Das ist wirklich traurig und mittlerweile auch unverständlich, warum er so wenig Einsätze bekommt. Nach der Rückkehr vom Kreuzbandriss habe ich Ancelotti noch verstanden, dass er ihn langsam ranführen wollte. Aber im Grunde hat er eigentlich gar keine Chance bekommen bis auf ein paar Kurzeinsätze. Auch dieses Jahr hat er nach ein paar Schwierigkeiten zu Beginn einen guten Eindruck hinterlassen, aber weiterhin bekommt er wenig Einsätze. Wenn man bedenkt wie gut er in Form vor seiner Verletzung war, machts einen noch trauriger.
Ich kann's auch nicht verstehen und bloß "Perez ist Schuld" reicht mir da nicht. Ein Vazquez läuft ihm langsam den Rang ab und da sehe ich nicht die große Lobby hinter, im Gegenteil, wenn dann müsste Jese sie haben.
Aber diese Spieler sind auch fast nur zum Einsatz gekommen, weil andere Spieler wie James, Bale, Modric usw. verletzt waren. Im Grunde hat er gegen Villarreal zum ersten Mal richtig "Eier" bewiesen und Casemiro für einen "Star" wie Kroos gebracht. Trotzdem ist mir das bisschen zu wenig, wenn man dann sieht, dass die BBC solange halbwegs fit ist, immer spielt. Genauso unverständlich für mich, dass ein S. Ramos immer spielt, auch wenn er verletzt ist oder von einer Verletzung gerade erst zurück kommt. Also es sieht nicht so aus als könnte Benitez sich da im Team großartig durchsetzen. Dafür fehlt ihm einfach die Autorität, um die Macht der Spieler wie S. Ramos und C. Ronaldo zu begrenzen. Bei Real Madrid muss der Trainer einfach einen großen Namen haben, um mit den verwöhnten Stars umzugehen. Oder man muss halt wirklich strukturell komplett aufräumen. Verwöhnte Stars raus und neues frisches Personal rein und dabei halt mal darauf achten, ob die Spieler individuelle Fähigkeiten haben, sich aber trotzdem dem Team unterordnen. Das Problem ist jedoch mit der Vereinskultur, die Real Madrid derzeit hat, verwandelt man selbst diese Spieler schnell wieder in verwöhnte Gören.
Der Unterschied ist meiner Meinung nach, dass Spieler wie Casemiro, Vazquez und Kovacic(z.B. gegen Bilbao, weil sicher gefragt werden würde, wann) größere Rollen gespielt haben als ihre Pendants Illarramendi, Jese und Lucas Silva in der vergangenen Saison, die bloß reingeworfen wurden im Sinne von "so, macht mal" und so waren sie kein positiver Faktor in der Saison. Das Problem damit, Benitez' Arbeit zu bewerten ist, dass es eben total bergab ging und es seitdem keine zuverlässige Lösungen gefunden wurden. Deswegen sagte ich "das konnte man sogar in der bisherigen verkorksten Saison sehen", vielleicht hätte ich "in Ansätzen" noch hinzufügen müssen. Man muss aber finde ich nicht Ronaldo 5 Spiele benchen, um die anderen Kaderspieler einzubinden, das würde kein Trainer machen.
Man mag ja flache Hierarchien persönlich lieber haben, aber wenn man strikt danach geht, ob's unbedingt notwendig ist, um die eigenen Saisonziele zu erfüllen, dann bin ich da nicht der Meinung. Spieler dieser Klasse spielen generell immer wenn sie können, das ist bei einem Müller, Lewandowski, Costa, Suarez, Neymar, Messi... nicht gänzlich anders. Dass die ein kleines bisschen öfter auf der Bank sitzen als das Madrider Trio, da kann ich mir nicht vorstellen, dass das den großen Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg macht.
@liberalmente Ancelotti hat viel rotiert bei Chelsea, gibt sogar diesen "lustigen" Artikel, wenn man die Meinung der Madrid Fans über Ancelotti nach Saisonende berücksichtigt:
http://www.chelseadaft.org/2011/03/ancelotti-rotation-policy-having.html (hatte den irgendwie anders in Erinnerung, vielleicht ist es auch der falsche)
Jedenfalls hat er viel rotiert, weil er, wie im Artikel beschrieben, nie seine wirkliche Top-Elf/Taktik gefunden hat. Bei Madrids zweiter Saison hat er das ziemlich früh hinbekommen(manche würden sagen, von oben vorgeschrieben bekommen) und da sah's so aus wie letzte Saison. Das war schon komisch teilweise, weil er wirklich nie was bewegt hat, egal wie gut sich die Situation dafür geeignet hätte, und die Mannschaft im Laufe der Rückrunde keine richtigen Fortschritte machte(im Sinne von: er wollte dass sie sich besser einspielen).
Bei Milan und Paris weiß ich nicht mehr, die Italiener waren damals im Ligaalltag schon ziemlich hart mit anzusehen. Jedenfalls wurde Ancelotti immer nachgesagt, die Aufstellungen von seinen Präsidenten aufgesagt zu bekommen, weil seine Philosophie darin besteht, möglichst viele (Offensiv-)Stars auf dem Feld zu bringen wie möglich.