Saisonprognose:
Also ich habe mich nun vor die Wahl gestellt. Entweder bekenne ich mich richtig und mit allem was ich habe zu Booker oder ich lasse es bleiben. Starpower zieht mit Unterstützung den Karren aus dem Dreck. Bei Booker ist die Zeit sowas von reif. Der war bis jetzt ein Löwe in einem Käfig und dieser Käfig war in einem noch größeren Käfig. Die beiden Käfige waren in einem geschlossenen Container und dieser Container lagerte auf einem Schiff, dessen Kapitän Ryan McDonough war. Der Kurs wurde von Robert Sarver vorgegeben und das Schiff ging unter. Nur ein einziger Spieler überlebte dieses Chaos. Devin Booker. In diesem Wahnsinn scheiterten alle, nur er nicht.
Eigentlich gibt es nur zwei Möglichkeiten. Booker ist die nächste ganz große Attraktion oder er ist der beste „Empty Stats Spieler“ in der Geschichte der NBA. Nach vier Jahren intensiver Sichtung halte ich letzteres für ausgeschlossen. Er musste so häufig 1 vs 3 zocken bis man es nicht mehr mitanschauen konnte. Der Supporting Cast ist nun sicher nicht perfekt, aber es ist ein Supporting Cast. Es wird viele spaßige High Scoring Games geben und die Suns werden keine Lachnummer mehr sein. Beim Blick auf die Konkurrenz wird mir ganz anders und deshalb vertraue ich auf die eigene Stärke. Was für die Suns gilt, gilt auch für die Pels, die Grizzlies, die Kings und die Mavs. Dort ist ebenfalls eine Menge Talent unterwegs und die sind allesamt vielleicht schon ein Schritt weiter. Egal, dann holt man eben auf.
Die Spieler sind nach Wichtigkeit/Impact sortiert:
Devin Booker:
Er verdient ab sofort wie ein Star und das ist die Messlatte. Dem jungen Mann sollte man für die Vergangenheit den größten Sonderschutz überhaupt geben. Diesen nehme ich jedoch jetzt weg. Ich erwarte, dass er sich defensiv engagiert und offensiv ein bisschen effizienter wird. Dies würde bedeuten, er spielt wie ein Star. An ihm liegt es nun, seine Kollegen mitzuziehen. Sollte seine Entwicklung nur ansatzweise so weitergehen, geht er durch die Decke. Er muss ab sofort die gesamte Franchise nicht mehr alleine schultern und deshalb geht sein Volumen runter, dafür wird er effizienter (weniger Turnover + bessere Dreierquote) und spielt bessere Defense => auf dem Weg zum Superstar.
Deandre Ayton:
Aus irgendeinem Grund glaube ich an einen schwierigen und holprigen Saisonstart. Ayton wird defensiv noch einmal richtig Lehrgeld bezahlen, aber sobald sich das Team und er stabilisiert hat, setzt sich das große Talent von Ayton durch. Rubio, Booker, Jerome und das Spacing werden sein offensives Arsenal potenzieren. Defensiv wird es immer noch Probleme geben, aber es wird mit der Zeit besser. Booker + Schützen + Ayton wird alle Teams vor eine große Herausforderung stellen. Spätestens im Januar/Februar 2020 fliegt der Big nicht mehr unter dem Radar. Ich erwarte ab da sehr effiziente Zahlen, verbessertes Playmaking und verbesserte Defense. Ab und zu streut er einen Dreier ein => Sophomore Slump und gute Entwicklung.
Kelly Oubre:
Diskutable Wahl an #3, ich weiß. Jedoch hat Kelly das Valley Boyz Ding ins Leben gerufen und das merkt man sowohl auf als auch neben dem Court. Oubre soll sehr viel für die Teamchemie und die Kultur beitragen. Das macht ihn für mich – für diese Saison – zu einem ganz wichtigen Puzzleteil. Zusammenhalt gab es lange nicht mehr und die Suns brauchen es dringend.
Sportlich ist er was er ist. Tunnel Vision und fragwürdige Entscheidungen wird man akzeptieren müssen. Trotzdem hat er seinen Wert, da Kelly außer dem Playmaking ein ganz nettes Paket mitbringt. Sollte der Motor stottern und/oder Rubio + Booker sitzen, kann Oubre was abnehmen, da er für sich selbst kreieren kann. Als dritter Scorer und Energy Guy wird er seine Rolle sicher haben. Sein Spiel ist nicht immer besonders effizient und sollte deswegen nicht Plan A sein, allerdings ist es ein solides Mittel um über die Runden zu kommen. Der Wurf bleibt streaky und in der Defense ist er teilweise unkonzentriert. Hustle und onball D wird sehr gut sein, während die Teamdefense eine Schwäche bleibt => guter und flexibler Rollenspieler, der in Sachen Mentalität, Effort und Leidenschaft das Herz der Suns wieder zum Schlagen bringen wird.
