Wahrscheinlich gibt es dazu überhaupt keine Studien weil man zur Untersuchung eine Methode benötigen würde um die genaue Qualität einer Chance (bzw die Trefferwahrscheinlichkeit beim Abschluss) in Zahlen auszudrücken. Da gibt es momentan zwar Fortschritte aber das reicht nicht für eine solche Studie.
Das war auch mein Gedanke, aber du hast das mit den Studien ja ins Spiel gebracht
Kleine Bemerkung am Rande: "Hot Hand" ist nicht widerlegt (und auch nicht bestätigt). Ich kenne die Studien und das ist nichtmal für ein Seminar im ersten Semester ausreichend durchdacht.
Zum Glück habe ich "wohl" geschrieben.
Ich hatte eine Diskussion hier im Forum diesbezüglich ein bisschen mitverfolgt, aber mich mit der Studie selbst nicht auseinander gesetzt. Naja, passt ja immer noch als Beispiel des Hinterfragens.
Aber zum Thema: Du vermischst doch hier 2 Dinge. Ich bestreite nicht, dass sich ein Keeper (ganz egeoistisch betrachtet) "eher mehr Beschäftigung" wünscht. Weil er im Normalfall in der Beurteilung durch Trainer, Medien und Fans besser wegkommt und sich eher auszeichnen kann. Das ist für mich unstrittig. Die eigentliche Frage ist ja aber nicht ob ein vielbeschäftiger Keeper in der öffentlichen Wahrnehmung oder beim Kicker besser abschneidet sondern ob ein vielbeschäftiger Keeper ganz objektiv bessere Leistungen bringen kann als ein Keeper der nur wenig auf die Bude kriegt.
Und die These halte ich für ziemlich gewagt. Da spielen soviele verschiedene Effekte mit rein und überall kann man Vor und Nachteile finden... Die Konzentration kann sicher leiden wenn ein Keeper das ganze Spiel nur rumsteht und nix zu tun hat aber die kann genauso leiden wenn der Gegner 90 Minuten attackiert und sich dann irgendwann Müdigkeit bemerkbar macht.
Ich stelle mir das auch nicht wie einen linearen Wachstum vor, je mehr desto besser, sondern eher wie bei wie bei einer Gaußschen Glockenkurve.
Ich würde die Wahrnehmung und die eigentliche Leistung nicht zu deutlich abtrennen. Ein Torwart der sich wohl und anerkannt fühlt, performt in der Regel auch besser. Wie jeder andere Spieler. Ich glaube man muss kein Psychologe oder Ähnliches sein um zu wissen, dass Selbstvertrauen beim Fußball sehr wichtig ist.
Und dann habe ich oft miterlebt, dass Keeper nach dem sie 2-3 mittelschwere Bälle fangen, sich in einen Rausch spielen und plötzlich alles halten, was auf ihren Kasten zukommt, aber in der Regel eben nicht so dominant sind. Zum Fall andersrum, dass Keeper 1-2 Weltklasse-Aktionen bringen, wenn sie nicht gefordert sind und dann zu Fliegenfängern, übertrieben gesagt, werden, wenn sie mehr abwehren müssen, fallen mir keine Beispiele ein.
Wobei diese Keeper, die sich in einem Rausch spielen, auch meistens ein bestimmter Spielertyp sind.
Also um auf den Punkt zu kommen: ich glaube schon, dass es eine besondere Fähigkeit ist, sein Niveau bei wenig Beschäftigung zu halten. Also klar weniger nicht irgendwie 10 statt 13Torschüsse.