booker morgen einen Trade fordert, dann sagen die Mainstream Medien doch, ja das wurde aber auch Zeit. Viel mehr könnte sich Booker als das Opfer präsentieren und ich denke, er würde damit in der öffentlichen Wahrnehmung ohne Probleme durchkommen. Booker’s Agent sollte dies durchaus wissen.
Booker wirkte bereits mehrfach völlig frustriert und wenn man Ambitionen hat, Spiele zu gewinnen und Allstar zu werden, dann kann ich es verstehen. Damals hatte ich seinen Charakter und Qualitäten als Leader angezählt, aber so einfach ist es nicht, weshalb ich heute wieder zurückrudere. Ich glaube es kann potentiell extrem frustrierend sein, Teil der Phoenix Suns zu sein. Aktuell bin ich wieder deutlich positiver eingestimmt und glaube/hoffe das es nun in der neuen Saison mit der neuen Richtung besser funktioniert. Trotzdem könnte ich eine Tradeforderung total verstehen. Der junge Mann ist Leistungssportler und hat einen Anspruch an sich selbst und an seinen Arbeitgeber. Da ändern vermutlich auch die 160 Mio. $ nichts daran.
Aber lasst uns das schnell wieder vergessen. Es geht jetzt aufwärts.