Ricky Rubio:
Rubio wird in Phoenix etwas besser wie in Utah zurechtkommen. Der Grund ist Devin Booker und die gesamte Teamzusammenstellung (Spacing). Es stehen sich in Phoenix keine Bigs gegenseitig auf den Füßen, sondern es steht eine ganze Armada an Schützen bereit und mit Booker hat er einen weiteren Lead Guard neben sich, der ihm jede Menge Arbeit abnehmen kann und extreme Gravity beim Gegner hat. Dies bringt viele Möglichkeiten das Spiel flexibel und variabel aufzubauen. Ricky hilft mit Erfahrung, Mentalität, Defense und seinem Playmaking. Vor allem in Transition wird er eine Verbesserung sein. Hier hatte Booker noch etwas Probleme. Dafür kann Booker aus dem Halbfeld jede Defense filetieren und sein Playmaking/Ballhandling wurde jede Saison besser => passende Ergänzung, um den nächsten Schritt zu machen und guter Starter/Rollenspieler.
Aron Baynes:
Ganz sicher an dieser Stelle ebenfalls diskutabel. Monty zeigt bis jetzt klare Kante und ich glaube unser Ayton muss sich ganz schön strecken. Baynes wird besonders zu Beginn eine größere Rolle bekommen, als ich dachte. Mit seiner Robustheit, Toughness, Erfahrung und seinem mittlerweile vorhandenen Dreier wird er für den Neuaufbau sehr wichtig sein. Ich möchte auch hier die Kultur wieder ansprechen. Die Suns benötigen jetzt noch keine 35 Minuten von Ayton, sondern NBA-Qualität, die mithilft, den Turnaround zu meistern. Baynes geht dahin wo es weh tut und das muss Deandre von ihm lernen. => perfekter Backup für Ayton und guter Fit für das gesamte Team.
Mikal Bridges:
Platz 6 wird ihm sportlich nicht gerecht, weil er der Advanced Stats Liebling der Suns wird. Go Go Gadget ankert die Defense. Mikal’s Defensiv IQ ist großartig. Seine langen Arme sind immer am Ball. Er überzeugt ebenso als Teamdefender und wird ein ganz wichtiges Puzzleteil eine NBA-Defense stellen zu können. Sein Dreier wird etwas stabiler als in seiner Rookiesaison, was vor allem auch an den besseren Teamkollegen bzw. der Creation liegt => Mädchen für alles, 3&D und Upside ein elitärer Rollenspieler zu werden.
Tyler Johnson:
Hustle, Defense und Dreier ballern. Ab und zu kann er mal ein Play initiieren, aber dafür sind eher andere zuständig. Gerade am Anfang der Saison wird er äußerst wichtig sein. Es gilt sich mit allen Mitteln gegen das schwere Auftaktprogramm zu stemmen und da traue ich Johnson als Backup für Rubio/Booker/Bridges eine gute Rolle zu. Wir können die ganze Zeit über die schwere Konkurrenz sprechen oder die Rotation im Suns BC begutachten. Mir gefällt die Rotation mittlerweile sehr gut und ich glaube die Suns brauchen sich vor niemandem klein machen.
Aufgrund seines Vertrags mein Tradekandidat Nr. 1. Sollte den Suns ein guter Spieler in den Schoß fallen, dürfte Johnson’s Zeit in Phoenix ablaufen. Mit zunehmender Zeit wird seine Rolle etwas kleiner, weil Jerome sich mehr Minuten verdient => solider Rollenspieler, auf den sich Monty verlassen kann.
Dario Saric:
Die Erfahrungen mit Towns und Embiid werden helfen und Saric hat aufgrund mangelnder hochkarätiger Alternativen seine Rolle vorerst sicher. Aber Dario wird nicht die Leistungen liefern, die man sich erhofft, d.h. der Wurf wird streaky sein und die Defense zusammen mit Ayton wird – sagen wir – ausbaufähig. Die Suche nach dem PF der Zukunft wird weitergehen. Saric ist neben Tyler Johnson einer meiner Tradekandidaten => austauschbarer Rollenspieler.
