noch was zu Ayton:
im Nachbarforum hatte ich vor einiger Zeit geschrieben und erklärt, warum ich von Ayton’s Rookiesaison begeistert war. So paradox es nun klingt. Es war für jeden ersichtlich, dass der Big Boy viele Baustellen hatte und genau das war der Grund, warum ich so ein Ayton-Fan bin/war.
Er agierte unter Kokoskov und den damaligen Mitspielern (ohne Playmaker) in Ringnähe auf Giannis und Embiid Level. Gerade offensiv zeigte er trotz fehlendem Playmaking viele tolle Ansätze, sei es beim Touch oder beim Offensivrebound. Dank seiner Instinkte legte er
spielend einfach effiziente 16 Punkte pro Spiel auf und genau um das geht es.
Damals war die fehlende Aggressivität und sein rohes Skillset immer Thema, aber das war das Positive. Er zeigte offensiv so viel Potenzial, ohne Point Guard und ohne guten Frontcourt Partner. (Decision Making, Teamplay, Instinkte, Passing, Court Vision, Rebounding, Touch, div. Abschlüsse, usw.) Ayton machte richtig Spaß, obwohl defensiv logischerweise noch nicht so viel ging.
Seine Rookiesaison fand ich teilweise total underrated. Das lag an den grottenschlechten Suns und natürlich an Magic Doncic. Alles gut. Aber man konnte sich erahnen was möglich ist, wenn…
- er sich individuell weiterentwickelt und
- wenn er bessere Mitspieler um sich hat.
Während und nach seiner Rookiesaison hatte ich eine Kombination aus Embiid und Towns prognostiziert. In der Summe:
- defensiv schlechter wie Embiid und
- offensiv schlechter wie Towns
Dafür aber eine richtig gute Kombi mit einem stimmigen Gesamtpaket, also ein Big, der ohne Probleme effiziente 22/12/3/2 auflegen könnte. Dazu ganz ordentliche bis gute Defense + laterale Geschwindigkeit + Switchability.
Jo, mittlerweile läuft offensiv überhaupt nichts mehr einfach. Ayton quält sich rum, als wäre vieles davon weg. Ich verstehe das nicht. Es geht in diesem Fall nicht um das neue Team, fehlende Automatismen, usw., sondern darum, warum Ayton nicht mehr schlafend und im dritten Gang diese Zahlen auflegt. Diese Entwicklung war ja schon Ende letzter Saison zu erkennen.
Wo ist mal das 40 Punkte Spiel und die Explosion? Erinnert ihr euch noch? Am 29.12.2018 machte Ayton in einem Viertel gegen die Warriors 24 Punkte. Das war so ein Moment, in dem einem bewusstwurde, wie gut er sein kann und was in ihm steckt.
Alleine durch seine Instinkte und offensive Präsenz, konnte er Impact erzeugen. Die Gravity die er heute noch hat, war damals genauso präsent. Die Warriors stellten defensiv nach diesem Viertel um. Das kreierte Platz für die anderen, was sehr wertvoll ist. Aber das kann ja nicht alles sein. Was für das Team gilt, gilt ebenso für Ayton. Er hat Zeit verdient. Das Zwischenfazit bzw. die Entwicklung ist für einen vermeintlichen „Maxplayer“ trotzdem ernüchternd. Alle Stars haben etwas gemeinsam. Es sieht einfach aus. Deshalb war ich so von Ayton überzeugt. Mittlerweile hat sich das geändert.