Ohne deine Insiderinfos zu haben: hat Bridges nicht auch die besseren Anlagen als Spielgestalter (also nicht guter Point Forward, aber im Vergleich zu Oubre).
Bridges hat im Laufe der Saison einige interessante Fortschritte gemacht. Da waren mehrfach tolle Entscheidungen und gute Pässe dabei. Daher würde ich dir voll zustimmen. Bridges wird wahrscheinlich nie ein Point Forward, aber er kann in einem passlastigen System durchaus mit IQ und Qualität brillieren. Dazu könnte man ihm mittelfristig sehr dosiert durchaus mal den Ball in die Hände drücken und schauen was dabei rauskommt.
Da die erste 5 im Verhältnis zur zweiten mit Spielmachern besser bestückt ist könnte Phoenix in diesem Bereich einen mit besserer Übersicht in der zweiten 5 gebrauchen.
Komplexe Sache.
Eigentlich benötigen die Suns neben Rubio, Booker und Ayton einen low Usage Spieler, der Spacing und Defense liefert. Mikal ist potentiell der perfekte Spieler dafür. Scoring ist in der S5 genug vorhanden und Booker ist auf dem Weg effizient zu werden. Ayton ist es. Beide müssen die ersten Optionen sein. Oubre funkt mit seinen Aktionen dazwischen. Dazu ist Oubre als Teamdefender nicht so gut wie Bridges. Booker spielt bis jetzt solide Defense. Ayton war auch okay. Trotzdem würde ich die Defense erstmal noch als DEN Need neben Booker/Ayton bezeichnen. Bridges passt in der Theorie so viel besser.
Wer scort von der Bank? Oubre ist dafür prädestiniert, ähnlich wie TJ Warren. Letzterer ist zwar effizienter, dafür liefert Kelly viel mehr als reines Scoring. Es steht und fällt alles damit, wie Monty die beiden besten Playmaker einsetzt. Wenn immer einer auf der Platte steht, wird es viel einfacher werden, die Bank mit genug Playmaking zu versorgen. Dann sollte es keine große Rolle spielen, ob Bridges nun startet oder nicht. Sollten Booker und Rubio viel zusammenspielen, wird es vielleicht schwierig. Dann würde Bridges mit der Bank wieder mehr Sinn ergeben, da er sicher mehr Playmaking als Oubre mitbringt. Wer bringt dann instant Scoring?
Nächste Frage: wie schnell ist Jerome spielbar und wenn ja, wie gut ist sein Playmaking in der NBA?
Eine Lineup mit Jerome – T. Johnson – Oubre – Kaminsky – Baynes bringt u.U. genug Playmaking mit, sofern der Rookie zündet. Hat Jerome seine Probleme, wird man das alles überdenken müssen. In der Gleichung gibt es noch einige Variablen und ich denke wir müssen abwarten und dann nach ein paar Spielen neu evaluieren.
Was will Monty? Bis jetzt sieht es so aus, als wolle er ein Mix aus „drück Rubio und Booker den Ball in die Hand“ und viel Ball – und Playermovement. Wenn die Setplays passend und stimmig sind, wird das individuelle Playmaking u.U. nicht mehr so wichtig, da sich die Spieler sich mit IQ und Spielzügen gute Würfe kreieren.
Kokoskov wollte das auf seine Art machen und hat damit alle überfordert. Monty ist deutlich pragmatischer und er hat viel besseres Personal. Vielleicht kann man mit dem System das fehlende Playmaking auf der Bank (was ist mit Jerome?) mit taktischen Mitteln etwas kaschieren. Dann macht Oubre auf der Bank wieder mehr Sinn. Keine Ahnung was nun die richtige Wahl ist.
Für die ersten Spiele wäre meine Depth Chart:
Rubio (32) - Booker (16)
Booker (18) - Tyler Johnson (24) - Bridges (6)
Bridges (24) - Oubre (24)
Saric (28) - Kaminsky (14) - Oubre (6)
Ayton (28) - Baynes (20)
Je nach Spielverlauf und Spielstand natürlich Minuten für Ty Jerome und Cam Johnson.