Ty Jerome:
Die Suns draften einen Spieler, der nicht floppt. Er wird Lehrgeld bezahlen und dennoch wird Ty nach ein paar Wochen ein fester Bestandteil der Rotation. Jerome wird Rubio und Booker ein bisschen entlasten und zeigt Ansätze, dass er sich in der NBA durchsetzen wird. Ich tippe er schafft es auf 8-15 Minuten pro Spiel => ähnliche Rolle wie früher Tyus Jones am Anfang bei den Wolves.
Frank Kaminsky:
„Frank the Tank“ gibt alles, um seine neue Chance zu nutzen. Deshalb reicht es für Minuten hinter Ayton/Baynes/Saric/Oubre. Als Backup durchaus zu gebrauchen, aber je nach Matchup nicht unbedingt spielbar. Jedenfalls bringt er etwas Tiefe => Rollenspieler, den man dosiert immer wieder reinwerfen kann.
Cam Johnson:
3&Hustle D. Mehr traue ich ihm in seiner ersten Saison nicht zu. Dreier aus dem Dribbling bzw. Bewegung zu treffen, ist zwar ein unfassbar wertvoller Skill und daher traue ich ihm eine Rolle zu, aber ich glaube, er muss sich erst hintenanstellen. Es wird darauf ankommen, wie er defensiv zurechtkommt und ob er seinen Dreier trifft. Gerade zu Beginn, wenn es darum geht konkurrenzfähig zu sein, wird Monty auf die erfahrenen Spieler zurückgreifen. Es wird eine schwere Saison, aber das Potential für eine Rolle ist definitiv vorhanden, weil der tolle Wurf früher oder später konstant fällt => Talent und Upside ja, trotzdem erstmal austauschbarer Rollenspieler.
Cheick Diallo:
Der High Energy Guy wird es schwer haben Spielzeit zu bekommen. Wenn es defensiv zu Problemen kommt, gebe ich ihm eine Chance zu spielen. Sollte das Team defensiv nicht komplett untergehen, werden die Schützen und Smallball vor ihm stehen. => ein solider Spieler für das Ende der Rotation.
Jevon Carter:
Die Defense der Suns ist wohl die Schwachstelle. Dies könnte Carter in den Vordergrund bringen, da die Defense seine Stärke ist. Aber ich glaube die offensive Creation von Jerome wird sich gegen die Defense von Carter durchsetzen. Carter wird in der Hierarchie „nur“ die Nr. 6 im Backcourt sein. (Book, Rubio, Bridges, Tyler Johnson, Jerome, Carter) => Garbage Time und/oder als „Spezialist“ für ein paar Minuten, um Lillard und Curry auf die Nerven zu gehen.
Elie Okobo:
Sein Playmaking und seine Defense überzeugen mich nicht. Okobo ist aktuell eher ein Scorer und davon haben die Suns eigentlich genug. Elie schließt tendenziell keine Baustellen und deshalb habe ich ihn nicht in der Rotation => keine Rolle.
Jalen Lecque:
Das sehr athletische Nachwuchstalent darf sich in der G-League austoben und sieht kaum bis keine Spielzeit. Die Konkurrenz im Backcourt ist viel zu groß. Ob es wirklich für die NBA reichen könnte, wird sich erst 1-2 Jahren zeigen. Der Vierjahresvertrag, bei dem zwei davon garantiert sind, ist vermutlich ein Signal, dass die Suns an ihn glauben und ihm Zeit geben werden => keine Rolle.
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Vom 19-Siege-Desaster ist niemand mehr da. Mit Oubre + Tyler Johnson + Ayton + Bridges + Point Book waren die Suns ein 500er Team. Die Sample Size ist aufgrund von Verletzungen leider klein, aber nicht zu unterschätzen. Da hat man nämlich gesehen was Booker macht, wenn kaum Spieler dabei sind, die alles torpedieren. Deswegen ist die letzte Saison keine sinnvolle Referenz. Die Uhren werden komplett neu gestellt.
Der Westen ist dennoch brutal und die Suns können wieder auf Platz 15 landen. Ich war aufgrund der Vergangenheit und der heftigen Konkurrenz lange vorsichtig und habe auf Understatement gemacht. Schluss damit. Booker ist mein Joker und den ziehe ich jetzt.
Team DRtg:
Platz 23-27
Team ORtg:
Platz 12-16
Netrating:
- 1.2
Record:
38:44